Leider nur ein Flüstern und keine Beifallsrufe
Das Flüstern der Magie„Ich wusste nicht, ob es Geister, Drachen oder Vampire gab, aber Magie existierte. Es wäre ziemlich kleingeistig und ignorant von mir, alles andere als Unsinn abzutun. Vielleicht gab es auf dieser Welt ...
„Ich wusste nicht, ob es Geister, Drachen oder Vampire gab, aber Magie existierte. Es wäre ziemlich kleingeistig und ignorant von mir, alles andere als Unsinn abzutun. Vielleicht gab es auf dieser Welt Dinge, über die selbst wir Archivare nichts wussten.“
Bei all ihren bisherigen Büchern hat Laura Kneidl gezeigt, dass sie als Autorin extremst wandelbar ist und in allen Genres überzeugen kann. Egal ob im New Adult oder High Fantasy Bereich mochte ich ihre Bücher bis dato sehr. Ich habe mich sehr auf einen neuen Fantasyroman gefreut und auf eine ebenso starke Geschichte wie „Die Krone der Dunkelheit“ gehofft.
Die Geschichte entführt den Leser nach Schottland, wo die junge Fallon ein Archiv mit magischen Gegenständen hütet. Auf der Suche nach weiteren Artefakten macht sie nachts Edinburgh unsicher, bis sie selbst bestohlen wird. Sie muss so schnell es geht diesen Gegenstand wiederfinden, damit kein Unheil geschieht und die Einwohner Edinburghs nicht in Gefahr geraten.
Dass es Magie gibt, hat der Klappentext bereits verraten. Irgendwie hatte ich darauf gehofft, dass es noch mehr fantastische Elemente gibt oder dass die Magie viel Raum einnimmt. Hier wurde ich etwas enttäuscht. Es ist definitiv kein weiteres High Fantasy Buch, sondern eher ein Urban Fantasy.
Nach einigen Kapiteln hatte ich mich damit abgefunden, dass das Buch anders als erwartet ist und habe mich auf diese andere Geschichte eingelassen. Zunächst fand ich das ganze Konzept mit der Magie und den Archivaren sehr faszinierend. Fallon wirkte hier wie eine starke Persönlichkeit, die bereits in jungen Jahren sehr selbständig ist. Mein erster Eindruck war sehr positiv und ich habe mich darauf gefreut sie weiter kennenzulernen. Auch hier wurde ich etwas enttäuscht, als Fallon häufig unplausibel gehandelt und es bei ihr eigentlich keine Charakterentwicklung gab.
Zu Fallon gibt es ein männliches Gegenstück – Reed. Die erste Begegnung ist wirklich interessant, aber danach habe ich einfach nicht verstanden, was sie ineinander sehen. Hier ist kein Funke übergesprungen, hier gab es keine knisternden Gefühle, sondern lediglich ein leises Flüstern oder ein verhallendes Echo.
Bei all den starken Geschichten, die ich bisher aus der Feder der Autorin gelesen habe, habe ich hier ein ähnlich fesselnde, emotionale Handlung erwartet. Leider fehlten mir hier die Gefühle, die fantastischen Elemente und auch zum Teil die Spannung. Der Schreibstil überzeugt wieder vollkommen, sodass ich das Buch gerne gelesen habe, aber es kommt bei weitem nicht an die anderen Bücher heran.