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Veröffentlicht am 12.05.2020

Ein unerwarteter Todesfall

Kloster, Mord und Dolce Vita - Folge 01
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Ein ungleiches Duo ermittelt im beschaulichen kleinen Ort Santa Caterina in der Toskana. Die clevere und eher weltlich veranlagte Ordensschwester Isabella löst gemeinsam mit dem noch ein wenig unerfahrenen ...

Ein ungleiches Duo ermittelt im beschaulichen kleinen Ort Santa Caterina in der Toskana. Die clevere und eher weltlich veranlagte Ordensschwester Isabella löst gemeinsam mit dem noch ein wenig unerfahrenen Polizisten Matteo das Rätsel um den unerwarteten Tod ihrer Mitschwester Rafaela. Diese liegt zur Mittagszeit tot unterm Glockenturm, doch ein Unfall oder gar ein Selbstmord erscheinen wenig wahrscheinlich. Doch warum sollte jemand die harmlose, sympathische und fröhliche Raffaela umbringen, die gern auf dem Markt gearbeitet und die Klosterprodukte verkauft hat und außerdem eine Schwäche für kitschige, aber möglicherweise wertvolle Keramikfiguren hatte?

Isabella und Matteo gehen der Sache nach und entdecken nach und nach Ungereimtheiten, die die Geschehnisse in einem anderen Licht erscheinen lassen.

Alles in allem eine runde Geschichte. Und obwohl der geschilderte Kriminalfall nicht besonders spannend ist, kommt man als Hörer doch auf seine Kosten. Chris Nonnast liest den Text im richtigen Rhythmus und erzeugt mit ihrer ausdrucksstarken, wandelbaren Stimme, sommerliche Bilder von der Toskana. Vielleicht nichts für Hörer, die auf blutige Geschichten stehen aber zum Abschalten und zur Unterhaltung perfekt geeignet. Daher vergebe ich 5 Tortellini und empfehle das Hörbuch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Zwei sympathische Spürnasen ermitteln wieder gemeinsam

Kloster, Mord und Dolce Vita - Folge 02
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Nach seinem ersten großen Ermittlungserfolg ist Matteos Selbstbewusstsein gestiegen. Auch privat gibt es Veränderungen, Matteo hat sich in die schöne Tochter des Bürgermeisters verliebt - auch er ist ihr ...

Nach seinem ersten großen Ermittlungserfolg ist Matteos Selbstbewusstsein gestiegen. Auch privat gibt es Veränderungen, Matteo hat sich in die schöne Tochter des Bürgermeisters verliebt - auch er ist ihr nicht gleichgültig. Außerdem hat er im Internet seine Traum-Vespa ersteigert, allerdings stellt sich die Suche nach den benötigten Ersatzteilen als schwierig heraus. Alles in allem läuft es also nicht schlecht, doch dann geschieht ein Verbrechen und Matteo hat plötzlich alle Hände voll zu tun.

Dabei beginnt alles ganz harmlos, Matteo sollte den sympathischen Landstreicher Gaetano eigentlich nur bitten, den Bauwagen, in dem dieser gelegentlich unterkommt zu räumen. Doch Matteo findet nur mehr die Leiche des Landstreichers, er wurde hinterrücks erschlagen, sein geliebter Bernhardiner ist verschwunden. Matteo sucht Rat bei Schwester Isabella und die ist auch sofort bereit ihm zu helfen. Sie liefert auch gleich ein paar gute Ideen, das harmonische Duo ermittelt also wieder – und muss wieder feststellen, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint….

Auch dieser Cosy-Krimi ist der Autorin gut gelungen, man hat das Gefühl auf alte Bekannte zu treffen. Der Band ist unabhängig von Folge 1, die Sprecherin ist wieder Chris Nonnast, deren Stimme einfach perfekt mit dem Text harmoniert. Wie Folge 1 kann die Handlung zwar nicht mit besonders viel Spannung aufwarten - bietet dafür aber umso mehr italienisches Urlaubsflair und Erholung vom Alltag. Dafür vergebe ich gerne nochmals 5 Amarettini und sage danke für mein Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Ein vergessenes Talent im Schatten der gerühmten Schwester

Souvenirs. Ich habe immer getan was ich wollte
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Die Malerin Helene de Beauvoir (1910-2001) war die einzige Schwester von Simone de Beauvoir, in deren Schatten sie zeitlebens stand und bis heute steht. Diese Autobiographie, die im Wesentlichen auf 1987 ...

Die Malerin Helene de Beauvoir (1910-2001) war die einzige Schwester von Simone de Beauvoir, in deren Schatten sie zeitlebens stand und bis heute steht. Diese Autobiographie, die im Wesentlichen auf 1987 geführten Interviews beruht, holt die mittlerweile fast vergessene jüngere Schwester ins Rampenlicht. Ergänzt werden die chronologisch aufgebauten Kapitel von einigen wenigen ergänzenden Briefausschnitten oder Textpassagen und einer Reihe von Abbildungen ihrer Werke.

Insgesamt und objektiv von „außen“ betrachtet lebte die Malerin wohl ein sehr interessantes spannendes und erfolgreiches Leben, sie stand in Kontakt mit vielen führenden Kulturschaffenden ihrer Zeit und auch ihr vielseitiges Werk ist beeindruckend. Und dennoch, obwohl Helene de Beauvoir betont, bereits vor ihrer Schwester Feministin gewesen zu sein, ist es doch ein Leben, dass im Wesentlichen von den beruflichen Stationen ihres Mannes bestimmt wird. Helene und Lionel überleben den zweiten Weltkrieg relativ unbeschadet in Portugal und treten erst nach Kriegsende in die französische Armee ein um ins zerstörte Wien reisen zu können, wo er eine Stelle bekommen hat. Danach machen die beiden Stationen in Belgrad, Marokko, Mailand, Paris etc.

Es ist ein interessantes Leben, wenngleich die Schilderung auch traurig macht, denn trotz aller Entbehrungen lebte die Künstlerin ein sehr freies Leben, eines, das in dieser Form so heute nicht mehr möglich ist. Sehr ungewohnt fand ich auch den Blick auf die junge/private Simone de Beauvoir. Wobei die „kleine Schwester“ hier wohl in keinster Weise so objektiv und unabhängig ist, wie sie mehrfach selbst betont, man spürt, wie sie die erfolgreichere Simone regelrecht vergöttert und ihr Talent in den Himmel hebt. Verständlich, aber auch irgendwie schade. Bezeichnend ist hier auch, dass der Text im Wesentlichen mit Simones Tod (1986) endet, wenngleich Helene de Beauvoir danach noch über 10 Jahre lebte.

Der Text an sich ist mehr oder weniger eine zwar interessante Aufzählung von Lebensstationen, Originalität oder Humor klingen nicht durch. Die Bilder jedoch haben mich überzeugt, die finde ich größtenteils wunderschön. Sympathisch ist mir die Malerin durch diesen Gesamteindruck nicht geworden, jedoch macht es Lust, sich genauer mit Simone de Beauvoir und ihrem Werk zu beschäftigten.

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Veröffentlicht am 26.04.2020

Manchmal sind die Dinge nicht so, wie sie scheinen

Die Unausstehlichen & ich (Band 2)- Freunde halten das Universum zusammen
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Band 2 rund um Enni und die Unausstehlichen im Eliteinternat. Enni hat sich mit dem Leben im Internat arrangiert und hat nicht nur neue Freunde gefunden, sondern auch Spaß am Unterricht entdeckt. Ausgerechnet ...

Band 2 rund um Enni und die Unausstehlichen im Eliteinternat. Enni hat sich mit dem Leben im Internat arrangiert und hat nicht nur neue Freunde gefunden, sondern auch Spaß am Unterricht entdeckt. Ausgerechnet jetzt passieren Verstöße gegen die Schulordnung – irgendjemand versucht, zu erreichen, dass Enni verdächtig und von der Schule verwiesen wird. Aber ihre Freunde helfen ihr - und sie helfen ihr auch, als Enni eine ziemlich verrückte Idee hat, um ihrem verschwundenen Stiefbruder einen Hinweis auf ihren Aufenthaltsort zu geben…

Die Geschichte ist nicht eigenständig, sondern nur aufbauend auf Band 1 zu lesen. Nachdem man sich an Ennis ständiges Fluchen (etwas, was anfangs ziemlich nervt) gewöhnt hat, schafft man es, die gestrichelten Wörter gedanklich einfach zu überspringen.
Enni ist intelligent und oft lustig – aber irgendwie auch egozentrisch/egoistisch. Auch wenn sie entdeckt, dass sie sich geirrt hat, oder etwas doch nicht so ist, wie es aussieht, kommt keine Entschuldigung. Man mag sie zwar - aber dann doch auch wieder nicht. Enni bekommt unglaublich viel Unterstützung von ihrer Umgebung und bemerkt es doch erst am Ende. Die MitschülerInnen hingegen sind durchwegs komplizierte, aber interessante und auch sympathische Charaktere, mit so manchem Geheimnis. Leider bleiben auch in Band 2 immer noch viele Fragen offen, die aber vermutlich in Folgebänden geklärt werden. Insgesamt wird man auch als erwachsener Leser sehr gut unterhalten, daher kann ich das Buch gerne weiterempfehlen und vergebe 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Eine Auszeit in Paris

Sommerzauber in Paris
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Grace lebt mit ihrem Mann David und ihrer 18-jähirgen Tochter Sophie ein beschauliches Leben in einer Kleinstadt in den USA. Es ist ein strukturiertes, vorhersehbares, aber in Grace‘ Augen zufriedenes ...

Grace lebt mit ihrem Mann David und ihrer 18-jähirgen Tochter Sophie ein beschauliches Leben in einer Kleinstadt in den USA. Es ist ein strukturiertes, vorhersehbares, aber in Grace‘ Augen zufriedenes und glückliches Leben. Zum 25. Hochzeitstag, der auch noch der Valentinstag ist, hat Grace für David eine wunderbare Überraschung vorbereitet: einen einmonatigen Aufenthalt in Paris, inklusive Aufenthalt im Luxushotel um herauszufinden, wie die beiden ihr Leben nach Sophies baldigem Studienstart neu strukturieren können. Doch es kommt alles anders – just als Grace ihr Geschenk überreicht, platzt David mit der Nachricht heraus, dass er eine junge Freundin hat und die Scheidung möchte. Was natürlich das gesamte Lokal und damit auch die ganze Kleinstadt mitbekommt. Nach dem ersten Schock beschließt Grace allein nach Paris zu fahren. In Paris angekommen trifft sie auf Audrey, die gerade ihren Schulabschluss gemacht und sich für einen Job in einem Buchladen beworben hat, allerdings ohne Französisch zu können. Und trotz des Altersunterschieds entwickelt sich schnell eine sehr tiefe Freundschaft, die hilft aktuelle Probleme und alte Wunden zu bewältigen…
Wieder einmal hat es Sarah Morgan geschafft, dass ich einen ihrer Romane fast in einem „Rutsch“ gelesen habe – auch wenn dieses Buch für diese Autorin eher untypisch ist, da hier weniger eine leichte Sommerliebe als ernste Themen im Vordergrund stehen, noch ist dieser Band Teil einer Reihe. Grace und Audrey sind dennoch beides sehr sympathische Charaktere und auch wenn ich noch nie erlebt habe, dass man nur innerhalb weniger Tage eine so enge Bindung aufbauen kann, erscheint es doch zumindest möglich. Am Rande, als Nebenerzählstrang gibt es noch die Geschichte von Mimi, der Großmutter von Grace, die zu Paris ebenfalls eine wichtige Beziehung hat.

In diesem Roman hat die Autorin einige ernste Probleme aufgegriffen, allen voran Alkoholismus, aber auch Drogensucht und Gruppenzwang. Trotzdem ist der Grundton heiter, wohl auch wegen des Pariser Flairs und beschreibt vor allem den Weg zweier Frauen zu sich selbst und zu einem glücklicheren Leben. Ich vergebe daher 5 zartschmelzende Macarons und empfehle dieses Buch allen, die daran glauben, dass man jede Situation noch irgendwie zum Guten wenden kann.

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