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Veröffentlicht am 24.04.2020

Historischer Hörgenuss

Pandolfo
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Mailand 1493: Der reiche Händler Bernardinio Bellapianta findet auf dem Markt den schwer verletzen jungen Pandolfo in einem Abfallhaufen. Er nimmt ihn mit in seinen Palast und lässt ihn dort gesundpflegen. ...

Mailand 1493: Der reiche Händler Bernardinio Bellapianta findet auf dem Markt den schwer verletzen jungen Pandolfo in einem Abfallhaufen. Er nimmt ihn mit in seinen Palast und lässt ihn dort gesundpflegen. Pandolfo leidet unter zunächst Amnesie, nach und nach wird seine Geschichte offenbart.
Auch die Geschichte seines Gönners Bernardinio und von dessen Zwillingsbruder, einem kauzigen Erfinder, wird erzählt. Pandolfo ist wirklich ein schönes Buch - jedenfalls für diejenigen, die echte, historische Abenteuerromane mögen. Dieses Genre hat meiner Meinung in den letzten Jahren schwer gelitten: kitschige Liebesromane, in denen der historische Hintergrund nur Kulisse ist, gibt es dutzendweise. Leider sind sie häufig nicht gründlich recherchiert und erzählen uns auch allzu oft relativ krude Geschichten. Diesen Vorwurf kann man diesem
Autor nicht machen, finde ich. Pandolfo ist ein sympathischer Held, begleitet wird er von interessanten Weggefährten, die Liebe spielt eine Rolle, aber nur am Rande. Römling bewegt sich sicher auf dem historischen Parkett, sein Buch hat mir gefallen.

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Tolles historisches Buch

Glanz der Ferne
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Den Familien von Hartung und von Gentzsch stehen im ausgehenden 19. Jahrhundert harte Zeiten bevor. Theodor von Hartung hat die Leitung der väterlichen Tuchfabrik übernommen, doch immer wieder stornieren ...

Den Familien von Hartung und von Gentzsch stehen im ausgehenden 19. Jahrhundert harte Zeiten bevor. Theodor von Hartung hat die Leitung der väterlichen Tuchfabrik übernommen, doch immer wieder stornieren die Kunden Aufträge und der Preis wird gedrückt. Vicky von Gentzsch macht die Bekanntschaft einer Dame, die sie in die mondänen kreise der Hochgeborenen Berliner Gesellschaft einführt. Dieses Leben scheint besser zu sein als ihr bisheriges. Die Geschichte um die Familie von Hartung war wieder mega spannend zu lesen und ich habe wieder mit der armen Vicky mitgelitten, die in der Familie von Hartung bekannter Weise das schwarze Schaf der Familie ist.
So viele Intrigen und Machenschaften, die man auch ganz gut auseinander halten kann. Obwohl viel zwischen den einzelnen Adelsgeschlechtern hin und her gesprungen wird, habe ich nie den Faden verloren.

Den zweiten Teil hatte ich unmittelbar davor gelesen und kam somit sehr gut in die Geschichte rein und konnte direkt anschließen. Dem Leser wird hier eine großartige Geschichte voller Spannung und eine Zeitreise ins 19.te Jahrhundert geboten und ein krönender Abschluss der Trilogie aus der Feder von Iny Lorentz, der ich sehr gerne 5 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Baustellenbuch, super für Kinder

Wieso? Weshalb? Warum? Fahrzeuge auf der Baustelle
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Diesmal haben meine Kita-Kids ein Buch der Reihe Wieso-Weshalb-Warum Baustellenfahrzeuge gelesen, getestet und betrachtet. Zuerst mal mein päd. Fazit Wieso, weshalb, warum? ist eine super Kinderbuchreihe. ...

Diesmal haben meine Kita-Kids ein Buch der Reihe Wieso-Weshalb-Warum Baustellenfahrzeuge gelesen, getestet und betrachtet. Zuerst mal mein päd. Fazit Wieso, weshalb, warum? ist eine super Kinderbuchreihe. Je nach Vorlieben der Kinder gibt es verschiedene Schwerpunkte und Titel. Alle Bücher der Reihe zeichnen sich durch einfache, aber informative Texte aus. Die Ringbindung ist stabil und hält auch ungeübte Kleinkinderhände gut aus. Die Seiten selbst sind relativ unempfindlich. Die Bilder sind farbenfroh und detailreich. Die Klappbilder bieten den Kindern eine Möglichkeit, Neues zu entdecken und beschäftigen sie. Also ideal für Kinderaugen und Hände, die Reihe ist ein Klassiker.
Meine Kinder waren begeistert von den vielen abwechslungsreichen Zeichnungen und natürlich den Klappbilder, danach beginnt im Freispiel die Inspiration aus dem Buch zu wirken und die Baustelle wird real. Fazit ein tolles Buch aus der Reihe wiedermal.

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Veröffentlicht am 04.03.2020

Poetisch und gefühlvoll

Die verborgene Sprache der Blumen
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Ein schönes Buch, das ebenso zart wie wütend geschrieben ist. Sehr überzeugend und glaubhaft schildert die Autorin die Geschichte der elternlosen zu Beginn 18-jährigen Victoria, die von Pflegefamilie zu ...

Ein schönes Buch, das ebenso zart wie wütend geschrieben ist. Sehr überzeugend und glaubhaft schildert die Autorin die Geschichte der elternlosen zu Beginn 18-jährigen Victoria, die von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht wurde und dabei verlernt hat, Nähe zuzulassen und zu lieben. Man merkt, dass die Autorin Ahnung hat von dem, was sie da schreibt. Viktoria, die wohl das größte Leid in sich trägt und sich nur in der Sprache der Blumen mitteilen kann, trifft als Kind auf Elisabeth, die ihr sehr viel Liebe schenkt - und das Wissen über die Sprache der Blumen. Doch Elisabeth fügt, bedingt durch ihre eigene, tragische Familiengeschichte, der zehnjährigen Viktoria eine weitere, schlimme Verletzung zu. Und dann ist da Grant, dessen Kindheit von einer psychisch kranken Mutter geprägt ist. Auch er kennt die Sprache der Blumen, weil seine Mutter die Schwester von Elisabeth ist. Um ein Buch gern und zügig zu lesen, muss es mich packen und dieses Buch hat mich gepackt. Von der ersten bis zur letzten Seite hat mich der Ausschnitt aus Victorias Leben in seinen Bann gezogen. Das I-Tüpfelchen dieses Buches ist die verborgene Sprache der Blumen. Bezauberndes Buch über die Bedeutung von Blumen, verpackt in eine spannende Geschichte.

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Wow ganz anders als erwartet

Der Hof der Wunder
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1829 Paris, in einer alternativen Welt. Nina ist in diese Welt hinein geboren. Sie arbeitet mit ihrer Schwester Azelma in der Taverne des Vaters. Es ist nicht schön, es ist nicht leicht. Und doch kommt ...

1829 Paris, in einer alternativen Welt. Nina ist in diese Welt hinein geboren. Sie arbeitet mit ihrer Schwester Azelma in der Taverne des Vaters. Es ist nicht schön, es ist nicht leicht. Und doch kommt es noch schlimmer, als ihr Vater Azelma an den Tiger verkauft bricht Ninas Welt zusammen.

Sie fügt sich dem Wunsch der Schwester, taucht unter und tritt der Diebesgilde bei. Immer in Gedanken bei ihrer Schwester. Schwört sie sich doch, dass sie Azelma befreien wird.

Allerdings läuft nicht alles so, wie es sich Nina erträumt hat. Als sich dann noch die Krallen des Tigers nach Ettie ausstrecken, ist Nina nicht mehr zu halten. Sie will und muss Ettie vor dem Tiger retten, komme was mag.
„Der Hof der Wunder“ ist ein Retelling des Dschungelbuches gemischt mit Les Miserables. Die Gilden sind an das Dschungelbuch angelehnt, als Beispiel nenne ich nur die Gilde des Fleisches mit ihrem Chef dem Tiger und die Protagonisten tragen alle Namen aus les Miserables. Wahrscheinlich sind die Protagonisten aus diesem Grunde meist recht blass beschrieben und ihre Beschreibung geht nicht sonderlich in die Tiefe. Man kennt sie ja eigentlich schon. Was mir aber an Nina nicht gefiel war, dass sie zwar gottlob nicht wahnsinnig hübsch ist, aber dafür unglaublich geschickt, klug und bei allen Männern begehrt. Die waghalsigsten Manöver gelingen ihr und die Männer der Pariser Unterwelt, aber auch des Adels liegen ihr quasi zu Füßen. Ich hätte mich über ein wenig mehr Normalität des Charakters gefreut. Ich finde schon allwissende Erzähler oft schwierig, aber allwissende Protagonisten sind eine Steigerung, mit der ich schwerlich umgehen kann.
Hierbei handelt es sich um kein einfaches Buch, doch das Setting ist authentisch und Nina als Protagonisten nach meinem Geschmack. Als Leser bekommt man hier ein alternatives Paris gezeigt, bei dem die Französische Revolution fehlgeschlagen ist und schlimmste Bedingungen herrschen. Von mir bekommt dieses Buch 5 Sterne, weil ich durchweg gefesselt war.

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