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Veröffentlicht am 09.01.2021

Tote Möwen säumen ihren Weg

Sylter Gift
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Dies ist bereits der vierte Band um die Ermittlerin Kari Blom. Ich habe die Vorgänger nicht gelesen, es wurde aber alles wichtige noch einmal aufgegriffen. Zwar gibt es eine Entwicklung der Figuren, der ...

Dies ist bereits der vierte Band um die Ermittlerin Kari Blom. Ich habe die Vorgänger nicht gelesen, es wurde aber alles wichtige noch einmal aufgegriffen. Zwar gibt es eine Entwicklung der Figuren, der Fall ist aber natürlich eigenständig und in sich abgeschlossen.

Die Häkelschwestern Alma, Aldag, Marijke und Witta lieben neben Handarbeiten und die Sylter Natur und gehen deshalb regelmäßig Vögel beobachten. Doch immer wieder finden sie tote Möwen... das allein wäre ihrer Meinung nach schon einen Besuch bei der örtlichen Polizeiwache wert. Aber gerade als sie dich darüber Gedanken machen stolpern sie sozusagen ober eine menschliche Leiche. Die Tote ist Frau eines Autohändlers... war es ein Eifersuchtsdrama? Wollte sie sich trennen? Oder gibt es einen Zusammenhang zu den Autodiebstählen, die sich auf Sylt häufen?

Um die Ermittlungen zu unterstützten kommt Kari Blom als verdeckte Ermittlerin auf die Insel. Getarnt als erfolglose Schriftstellerin bewirbt sie sich im Autohaus des trauernden Ehemanns.


Ein schöner Krimi mit viel lokalem Flair.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Björn Diemal mordet mit seinem inneren Kind

Das Kind in mir will achtsam morden
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Das Buch knüpft inhaltlich genau dort an, wo „Achtsam morden“ aufhört. Dann folgt ein kleiner Zeitsprung und wir merken, dass Björn Diemel nicht mehr so ausgeglichen ist, wie er gern wäre. Er verliert ...

Das Buch knüpft inhaltlich genau dort an, wo „Achtsam morden“ aufhört. Dann folgt ein kleiner Zeitsprung und wir merken, dass Björn Diemel nicht mehr so ausgeglichen ist, wie er gern wäre. Er verliert die Beherrschung und begeht dadurch Fehler. Also sucht er wieder seinen Achtseimkeits-Coach Joschka auf, der ihm die Lösung seiner Gereiztheit präsentiert: Björns inneres Kind ist verletzt und schlägt deshalb um sich, wenn es sich nicht gehört fühlt. Björn beschließt also in der nächsten Zeit ganz besonders auf sein inneres Kind zu hören und sich dadurch wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Auch in diesem Buch nutzt Autor Karsten Dusse die Situationskomik des Alltags und nimmt dabei vor allem die Öko-Eltern des Initiativkindergarten aufs Korn. Auch dieses Mal spielt die Mafia natürlich wieder eine Rolle, in Form eines noch lebenden Mafiabosses.

Alles in allem wieder sehr gelungen und stellenweise Urkomisch. Persönlich fand ich das Thema „inneres Kind“ weniger interessant als „Achtsamkeit“, aber es ist trotzdem sehr gut umgesetzt. Das Lesen hat viel Spaß gemacht und ich musste immer wieder laut lachen.

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Der erste Cold Case für Enna Andersen

Enna Andersen und das verschwundene Mädchen
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Dies ist der erste Band einer neuen Krimireihe um Hauptkommissarin Enna Andersen aus Oldenburg. Ennas Mann – und Vater ihres kleinen Sohnes – ist vor kurzem gestorben und so hatte Enna sich eine Auszeit ...

Dies ist der erste Band einer neuen Krimireihe um Hauptkommissarin Enna Andersen aus Oldenburg. Ennas Mann – und Vater ihres kleinen Sohnes – ist vor kurzem gestorben und so hatte Enna sich eine Auszeit genommen. Nun kehrt sie in den Polizeidienst zurück und wird Leiterin einer kleinen Abteilung für Cold Cases. Sie ist zunächst nicht glücklich damit, genauso wie ihre beiden Mitarbeiter Jan Paulsen und Pia Sims. Die drei sind sehr unterschiedlich und brauchen eine Weile um sich zusammenzuraufen.

Sie wählen ihren ersten Fall zufällig aus und rollen damit einen Vermisstenfall neu auf. Vor etwa 9 Jahren verschwand eine Viertklässlerin während einer Klassenfahrt auf Wangerooge. Das Mädchen verschwand ohne Spuren zu hinterlassen und wurde danach nicht mehr gesehen. Auch eine Leiche wurde nicht gefunden. Es gibt einige Zeugen und vage Theorien, aber letztendlich auch viele falsche Fährten.

Mich hat dieser Krimi gefesselt und die Geschichte war gut aufgebaut. Man kann mitdenken und ist immer auf dem Stand der Ermittler. Am Ende gab es eine Überraschung, obwohl die ganze Zeit vieles möglich schien.

Neben der Ermittlungsarbeit gibt es viele Einblicke in Ennas Leben als alleinerziehende Witwe. Während ihr Sohn noch oft mit Papa im Himmel redet, weiß sie, dass sie seine Stimmt niemals wieder hören wird. Das hat mich sehr berührt und ihre posivive Art macht sie zu einer starken Frau, die den Spagat zwischen Beruf und Familie gut meistert.

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Veröffentlicht am 12.04.2020

Blutig, spannend und ein wenig wie Urlaub

Mörderisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 5)
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Lavandou – das klingt nach Ferien am Meer. Bestimmt ist auch das ein Grund, warum der detusche Leon Ritter diesen Ort zu seiner Wahlheimat gemacht hat. Der Rechtsmediziner ist mit der Polizistin Isabelle ...

Lavandou – das klingt nach Ferien am Meer. Bestimmt ist auch das ein Grund, warum der detusche Leon Ritter diesen Ort zu seiner Wahlheimat gemacht hat. Der Rechtsmediziner ist mit der Polizistin Isabelle zusammen und eigentlich ist es ein beschaulicher Herbstanfang.
Doch dann wird ein Fuß gefunden. Abgetrennt vermutlich, als die Person noch am Leben war. So grausam wie es beginnt, geht es weiter.
Leon Ritter ist ein sympathischer Protagonist, ein guter Rechtsmediziner aber vielleicht manchmal ein schwieriger Lebensgefährte.

Der Fall um die Frauen, denen Füße abgeschnitten werden ist insgesamt viel blutiger als die Aufmachung als Regiokrimi vermuten lässt. Es gibt Verdächtige, dadurch wird die Spannung hoch gehalten und der angenehme Schreibstil lässt sich gut lesen.

Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Typischerweise wird dem Täter viel Raum gelassen um dem Ermittler seine Taten und Motive ausführlich zu erklären. Dies ist hier nicht der Fall und so bleibt einiges unklar. Das halte ich für sehr viel realistischer und ich muss nicht bis ins Detail wissen warum er diesen oder jenen Schnitt setzte. Die Grundidee wird klar und ist auch gut ausgearbeitet.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Herrlich schräg und traurig-schön

Miss Gladys und ihr Astronaut
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Thomas Major ist nicht gerade ein Gewinnertyp, eher ein durchschnittlicher Griesgram. Aber durch Zufall und Dreistigkeit bekommt er eine Chance, die zurecht als einmalig bezeichnet werden kann: Er darf ...

Thomas Major ist nicht gerade ein Gewinnertyp, eher ein durchschnittlicher Griesgram. Aber durch Zufall und Dreistigkeit bekommt er eine Chance, die zurecht als einmalig bezeichnet werden kann: Er darf als erster Mensch zu Mars fliegen. Man muss den Rest der Menschheit wohl ziemlich negativ sehen, wenn man so eine Mission als angenehm empfindet. Und genau so denkt Thomas Major. Sein Name wird in den Medien natürlich sofort zu Major Tom umgedreht – und Thomas wird nicht müde zu betonen, dass das Lied Space Oddity (und eben nicht Major Tom) heißt.

Irgendwo auf der Erde lebt derweil Gladys mit ihren beiden Enkeln Ellie und James in einer kleinen Wohnung. Der Vater der beiden sitzt wegen Diebstahl im Gefängnis, die Mutter ist tot. Also müsste Gladys sich um die beiden kümmern, wegen ihrer beginnenden Demenz ist das aber nicht möglich. Also kümmerst sich die 15jährige Ellie um ihre Oma und es kommen immer neue Probleme dazu.

Auf ungewöhnliche Weise kreuzen sich die Geschichten, Thomas möchte seine Exfrau auf der Erde anrufen. Die Nummer ist mittlerweile an Gladys vergeben, die nicht glauben kann, mit wem sie da telefoniert.

Das Buch ist sehr schön geschrieben und an vielen Stellen tiefsinnig und rührend. Allerdings auch voller Humor und absurden (und völlig unrealistischen!) Situationen. Wer ein halbwegs seriöses Buch über Raumfahrt erwartet sollte die Finger davon lassen. Wer gern heitere Familiengeschichten mit Happy End liest, sollte Gladys Ormerot unbedingt kennen lernen!

Das Hörbuch wird gelesen von Simon Jäger, der eine Garantie für gute Unterhaltung ist. Seine Stimme passt auch zu dieser leichten und komischen Geschichte, gerade weil Major Tom als völlig schräger Nerd daherkommt, der froh ist, die Menschheit hinter sich zu lassen.

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