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Veröffentlicht am 13.04.2020

Spannend, aber auch bedrückend

Feuerland
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Eigentlich ist Vanessa Frank Leiterin der Sonderkommission Nova, aber sie wurde erwischt, als sie betrunken Auto fuhr, und ist daher suspendiert bis es eine Entscheidung gibt, wie es mit ihr weitergehen ...

Eigentlich ist Vanessa Frank Leiterin der Sonderkommission Nova, aber sie wurde erwischt, als sie betrunken Auto fuhr, und ist daher suspendiert bis es eine Entscheidung gibt, wie es mit ihr weitergehen soll. Als es merkwürdige Fälle gibt, kann sie es nicht lassen und ermittelt. Im ersten Fall wurde eine exklusives Uhrengeschäft überfallen, ohne dass eine Uhr entwendet wurde. Bei dem anderen Fall wurden Geschäftsleute entführt und gegen Zahlung eines Lösegeldes wieder freigelassen. Doch in beiden Fällen haben die Opfer Geld und in beiden Fällen schweigen sie wie ein Grab. Dies Sache lässt Vanessa keine Ruhe. Sie findet eine Spur nach Chile, bei der es um illegale Organtransplantationen geht und sticht mit ihren Ermittlungen in ein Wespennest.
Der Schreibstil von Pascal Engman hat mir gut gefallen; er weiß, wie man den Leser packt. Es gibt verschiedene Handlungsstränge, die sich erst später verknüpfen.
Alle Charaktere sind sehr gut und lebendig dargestellt, auch wenn man nicht alle mögen muss. Vanessa Frank ist eine wirklich taffe und mutige Frau, die sich nicht ausbremsen lässt. Regeln scheinen für sie dafür da zu sein, um sie zu brechen. Trotz hat sie mir gut gefallen.
Das Thema Organhandel ist brisant und hier gibt es Szenen, die wirklich unter die Haut gehen. Es ist schrecklich, wozu Geldgier die Menschen bringt.
Der Handlungsverlauf ist rasant und sehr spannend, aber es ist auch bedrückend. Ein wirklich fesselnder Thriller.

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Veröffentlicht am 12.04.2020

Eine ergreifende Geschichte

Ada, das Mädchen aus Berlin
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Ich habe schon die Vorgängerbände „Hannah und ihre Brüder“ und „Karolinas Töchter“ aus der Reihe Taggart und Lockhart gelesen, die mir sehr gut gefallen haben. Daher wollte ich natürlich auch die Geschichte ...

Ich habe schon die Vorgängerbände „Hannah und ihre Brüder“ und „Karolinas Töchter“ aus der Reihe Taggart und Lockhart gelesen, die mir sehr gut gefallen haben. Daher wollte ich natürlich auch die Geschichte von Ada, dem Mädchen aus Berlin, kennenlernen.
Tony Vincenzo, ein Freund von Liam, möchte, dass Catherine und Liam seiner Tante Gabriella Vincenzo in der Toskana helfen. Der große Weinproduzent VinCo behauptet, Eigentümer von Gabriellas Grundstücks zu sein und will sie nun von dort vertreiben. Gabriella lässt ihnen ein Manuskript zukommen, in der die Geschichte der begnadeten Geigerin Ada Baumgarten erzählt wird. Ada ist Jüdin und leidet unter der Naziherrschaft. Dank der Unterstützung des Konzertmeisters Furtwängler findet sie in Bologna Zuflucht. Aber wie hängt ihre Geschichte mit der von Gabriella zusammen?
Es ist eine ergreifende Geschichte, die mich von Anfang an gepackt hat. Das Schicksal von Ada ist furchtbar.
Die Charaktere sind authentisch und sehr glaubwürdig dargestellt. Ada ist eine junge Frau, die für die Musik lebt. Auch ihr Vater ist Musiker bei den Philharmonikern. Außerdem gibt es da auch noch Adas Jugendliebe Kurt, der auch am liebsten Musik machen möchte, was sein Vater verhindert. Doch die Verhältnisse in Berlin werden für Juden immer gefährlicher. Sie haben die Unterstützung Furtwänglers, so dass Ada mit ihrer Mutter nach Italien reisen kann. Dort fühlen sie sich sicher, aber auch dort ändern sich die politischen Verhältnisse.
Gabriella ist angeschlagen und kann Catherine und Liam nicht wirklich unterstützen. Etwas setzt ihr zu und es gibt Themen, über die sie nicht reden kann. Da Catherine in Italien nicht als Rechtsanwältin tätig sein darf, holen sie und Liam die junge Anwältin Giulia ins Boot. Doch es wird nicht einfach, denn Lenzini, der Anwalt der VinCo, scheut kein schmutziges Mittel. Doch je mehr Gegenwind sie verspüren, umso energischer versuchen Catherine, Liam und Giulia Licht ins Dunkel zu bringen. Was sie am Ende herausfinden, ist sehr erschreckend.
Es ist eine spannende und sehr emotionale Geschichte, die noch lange nachhallt.

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Veröffentlicht am 12.04.2020

Eine inspirierende Begegnung

Offene See
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Die Geschichte spielt kurz nach dem Zweiten Weltkrieg und nach all den Schrecken freuen sich die Menschen darüber, dass es langsam bergauf geht. Das Leben des sechszehnjährigen Robert ist vorbestimmt, ...

Die Geschichte spielt kurz nach dem Zweiten Weltkrieg und nach all den Schrecken freuen sich die Menschen darüber, dass es langsam bergauf geht. Das Leben des sechszehnjährigen Robert ist vorbestimmt, er soll Bergarbeiter werden, wie alle Männer in seiner Familie. Doch er will ein Stück Freiheit haben und die Weite des Meeres erleben. So macht er sich auf die Wanderschaft und erhält Verpflegung und Unterkunft gegen Gelegenheitsjobs. Dann lernt er Ducie kennen. Sie lebt alleine und sehr unkonventionell. Aber sie hat auch ihre Vorstellungen. Die wuchernde Hecke, die den Blick zum Meer versperrt, darf nicht gestutzt werden, und das ihr gewidmete Manuskript, welches Robert findet, will sie nicht lesen.
Der Schreibstil des Autors Benjamin Myers hat mich begeistert, er ist wundervoll bildhaft und poetisch.
Dulcie ist eine ungewöhnliche Frau, eine Frau, wie sie Robert noch nie getroffen hat. Sie ist unabhängig und hat alles, was sie braucht. Robert ist beeindruckt. Sie stellt alles, was er vom Leben erwartet, in Frage. Die Gespräche der beiden verändern ihn und er bleibt länger bei Dulcie, als er es vorhatte. War Dulcie anfangs noch recht barsch, so öffnet sie sich mit der Zeit und es entsteht eine wunderbare Freundschaft.
Es geschieht nicht sehr viel in dieser Geschichte, die Robert rückblickend erzählt, und doch hat sie mich von Anfang an gepackt.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.04.2020

Rockstar ist etwas Besonderes

Der Delfin in der Hängematte
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Die elfjährige Valentina liebt es zu schreiben, weil ihr das Türen öffnet. Sie hat auch über ihren achtjährigen Bruder Leonardo geschrieben, der von ihr Rockstar genannt wird. Leonardo ist Autist und ...

Die elfjährige Valentina liebt es zu schreiben, weil ihr das Türen öffnet. Sie hat auch über ihren achtjährigen Bruder Leonardo geschrieben, der von ihr Rockstar genannt wird. Leonardo ist Autist und Valentina möchte, dass andere Menschen mehr über Autismus erfahren, damit sie verstehen, warum Autisten sich so verhalten, wie sie es tun.
Das Zusammenleben mit Leonardo ist nicht einfach, es wird nie langweilig. Doch Valentina liebt ihren Bruder. Auch wenn es anstrengend mit ihm ist, macht das Leben mit ihm zugleich auch viel Spaß.
Der Schreibstil ist einfach gut verständlich. Die kleinen Episoden aus dem Leben der Familie führen einem vor Augen, wie schwierig und anstrengend es sein kann, wenn ein Kind autistisch ist. Es benötigt viel Zeit und Zuwendungen, damit das Kind die einfachsten Dinge lernen kann. Trotzdem gibt es auch immer wieder Grenzen. Für Leonardo ist sehr oft alles etwas zu viel. Er muss sich vor dieser Reizüberflutung zurückziehen können. Er hat aber auch seinen eigenen Kopf. Der Umgang mit ihm erfordert viel Geduld und gute Nerven, denn ihm fallen alle möglichen Dinge ein.
Valentina wirkt auf mich aber viel erwachsener, als es ein Kind von elf Jahren sein sollte. Mir hat es gefallen, dass sie nicht zurückstecken muss im Zusammenleben. So kann sie Verständnis haben und ihren Bruder bedingungslos lieben. Dieses Buch gibt einen Überblick, wie das Zusammenleben mit einem autistischen Kind sein kann. Aber jedes dieser Kinder ist anders und so kann alles auch ganz anders sein. Man muss sich einlassen können. Für Außenstehende ist das oft schwierig.
Ein Buch, welches Verständnis weckt und das ich nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 06.04.2020

Das Seelenmonster macht sich breit

Besuch vom Seelenmonster
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Es gibt Krankheiten, die nicht den Körper befallen, sondern die Seele. Aber auch diese Krankheit muss erkannt und behandelt werden. Wir erfahren nun aus der Sicht der kleinen Lisa, wie es ist, wenn die ...

Es gibt Krankheiten, die nicht den Körper befallen, sondern die Seele. Aber auch diese Krankheit muss erkannt und behandelt werden. Wir erfahren nun aus der Sicht der kleinen Lisa, wie es ist, wenn die Mutter depressiv wird.
In Lisas Familie ist alles gut – jedenfalls bis zu dem Moment, wo das Seelenmonster bei ihnen einzieht und die Mutter sich immer mehr verändert. Aber nicht nur die Mutter ist betroffen, jeder in der Familie spürt es. Das Seelenmonster nimmt immer mehr Raum ein. Doch es gibt jemanden, welcher der Mutter helfen kann. Dadurch wird das Seelenmonster immer kleiner. Es ist zwar noch da, aber es hat die Mutter nicht mehr im Griff. Sie ist wieder fröhlich und für Lisa da.
Depression ist für jemanden, der nicht betroffen ist, schwierig zu begreifen. Noch schwieriger ist es allerdings für Kinder. Dieses Buch hilft dabei, den Kindern zu erklären, um was es geht und dass es Hilfe gibt.
Die Sprache ist kindgerecht und die Illustration passen sehr gut. Man kann sich gut in Lisa hineinversetzen, die miterleben muss, wie alles in der Familie sich verändert, obwohl doch nur die Mutter krank ist. Sie wird schlapp und kann nicht schlafen, sie hat keinen Hunger wird immer dünner. Die Geschichte zeigt aber auch, dass alles wieder gut werden kann, wenn man sich Hilfe holt.
Die Geschichte macht sehr einfühlsam deutlich, was die Krankheit Depression mit einem macht. Empfehlenswert!

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