Cover-Bild Gelobtes Land
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12,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Nova MD
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 340
  • Ersterscheinung: 20.11.2019
  • ISBN: 9783966981200
Christine Heimannsberg

Gelobtes Land

Hoop
Ein Europa nach dem Klimawandel. Ein Ziel, von dem niemand weiß, ob es existiert. Und eine junge Frau, die alles opfert, um ihren Bruder zu retten.
Der Klimakollaps ist Realität geworden, die Menschheit hat vor ihrer größten Verantwortung versagt.
Hoop steht für Hoffnung und Hoffnung ist dringend vonnöten in einer Welt, in der sich sämtliche Grenzen und Kräfte verschoben haben: Nach dem sogenannten Vorfall ist Europa auf einen Bruchteil seiner Größe reduziert und wird von einer restriktiv- autoritären Regierung sowie archaischen Clans beherrscht. Die oberste Maxime lautet, das Überleben der männlichen Nachkommen zu sichern.
Als die achtzehnjährige Lore von einem Treffen mit ihrer heimlichen Liebe Jul auf den elterlichen Hof zurückkommt, bricht die Katastrophe über sie herein. Der Anführer des Nachbarclans ist tot - in Notwehr erschlagen von ihrem jüngeren Bruder Jame. Lore muss mit ihm fliehen und alles zurücklassen.
Ihr Ziel: das Gelobte Land, ein mystischer Sehnsuchtsort, von dem niemand weiß, ob es ihn wirklich gibt, oder wo er sich befindet.
Wo immer es noch geht, versuchen Lore und Jame den Umständen ein würdiges Leben abzuringen. Während sie sich, ihrem inneren moralischen Kompass folgend, durch ein unwirtliches Land bewegen und sich mutig den Herausforderungen stellen, strotzt Heimannsbergs Weltentwurf vor Komplexität und radikalen Veränderungen. Die Autorin bedient sich neben dem Klimawandel weiterer aktueller Themen wie die Emanzipation der Frau und Flüchtlingspolitik.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2020

Gibt es reelle Hoffnung in einer kalten Zukunft?

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Eine furchtbare Vision der Zukunft, die einen alles andere als kalt läßt und einem durch alle Schichten der Seele fährt!

Dystopien spiegeln hervorragend die Realität und Gegenwart. Vor kurzem erst hätte ...

Eine furchtbare Vision der Zukunft, die einen alles andere als kalt läßt und einem durch alle Schichten der Seele fährt!

Dystopien spiegeln hervorragend die Realität und Gegenwart. Vor kurzem erst hätte man gedacht, daß SARS - Cov2 ( Covid - 19 ) auch nur eine düstere Dystopie sei, aber nun ist 100 Jahre nach der "Spanischen Grippe" ( die eigentlich "Kansas-Grippe" heißen sollte, weil sie 1918 im Zuge des 1. Weltkriegs von der USA aus nahm ) die Pandemie erneut brandgefährlich aktuell. 

Dieses Buch hier ist an Gegenwartsnähe nicht zu übertreffen. Die Klimakatastrophe selber dräut nach wie vor am Horizont. Ein "Vorfall" ereignet sich und Europa ist von Grund auf verändert. Ein Fragment ist nurmehr verblieben und eine repressive autoritäre Regierung und archaische Clans sind tonangebend. 

Männer, Jungs, Babys maskulinen Genders sind bedeutender und wichtiger als Frauen und Mädchen. Diese zählen ohne Ehemann und eben Babys mit Zipfel nichts. 

Lore ist achtzehn und lebt mit ihrer Familie - Geschwistern und Oma - auf einem landwirtschaftlichen Hof. Weizen wird angebaut und geerntet. Lore muß dafür hart schuften. Sie hat einen heimlichen Freund - Jule.

Nachdem sie nach einem solchen Treffen zurückkehrt, ist alles anders. Ihr einziger Bruder Jame hat Totschlag an einem Mitglied eines verfeindeten Clans begangen. Es bleibt ihr keine andere Wahl, als mit ihm zu fliehen. 

Auf ins Gelobte Land? Ein Mythos oder eine reale Destination? Sie wollen es herausfinden und klammern sich an diesem Strohhalm fest. Können sie es entdecken und ein neues Leben in Hoffnung ( Hoop ) beginnen? 

Die humane Gesinnung der Autorin, die sie den Protagonisten und ihrer jeweiligen Mentalität angedeihen läßt, ist bemerkenswert, die sich durch ihren liebevollen Umgang mit ebenjenen auszeichnet. 

Zuerst befindet sich Lore in einem inneren Zwiegespräch mit sich selbst. Ich sage da immer, daß das mehr ein Dialog als ein Monolog ist, weil wir verschiedene Ichs, Identitäten in uns tragen und diese auf gesunde Art miteinander kommunizieren und diese Mischung multipliziert sich in unseren Charakter.

Sie ist stärker als sie denkt und hat einen unglaublichen inneren Reaktor, aus dem sie solch eine potentielle Energie beziehen werden kann, daß sie über sich hinauswachsen kann und wird. 

Die Prämissen ihrer Zwangsmigration sind denkbar schlecht - existentielle Bedürfnisse wie  Hunger und Durst, wobei man letzteren vielleicht noch stillen kann, aber ersterer? Dadurch kann der Mensch durchaus seine zivilisierte Hülle im Extremfall abstreifen und unter Umständen sogar Kannibale werden. Das sind fast unmögliche Aufgaben. Gefahren sind allgegenwärtig. Lore muß ihren jüngeren Bruder beschützen, weil sie ihn liebt und sonst keine Familie mehr hat. ( Wie Winchester bei Sam ).

Das Klimaarmageddon hat furchtbare Folgen gezeitigt. Düsternis kriecht alptraumhaft durch die Seiten. Trotz der widrigen Umstände verstehen Lore und Jame ihre Würde zu bewahren, selbst wenn diese nicht mehr viel Wert zu besitzen scheint. 

Tenebris tanzt im Turnier des Grauens und wenn die Menschen so weitermachen, tritt dieser Horror noch ein. 

Es werden Anklänge an Margaret Atwood geweckt, wenn man bedenkt, wie in diesem Buch hier Frauen wieder von Männern unterdrückt werden. 

Das Setting selbst, die Welt und Landschaften, durch die sich die beiden bewegen, ist ein weiterer heimlicher Hauptdarsteller, sehr lebhaft und lebendig geschildert.

Es ist, als ob die Autorin selbst diese sich zunehmend verdichtende Sprache einem immer atemloser, aber durchgehend verständlich wie Kassandra oder die Pythia ins Ohr wisperte und man schaudert ob des Duktus!

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Veröffentlicht am 19.06.2020

So muss Dystopie sein. Spannend, fesselnd und berührend.

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Der Klappentext von „Gelobtes Land – HOOP“ ist nicht sehr lang, aber es hat absolut ausgereicht, um meine Neugier für diese Dystopie zu wecken. Das Cover ist sehr schön und schlicht gehalten, wobei ich ...

Der Klappentext von „Gelobtes Land – HOOP“ ist nicht sehr lang, aber es hat absolut ausgereicht, um meine Neugier für diese Dystopie zu wecken. Das Cover ist sehr schön und schlicht gehalten, wobei ich denke, dass es nicht annähernd hergibt was für eine tolle Geschichte sich dahinter verbirgt.

Worum es in der Geschichte geht:
Lore lebt in Europa, das nach einer Naturkatastrophe minimiert wurde. In der neu gebildeten Regierung und den streng - männlich – geführten Clans ist sie als Frau nichts wert und hat sich zu unterwerfen. Lore lebt und arrangiert sich damit, denn sie kennt es nicht anders. Ihr größtes Ziel ist es 19 zu werden und ihre große Liebe Jul zu heiraten. Doch alles ändert sich als ihr jüngerer Bruder, Jame, einen Clan Nachbarn erschlägt. Ihre Mutter verlangt von ihr Jame in Sicherheit zu bringen und den Distrikt zu verlassen, um das „Gelobte Land“ zu suchen, von dem niemand weiß, ob es tatsächlich existiert. Der Natur, Gefahren, Hunger und Durst ausgeliefert, bahnen sich Lore und Jame den Weg Richtung Süden, in der Hoffnung diesen Ort zu finden, der ihnen Sicherheit und Freiheit verspricht.

Schreibstil und Lesefluss
Christine Heimannsberger hat einen flotten, anschaulichen, detaillierten und lebendigen Schreibstil – genauso macht lesen Spaß. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und war gefesselt. Die Kapitel sind nicht zu lang und Jedes lässt sich sehr flüssig lesen.
Die Charaktere, Umgebung und Atmosphäre wurden super transportiert. Besonders die Naturbeschreibungen haben mir sehr gut gefallen und ich habe mich oft „mittendrin“ gefühlt.

Zur Geschichte:
Mir fiel es sehr leicht in die spannende Handlung einzusteigen. Die Geschichte beginnt damit wie Lore sich mit Jul trifft und wie sie dann mit Jame flüchten muss. Das jetzige Europa und was dazu geführt hat, dass es so minimiert wurde, ist leicht und verständlich erklärt, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Auch die Tatsache, dass die Frau sich dem Mann unterzuordnen hat wird im verlauf immer wieder sehr deutlich.
Durch die 335 Seiten begleitet man Lore und Jame auf ihrer gefährlichen Reise und der Suche nach dem „Gelobten Land“. Dabei erfährt man viel über Lore und ihr Verhältnis zur Mutter + Großmutter und wie sie von klein auf geprägt wurde, selbst keine großen Ziele zu haben und alles dafür zu tun sich möglichst anzupassen und nicht aufzufallen. In den Abschnitten JUL erfährt man wie Lore und er sich näher gekommen sind und wie verliebt sie in ihn ist.

Auf die Regierung + die Clans wird nicht sehr tief eingegangen, aber es tritt deutlich heraus wie viel Macht dieses Konzept über die Menschen hat. Irgendetwas verheimlicht die Regierung, dass wird allerdings nicht in diesem Band aufgelöst, was es umso spannender mach die anderen Bände zu lesen.

Der tagtägliche Überlebenskampf von Lore und Jame wird sehr genau beschrieben, es ist deutlich herauszulesen wie hart es für die beiden sein muss, so weit von zu Hause, auf sich alleine gestellt zu sein, ohne zu wissen, ob sie jemals finden wonach sie suchen.
Vor allem die Natur und wie gewaltig sie sein kann ist sehr atmosphärisch beschrieben und bettet die Geschichte ein.
Durch die komplette Handlung zieht sich ein roter Faden. Das Buch ist sehr flüssig zu lesen. Es gab nicht ein Kapitel, dass ich nicht fesselnd, spannend oder berührend fand. Die Erzählung endet packend und macht direkt Lust darauf sofort den zweiten Band (GLOOVE) zu lesen.

Die Charaktere:
Die Protagonisten waren 1A ausgearbeitet, sie waren echt und haben mich berührt.
Lore, ist so ein nettes, mutiges und geduldiges Mädchen, ich fand es bewundernswert, dass sie sich ,in Anbetracht der Tatsache, dass sie nicht sehr nett von ihrer Mutter behandelt wurde, sich ihres Bruders überhaupt annimmt und egal was passiert zu ihm hält.

Jame, der Inbegriff eines nervigen, verwöhnten 14 Jährigen, der sein Leben lang wie ein kleiner Prinz behandelt wurde. Ich hätte ihn schon auf den ersten Seiten ausgesetzt und hätte mein eigenes Ding gemacht. Aber im Laufe der Geschichte lernt man Jame besser kennen und versteht warum er so handelt und denkt, wie er es eben tut.

Lore wie auch Jame machen eine sehr große Charakterliche Entwicklung durch, die fantastisch, in angemessenem Tempo, beschrieben wird. Gegen Ende des Buches konnte ich beide in ganz neuem Licht sehen und mochte sogar Jame.

Meine Meinung:
So muss Dystopie sein. Spannend, fesselnd + berührend. „Gelobtes Land – HOOP“ ist ein Pageturner, es fiel mir sehr schwer das Buch bei Seite zu legen. Lore + Jame und das was sie durchmachen hat mich berührt. Obwohl auf die Regierung und die Clans nicht tiefer eingegangen wurde, hat es mir ausgereicht, um mir ein sehr gutes Bild davon zu machen wie die Menschen im „neuen Europa“ leben.
Unterschwellig, aber deutlich genug, war auch immer die Tatsache präsent wie wenig Wert eine Frau in der neuen Ordnung hat. Umso beeindruckender fand ich wie Lore zu ihrem Bruder stand und nicht aufgibt ihren Auftrag umzusetzen. Jame macht es einem – zumindest am Anfang – nicht leicht ihn zu mögen, doch gegen Ende hatte er mich dann. Besonders die Entwicklung der geschwisterlichen Beziehung der beiden war sehr schön und echt beschrieben.
Christine Heimannbergers Schreibstil war absolut mein Fall.
Flott, anschaulich, detailliert und fesselnd beschreibt sie die Reise der beiden. Umgebung, die Atmosphäre, Gefühle + die beeindruckende Gewalt der Natur kamen bei mir an. Als ich am Ende war hätte ich am liebsten direkt mit dem zweiten Band (GLOOVE) begonnen, um zu wissen wie es weiter geht. Absolute Leseempfehlung für jeden Dystopie Liebhaber.

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Veröffentlicht am 12.04.2020

Lesen!

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„Das gelobte Land verspricht Hoffnung, sowie Tränen den Tod versprechen.“

Meinung:

Was soll ich sagen. Gerade heute habe ich ein Buch beendet, das ebenfalls größtenteils im Wald spielt und sich viel ...

„Das gelobte Land verspricht Hoffnung, sowie Tränen den Tod versprechen.“

Meinung:

Was soll ich sagen. Gerade heute habe ich ein Buch beendet, das ebenfalls größtenteils im Wald spielt und sich viel um Überleben dreht, aber es kam nicht ansatzweise an die Atmosphäre ran, die Christine Heimannsberg geschaffen hat. Vielleicht lag es daran, dass ich ihre IGTV-Videos geschaut hatte, in welchen sie über die Anfänge ihrer Bücher berichtet hat und welche Gedanken sie sich gemacht hat. Ich weiß es nicht, aber es hat mich auf jeden Fall mehr gepackt und vor allem mehr fühlen lassen. Ich würde nicht mal von richtiger Spannung sprechen. Klar ist es spannend, sonst würde ich vermutlich gar nicht weiterlesen, aber eine andere Form. Ich wollte nicht unbedingt wissen wie es weiter geht, sondern ich wollte das Abenteuer mit den beiden Geschwistern erleben - wollte für sie hoffen und bei ihnen sein.

Die Erzählungen, wie es zu der jetzigen Welt kam, was geschah und wie es vorher war, waren nicht ausschweifend, aber erklärend. Gerade bei Dystopien finde ich das oft wichtig, damit man sich als Leser zurechtfindet. Etwas mehr Informationen hätte ich mir vielleicht über die Entstehung der aktuellen Geschlechterpolitik gewünscht, aber ich werde einfach mal abwarten, denn es gibt ja noch zwei Bände. Was ich jedoch schade fand, dass nicht erzählt wurde, wie die „Gemeinschaft“ entstand, in welcher die Geschwister zeitweise lebten. Besonders deren Regeln, denn diese waren doch sehr speziell. Selbstverständlich werden diese auf verschiedenen Erfahrungen beruhen und sind mit unter selbsterklärend, aber so kleine Geschichten, die die Nebencharaktere betreffen, finde ich oft ganz nett.

Alles in allem hat mir die Reise sehr viel Freude bereitet. Wobei der Kummer vermutlich überwiegte, denn an sich ist es keine schöne Geschichte – Dystopie eben. Der Schreibstil der Autorin ist sehr schön zu lesen. Teilweise hat er ein bisschen was Philosophisches. Wirklich sehr gelungen. Das Buch hatte ich auf alle Fälle ruck zuck durch und ich freue mich schon die nächsten beiden Bände zu lesen. Am Ende zog das Tempo dann noch mal so an, dass ich es gar nicht aus der Hand legen wollte.

Fazit:

Eine gelungene Dystopie über das Überleben, Zusammenhalt, Freundschaft und Menschlichkeit.