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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2020

Nichts wirklich ganz Neues – aber doch informativ und gut geschrieben

Tag für Tag leichter
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Nicht jeder, der sich gesund ernährt, ist automatisch schlank. Und nicht jeder, der schlank ist, ist auch gesund. Anhand brandaktueller wissenschaftlicher Studien zeigen die Autorinnen, worauf es wirklich ...

Nicht jeder, der sich gesund ernährt, ist automatisch schlank. Und nicht jeder, der schlank ist, ist auch gesund. Anhand brandaktueller wissenschaftlicher Studien zeigen die Autorinnen, worauf es wirklich ankommt und welche Schlank-Stellschrauben es zu beachten gilt. So lernt die Leserin, Schritt für Schritt ihrer eigenen Intuition zu vertrauen und mit Leichtigkeit gesünder zu essen. - Alles Wichtige über Hormonhaushalt, Epigenetik, Darmgesundheit, Psyche und Gehirn – und wie diese Faktoren den weiblichen Körper beeinflussen - Die richtige Ernährung für u.a. Wechseljahre, Periodenschmerzen, Schwangerschaft und Stillzeit, Schilddrüse und Mikrobiom - Mit den besten Tipps gegen Heißhunger, einem einfachen Einsteigerprogramm und den 15 goldenen „Tag für Tag leichter“-Regeln zum erfolgreichen Gewichtsmanagement.

Für jemanden, der sich schon länger mit Ernährung und Abnehmen auseinandergesetzt hat, bietet dieses Buch nun nichts wirklich Neues. Dennoch ist es sehr gut und verständlich geschrieben und zeigt die Zusammenhänge zwischen Essen und Körper gut auf. Es gibt kein Diät-Tipps sondern soll die Leserin dazu anleiten, die Ernährung umzustellen und dadurch erfolgreich das Gewicht in den Griff zu bekommen. Schön ist, dass hier kein Hau-Ruck-Verfahren empfohlen wird, sondern ein großer Wert auf langsames, gesundes Abnehmen liegt. Und zwar so, dass frau das auch gut umsetzen kann.

Für jeden, der sich für Ernährung insbesondere der Frau interessiert und vielleicht den einen oder anderen Tipp für die eigene Ernährungsumstellung erhalten möchte, absolut zu empfehlen. Das Rad wird zwar nicht neu erfunden, aber zumindest ausgewuchtet und neu eingestellt, um es mal ganz bildlich zu sagen.

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Veröffentlicht am 12.04.2020

Erneut ein bezaubernder Wohlfühlkrimi – diesmal aber leider ohne die vielen altbekannten und liebgewonnenen Charaktere

Tante Dimity und das wunderliche Wirtshaus
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Lori freut sich auf einen romantischen Wochenendausflug mit ihrem Ehemann Bill – aber ein fürchterlicher Sturm wirbelt ihre Pläne durcheinander, und sie strandet allein in einem kleinen Dorf in Sussex. ...

Lori freut sich auf einen romantischen Wochenendausflug mit ihrem Ehemann Bill – aber ein fürchterlicher Sturm wirbelt ihre Pläne durcheinander, und sie strandet allein in einem kleinen Dorf in Sussex. Eine Unterkunft findet sie in dem historischen Wirtshaus „The King's Ransom“. Als Lori in der ersten Nacht knarzende Türen und unheimliches Kinderlachen hört, ist ihre Neugier geweckt. Stimmen die seltsamen Geschichten, die sich um das Wirtshaus ranken? Treiben tatsächlich die Geister toter Schmuggler hier ihr Unwesen? Oder sollte sich Lori eher vor den lebenden Bewohnern des Gasthofs in Acht nehmen? Gemeinsam mit Tante Dimity geht sie den Geheimnissen auf den Grund (soweit der "Klappentext").

Dieser Band 23 der Tante Dimity-Reihe strahlt auch wieder - wie alle Vorgänger - dieses Liebevolle, Heimelige, Geborgene aus. Nancy Atherton versteht es einfach, in ihre Geschichten immer eine Extraportion Wohlfühlen mit einzubauen. Und natürlich gibt es auch am Ende dieses Buchs ein Backrezept (das ich allerdings noch nicht ausprobiert habe): Steve's Apple Crumble.

Mir gefällt auch dieser Cosy-Crime gut, allerdings nicht so gut, wie die Vorgänger. Das liegt vielleicht daran, dass die Geschichte diesmal nicht in der gewohnten Umgebung spielt und vor allem, weil nicht die gewohnten Charaktere mit dabei sind. Alles spielt sich in einem fremden Dorf mit fremden Menschen ab. Und was soll ich sagen: ich habe die gewohnten Charaktere schwer vermisst, da diese die Dimity-Romane einfach ausmachen.

Daher gibt es von mir für das wunderliche Wirtshaus nur 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Der uralte Kampf „Gut gegen Böse“

Der unsichtbare Freund
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Fast 23 Stunden Fantasy-Horror-Hörerlebnis! Das ist "Der unsichtbare Freund" von Stephen Chbosky in der Hörbuchversion.

Die alleinerziehende Kate flieht mit Christopher, ihrem 7jährigen Sohn, vor ihrem ...

Fast 23 Stunden Fantasy-Horror-Hörerlebnis! Das ist "Der unsichtbare Freund" von Stephen Chbosky in der Hörbuchversion.

Die alleinerziehende Kate flieht mit Christopher, ihrem 7jährigen Sohn, vor ihrem gewalttätigen Freund und taucht in einem abgelegenen Ort unter. Direkt am Haus liegt der Missionswald. Eines Tages betritt Christopher diesen Wald, angetrieben von einer Stimme, die nur er hört und geführt von einer Wolke mit Gesicht. Sechs Tage lang bleibt er verschwunden. Als er wieder auftaucht, ist er nicht mehr der Junge mit Lernproblemen, sondern ein intelligenter Christopher mit besondere Fähigkeiten und Gaben. Ab sofort ist er wie besessen von dem Zwang, im Wald ein Baumhaus zu errichten. Getrieben durch die Stimme, die ihm klar macht: wenn er es nicht bis Weihnachten fertig gebaut hat, werden alle, der ganze Ort, sterben.

Ich fühlte mich beim Hören nahezu sofort an die Netflix-Serie "Stranger Things" erinnert. Und an diverse Stephen King-Bücher. "Der unsichtbare Fremde" ist ein sehr umfassendes Buch (wie gesagt: fast 23 Stunden lang), sehr detailreich und wirklich fantasievoll. Zudem ist es recht subtil horrormäßig. Beim Hören empfand ich es nicht als so schlimm, hatte dann aber nachts tatsächlich den einen oder anderen nicht so schönen Traum.

Die ersten beiden mp3-CD´s vergingen wie im Flug, die letzte zog sich dann aber doch ziemlich in die Länge und war eher anstrengend, da sehr verworren und überbordend. Meiner Meinung nach hätte man das Ende auch ein wenig kürzer machen können. Es wäre dann weniger "schwurbelig" gewesen und für meinen Geschmack besser. Auch gab es sehr viele Wiederholungen (das Wort "Babyzähnchen" kam gefühlt 50 Mal im Buch vor und beschreibt die Steige, die zum Baumhaus hochführt). Und auch der Ausdruck "ein Lächeln wie ein krankes Stirnrunzeln" habe ich mehrfach gehört. Wie gesagt: manchmal wäre hier für meinen Geschmack weniger mehr gewesen. Letztlich ist es ein Buch über den uralten Kampf zwischen Gut und Böse. Nicht wirklich vorhersehbar, teilweise war ich über eine Wendung schon verblüfft, aber angenehm.

Der Sprecher (David Nathan, die deutsche Synchronstimme von Christian Bale und Johnny Depp) macht einen hervorragenden Job! Er liest es super betont und ich konnte allein anhand seiner Stimmfarbe erkennen, wen er aktuell spricht.

Mein Fazit: 4 von 5 Sternen. Einen Stern ziehe ich ab für das sehr lange, sich ziehende Ende, das für meinen Geschmack wirklich einen Tick zu viel Geschehen beinhaltete. Ansonsten ein wirklich fantasievolles, gruseliges Hörvergnügen für Freunde von Serien wie Stranger Things und für Fans von Stephen King.

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Veröffentlicht am 11.02.2020

Humorvolle Unterhaltung mit Tiefgang und viel Gefühl

»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen«
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Man muss nicht unbedingt ein Kenner oder Freund von Theater sein, um bei diesem Büchlein auf seine Kosten zu kommen. Mit "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" und "Einladung zum Klassentreffen" ...

Man muss nicht unbedingt ein Kenner oder Freund von Theater sein, um bei diesem Büchlein auf seine Kosten zu kommen. Mit "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" und "Einladung zum Klassentreffen" hat man hier zwei sehr unterschiedliche Theaterstücke in einem Buch.

"Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" ist quasi ein Monolog. Hans Fredenbek, eben jener Beamter, erzählt dem Publikum aus einem Leben. Ein Ein-Mann-Stück sozusagen. Ich musste teilweise an Comedians denken, die ja auch eine Ein-Mann-Show hinlegen. Und - noch viel wichtiger - ich musste streckenweise auch mindestens so sehr lachen wie bei einer Comedyshow. Der Autor haut in diesem Stück ein sprachliches Kunstwerk nach dem anderen raus. Seine Wortwahl ist sehr umfassend und - Hans Fredenbek ist nun mal Beamter durch und durch - auch etwas verschachtelt und manchmal nicht so leicht zu lesen. Aber seine Wortschöpfungen sind wunderbar. Beispiel gefällig? "mediterrane Barfußläufigkeit". Oder die Abkürzung "VBB", die für "Vollkommene Beamtenbefriedigung" steht. In diesem Theaterstück hat Martin Schörle wirklich sprachlich aus dem Vollen geschöpft.

Aber: es ist nicht nur lustig. Denn eigentlich ist der Hans Fredenbek eine arme Socke. Er lebt für seinen Beruf, für sein Beamtentum und lässt dafür sämtliches Privatleben links liegen. Für ihn ist sein Büro das echte, wahre Leben während er mit dem Leben außerhalb nicht (mehr) zurechtkommt.
Die langen, mit vielen "..." bedachten Sätze mit den teils recht komplizierten Wortkombinationen und Gedankensprüngen und Zwischensätzen macht es nicht gerade zu einer leichten, flüssig lesbaren Lektüre. Also nichts für mal eben zwischendurch und auf die Schnelle. Ich musste es zwischendurch mal zur Seite legen, um das bisher gelesen sacken zu lassen und so Raum für den nächsten Abschnitt zu schaffen. Sonst führte das - bei mir zumindest - zu einer leichten Überforderung.


Das zweite Theaterstück, "Einladung zum Klassentreffen", fand ich tatsächlich sogar noch besser als den "Beamten-Monolog". Hier konnte ich mir das Bühnenbild und das Stück so richtig gut vorstellen und habe tatsächlich auch richtig Lust bekommen, es "so richtig" zu sehen. Hier spielen ein paar mehr Menschen mit, auch wenn die Hauptpersonen Marina und Carsten den Großteil zu zweit bestreiten. Und zwar mittels eines Telefonats. Beide waren vor mehr als 20 Jahren ein paar und hören sich heute zum ersten Mal wieder... eben deswegen, weil Carsten das Klassentreffen organisiert und alle Ehemaligen zusammentrommelt. Das Gespräch ist sehr emotional, sehr lustig, sehr schön und einfach nur gut! Ich konnte mich sofort in die beiden hineinversetzen und die Art und Weise, wie der Autor diese Liebesgeschichte aufbaut, ist wirklich mehr als gelungen. Große Gefühle, viel Humor aber auch viel Schmerz. Ganz wunderbar.

Von mir gibt es für das Buch insgesamt 4 von 5 Sternen und ich kann es wirklich guten Gewissens weiterempfehlen - nicht nur Theaterliebhabern sondern all denjenigen, die sich gerne kurzweilig aber dennoch mit Tiefgang unterhalten lassen.

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Veröffentlicht am 20.11.2019

Historischer Roman und Krimi in einem

Die letzte Stunde
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Ein historischer Roman von Minette Walters? Das gibt´s? Ja! Ich habe es auch nicht gewusst und bin - wie sicher viele andere - davon ausgegangen, dass Minette Walters ausschließlich (sensationelle) Krimis ...

Ein historischer Roman von Minette Walters? Das gibt´s? Ja! Ich habe es auch nicht gewusst und bin - wie sicher viele andere - davon ausgegangen, dass Minette Walters ausschließlich (sensationelle) Krimis schreibt. Doch sie kann auch historisch! Das stellt sich in dem Roman "Die letzte Stunde" trefflich unter Beweis.

Über das Bloggerportal von Randomhouse bin ich in den Genuss dieses mal etwas anderen Minette-Walters-Roman gekommen. Schon allein das Cover spricht mich sehr an, da ich dieses kräftige Rot wunderschön finde und auch die Blüte und die geprägte Schrift sind einfach edel und schön.

Zum Inhalt: Die Pest wütet in Südengland im Sommer des Jahres 1348 und macht vor keinem Halt. Lady Anne, Herrin von Develish, trotzt Dank ihres offenen Geistes und Intellekts dem Schwarzen Tod durch Sauberkeit und Trennung der Erkrankten von den Gesunden. Damit schafft sie es, nahezu alle Menschen des Anwesens vor dem sicheren Tod zu bewahren. Doch nicht ohne sich vor Verzweifelten und Raffgierigen zur Wehr setzen zu müssen. Zudem gehen die Vorräte zur Neige und mit ihrer Tochter Eleanor hat sie wirklich ein verwöhntes Früchtchen in ihrer Nähe, die sie zu hassen scheint.

In der Gemeinschaft rund um Lady Anne herrschen nun nicht mehr Standesdünkel und gesellschaftliche Konventionen sowie das Zurschaustellen von Rang und Namen. Vielmehr geht es nun ums gemeinsame Überleben, um Zusammenhalt und eben um jeden einzelnen Menschen dieser Gemeinschaft. Sehr zum Verdruss von Tochter Eleanor sowie des von Lady Anne´s Ehemann seinerzeit eingestellten Verwalter Hugh de Courtesmain. Als Lady Anne dann noch den niedrig gestellten aber sehr intelligenten Bastard Thaddeus Thurkell vortan zu ihrem Verwalter ernennt, sorgt das für Unruhe und Unzufriedenheit. Dann geschieht ein Mord und alles wird droht zu zerbrechen.

Ohne dass ich mich jetzt eine Emanze nennen würde kann ich doch behaupten, dass ich Bücher, in denen es um Frauen in früheren Zeiten geht, die quasi ihren Mann stehen und die unbeirrbar und stark und intelligent sind und sich durchsetzen können, sehr liebe! Genauso ein Buch ist das auch hier. Lady Anne wird mir sofort sympathisch, weil sie sich den damaligen Konventionen widersetzt, ihren sehr von seinem Stand eingenommenen und furchtbar widerwärtigen Ehemann so behandelt, wie er es verdient und sich so aufopfernd um ihre Schützlinge kümmert.

Aber das ist nicht alles. In diesem historischen Roman geht es um die Pest. Deren Auswirkungen werden ausführlich beschrieben und ich ertappe mich wirklich oft dabei wie ich denke: "zum Glück habe ich damals nicht gelebt". Minette Walters beschreibt die damalige Zeit und deren Menschen sehr anschaulich und deutlich, ohne große Schnörkel. Das gefällt mir sehr. Auch die Geschichte an sich (Kampf gegen die Pest, der Mord und alles drum herum) ist einfach fesselnd und spannend.

Allerdings könnten die einzelnen Charaktere irgendwie mehr herausgearbeitet, persönlicher, lebendiger geschrieben werden. Ich mag Bücher, bei denen mir die Charaktere entweder sehr ans Herz wachsen, weil sie einfach toll sind oder die ich mit tiefster Inbrunst verabscheue, weil es echte Mistkäfer sind. Diese Empfindungen fehlten mir hier ein bisschen, das hätte ich gern stärker gefühlt.

Aber auch so ist es einfach ein tolles, spannendes und sehr lesenswertes Buch und ich gebe dafür sehr gerne vier Sterne mit einem Plus... also fast 5, wenn auch nicht ganz.