Meeresbrise ...
Die Tote in der SommerfrischeSobald die Sonne ihre ersten, wärmenden Strahlen sendet, ist es bei mir so weit.... Die Sehnsucht nach dem salzigen Meer, dem goldgelben Strand, Möwengeschrei, Wind in den Haaren und Sonne auf der blassen ...
Sobald die Sonne ihre ersten, wärmenden Strahlen sendet, ist es bei mir so weit.... Die Sehnsucht nach dem salzigen Meer, dem goldgelben Strand, Möwengeschrei, Wind in den Haaren und Sonne auf der blassen Haut wird bei mir instinktiv geweckt. Vitamin SEA ☺ ihr wisst schon. Der Roman „Die Tote in der Sommerfrische“ von Elsa Dix kam mir da gerade recht. StayAtHome, kein Osterurlaub an der nah gelegenen Küste, dafür aber der fantastische Seebad-Krimi als kleines Schmankerl. Das Cover allein ist ein echter Eyecatcher und sehr gelungen, wie ich finde. Das Meer, der Strand, die weißen Villen und Badehäuser umrandet durch ein wunderschönes Ornament. Tastbar für den taktilen Reiz, aber auch sichtbar, wenn man die Äugelein aufsperrt um die typischen alten Seebad-Bauwerke zu betrachten. Ich bilde mir zudem ein, dass dieser Schmuckrahmen auch alles gleichermaßen zu verbinden scheint. Weitere schmückende Rahmen finden sich auch durchgängig von Kapitel 1 bis 55 wieder, dass gefällt mir richtig gut. Ebenso wie der gelungene Klappentext und die alt anmutenden Strandszenen, sobald man das Buch aufschlägt. Der Plot hat es in sich und lässt mein Krimiherz gleich einen Takt schneller klopfen. Die Protagonisten Viktoria Berg (Lehrerin) und Christian Hinrichs (Fotojournalist) sind mir sofort sympathisch und wirken sehr authentisch. Ebenso das Dienstmädchen Henny, (Spoiler) was später tot aufgefunden wird. Die Autorin hat die Figuren bestimmt mit viel Herzblut erschaffen, denn ich kann mir sofort vorstellen, dass es sie so mal gegeben haben könnte. Begeistert fange ich an zu lesen und werde nicht enttäuscht. Mein Spürsinn und der eigene kleine Ermittler in mir, rätseln, kombinieren und verdächtigen fröhlich mit. Grins ☺, leider liege ich daneben, was es natürlich spannend bis zum Schluss macht. Der Schreibstil und die Wortwahl sind der Zeit angemessen, das hat die Autorin sehr gut hinbekommen. Mein Kopfkino springt an und ich stelle mir die Sommerfrische um 1912 genau so vor. Alte Konventionen, diese herrlich steife Art, die Ganzkörper-Badeanzüge, Badewagen und getrennte Abschnitte für Mann und Frau. Als Leser gleitet man von Seite zu Seite, wie auf einer kleinen Welle. Der Spannungsbogen ist perfekt aufgebaut, das Gefälle „arm“ und „reich“ vortrefflich mit aufgegriffen. Die Geschlechterrolle fein wiedergegeben. Diese sozialen Unterschiede werden fein skizziert, humorvoll aufbereitet und auf dem Romanpapier wieder gegeben. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung dieses „ungleichen“ Ermittler-Duos.
Inhalt:
Ein glanzvoller historischer Küstenkrimi – der großartige erste Fall für Viktoria Berg und Christian Hinrichs
Norderney 1912: Im eleganten Seebad verbringt die feine Gesellschaft der Kaiserzeit die Sommerfrische. Auch die junge, unabhängige Viktoria Berg genießt die Zeit am Meer, bevor sie ihre Stellung als Lehrerin antritt. Doch dann wird sie Zeugin, wie der Hamburger Journalist Christian Hinrichs, der eine Reportage über den Sommer der Reichen und Schönen schreibt, eine ertrunkene junge Frau aus den Wellen zieht. Viktoria kannte die Tote und glaubt nicht eine Sekunde daran, sie habe den Freitod gewählt. Gemeinsam mit Christian stellt sie Nachforschungen an und stößt in der adeligen Seebadgesellschaft der Belle Époque bald auf dunkle Geheimnisse …
Die Autorin:
Elsa Dix ist eine aus Norddeutschland stammende Krimiautorin. Sie lebt heute mit ihrem Mann und Hund in Düsseldorf und verbringt jede freie Minute auf Norderney.
Weitere Bücher:
»Die Tote in der Sommerfrische« ist der Auftakt einer Seebad-Krimireihe um das sympathische Ermittlerduo Viktoria Berg und Christian Hinrichs.
Fazit: ***** Sterne. Der Roman “Die Tote in der Sommerfrische“ ist im Goldmann Verlag erschienen. Das Buch hat 416 Seiten.