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Veröffentlicht am 15.05.2020

Silvertjärn

Das Dorf der Toten
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Meine Meinung und Inhalt

»Was in Gottes Namen ist hier passiert?«, fragte er bestürzt. Darauf wusste Albin nichts zu erwidern. Er schwieg, so wie auch das verlassene Dorf eine Antwort schuldig ...

Meine Meinung und Inhalt

»Was in Gottes Namen ist hier passiert?«, fragte er bestürzt. Darauf wusste Albin nichts zu erwidern. Er schwieg, so wie auch das verlassene Dorf eine Antwort schuldig blieb." (ZITAT)

Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen über "Das Dorf" Silvertjärn, die einzige Geisterstadt Schwedens, denn diese ehemalige Bergarbeitersiedlung in Mittelnorrland ist seit 1959 so gut wie unberührt geblieben. Damals verschwanden sämtliche der rund 900 Einwohner unter ungeklärten Umständen.

Kurz zuvor zog ihre Großmutter von dort weg. Alice will herausfinden, was damals geschehen ist.

"Es erklärt auch nicht die Sache mit den Hunden und den Katzen. Oder die Ermordung Birgitta Lidmans. Und auch nicht, weshalb niemand etwas von seiner persönlichen Habe mitgenommen hat. ... es stehen immer noch Kaffeetassen auf Küchentischen, Töpfe auf dem Herd. Dem Polizeibericht zufolge hing selbst noch Wäsche zum Trocknen auf den Wäscheleinen vor den Häusern, als sie in den Ort hineinfuhren. Die Menschen scheinen von einem Moment auf den anderen verschwunden zu sein.«" (ZITAT)


Mit ihrem Team bricht Alice zu dem einsamen Ort auf. Doch bald geschehen seltsame Dinge. Die Handys haben keinen Empfang, im Walkie-Talkie ist ein heiseres Lachen zu hören. Und kurz darauf ist der erste aus dem Team tot.

Schnell stellen alle fest, wie gefährlich es ist die Wahrheit herausfinden zu wollen. Die Autorin schreibt spannungsgeladen und konnte den Nervenkitzel vollständig bis zum Schluss aufrecht erhalten.

Ein wirklich sehr sehr gelungenes Buch, bei dem wirklich alles passt, angefangen bei dem düsteren gut gewählten Cover, dem tollen Schreibstil und der fesselnden Handlung.

Klare Leseempfehlung!

Camilla Sten wurde 1992 geboren und studiert an der Universität Uppsala Psychologie. Sie interessierte sich schon früh für Politik und schreibt Artikel über Feminismus, Rassismus und das aktuelle politische Klima für diverse schwedische Zeitungen. Gemeinsam mit ihrer Mutter, der Bestseller-Autorin Viveca Sten, schrieb sie bereits mehrere Bücher. »Das Dorf der toten Seelen« ist ihr Thrillerdebüt.

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Nach dem Sturm

Vardo – Nach dem Sturm
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Meine Meinung und Inhalt

"Der Sturm kommt heran wie ein Fingerschnipsen. So werden sie in den darauffolgenden Monaten und Jahren davon sprechen, wenn er nicht mehr nur ein Schmerz hinte rihren Augen und ...

Meine Meinung und Inhalt

"Der Sturm kommt heran wie ein Fingerschnipsen. So werden sie in den darauffolgenden Monaten und Jahren davon sprechen, wenn er nicht mehr nur ein Schmerz hinte rihren Augen und ein ersticktes Schluchzen tief in ihren Kehlen ist." (ZITAT)

Die Geschichte spielt im 17. Jahrhundert an der nördlichsten Spitze Norwegens , in Vardø. Maren sieht einen plötzlichen, heftigen Sturm über dem Meer aufziehen. Vierzig Fischer, darunter ihr Vater und Bruder, zerschellen an den Felsen. Alle Männer der Insel sind ausgelöscht – und die Frauen von Vardø bleiben allein zurück. Das Leben der verbliebenen Frauen in Vardø ist schwerer geworden ohne die Hilfe der Männer, die für den Fischfang verantwortlich waren. Hilfe von außen kommt nur spärlich, lange Zeit sind sie sich selbst überlassen. Doch dieser Umstand schweißt sie nicht alle enger zusammen, sondern schürt Hass und Missgunst und spaltet das Dorf in zwei Gruppen.

Drei Jahre später setzt ein unheilvoller Mann seinen Fuß auf die abgelegene Insel. In Schottland hat Absalom Cornet Hexen verbrannt, jetzt soll er auf Vardø für Ordnung sorgen. Ihn begleitet seine junge norwegische Ehefrau. Ursa findet die Autorität ihres Mannes aufregend und hat zugleich Angst davor. Auf Vardø begegnet sie Maren und erkennt in ihr etwas, das sie noch nie zuvor erlebt hat: eine unabhängige Frau. Doch für Absalom ist Vardø nur eins - eine Insel, die von Gott verlassen wurde und die er von teuflischer Sünde befreien muss.

„Doch jetzt weiß sie, wie es war, zu glauben, dass das Böse nur dort draußen hersche. Das Böse war hier, unter ihnen, es hatte zwei Beine und fällte Urteile mit menschlicher Zunge" (ZITAT)

Das schöne Cover und der vielversprechende Klappentext hatten sofort mein Interesse wecken können - und ich wurde mit "Vardo" nicht enttäuscht.

Die Protagonisten und die Umgebung sind sehr authentisch und gut vorstellbar beschrieben worden.

In "Vardo" taucht man tief in eine andere Welt ein und lässt sich mittels des tollen Schreibstils leiten. Deshalb kann ich auch eine absolute Leseempfehlung von mir für dieses besondere intensive Buch!

Kiran Millwood Hargrave, geboren 1990, studierte in Oxford und Cambridge. Ihr erstes Kinderbuch veröffentlichte sie 2016. Der Winter des Bären ist ihr dritter Roman. Für ihr Schreiben wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Waterstones Children’s Book Prize 2017 und dem British Book Award. Sie lebt mit ihrem Mann in Oxford.

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Veröffentlicht am 16.04.2020

Fragen des Lebens

Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich Von einer Begegnung, die alles veränderte
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Meine Meinung und Inhalt

"Es gab mal eine Zeit, da fühlte ich mich wie ein Blatt im Wind. Es war, als trudelte ich haltlos durch die Luft, ohne zu wissen, wie ich die Kontrolle wiedererlangen konnte." ...

Meine Meinung und Inhalt

"Es gab mal eine Zeit, da fühlte ich mich wie ein Blatt im Wind. Es war, als trudelte ich haltlos durch die Luft, ohne zu wissen, wie ich die Kontrolle wiedererlangen konnte." (ZITAT)

Die Protagonistin geht an einem Tag, als sie sehr erschöpft und ausgelaugt ist, im Wald spazieren. Sie grübelt über ihr Leben und begegnet einer alten Dame - zuerst mit einer Abwehrhaltung und dann mit Neugier, als die Frau von den »Vier Fragen des Lebens« erzählt.

Das Cover, die zauberhafte malerische Innengestaltung und der verlockene Klappentext gefallen mir ausgesprochen gut und rundet das Buch perfekt ab.

"Doch viele Menschen ignorieren ihren inneren Kompass, weil sie glauben, dass Gefühle bei wichtigen Entscheidungen nichts verloren haben, ja, sie halten sie sogar für schädlich. Manche können ihren inneren Kompass gar nicht mehr spüren, weil sie ihre Gefühle schon so häufig verdrängt haben. Sie treffen ihre Entscheidungen ausschließlich mit dem Kopf." (ZITAT)


Absolute Leseempfehlung meinerseits. Das Buch ist so dünn, dass ich es sicherlich noch einige Male lesen werden. Es regt zum Nachdenken an und erinnert an Dinge, die man nie vergessen sollte.


Tessa Randau, geboren 1976, arbeitete als Ressortleiterin für eine Zeitschrift. Als ein Karriereschritt anstand, entschied sie sich für mehr persönliche Freiräume und machte sich als Stress- und Burnout-Beraterin selbstständig.

Dies ist ihr erstes Buch, es basiert auf ihren Erfahrungen und entstand aus dem Wunsch heraus, möglichst vielen Menschen dabei zu helfen, einen erfüllenden Lebensweg zu finden. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Koblenz.


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Veröffentlicht am 14.04.2020

Wunderschöner besonderer Atlas!

Der Atlas für Neugierige
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Meine Meinung und Inhalt

Teilweise sehr kuriose Karten, welche die Betrachtung der Welt verändern.

Aufgeteilt ist das Buch in folgende Kategorieren

Menschen und Bevölkerung
Religion und Politik ...

Meine Meinung und Inhalt

Teilweise sehr kuriose Karten, welche die Betrachtung der Welt verändern.

Aufgeteilt ist das Buch in folgende Kategorieren

Menschen und Bevölkerung
Religion und Politik
Macht

z.B. Wichtigste Importquellen nach Ländern

Kultur
Sitten und Bräuche

z.B Wer fährt auf der falschen Seite

Freunde und Feinde
Geografie

z.B. Die Zeitzonen der Erde

Geschichte
Nationale Identität

z.B. Farben des Reisepasses

Verbrechen und Strafen
Natur

Somit ist eine Vielzahl von Bereiche abgedeckt.

Manche Karten haben mich zum Staunen, andere zum Schmunzeln gebracht.

Für mich ist der Atlas von Ian Wright ein Buch für jedermann und für mich einer der schönsten und interessantesten Atlanten, die ich je gesehen habe.


Ian Wright betreibt die Webseite »Brilliantmaps«, eine der beliebsten und meistbesuchten Kartographieseiten im Internet. Neben seiner Passion für Landkarten erkundet Ian Wright die Welt auch gerne zu Fuß. Er war der erste Mensch, der 2015 die komplette Londonder U-Bahn-Karte entlanglief. Ian Wright stammt aus Kanada und lebt heute in London.

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Edgar und Roman

Die wir liebten
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"Aus der Rückschau werden sie sichtbar, die Weichen, die Weggabelungen, die über ein Leben entscheiden. Der Blick zurück ist oft präziser als der Blick voraus und lässt sie erkennen, jene Momente, die ...

"Aus der Rückschau werden sie sichtbar, die Weichen, die Weggabelungen, die über ein Leben entscheiden. Der Blick zurück ist oft präziser als der Blick voraus und lässt sie erkennen, jene Momente, die entscheidend waren." (ZITAT)

In dem Buch "Die wir liebten", welches in den 70ern spielt, begleiten wir die Brüder Edgar und Roman auf ihrem Lebensweg. Zu Beginn scheinen die Jungen eine unbeschwerte Kindheit zu haben, zumindest eine, in denen sie wenig Grenzen kennen, denn die Eltern haben wenig Zeit, um sich um die beiden zu kümmern. Sie sind vereinnahmt von all ihren Verpflichtungen im Lotto-Laden und in der Bäckerei. Selbst in ihrer Freizeit und in den Ferien beaufsichtigten sie die beiden kaum und hindern diese nicht daran, das zu tun, was sie lieben, was sie begeistert und herausfordert.

Das Leben der beiden bleibt aber nicht so unbeschwert. Der Vater verlässt die Mutter, woraufhin diese dem Alkohol verfällt. Beide Jungen müssen mitansehen, wie Tante und Großmutter von Krankheit geplagt werden und schließlich der schreckliche Aufenthalt im Heim und der Entzug der Familie.

Die schrecklichen Methoden und Zustände, die Achten hier schildert, haben mich während des Lesens sehr ergriffen. Heutzutage kaum vorstellbar und vielleicht auch gerade deshalb sehr schockierend.

Die Protagonisten sind sehr authentisch geschildert. Ich mochte beide Jungen, die zwar Brüder, aber dennoch sehr unterschiedlich waren, sofort. Während der eine frech, mutig und vorlaut war, war der andere beinahe ein Gegenteil davon und hat seinen Bruder teilweise bewundert für seinen Mut.

"Das Unglück meines Bruders begann in der sechsten Klasse. Sein Unglück war auch mein Unglück. Alles fing an, weil Roman mutiger war als ich. Eine Tugend kann ein Verhängnis sein. Das ahnten wir damals nicht." (ZITAT)

Das Cover ist schön gewählt.

Für mich ein wahnsinnig toller Roman, der mich Seite für Seite mitgerissen hat auch wegen des flüssigen schönen Schreibstils.

Willi Achten wuchs in einem Dorf am Nieder­rhein auf. Er studierte in Bonn und Köln. Seit den frühen 1990er-Jahren ist er als Schriftsteller tätig. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne. Willi Achten lebt im niederländischen Vaals bei Aachen.

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