Feine Pointen und eine überraschende Geschichte!
Leichen, die auf Kühe starren„Er seufzte. Das hier war also nicht die Stelle, an der sich der Schatz – sein Schatz – befand. Es war nur die Stelle, an der jemand ein verdammt echt aussehendes Halloween-Gruselbein im See entsorgt hat.“
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„Er seufzte. Das hier war also nicht die Stelle, an der sich der Schatz – sein Schatz – befand. Es war nur die Stelle, an der jemand ein verdammt echt aussehendes Halloween-Gruselbein im See entsorgt hat.“
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Kitzbühel in der Zwischensaison könnte so friedlich sein, wenn… Tja, wenn da nicht eine Handvoll überdrehter Hinterseer-Fans auftaucht – und gleich danach einige Leichenteile. Ob das was mit den Gangsterbossen zu tun hat, die sich auch gerade in dem Skiort treffen?
Unverhofft landet Leo, das eigenwillige Zimmermädchen, mittendrin im Geschehen.
Mit „Kühe, die auf Leichen starren“ hat Tatjana Kruse genau meinen (schrägen) Geschmack getroffen! Das fängt bei einem himmelblauen, geflügelten Fanbus an, der sich bei Nacht und Nebel verfährt und von einer mysteriösen Dame auf den rechten Weg zurückgebracht wird. Schon bald darauf wird das erste Leichenteil gefunden und ich stand vor einem Rätsel! Das Buch ist so voller schrulligen Personen, dass jeder und keiner dafür verantwortlich sein kann. Und von der Dame mit dem Schrankkoffer, über den arabischen Polygamisten, bis zum bartzwirbelnden Schwimmer sind alle verdächtig – und keiner so, wie es auf den ersten Blick scheint!
Protagonistin Leo ist durch die halbe Welt gereist, hat viel versucht und nichts zu Ende gebracht. Jetzt ist sie wieder in ihrem Heimatort gestrandet und hält sich mit einem Job als Zimmermädchen über Wasser. Dabei stolpert sie über den einen oder anderen Hinweis, wie das halt so ist, wenn man in den Zimmern der Gäste zu stöbern beginnt…
Vor allem als ihr künstlerisch veranlagter Jugendfreund Fröschl auftaucht, hatte ich Schnappatmung vor Lachen! Tatjana Kruse schreibt so humorvoll und kurzweilig, die Seiten fliegen nur so dahin! Und dennoch bleibt der Mordfall spannend, denn manche Spur verläuft im Sand – oder bringt uns auf eine falsche Fährte. Als sich die Lage zuspitzt, werden schon mal Bodyguards verkloppt und Polizisten gebissen, so kommt auch die Spannung nicht zu kurz.
Die Auflösung kommt wie ein Donnerschlag – und was ich besonders daran mochte: Wir kennen den Mörder, wissen das Motiv, und dennoch wird es nicht zu Tode gekaut und jeder Handlungsstrang bis aufs letzte ausformuliert. So kann man auch nach dem Weglegen des Buches noch ein wenig darüber sinnieren!
Und letzten Endes findet sich auch für unsere Leo ein Weg, zwar nicht zur Ruhe aber zu einer Bestimmung zu kommen!
Fazit: Feine Pointen, eine überraschende Geschichte und ein Ende, das zwar die wichtigsten Fragen beantwortet, aber dennoch zum Weitergrübeln einlädt! Top!