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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2020

Vorhersehbares Ende

ONE OF US IS LYING
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Die Gestaltung

Das Cover ist sehr ansprechend und macht auf jeden Fall neugierig auf den Inhalt. Es ist zwar eher schlicht gehalten, aber auch nicht so minimalistisch wie bei vielen anderen schlichten ...

Die Gestaltung

Das Cover ist sehr ansprechend und macht auf jeden Fall neugierig auf den Inhalt. Es ist zwar eher schlicht gehalten, aber auch nicht so minimalistisch wie bei vielen anderen schlichten Büchern. Die Farbgebung passt perfekt zum Inhalt und auch zum Genre – ich meine, ein buntes Buch passt jetzt nicht wirklich zu einem Thriller, oder? (hust Man denke an „Verity“ von Colleen Hoover hust)

Auch im Inneren ist die Gestaltung sehr ansprechend, da es mal etwas Anderes ist. Es gibt rechts oben am Kapitelrand immer einen kleinen grauen Kasten, in welchem der Name der Person, aus deren Sicht erzählt wird, steht, zusammen mit dem Wochentag, dem Datum und der Uhrzeit. Dadurch hat man als Leser gleich ein besseres Verständnis für das Setting der Handlung bekommen und war bei Zeitsprüngen weniger verwirrt.


Der Erzählstil

Das Buch wird aus vier Perspektiven erzählt – Bronwyn, Nate, Addy und Cooper. Außerdem sind die Kapitel aus der Ich-Perspektive geschrieben, was es mir erleichtert hat, mich mit den Charakteren zu identifizieren – obwohl ich zugegeen anfangs ein paar Schwierigkeiten mit Addy hatte. Und trotz der Ich-Perspektive ermöglichen es die verschiedenen Sichtweisen auch, andere Blickwinkel kennenzulernen, wodurch man sich sein eigenes Urteil bilden kann. Auch Emotionen wurden von Karen M. McManus sehr lebendig an den Leser weitergegeben, sodass ich immer mit den Hauptcharakteren mitfühlen konnte.

Der Schreibstil an sich ist jedoch eher einfach gehalten. Wenig Metaphern – wobei mich manche bei Addy schon verwirrt haben, weil sie mir nie der Typ für solche Gedanken schien – und auch wenig verschachtelte Sätze, also auch nicht so anspruchsvoll wie vielleicht andere Thriller. Aber es handelt sich ja auch gleichzeitig um ein Jugendbuch, weshalb ich den Schreibstil für die Zielgruppe perfekt und nicht zu schwierig finde.

Besonders gut fand ich, dass die Protagonisten nicht diese gefakte Umgangssprache hatten, von denen Erwachsene immer denken, dass wir Teenager sie sprechen – okay, es gibt natürlich trotzdem einige dieser Klischee-Kandidaten an meiner Schule, aber ihr wisst, was ich meine. Stattdessen sprachen die Charaktere so, wie meine Freunde und ich auch. Dadurch wirkten auch die Dialoge sehr realistisch – aber manchmal habe ich mich schon gefragt, ob Bronwyns Ausdrucksweise nicht doch ein bisschen zu hochgestochen ist, selbst wenn man bedenkt, dass sie die Streberin ist.


Die Handlung

Ich finde, von der Handlung her erinnert das Buch an „Tote Mädchen lügen nicht“. Es beginnt nicht so spannend wie ich erwartet hätte, denn nach dem Tod von Simon „entschleunigt“ sich die Handlung deutlich wieder. Teilweise wurde es mir dann doch ein bisschen zu langweilig, weil einfach zu wenig passiert ist. Das Augenmerk der Geschichte liegt nicht auf den Mordermittlungen, sondern auf dem gesellschaftlichen Leben der Schüler, was im Klappentext jedoch nirgends erwähnt wird.

Außerdem wird sich oft an den typischen Highschool-Klischees bedient. Da hätte ich mir schon ein bisschen mehr Einfallsreichtum von der Autorin gewünscht. Ich meine, die Streberin, der Drogendealer, der Sportler und die Schulschönheit sind die klassischen Stereotypen, die zwar charakterlich sehr unterschiedlich sind, aber trotzdem in gefühlt jedem schlechten Highschool-Film auftauchen.

Trotzdem gab es aber auch ein paar unerwartete Wendungen und Plot-Twists, wobei ich das Buch jetzt auch nicht als Pageturner beschreiben würde, denn dafür gab es zu viele Längen. Diese Twists waren zwar nicht sonderlich dramatisch, aber trotzdem eben unvorhersehbar – für mich jedenfalls. Das hätte ich mir vom Ende auch gern gewünscht.

Denn während ich am Anfang noch sehr überlegt habe, wer von den vier Protagonisten denn nun der Mörder sein könnte, war ich am Ende der festen Überzeugung, dass jemand anders etwas mit Simons Tod zu tun haben muss. Leider waren meine letztendlichen Vermutungen (die so ab dem zweiten Viertel auftauchten) goldrichtig und das Ende kam sehr vorhersehbar für mich.

Dennoch war die Handlung in sich schlüssig und abgeschlossen, weshalb ich auch gespannt bin, was es mit den anderen beiden Bänden der Reihe auf sich hat. Alles ergibt Sinn und wirkt authentisch, wobei die Polizei meiner Meinung nach manchmal wirklich ein bisschen bessere Arbeit hätte leisten können – aber dann wäre alles vermutlich viel zu schnell aufgelöst worden.


Die Charaktere

Die Geschichte glänzt vor Allem durch ihre fantastisch ausgearbeiteten Charaktere. Man bekommt einen sehr guten Einblick in ihr Leben und ihre Persönlichkeiten, und auch war am Ende sehr deutlich, dass sich die Personen weiterentwickelt haben. Besonders Addy und Cooper haben einiges an ihrer gewohnten Lebensweise geändert.

Zugegeben, am Anfang war Addy für mich unausstehlich, aber hinterher hat sie sich zu einem meiner Lieblingscharaktere entwickelt, da sie endlich eingesehen hat, was sie aus ihrem Leben machen kann, wenn sie sich nur mal traut, ihre eigene Meinung offen zu sagen und nicht bloß die Mitläuferin zu sein.


Fazit

Trotz allem bin ich sehr gespannt auf die weiteren Teile der Reihe (auch, wenn sie nicht direkt zusammenhängen), weshalb ich mir vermutlich demnächst mal „Two can keep a secret“ anschaffen werde. Und trotz all meiner Kritikpunkte in der Handlung ist das Buch sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 23.06.2020

Ein bisschen enttäuschend

Das Geschenk
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Die Gestaltung

Was das Cover und die Gestaltung betrifft, kann ich von dem Buch nur schwärmen. Der Droemer Knaur Verlag hat sich selbst übertroffen mit der Idee, das Buch wirklich als eine Art Geschenk ...

Die Gestaltung

Was das Cover und die Gestaltung betrifft, kann ich von dem Buch nur schwärmen. Der Droemer Knaur Verlag hat sich selbst übertroffen mit der Idee, das Buch wirklich als eine Art Geschenk zu verpacken … Zumindest die Limitierte Hardcover-Ausgabe, die ich besitze. Und selbst, wenn man die Hülle „abstreift“, macht das Buch etwas her. Auf jeden Fall fällt es durch die rote Farbe auf!

Am Anfang stehen noch Zitate zum Thema Psychopathie, die im Laufe der Geschichte auch noch eine große Rolle spielen werden. Und auch, dass die Worte, die Milan als Analphabet nicht entschlüsseln kann, in irgendwelchen Hyroglyphen dargestellt wurden – trotzdem ist an der Form der Nachrichten nach einigem Grübeln zu erkennen, was dort steht – war für mich ein großes Highlight.


Der Erzählstil

Fitzeks Art zu schreiben ist wie keine andere. Das sagen viele seiner Leser, und das sage auch ich, denn auch, wenn mir „Das Geschenk“ insgesamt nicht so gut gefallen hat wie andere Fitzek-Bücher, bin ich trotzdem noch großer Fan von dem Autor.

Das liegt größtenteils an seinem Schreibstil. Ich weiß nicht, wie ich ihn beschreiben kann, aber irgendwie findet Fitzek immer die richtigen Worte für den jeweiligen Charakter. So kann man sehr gut zwischen Gesellschaftsschichten und Persönlichkeiten unterscheiden, selbst wenn man das Buch nur liest. Auch seine detaillierten Beschreibungen lassen wenig Platz für Fantasie, wodurch ich immer sofort ein klares Bild vor Augen hatte. Dabei waren die Beschreibungen des Settings gar nicht so ellenlang, dass es irgendwie langweilig wurde.

Bereits nach den ersten fünf Kapiteln nimmt das Buch ordentlich an Spannung auf, aber das hatte ich auch schon erwartet – schließlich handelt es sich bei dem Buch um einen Fitzek. Dennoch gab es an ein paar wenigen Stellen auch Längen, die mich sehnsüchtig auf die nächste Wendung warten ließen, die mich dann häufig wie kaltes Wasser erwischt hat.


Die Handlung

Das Buch fängt an, als Milan im Gefängnis sitzt. Die Leser erfahren sozusagen nach und nach, wie es bis dahin kommen konnte, was natürlich schon mal für ordentlich Neugierde gesorgt hat. Leider waren gerade die Rückblicke für mich eher verwirrend als aufschlussreich. Ich habe einfach das „System“ nicht so ganz verstanden ,wobei im Nachhinein alles etwas klarer geworden ist. Dadurch fiel mir jedoch der Start in die Geschichte schwerer, als ich es von Fitzek-Büchern gewöhnt bin.

Meine Hoffnungen wurden also gleich zu Beginn zumindest teilweise kaputt gemacht, wobei sie auch gleich darauf wieder zurückgekommen sind, weil die Geschichte an Fahrt aufgenommen hat. Es wurde spannender und sowohl Alina als auch ich waren sehr gehypt auf das Buch, weshalb wir auch beständig weitergelesen haben.

Ab der Hälfte hatte ich dann irgendwie das Gefühl, dass sich die Geschichte unnötig in die Länge zieht. Klar, es gab immer wieder neue Entdeckungen, aber irgendwann kam ich einfach nicht mehr klar mit den ganzen Rätseln. Alina und ich haben über WhatsApp und beim Telefonieren beide unsere Vermutungen geäußert, aber keine war wirklich schlüssig, sodass wir fast am Verzweifeln waren. Natürlich war das so von Fitzek gewollt, aber vielleicht hätte er doch schon die ein oder andere Kleinigkeit vorher auflösen können, einfach, um die Story ein bisschen aufzulockern.

Dafür gab es dann am Ende sehr viele Informationen auf einmal. Zugegeben, diesen Abschluss hätte ich nicht erwartet und ich war auch ein wenig geflasht, aber irgendwie war das Ende trotzdem nicht so meins. Es war einfach nicht so ganz schlüssig für mich, da es nicht mit dem zusammenpassen wollte, was bereits geschehen war, und da hätte man sicherlich einiges noch ein wenig verständlicher erklären können.

Stattdessen wurde ich quasi umgehauen von dieser Welle an Informationen, was mich einfach überfordert hat. Einige Dinge waren für mich einfach unrealistisch und nicht wirklich logisch bzw. authentisch erklärt …


Die Charaktere

Milan war mir wirklich sympathisch, wie bei größtenteils allen Protagonisten. Trotzdem konnte ich einige seiner Handlungen nicht ganz nachvollziehen und auch seine Vergangenheit wirkte auf mich nicht sonderlich authentisch, weshalb ich oft Schwierigkeiten hatte, mich mit ihm zu identifizieren. Allerdings ist mir schon aufgefallen, dass er weitaus tiefgründiger gestaltet wurde als viele andere Protagonisten in Thrillern.

Auch Andra war mir unglaublich sympathisch, aber ich finde, die Erklärung, warum sie tut was sie tut, wirkte irgendwie, als hätte man sie an den Haaren herbeigezogen, einfach, damit die Story schlüssig wird. Demnach bin ich mit ihrer Ausarbeitung nicht ganz so zufrieden.

Die anderen Charaktere waren jedoch gut nachzuvollziehen – obwohl ich bei einigen Kandidaten zugegeben Schwierigkeiten hatte – und sie waren auch allesamt möglichst tiefgründig ausgearbeitet, sodass ihre Handlungen und Aktionen auf ihre Vergangenheit abgestimmt waren.


Fazit

„Das Geschenk“ hat mir gut gefallen, aber es kommt bei Weitem nicht an die anderen Fitzeks dran, die ich bereits gelesen bzw. gehört habe. Es ist eine Erfahrung gewesen, und ich bereue auch nicht, das Buch gelesen zu haben, aber es wird kein Highlight werden.

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Sehr humorvoll

Love factually (Knitting in the City 1)
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Die Gestaltung

Als erstes zum Cover, das wirklich großartig aussieht. Ich mag ja bei Büchern, und gerade bei New Adult und Liebesromanen, sehr gern abstrakte Formen und die sind hier enthalten. Nebenbei ...

Die Gestaltung

Als erstes zum Cover, das wirklich großartig aussieht. Ich mag ja bei Büchern, und gerade bei New Adult und Liebesromanen, sehr gern abstrakte Formen und die sind hier enthalten. Nebenbei glitzert die Schrift auch noch, was auf dem Foto jetzt nicht so gut rüberkommt, aber selbst im Schwarz-Weiß-Modus auf meinem E-Reader ist das zu erkennen. Also: was das Cover betrifft, habe ich keine Kritikpunkte zur Gestaltung.

Kommen wir nun zur Innengestaltung. Insgesamt ist alles recht einfach gehalten, auch die Kapitelüberschriften sind nichts Besonderes, aber das ist kein Kritikpunkt, weil es irgendwie zur Geschichte passt – ich kann das selbst gar nicht so gut beschreiben. Na ja, auf jeden Fall sollten jedoch die epub-Versionen noch mal überarbeitet werden. Ich weiß nicht, ob das sowieso noch geändert werden sollte, aber ich gehe mal von meinem Stand der Dinge aus. Hier waren nämlich die Abstände zwischen den Absätzen viel zu groß, und wenn es einen Zeitsprung gab, gab es statt einem großen Absatz einen Strich, der den einen Teil vom anderen Teil abgetrennt hat. Hier wäre meiner Meinung nach die ursprüngliche Formatierung besser gewesen, aber ich weiß natürlich nicht, wie das beim Buch oder so aussieht.


Der Erzählstil

Ich war sehr überrascht, als ich die ersten Kapitel gelesen habe. Ursprünglich dachte ich, dass der Schreibstil eher … ruhig und irgendwie gewöhnlich wäre, aber da habe ich mich eindeutig geschnitten. Stattdessen hat Penny Reid einen Schreibstil, an dem man sie wirklich erkennen kann, zumindest bei diesem Buch, und ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass das in ihren anderen Büchern auch der Fall ist. Na ja, ich rede um den heißen Brei herum; insgesamt ist die Sprache im Buch sehr humorvoll und noch viel sarkastischer, also genau etwas für mich. Es gab so viele Stellen, an denen ich schmunzeln oder gar grinsen musste, und schon die Anfangsszene war einfach der Hammer (lest euch mal eine Leseprobe durch!).

Ansonsten hat man sehr schnell beim Lesen gemerkt, dass Janie sehr intelligent ist. Leider war das am Anfang sehr verwirrend, weil man Janie noch gar nicht kannte und auch noch keine Möglichkeit hatte, sie kennenzulernen, und dann strotzte der Text sozusagen nur vor Wörtern wie „ethnografisch“ oder ähnlichen Begriffen.

Im Laufe des Buches hat man sich daran jedoch gewöhnt, und da trotzdem immer dieser Sarkasmus und der Humor aus dem Text herauszuhören war, hat das Lesen trotzdem Spaß gemacht. Nichtsdestotrotz wirkten die ganzen sehr sarkastischen und humorvollen Passagen manchmal ein bisschen zu übertrieben – da hätte ich mir manchmal doch ein bisschen mehr Ernsthaftigkeit gewünscht, besonders von Janies Seite. Teilweise waren ein paar Sätze auch zu verschachtelt, und meine Deutschlehrerin hätte gesagt, dass es zu viele Bandwurmsätze darin gibt. Dadurch musste ich ein paar Sätze auch mal doppelt und dreifach lesen, bevor ich wirklich ihren Sinn verstanden habe.

Ein Pluspunkt ist aber auf jeden Fall, dass mir überhaupt keine Rechtschreib- oder Tippfehler aufgefallen sind, und wenn welche drin waren, dann hab ich sie einfach übersehen.


Die Handlung

Am Handlungsverlauf habe ich wenig auszusetzen. Die Geschichte hat eine klare Struktur und wurde die ganze Zeit über aus Janies Sichtweise erzählt, obwohl manchmal auch die Perspektive von Quinn ganz nett gewesen wäre – das gibt es dann aber im noch erscheinenden Sequel zu dem Buch, das meines Wissens nach aus Quinns Sicht erzählt wird.

Es gab auch einige unerwartete Twists, aber trotzdem würde ich von dem Buch nicht als Pageturner sprechen. Klar, 2-3 unerwartete Wendungen waren dabei, aber ansonsten war das Geschehen doch relativ vorhersehbar. Eigentlich war mir von Anfang an klar, was es mit Quinn auf sich hat, wie die Sache mit Janies Schwester Jem aussieht, und manchmal musste ich über die Ahnungslosigkeit der Charaktere einfach nur den Kopf schütteln.

Ansonsten war das Buch aber schon so spannend, dass ich unbedingt weiterlesen musste, je weiter ich vorangekommen bin. Einzig der Anfang hat sich ein bisschen gezogen, weil mich der Schreibstil nicht so ganz überzeugen konnte, aber nach den ersten drei Kapiteln hatte ich mich daran gewöhnt und ich bin durch die Seiten geflogen, wenn auch nicht so, dass ich gar nichts mehr um mich herum wahrgenommen hätte.

Und wie bereits erwähnt, wäre es ganz schön gewesen, wenn einigen Sachen in dem Buch mehr Aufmerksamkeit und Ernsthaftigkeit gegenübergebracht worden wäre. Beispielsweise fand ich es irgendwie befremdlich, als irgendwo auf den letzten 100 Seiten dann mal gesagt wurde, dass Steven (Janies Arbeitskollege) Männer datet. Da habe ich natürlich nichts gegen und das gehört mittlerweile einfach zur Gesellschaft dazu, aber da man Steven schon ganz am Anfang des Buches kennenlernt, hätte ich mir gewünscht, dass ein bisschen eher die Sprache darauf gekommen wäre.


Die Charaktere

Die Charaktere in „Love factually“ waren alle wirklich gut und auch interessant ausgearbeitet. Zwar habe ich bei Janies Freundinnen manchmal den Überblick verloren (da gab es nämlich Elizabeth, Ashley, Marie, Sandra, Fiona und noch irgendeine glaub ich), weil diese bis auf Elizabeth immer zusammen aufgetreten sind. Ich denke aber mal, dass sich das in den nächsten Bänden der Reihe ändern wird, weil die nächsten beiden Teile ja aus der Sicht von Elizabeth und Sandra erzählt werden.

Janie Morris ist eine sehr vielschichtige Protagonistin, die mir auf Anhieb sympathisch war. Sie erinnert mich an mich selbst mit ihrem Sinn für Humor und ihrer Tollpatschigkeit, wobei sie doch ein wenig intelligenter ist als ich. Wenn sie etwas gesagt hat, dann konnte man davon ausgehen, im nächsten Moment etwas Neues zu lernen – sei es über irgendwelche Sitten und Bräuche oder aber über die Fortpflanzungsmethoden einiger Tiere. Ihr merkt schon, ich hatte sehr viel Spaß, mit Janie zusammen die Geschichte zu erleben.

Quinn Sullivan ist einer meiner Lieblingscharaktere. Er ist eher der verschlossene Typ, der sich sehr distanziert gibt, aber man merkt ihm deutlich an, dass er bei Janie versucht, sich zu verändern. Er wird offener und man erfährt einige sehr interessante Geschichten über ihn und seine Vergangenheit, wodurch auch er ein sehr vielschichtiger Charakter geworden ist.

Insgesamt war Elizabeth meine liebste von Janies Freundinnen. Sie ist so aufgeweckt und sie bedeutet Janie wirklich sehr viel – und umgekehrt ist es genauso. Da sich die Geschichte jedoch größtenteils um Quinn und Janie gedreht hat, waren die anderen Charaktere nicht unbedingt mega vielschichtig ausgearbeitet, weshalb es mir da an Tiefe gefehlt hat. Aber das wird sich hoffentlich im zweiten Teil der Reihe ändern, weil dieser aus Elizabeths Sicht erzählt wird.


Fazit

„Love factually“ ist ein Buch, das ich nicht einfach so in eine Schublade stecken kann, aber ich glaube ehrlich gesagt auch, dass ich nicht noch mal dazu greifen werde – ich weiß selbst nicht, warum. Auf jeden Fall kann ich das Buch auch Jugendlichen empfehlen, die nicht so gern Sex-Szenen lesen, weil diese immer übersprungen wurden.

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Veröffentlicht am 07.04.2020

Regt zum Nachdenken über Moral und Ethik an

Inferno - ein neuer Fall für Robert Langdon
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Die Gestaltung

Das Cover des E-Books entspricht der Aufmachung des Filmes, was mich schon ein wenig gestört hat. Ich finde die Print-Ausgaben viel schöner, da sie alle einheitlich zueinander passen. Aber ...

Die Gestaltung

Das Cover des E-Books entspricht der Aufmachung des Filmes, was mich schon ein wenig gestört hat. Ich finde die Print-Ausgaben viel schöner, da sie alle einheitlich zueinander passen. Aber wie sagt man doch: Don’t judge a book by its cover.

Die Gestaltung im Inneren ist aber dafür umso besser. Die Kapitel an sich sind sehr schlicht gehalten, aber wie auch in den anderen Büchern der Reihe rund um den Symbolologen Robert Langdon finden sich zwischendurch ein paar Grafiken und auch Diagramme, sowie zum Inhalt passende Gedichtverse, die beispielsweise in Spiralenform abgedruckt wurden. Auch wurde die Schriftart bei den Worten, die in einem Film gesprochen wurden, der im Laufe von Langdons „Ermittlungen“ eine sehr zentrale Rolle einnimmt, abgeändert, sodass ein klarer Kontrast erkennbar war.

Auch Wörter und Phrasen in anderen Sprachen sowie Fachbegriffe wurden in kursiv gedrucktem Text dargestellt, wodurch das Gesamtbild einheitlich und doch sehr clever durchdacht wirkte.


Der Erzählstil

Dan Brown ist bekannt für seinen einerseits sehr spannungsgeladenen Schreibstil durch seine feinfühlige Wortwahl, und andererseits besonders auffälligen Hang zu ausführlichen Erklärungen. Hier das richtige Maß zu finden, ist nicht immer einfach, und das hat Dan Brown in diesem Buch (leider) deutlich gezeigt.

Auf der einen Seite hat sich Dan Brown wunderbar darauf verstanden, mich als Leserin mitzureißen und Spannung aufzubauen, wo eigentlich kaum Spannung war. Dadurch bin ich geradezu durch die Seiten geflogen, und besonders gestern habe ich deshalb mehr als 30 Kapitel am Stück gelesen, was schon eine beträchtliche Leistung ist. Gleichzeitig war seine Art zu Schreiben sehr intellektuell angehaucht, passend also zu Robert Langdons Hintergrund als Harvard-Professor für den fiktiven Beruf Symbolologie. Ja, richtig gehört, den Beruf als Symbolologe hat sich Brown frei ausgedacht und gibt es nicht in der Realität. Zwar habe ich anfangs auch geglaubt, dass einfach Symbologe falsch geschrieben wurde, bis ich die Wahrheit erkannt habe – und leider wird dieser Irrtum, der sicherlich vielen Lesern von Dan Browns Thrillern gar nicht erst auffällt, nur durch den Verlag unterstützt, da in den Klappentexten immer von Symbologie statt von Symbolologie gesprochen wird. So viel aber nur als Anmerkung, falls ihr verwirrt sein solltet.

Also, da ich ein wenig abgeschweift bin, noch mal zurück zu dem Punkt, den ich hatte ansprechen wollen: Der Schreibstil wirkt sehr intellektuell, da man von Dan Brown durch die Kunstgeschichte Italiens geführt wird, ohne dass es merklich langweilig wird. Die Verbindung von Mystik, Action und Historie ist Brown hier fantastisch gelungen, da alles sehr spannend ineinander verzweigt war, sodass man keine imaginären Trennwände dazwischen ziehen konnte. Außerdem kann man das Buch somit in keine der typischen Schubladen stecken. Trotzdem waren die Ausführungen teilweise zu langatmig, da einige Absätze geradezu überquellen mit Daten, Namen und Fachwörtern, die man sich einzig aus dem Kontext erschließen kann – oder eben auch nicht.

Und an dieser Stelle schließe ich mich jetzt einfach mal den vielen anderen Rezensenten des Buches an, die diesen Punkt ebenfalls mit in ihre Bewertung haben einfließen lassen, denn die Recherchearbeit, die Dan Brown hier und in jedem anderen seiner Bücher geleistet hat, ist wirklich beeindruckend. Er hat sich umfassend über Architektur, Kunst, Literatur, Geschichte und Kultur informiert und dieses Wissen an den Leser weitergegeben, der nach dem Lesen des Buches auf jeden Fall ein Stückchen schlauer ist als vorher – anders geht es gar nicht. Zudem sind im Laufe der Story keinerlei Logikfehler aufgetreten, und selbst die zuvor erwähnten langwierigen Beschreibungen wurden sehr spannend rübergebracht, sodass ich zu dem Schluss gekommen bin, dass das Buch ohne diese nicht so gut wäre wie ohne.


Die Handlung

Wahrscheinlich habt ihr jetzt schon gemerkt, dass ich über „Inferno“ einiges zu sagen habe – und ich bin noch lange nicht fertig damit, meine Gedanken hier aufzuschreiben.

Obwohl das Buch sehr historisch geprägt ist und auf viele Ereignisse und Persönlichkeiten der Historie anspielt, umfasst es doch auch eine sehr aktuelle Thematik, die zudem sehr sozialkritisch ist. Überbevölkerung und Bioterror sind hier nur zwei Beispiele, die in der Geschichte behandelt werden, und das auch sehr ausführlich, auch wenn man bis zur Hälfte noch lange nicht das ganze Ausmaß davon erahnt. Besonders in Zeiten der Corona-Krise ist das Thema von „Inferno“ sehr interessant, aber weiter will ich nicht darauf eingehen, weil ich nicht vorweggreifen will. Auch die philosophische Richtung des Transhumanismus wird angesprochen. Ich bin mir sicher, dass viele von euch jetzt große Fragezeichen über ihren Köpfen schweben haben und sich denken „hä?“, weshalb ich mal kurz erklären will, worum es beim Transhumanismus geht. Der Transhumanismus ist eine moderne Philosophie, die die Beschleunigung der Evolution thematisiert. Okay, Beschleunigung ist wahrscheinlich nicht die richtige Bezeichnung, da die Anhänger des Transhumanismus, der mit dem Symbol H+ abgekürzt wird, fest davon überzeugt sind, die Menschheit habe die Pflicht, ihre Evolution durch Gentechnik und Genmanipulation (also durch Abänderung des Genmaterials im menschlichen Körper) fortzuführen. Ihr merkt also schon an meiner Erklärung, dass das Thema ziemlich komplex ist, und trotzdem hat Dan Brown es geschafft, dieses und gleichzeitig noch viele dazugehörige Themen, wie eben die Überbevölkerung und der Bioterrorismus, in sein Buch einzubringen, ohne dass es langweilig wird.

Hierbei greift Dan Brown aber nicht vor und sagt mit seiner Beschreibung, was der Leser von den Themen zu denken hat. Nein, stattdessen werden die Leser selbst zum Nachdenken über Ethik und Moral aufgefordert und angeregt, wodurch das Buch auch nachhaltig schwer beeindruckt. Das heißt also, Dan Brown hat es geschafft, Unterhaltungsliteratur und Wissenschaft in seinem Buch zu vereinen und dadurch einen sozialkritischen Hintergrund zu schaffen, der viel zu wenig in der Welt und besonders der Politik besprochen wird.

So, nun möchte ich aber mal das Gerede über die wissenschaftlichen und sozialkritischen Aspekte so stehenlassen und mehr auf die actionreiche Handlung eingehen.

Sehr auffällig ist gleich zu Beginn, dass das Buch keinen chronologischen 3-Akt-Aufbau (Anfang, Hauptteil, Schluss) besitzt, sondern mitten in der Geschichte anfängt. Dies ist eine willkommene Abwechslung, da der Leser durch Robert Langdons Amnesie keinerlei Ahnung hat, worauf die Geschichte letztendlich herausläuft. Trotzdem weiß der Leser zwischendurch mehr als der Protagonist, da nicht jedes Kapitel aus dessen Sicht erzählt wird.

An dieser Stelle möchte ich einmal vorweggreifen und direkt zu meinen Gedanken über das Ende des Buches kommen (ohne zu spoilern, versteht sich!): Im Grunde genommen habe ich kein Problem mit offenen Enden, aber in diesem Fall hat es mich irgendwie gestört, weil es so rüberkam, als wären letztendlich alle Bemühungen, die die Charaktere auf sich genommen haben, um das Rätsel zu lösen, komplett umsonst gewesen. Außerdem wird die Geschichte auf den letzten hundert Seiten immer vorhersehbarer, wodurch die Story selbst ein bisschen schwächelt.

Vorher gibt es jedoch immer wieder unerwartete Plot-Twists, die die Spannung ins Unermessliche steigern, aber leider ist das Grundgerüst mal wieder genau das gleiche wie in jedem anderer Robert-Langdon-Bücher von Dan Brown. Dadurch wirkte das Buch auf der einen Seite recht eintönig und auf der anderen sehr interessant, weil man unbedingt wissen will, was anders ist.


Die Charaktere

Hier will ich direkt an den vorherigen Absatz anschließen, denn ich komme sofort zu meinem nächsten Kritikpunkt. Leider scheint es nämlich, als hätte sich kaum etwas geändert in Langdons Verhalten seit er in „Illuminati“ seinen ersten Fall abgeschlossen hat. Damit meine ich genauer gesagt: Es wirkt, als hätte er sich überhaupt nicht weiterentwickelt. Seine Reaktionen erwecken den Anschein, als sei dies das erste Rätsel, das Langdon je aufbekommen hat, da überhaupt keine Verweise auf die vorherigen Bücher vorhanden sind. Dadurch fehlt es besonders ihm als Protagonist ein wenig an Tiefe. Außerdem waren seine Fähigkeiten und Kenntnisse trotz seines fiktiven Berufs als Professor für Symbolologie oft sehr weit hergeholt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er trotz seines akademischen Grades über jede einzelne Person und jede einzelne Dichtung und jedes einzelne Kunstwerk der italienischen Kultur und Geschichte Bescheid weiß.

Die restlichen Charaktere sind sehr vielschichtig gestaltet. Besonders Sienna, der Provost und selbst Bertrand Zobrist überraschen immer wieder auf ganzer Ebene. Es ist nie ganz sicher, wer in diesem Fall eigentlich wirklich der Böse ist, und ich glaube, einige Charaktere wissen selbst nicht, welche Seite die richtige und welche die falsche ist. Aber noch mal zu Sienna, die eine meiner Lieblingscharaktere in dem Buch geworden ist: Ich fand ihre Persönlichkeit wirklich faszinierend und sehr sympathisch, aber leider blieb ein kleines Extra unbeachtet: sie hat einen IQ von 208 und trotz ihrer Schauspiel-Fähigkeiten, die sie bereits als Kind unter Beweis gestellt hat, wie man sehr früh in der Geschichte erfährt, sind die Erklärungen über ihr Verhalten teilweise ziemlich lahm. Ich meine, natürlich liegt ein IQ von 208 noch im Bereich des Möglichen, aber dass sie dadurch kaum Verhaltensauffälligkeiten bei der Interaktion mit anderen Menschen aufweist, ist schon ein Aspekt, der mich trotz ihrer zugegebenermaßen traumatischen Vergangenheit sehr gestört hat.


Fazit

„Inferno“ ist ein Pageturner, der Wissenschaft und Unterhaltungsliteratur miteinander vereint und gleichzeitig sehr sozialkritische und actionreiche Handlungen beinhaltet. Das Buch regt zum Nachdenken an und trotz einiger Kritikpunkte hat mir das Lesen sehr viel Spaß gemacht.

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Veröffentlicht am 01.04.2020

Eine schöne Liebesgeschichte

Wie der Klang deines Herzens
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Die Gestaltung

Das Cover ist wunderschön und passt auch wunderbar zur Geschichte. Ich liebe die Farben, die gut miteinander Harmonieren, den Titel, und das Gesamtbild einfach. Von außen gibt es also schon ...

Die Gestaltung

Das Cover ist wunderschön und passt auch wunderbar zur Geschichte. Ich liebe die Farben, die gut miteinander Harmonieren, den Titel, und das Gesamtbild einfach. Von außen gibt es also schon mal nichts zu bemängeln. Und auch von innen macht das Buch etwas her. Die Kapitelanfänge sind sehr schön und passend zum Cover gestaltet – die kleine Abbildung passt perfekt dazu, wobei die Kapitelüberschriften für mich ein bisschen zu klein waren. Glücklicherweise habe ich keine großartigen Augenprobleme, weshalb ich trotzdem lesen konnte, um welches Kapitel es sich handelt.

Was mich ein wenig gestört hat, ist ein winziger Teil, der zur Formatierung dazugehört; es gab keine Absätze bei Szenenwechseln, wodurch ich oft ein wenig verwirrt war und erst wieder erkennen musste, dass ein paar Stunden vergangen sind und die Charaktere sich jetzt an unterschiedlichen Orten aufhalten. Aber C. S. Bieber hat einem anderen Teilnehmer in der Leserunde bereits erklärt, dass sich diese Fehler bei der Formatierung der ePubs eingeschlichen hat, und so etwas kann vorkommen.


Der Erzählstil

Nachdem ich zuvor einen riesigen Flop beendet hatte, musste ich mich erst wieder an den Schreibstil gewöhnen, weil er auf jeden Fall besser als der meiner vorherigen Lektüre war. Er war sehr einfach und flüssig zu lesen, weshalb ich nach meinen anfänglichen Schwierigkeiten (die nichts mit dem Buch zu tun hatten) sehr schnell durch die Geschichte geflogen bin.

Die Geschichte wird sowohl aus Leahs als auch aus Johns Perspektive erzählt, wodurch ich als Leserin einen Einblick in die Leben der beiden bekommen konnte. Dadurch wurde alles sehr viel vielschichtiger und auch interessanter gestaltet. Alles war wunderbar bildhaft und auch emotional beschrieben, sodass ich in den richtigen Momenten mit den Charakteren mitfühlen konnte.

Trotzdem war ich zeitweise ein bisschen verwirrt vom Satzbau. Ich weiß nicht, ob es mir nur so vorkam, aber an einigen Stellen wäre es für mich einfach stimmiger gewesen, die Satzstellung ein bisschen zu verändern (und teilweise hätte ich es auch ganz schön gefunden, wenn nicht so viele Beiordnungen im Text dominiert hätten, um mehr Abwechslung zu schaffen). Zudem gab es zwischendrin immer mal wieder ein paar kleine Tippfehler, die jedoch nicht großartig gestört haben. Ein- oder zweimal gab es einen kleinen Struggle mit der Zeit; damit meine ich, dass an einer Stelle aus Versehen Präsens verwendet wurde, obwohl das gesamte Buch im Präteritum geschrieben ist. Na ja, wie immer ist das bei mir Meckern auf höchstem Niveau und ich weiß, dass es viele gibt, die über solche Dinge einfach hinwegsehen. Ich würde das auch gerne können, aber irgendwie bleibe ich immer an solchen unwichtigen Kleinigkeiten hängen.


Die Handlung

Hier gab es einen klaren roten Faden, der sich durch die gesamte Story gezogen hat. Alles war gut strukturiert und in Anfang, Hauptteil und Ende aufgeteilt – also an sich klassisch, aber das ist kein Kritikpunkt, sondern eher ein Pluspunkt für die gute Umsetzung. Mir gefällt, dass der erste Teil in sich abgeschlossen ist, da der zweite Teil ja von Leahs Schwester Chiara handeln wird, die mir wirklich unglaublich nett vorkam.

Die Geschichte selbst war spannend, obwohl ich wie bereits erwähnt ein bisschen gebraucht habe, um reinzukommen. Anfangs klang mir alles sehr klischeehaft, doch das hat sich schon vor der Hälfte des Buches geändert, was mich sehr erleichtert hat. Sonst säße ich heute wohl immer noch an den ersten Kapiteln und hätte keine Lust, weiterzulesen.

Die Reaktionen der Charaktere konnte ich oft, aber nicht immer nachvollziehen. Besonders den Struggle zwischen Leah und John, der ja den Großteil der Geschichte ausmacht, habe ich immer wieder hinterfragen müssen. Entweder, weil es mir unrealistisch vorkam, wie Leah gehandelt hat, oder aber ich habe mich über die Aktionen von John aufgeregt, weil er die Wahrheit vor seinen Augen nicht bemerkt hat. Na ja, das ist jetzt nicht weiter tragisch, denn dadurch wurde die Atmosphäre noch ein wenig angespannter und ich habe wirklich auf das Ende hingefiebert.

Das einzige, was mir ein bisschen fehlte, waren die Gefühle, die das Buch bei vielen anderen Lesern hervorgerufen hat. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich zuvor noch ein nicht ganz so tolles Buch gelesen hatte oder an etwas anderem, aber irgendwie kamen die Emotionen bei mir nicht ganz an. Deshalb hatte ich auch oft das Gefühl, dass noch etwas komplett Schockierendes passiert, aber als es dann wieder einen Plot-Twists gab (und von denen gab es einige unerwartete), hat er mich nicht so sehr umgehauen wie ich gehofft hätte. Wer weiß, vielleicht ist das ja anders, wenn ich das Buch irgendwann noch mal rereade.


Die Charaktere

Leah war mir eine sehr sympathische Protagonistin. Sie musste wirklich viel durchmachen und hatte ziemlich viel zu verdauen, und dann auch noch dieser Stress innerhalb ihrer Familie … Ich denke, da ist es nachvollziehbar, dass sie John so lange warten lässt. Und dann ist da ja auch noch die Sache mit ihrem Freund Adam, wegen der sie sich weitaus mehr Gedanken hätte machen sollen. Da sie das nicht getan hat und in dieser toxischen Beziehung festsaß, kam mir Leah manchmal leider sehr naiv und irgendwie auch scheinheilig vor, obwohl sie im Grunde genommen vollkommen gut war und niemandem etwas Böses wollte. Als sie in einer Stelle im Buch behauptet hat, dass sie sich selbst lieben lernen müsse, hatte sie wirklich recht gehabt.

John ist ein toller Protagonist gewesen und passte sehr gut zu Leah. Ich mochte seine schüchterne Art am Anfang, und finde die Entwicklung, die er aufgrund seiner Karriere durchmacht, mehr als nur bemerkenswert. Er ist hinterher viel selbstsicherer und traut sich, Gefühle zu zeigen, was nicht jeder Mann von sich behaupten kann. Wie jedoch bereits erwähnt, konnte ich seine Handlungen teilweise einfach nicht verstehen. Zum Beispiel, wenn er Leah mal wieder mit ihren voreiligen Schlüssen allein gelassen hat und meinte, dass sie das selbst mit sich ausmachen müsse – so etwas gehört sich für einen besten Freund einfach nicht, auch wenn er von Anfang an in Leah verliebt war.

Chiara und ihre Geschichte hat mich sehr neugierig gemacht und ich freue mich schon, im zweiten Teil mehr über sie zu erfahren. Am Ende war sie beinahe gebrochen, weil sie so viel durchmachen musste, und dieser große Verlust, den sie hatte, tat mir aufrichtig leid.

Das einzige, was ich ein bisschen merkwürdig fand, war, dass Leah augenscheinlich keine Freunde hatte. Klar, sie hatte später ihre Mitbewohnerin Aria, aber was war davor? Da hatte sie anscheinend nur John, obwohl sie ganz am Anfang noch zur Schule ging und dann später an der Uni war. Von ihren Freundinnen hat man aber irgendwie überhaupt nichts erfahren.


Fazit

„Wie der Klang deines Herzens“ ist eine sehr schöne Liebesgeschichte, die mich zwischendurch wirklich aus dem Dunkeln überrascht hat, aber leider hat der kleine Funken gefehlt, der normalerweise bewirkt, dass ich die Emotionen der Charaktere selbst mitfühle.

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