Ein toller Monsterlesespaß - spannend, witzig und wunderbar schräg!
Als ich das erste Mal von „Willkommen in Monsterville“ hörte, wusste ich einfach sofort, dass ich das Buch lesen muss. Das Cover finde ich genial und auch der Klappentext konnte mich sofort überzeugen. ...
Als ich das erste Mal von „Willkommen in Monsterville“ hörte, wusste ich einfach sofort, dass ich das Buch lesen muss. Das Cover finde ich genial und auch der Klappentext konnte mich sofort überzeugen. Ich liebe Monstergeschichten und stehe total auf schräge, humorvolle Kinderbücher. Von „Willkommen in Monsterville" habe ich mir genau das erhofft: Eine schön schaurige und ziemlich abgedrehte Story. Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen.
Ben ist alles andere als begeistert, als seine Mutter ihm eröffnet, dass sie von New York in das kleine Kaff Ost-Emerson ziehen werden. Und als wäre es nicht schon schlimm genug, dass er sein altes Zuhause und seine Freunde verlassen muss, ist seine neue Heimatstadt total strange und creepy. Schon bei ihrer Ankunft begegnet Ben den sonderbarsten Gestalten. Ein Mann, der in Bandagen gewickelt ist, eine Untote, ein Roboter, Kobolde...was ist hier los? Und warum sieht seine Mum diese merkwürdigen Kreaturen nicht? Ist Ben etwa gerade dabei, den Verstand zu verlieren? Den Traum, den er in seiner ersten Nacht im neuen Haus hat, ist ebenfalls mehr als seltsam. Aber was ihm sein erster Schultag bescheren wird, ist Horror pur! Auch in seiner neuen Schule wimmelt es vor Monstern! Die Lehrer sind welche (sein Geschichtslehrer, zum Beispiel, ist eine echte Mumie!), der Hausmeister ist ein Dschinn, in der Toilette treibt eine bärtige Banshee ihr Unwesen…Und nicht nur an der Schule herrscht Monsteralarm, nein, die ganze Stadt wird von den kuriosesten Wesen bevölkert. Zombies, Werwölfe, Zyklopen – Ben ist entsetzt. Für ihn steht ganz klar fest: Er muss hier weg, hier kann er auf keinen Fall bleiben. Doch dann verschwindet plötzlich sein Hund Fred. Als Ben sich auf die Suche nach seinem besten Kumpel macht, erfährt er, dass zurzeit ständig Haustiere in Ost-Emerson verschwinden. Zusammen mit seinen neuen Freunden Lucy und Linus, die Nachbarskinder von gegenüber, versucht Ben hinter die Geheimnisse von Ost-Emerson zu kommen. Ein spannendes Abenteuer erwartet die Kinder voller Gefahren und Rätsel und jeder Menge Monster.
Ich habe hier genau das Lesen zu bekommen, was ich mir erhofft hatte: Eine fantasievolle und wunderbar witzige Geschichte voller verrückter und lustiger Ideen. Schon als ich die ersten Seiten las, wusste ich: Dieses Buch ist genau dein Ding! „Willkommen in Monsterville“ beginnt mit einem sehr ulkigen Vorwort, in welchem uns der Autor (der angeblich ein echtes Monster sein soll!) davor warnt, dieses Buch zu lesen. Ich liebe so etwas ja total, wenn der Erzähler uns Leser direkt anspricht. Im Verlaufe des Buch bringt sich Autor auf eine äußerst unterhaltsame Art auch immer wieder selbst kurz mit ein, was mir wahnsinnig gut gefallen hat.
Nach dem Vorwort und einem sehr originellen Inhaltsverzeichnis geht es mit der eigentlichen Geschichte los. Wir lernen Ben und seine Mutter kennen, als sie gerade im Auto sitzen, auf in Richtung neue Heimat. Es wird einem sofort deutlich, dass Ben todunglücklich darüber ist, dass er und seine Mutter umziehen müssen. Mir tat Ben richtig leid. Umzüge sind meistens hart und wenn man dann auch noch in eine so komische Stadt wie Ost-Emerson zieht, vergeht einem nur noch mehr die Lust aufs Umziehen.
Die Kleinstadt Ost-Emerson wird so cool und skurril beschrieben! Da sind der Fantasie wirklich keine Grenzen gesetzt, überall trifft man auf die bizarrsten Geschöpfe. Na ja, Ben zumindest tut das. Irgendwie kann nur er die ganzen Fabelwesen sehen. Seine Mutter, seine neuen Mitschüler – für die sehen die Monster wie normale Menschen aus. Sehr komisch. Ihr könnt euch vermutlich denken, dass Ben vollkommen verwirrt ist und glaubt, in einen Albtraum gelandet zu sein.
Dank der einfühlsamen und bildhaften Schreibweise ist es mir problemlos gelungen, mich in Ben hineinzuversetzen. Ihn habe ich sofort in mein Herz geschlossen, er ist ein super lieber und sympathischer Junge. Er wirkt stets absolut authentisch, sodass sich die Zielgruppe prima mit ihm identifizieren kann.
Für Mädchen und Jungen ab neun Jahren bietet sich das Buch wunderbar zum Selberlesen an. Die Schrift ist recht groß, der Schreibstil ist flüssig und locker-leicht und die Kapitel sind angenehm kurz. Ich, als Erwachsene, habe das Buch nahezu in einem Rutsch durchgelesen und habe mich dabei köstlich amüsiert und auch ein bisschen gegruselt. Für die Halloweenzeit kann ich „Willkommen in Monsterville“ ganz besonders empfehlen. Da verspricht das großartige Cover eindeutig nicht zu viel, hier kommt eine richtig schöne Monster- und Gruselstimmung auf!
Neben unserem Protagonisten Ben, dem einzigartigen Setting und der schaurigen Atmosphäre haben mir auch die Nebenfiguren unheimlich gut gefallen. Linus, zum Beispiel, der schrullige Junge von gegenüber. Mit ihm wird sich Ben noch anfreunden, genauso wie mit Bens Schwester Lucy.
Linus ist so ein richtiger Besserwisser und Streber. Sein Äußeres, mit dieser großen Nerdbrille, die ihm den Look einer Eule verleiht, passt daher wirklich hervorragend zu ihm. Ich fand Linus richtig witzig. Über seine altkluge und zugleich total süße Art musste ich ständig breit schmunzeln.
Lucy fand ich aber auch große Klasse. Sie ist ein ziemlich spezieller Typ, sie ist tough, frech, extrem cool drauf und schert sich nicht darum, was andere von ihr halten. Und, so viel kann ich euch ja schon mal erzählen: Lucy ist im Besitz eines ganz besonderen Gegenstands. Was genau es aber mit diesem auf sich hat, werde ich hier verraten, hehe.
Ben, Lucy und Linus ergeben zusammen schon eine sehr bunte Truppe. Gemeinsam werden sie versuchen hinter die Geheimnisse ihres Heimatstädtchens zu kommen. Was sie dabei wohl alles erleben werden? Ob sie ihr erstes großes Monsterabenteuer überstehen und Bens Hund Fred finden werden? Tja, das werde ich hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. ;)
Ich kann diesen wundervollen Reihenauftakt wirklich nur empfehlen! Es geht durchweg spannend, witzig und abenteuerlich zu, es gibt lauter unerwartete Wendungen und viele Überraschungen. Mitfiebern und miträtseln ist hier definitiv Programm!
Apropos rätseln: In dem Buch verstecken sich jede Menge knifflige Codes. Manche sind echt tricky, sag ich euch. So etwas mag ich ja richtig gerne, wenn in Büchern Codes oder Rätsel versteckt sind. Das macht das Leseerlebnis noch viel aufregender und außergewöhnlicher.
Was den Lesespaß dann nur noch wunderschöner macht, sind die brillanten schwarz-weiß Illustrationen von Thomas Hussung. Von ihm stammt auch das tolle Cover. Viele werden seine Bilder vielleicht aus der bekannten Reihe „Das kleine Böse Buch“ kennen. Ich liebe den Zeichenstil von Thomas Hussung, er ist einfach monsterhaft gut und so irre witzig! Werft einen Blick aufs Cover und ihr wisst, was ich meine. ;)
Die Zeichnungen im Buch haben mir auch mega gut gefallen. Die vielen Monster, Linus mit seiner Glubschbrille, hach, einfach klasse! Von den Illustrationen hätte es gerne noch viele mehr geben können!
Die Bilder verstärken nur noch diese herrliche, unheimliche Atmosphäre, genauso wie die dunklen Seiten, die es zu Beginn und in der Mitte des Buches gibt.
Fazit: Ein toller Monsterlesespaß für Groß und Klein, welcher große Lust auf mehr macht und einen durchweg mitfiebern lässt! Mir hat das Buch wundervolle Lesestunden beschert. Der Mix aus Spannung, schrägem Humor, Abenteuer, Fantasy und Grusel ist in meinen Augen erstklassig gelungen. Eine mitreißende Story, viele zauberhafte Illustrationen, knifflige Codes – klingt das nicht super? Wenn das Buch dann auch noch von einem absoluten Experten, sprich einem waschechten Monster geschrieben wurde, nun, dann muss es doch einfach monstermäßig gut sein, oder? Also ich bin begeistert und hoffe sehr, dass es noch weitere Bände von „Willkommen in Monsterville“ geben wird. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!