Cover-Bild Bis die Zeit verschwimmt
(18)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 18.01.2020
  • ISBN: 9783522202695
  • Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Svenja K. Buchner

Bis die Zeit verschwimmt

Eine Achterbahnfahrt der Gefühle: hochkarätiger Coming-of-Age-Roman für Mädchen ab 13.Zeit. Für Helene bleibt sie stehen, als ihre beste Freundin Cassie stirbt. Weiterleben kann sie nur, indem sie Antworten sucht – beim Amokläufer, bei seinen Opfern, bei den Hinterbliebenen. Helene verliert sich in Wut, Trauer und Schuld. Nur manchmal, zusammen mit Erik, kommt das längst vergessene Gefühl der Leichtigkeit zurück. Aber darauf kann Helene sich nicht einlassen, ohne Cassie zu verraten ...

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2021

Macht nachdenklich

0

An Helenes Schule gibt es einen Amoklauf. Ein junger Schüler erschießt dabei acht Jugendliche und sich selbst. Helenes beste Freundin Cassie stirbt ebenfalls. Für Helene ist dieses Erlebnis sehr schwer ...

An Helenes Schule gibt es einen Amoklauf. Ein junger Schüler erschießt dabei acht Jugendliche und sich selbst. Helenes beste Freundin Cassie stirbt ebenfalls. Für Helene ist dieses Erlebnis sehr schwer zu verstehen, geschweige denn zu verkraften. Sie kämpft mit Schuldgefühlen und Hilflosigkeit. Sie versucht verzweifelt eine Erklärung für diese Tat zu finden, doch der Amokläufer selbst ist ebenfalls Tod und kann ihr diese Antwort nicht mehr geben. Helene bleibt also nichts anderes übrig, als sich an die Familien von Opfern und Täter zu wenden um so eventuell endlich ihre erhoffte Antwort auf ein "wieso?" zu bekommen.

-------------------

Das Buch beginnt, als der Amoklauf bereits geschehen ist. Als Leser taucht man das erste mal bei Helenes Rückblick in die Geschichte ein. Das Kapitel danach spielt dann in der Gegenwart, in der die Sanitäter bereits dabei sind, den Schülern und den Opfern zu helfen. Es herrscht eine bedrückende Fassungslosigkeit ab der ersten Minute. Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend und leicht verständlich. Helenes Trauer ist durchgängig spürbar und so hofft man natürlich auch beim lesen, das sie ihre Antworten schnell bekommen wird. Im Verlauf gibt es immer wieder einige Einblicke in Helenes Gedanken an ihre Zeit mit Cassie. Manchmal kam ich in diese Gedanken etwas hineingestolpert, da diese Stellen nicht durch ein Kapitel voneinander getrennt werden sondern manchmal nur durch einen Absatz.

Bei der Protagonistin wird sehr deutlich, das bei den Überlebenden ein schweres Trauma und große Schuldgefühle der Opfer wegen entstehen können. Helene versucht verzweifelt herauszubekommen, ob sie ihre Freundin Cassie vielleicht hätte retten können doch ihre Wahrnehmung an den Tathergang ist natürlich etwas verschwommen, schließlich ging einfach alles so unfassbar schnell. Sie will einfach nicht glauben, das die Opfer willkürlich gewählt waren und sucht nach zusammenhängen.

In Helenes Gedanken ist eine große Verwirrung zu erkennen. Sie hat Angst, Schuldgefühle, Wut, Trauer und Unverständnis. Damit stößt sie bei vielen auf Ablehnung weil sie verletzend wird. Es ist unfassbar ergreifend sie auf ihrem Weg aus der Trauer und dem verarbeiten eines großen Verlustes beizustehen.

Dieses Buch ist kein Action Krimi, sondern ein zartes Aufrufen einer sich hilflos fühlenden Protagonistin, die versucht mit einem schlimmen Erlebnis fertig zu werden. Empfehlenswert und zum nachdenken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 14.04.2020

hat mich mitgerissen

0

Anfangs dachte ich, dass Bis die Zeit verschwimmt auf den Trauerprozess bezogen ist. Dass die Protagonistin sich in ihrer Trauer verliert bis sie den Bezug zu ihrer Umwelt, der Welt verliert, also bis ...

Anfangs dachte ich, dass Bis die Zeit verschwimmt auf den Trauerprozess bezogen ist. Dass die Protagonistin sich in ihrer Trauer verliert bis sie den Bezug zu ihrer Umwelt, der Welt verliert, also bis die Zeit verschimmt und die Tage mit einander verschmelzen. Umso mehr war ich überrascht und erfreut, dass der Titel doch noch eine andere Bedeutung hat.

Buchner schreibt ehrlich, real und gefühlsecht. Ich habe mit Helene mitgefühlt, habe mich mit ihr unwohl und beflügelt gefühlt. Anfangs habe ich Schwierigkeiten gehabt ihre Gefühle zu verstehen, auch durch ständige Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart bedingt. Sobald ich aber über die ersten Kapitel hinweg war, konnte ich besser in Helene hineinschlüpfen.

Erik, ein seit Beginn des Buches konstanter Charakter, hat das Buch noch ansprechender gemacht. Durch seine Reife, die Helene noch fehlt, hat er den Situationen nochmal eine weitere Tiefe gegeben.

Ab ungefähr der Hälfte konnte ich das Buch nicht mehr weglegen. Vielleicht auch, weil nun der Fokus nicht mehr nur auf Cassie, ihrem Tod und Helene Kampf mit der Trauer lag, sondern mehr und mehr Helene als Person in den Vordergrund gerückt ist.

Das Buch hat mir aber trotz anfänglicher Schwierigkeiten einiges über Trauer und Trauerbewältigung gelehrt. Ich freue mich, dass ich ein Buch gelesen habe, dass mir Spaß gemacht hat, aber trotzdem meinen Horizont erweitern konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2020

Interessant und fesselnd!

0

Stell dir vor, du bist mittendrin. In einem Amoklauf und der Mörder blickt dir direkt in deine Augen. Du erkennst ihn wieder und willst fliehen. Du rettest dich, aber deine beste Freundin stirbt und mit ...

Stell dir vor, du bist mittendrin. In einem Amoklauf und der Mörder blickt dir direkt in deine Augen. Du erkennst ihn wieder und willst fliehen. Du rettest dich, aber deine beste Freundin stirbt und mit ihr jegliche Hoffnung. So ergeht es der Protagonistin aus dem Buch "Bis die Zeit verschwimmt" von Svenja K. Buchner.

Die Protagonistin Helene ist eine ehrliche und direkte Person, die sagt, was sie denkt und kein Blatt vor den Mund nimmt. Als ihre beste Freundin Cassie während einem Amoklauf stirbt, bricht ihre Welt zusammen und nichts scheint mehr, wie es einst war. Für Helene beginnt ein langer Trauerprozess, der sich durch das gesamte Buch zieht. Sie trauert, leidet, hofft, liebt und sucht. Vor allem sucht Helene nach Antworten, weshalb der Mörder ihre Cassie und weitere Menschen getötet hat. Gemeinsam mit ihrem Freund Erik findet sie auch Antworten, aber was hat das alles mit Cassie und ihr zu tun?

Die Charaktere waren alle sehr unterschiedlich und jeder besonders individuell für sich. Besonders Erik habe ich schnell in mein Herz geschlossen, denn er war immer für Helene da und unterstützte sie in ihrem Vorhaben. Die Handlung verlief soweit ganz spannend, wobei ich manche Situationenn nicht nachvollziehen konnte und selbst anders gehandelt hätte. Das Ende der Geschichte hat mich überrascht, wobei ich mir etwas mehr verhofft hätte und mir noch gewisse Informationen gefehlt haben.

Der Schreibstil gefiel mir gut, denn er war unterhaltsam und vor allem flüssig zu lesen. Manchmal waren mir die Kapitel zu ausschweifend beschrieben und teilweise leider zu kurz. Gewisse Details hätte man weglassen können bzw. ersetzen können. Das Cover und der Titel hingegen passen perfekt zum Buch und gefallen mir richtig gut!

Insgesamt hatte die Geschichte viel Potential, bei dem ein bisschen Luft nach oben ist. Mir fehlte der Tiefgang und die Emotionalität, aber das ist Geschmackssache. Es ist ein schönes Jugendbuch für zwischendurch, das mich zum Nachdenken angeregt hat und verdeutlicht, dass unser Leben unglaublich kostbar ist! Es erzählt von Freundschaft und Liebe, starken Gefühlen und besonders von der wenigen Zeit, die uns gegeben ist, diese bedacht zu nutzen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.04.2020

Einfühlsame Beschreibung einer Verlusterfahrung

0

Bei einem Amoklauf in ihrer Schule muss die fünfzehnjährige Helene mit ansehen, wie ihre beste Freundin Cassie erschossen wird. Von jetzt auf gleich gerät ihre Welt aus den Fugen.
Svenja K. Buchner ist ...

Bei einem Amoklauf in ihrer Schule muss die fünfzehnjährige Helene mit ansehen, wie ihre beste Freundin Cassie erschossen wird. Von jetzt auf gleich gerät ihre Welt aus den Fugen.
Svenja K. Buchner ist offenbar dicht dran an Menschen mit Trauererfahrung. In ihrem ersten Jugendroman lässt sie mit Helene eine starke, trotzige Heldin zu Wort kommen, die mit dem brutalen Ende einer innigen und liebevollen Freundschaft konfrontiert ist. Wie die damit umgeht, ist deutlich jenseits des Klischees. Maßlose Wut auf andere, Schuldgefühle, Aktionismus und Depression - viele Facetten der Trauer lebt sie, allerdings auf eine ureigene, individuelle Art. Nicht immer kann man einverstanden sein mit ihr, manchmal verstört ihr Verhalten. Doch genau das macht sie glaubhaft und bringt sie sehr nah.
Auch die anderen Personen, Cassie, der gemeinsame Freund Erik, ihr Bruder Jens, etliche Erwachsene, sind präzise skizziert, folgerichtig laufen Interaktionen und Dialoge lebendig und spannend ab.
In die aktuelle Handlung sind immer wieder Rückblenden eingebaut, in denen es um die Freundschaft der beiden Mädchen geht. Obgleich zur besseren Orientierung mit zwei Zeiten gearbeitet wird, verwischen sich die Ebenen manchmal und schaffen somit stilistisch eine Entsprechung zur inneren Befindlichkeit Helenes. Denn gerade durch den Tod erhält Cassie eine intensive Präsenz.
Lange hat nichts anderes Platz in ihrem Leben. Auf der verzweifelten Suche nach einem Grund für das Geschehen sucht sie die Begegnung mit anderen Betroffenen.
Nach und nach findet Helene zurück, lässt wieder Alltag zu. Sogar romantische Gefühle gegenüber Erik, der ihr mit Geduld und Verständnis auf ihrem schweren Weg zur Seite steht.
So ist sogar ein Ende möglich, das die Leser im Guten entlässt. Das geht nicht ohne Tribut: Das Seichte, Erwartete übernimmt die Regie. Doch in Anbetracht eines Zielleserschaft ab dreizehn Jahre mag das angebracht sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.02.2020

Berührendes und emotionales Buch über Freundschaft, Trauer und Verlust

0

Inhalt (dem Klappentext entnommen):
Zeit. Für Helene bleibt sie stehen, als ihre beste Freundin Cassie stirbt. Weiterleben kann sie nur, indem sie Antworten sucht – beim Amokläufer, bei seinen Opfern, ...

Inhalt (dem Klappentext entnommen):
Zeit. Für Helene bleibt sie stehen, als ihre beste Freundin Cassie stirbt. Weiterleben kann sie nur, indem sie Antworten sucht – beim Amokläufer, bei seinen Opfern, bei den Hinterbliebenen. Helene verliert sich in Wut, Trauer und Schuld. Nur manchmal, zusammen mit Erik, kommt das längst vergessene Gefühl der Leichtigkeit zurück. Aber darauf kann Helene sich nicht einlassen, ohne Cassie zu verraten...

Meinung:
Der bildhafte Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Helene geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann.
Die authentischen und sympathischen Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen sowie Gefühlen sehr gut dargestellt und beschrieben worden, so dass ich nicht anders konnte, als mit ihnen mitzufühlen, mitzufiebern und mitzuleiden. Auch die Nebencharaktere sind sehr gut dargestellt worden, vor allem Cassie, die man nur durch die Rückblicke in die Vergangenheit kennenlernt. Doch auch Melissa, eine Mitschülerin von Helene, hat mich mit der Zeit immer mehr für sich eingenommen.

Die Handlung wechselt immer wieder zwischen der Gegenwart, in der Helene Cassies Tod verarbeiten und weiterleben muss, und der Vergangenheit, in der man die Freundschaft zwischen den beiden miterlebt. Auch gibt es Rückblicke während des Amoklaufs.
Man fühlt während des Lesens mit Helene und den anderen Betroffenen und Hinterbliebenen mit, doch dank der Einblicke in die Freundschaft von Helene und Cassie gibt es auch schöne und lustige Momente, die einen wieder aufatmen lassen. Helene verbeißt sich regelrecht in ihrer Suche nach einer Antwort nach dem Warum des Amoklaufs, so dass sie hier wiederholt ihre Mitmenschen verletzt mit ihrer teilweise unüberlegten Vorgehensweise. Und auch wenn jeder in seiner Trauer anders reagiert, so fand ich es doch sehr schade, wie Helene andere verletzt.
Schön fand ich die zarte Liebesgeschichte, die authentisch dargestellt und beschrieben worden ist.

So gibt es insgesamt für ein berührendes und emotionales Buch über Freundschaft, Trauer und Verlust, mit einer zarten Liebesgeschichte, wunderbare 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung, wenn man gerne Coming-of-Age-Romane mit ernster Thematik liest.

Fazit:
Ein berührendes Buch über Freundschaft, Trauer und Verlust, aber auch mit einer ganz zarten Liebesgeschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere