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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2020

Nervenkitzel pur!

Tödliche Auszeit
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In Kommissar Paschs siebtem Fall stehen einige Veränderungen an, und auch Zeki Demirbilek hat langsam genug. Zeki träumt davon, nach Istanbul zu gehen und Selma so lange zu umschwärmen, bis sie wieder ...

In Kommissar Paschs siebtem Fall stehen einige Veränderungen an, und auch Zeki Demirbilek hat langsam genug. Zeki träumt davon, nach Istanbul zu gehen und Selma so lange zu umschwärmen, bis sie wieder ein Paar werden. Aber erst muss der Tod eines Mannes aufgeklärt werden und Isabels Patenkind gefunden werden.

Isabel Vierkants Nichte Theresa, eine junge Polizistin, wurde für einige Tage nach München gerufen, damit sie die Kollegen bei einer grossen Konferenz unterstützen kann. Doch dann verschwindet sie spurlos, Isabel und Jale machen sich grosse Sorgen.

Was die Kommissare (noch) nicht wissen, der Leser hingegen schon: der Tod des Mannes und Theresas Verschwinden haben einige Berührungspunkte. Wie stark das alles zusammenhängt, findet das Migra-Team Schritt für Schritt heraus. Manchmal geht es zwei Schritte vorwärts und gleich darauf wieder einen zurück.

Su Turhan bietet alles auf. Er macht es unglaublich spannend, denn die Bösewichte sind bald bekannt, aber enorm schwer zu fassen. Die Charakterzüge des Teams und auch der Täter werden wie immer äusserst präzise herausgekitzelt, um im Miteinander oft zu reizen, was wiederum den Lesern einige Schmunzler beschert. Doch der grosse Krach, wie teilweise in vorherigen Bänden, bleibt aus, es geht vielmehr um die bevorstehenden Veränderungen im Team und die schnelle Auflösung der beiden Fälle.

Fazit: Ein packender Fall für das Migra-Team rund um Zeki, besser bekannt als Kommissar Pascha.
5 Punkte.

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Veröffentlicht am 09.04.2020

Erfrischend wie ein Bad in der Nordsee

Die Tote in der Sommerfrische
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Erfrischend wie ein Bad in der Nordsee kommt „Die Tote in der Sommerfrische“ von Elsa Dix daher. Ein gegensätzliches, aber interessantes Ermittlerpaar will den Tod eines Zimmermädchens aufklären. Dabei ...

Erfrischend wie ein Bad in der Nordsee kommt „Die Tote in der Sommerfrische“ von Elsa Dix daher. Ein gegensätzliches, aber interessantes Ermittlerpaar will den Tod eines Zimmermädchens aufklären. Dabei infiltrieren sie die noble Gesellschaft im Seebad Norderney und finden so einiges heraus - fesselnd und humorvoll.

Journalist Christian Hinrich zieht eine Frau aus dem Meer. Viktoria Berg wird bei ihrem Strandspaziergang auf ihn aufmerksam, geht näher und erkennt die Tote sofort. Nie und nimmer wäre das Zimmermädchen Henny freiwillig aus dem Leben geschieden, denn sie hatte grosse Pläne, wie sie Viktoria ein paar Tage vorher verriet. Auch Hinrich glaubt nicht an einen Selbstmord, dafür hat der ehemalige Kriminalreporter schon zu viel gesehen. Doch die Polizei bockt und tut so, als ob nichts wäre.

Viktoria und Christian beginnen gemeinsam zu ermitteln, das ungleiche Gespann ergänzt sich gut. Viktoria kann sich im Nobelhotel bei den Gutsituierten und vor allem bei den Frauen umhören, Journalist Christian bei den Männern. Und sie entdecken so einiges - doch wer war der wahre Täter?

"Die Tote in der Sommerfrische" ist ein spannender und interessanter Krimi, der sich im Sommer 1912 auf Norderney abspielt. Kurgäste, die flanieren und immer auf Contenance bedacht sind, darunter ein paar zwielichtige Adelsangehörige, aber auch Bedienstete, Handwerker und die Arbeiterschicht trifft man hier an.

Mittendrin Viktoria, die ihrem Vater zuliebe auf die Sommerfrische ging. Er hofft, dass sie ihre Meinung ändert und doch noch heiraten will. Aber die mutige und willensstarke Viktoria hält an ihrem Plan fest, im Herbst an einer Reformschule als Lehrerin zu arbeiten. Christian hält sich ebenfalls nicht an die Pläne seines Vaters. Der erwartet, dass sein Sohn seinen Fussstapfen folgt und Schlachter wird, Journalist ist doch kein ehrbarer Beruf. Doch genau das ist Christians Leidenschaft: fotografieren und Berichte schreiben. Auch wenn beide aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten kommen: sie haben dasselbe Ziel und das Herz am rechten Fleck. Beide nicht wortfaul, geraten sie öfters aneinander. Doch die Funken fliegen auch sonst - die Anziehungskraft ist gross.

Nicht nur deshalb darf man auf weitere fesselnde Fälle gespannt sein. Elsa Dix hat mit diesem Krimi-Auftakt eine Nische gefunden, die noch nicht abgedeckt ist. Der Zeitgeist ist gut eingefangen, die Standesdünkel oft humorig beschrieben. Die Szenerie der Sommerfrische ist toll, der angenehme Sprachstil, bei der man als Leser die Gäste im Speisesaal, tortenessend in den Cafés oder badend in ihren Schwimmanzügen bildlich vor sich sieht, überzeugt und macht Lust weitere Fälle zu lesen.

Total nebensächlich, aber total toll sind auch die schönen Kapitelüberschriften.

Fazit: Ein gegensätzliches, aber enorm interessantes Ermittlerpaar vor einer wunderbaren Kulisse des Seebades - davon möchte ich unbedingt mehr lesen.
5 Punkte.

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Veröffentlicht am 08.04.2020

Die Kraft der Freundschaft

Sommerzauber in Paris
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Ein Sommer in Paris verbringen - Amerikanerin Grace hat es vor vielen Jahren gemacht und zehrt noch immer von den Erinnerungen. Nun ist sie wieder in Paris, allerdings nicht mit ihrem Mann, so wie sie ...

Ein Sommer in Paris verbringen - Amerikanerin Grace hat es vor vielen Jahren gemacht und zehrt noch immer von den Erinnerungen. Nun ist sie wieder in Paris, allerdings nicht mit ihrem Mann, so wie sie es geplant hat, sondern alleine.

Sie bleibt es zum Glück nicht lange, denn Grace lernt die junge Londonerin Audrey kennen, die ebenfalls von ihrem Sommer in Paris träumte und ihn jetzt, trotz aller widrigen Umständen, endlich erleben kann. Audrey hat sich ihren Sommer sowas von verdient, denn als Legasthenikerin die Schule ohne Hilfe zu schaffen und mit einer alleinerziehenden, alkoholkranken Mutter, hat sie es wahrlich nicht leicht.

Es entsteht eine tolle Frauenfreundschaft, trotz des Altersunterschieds. Audrey verhilft Grace zu mehr Spontanität, Grace hilft Audrey leichter Französisch zu lernen. Die beiden tun einander gut. Und so geht es im Roman hauptsächlich um die beiden Frauen mit ihren Lebensgeschichten und wie sie aus ihren aktuellen oder längeren Lebenskrisen herauskommen.

Paris ist die Stadt der Liebe. Deshalb geht es auch in "Sommerzauber in Paris" um l'amour de leur vie, doch nicht hauptsächlich, sondern eher als zweites Thema, als Mittel zum Zweck. Genauso der Buchladen von Elodie, der für alle Beteiligten Dreh- und Angelpunkt ist. Der Roman ist für alle Buchladen-im-Buch sowieso ein must-read!

Aber zuallererst geht es um die Schwächen und Stärken dieser beiden Frauen, erst dann um ihre Beziehungen. Als Nebenfigur tritt Grace lebenslustige Grossmutter Mimi auf, die vor Urzeiten ebenfalls in Paris war - ihre Story wird ganz zum Schluss erzählt.

Wie meistens bei Sarah Morgans Romanen ist man sofort hautnah in der Geschichte drin. Die Geschichte "Sommerzauber in Paris" punktet mit interessanten Figuren, ernsten Hintergrundthemen leicht verpackt und viel Paris-Flair. Hier ist ganz viel drin, lasst euch verzaubern!

Fazit: Eine besondere Geschichte über die Kraft der Freundschaft.
5 Punkte

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Veröffentlicht am 07.04.2020

Einfach schön!

Kirschkuchen am Meer
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Anne Barns schreibt einfach schöne Romane. Muss ich noch mehr sagen?

Eventuell, dass ich dermassen in den Roman eingetaucht bin, dass ich auf Instagram das Gefühl hatte, jemand hätte mich gespoilert? ...

Anne Barns schreibt einfach schöne Romane. Muss ich noch mehr sagen?

Eventuell, dass ich dermassen in den Roman eingetaucht bin, dass ich auf Instagram das Gefühl hatte, jemand hätte mich gespoilert? Ich war lesend gerade kurz vor der Seebestattung von Maries Vater - und da schrieb jemand, dass da eine Fremde auftaucht. Hilfe, Spoiler, dachte ich noch, bis sie mir sagte, hey, das steht doch schon im Klappentext... Ha, stimmt! Den hab ich wie vieles anderes ausgeblendet, da ich voll in der Geschichte gefangen war.

Wie ihr sieht, hat mich der Roman total mitgerissen, von der ersten bis zur letzten Seite. Die Geschichte um Marie, ihren Vater, die unbekannte Frau, die Reise zusammen mit Maries Mutter und ihrer Oma und das Wiedersehen auf Juist mit altbekannten Figuren aus Anne Barns anderen Romanen. Einfach schön!

Sehr gut gefallen hat mir, dass für ein Mal nicht die Beziehungskiste aka Lovestory der Protagonistin an sich im Vordergrund steht, sondern man sich auf die Spuren von Maries Vater macht und eher seine Beziehungen das Thema sind.

Ebenso wird Frauenpower gross geschrieben, nicht nur das tolle Verhältnis von Marie zu ihrer Schwester Lena, auch das zur Mutter und Grossmutter ist sehr innig, ebenso die Aufnahme durch die Juister Frauengang.

Der Roman versprüht eine angenehme Wärme und erzählt über das Leben von Familienmitglieder, die man aus den Augen verloren hat. Voll schön!

Am Ende erwartet die Leser wieder einige Rezepte, allen voran das legendäre Kirschkompott, durch das Marie an ihre Kindheit erinnert wird.

Fazit: Um auf den Anfang zu kommen, und ich weiss, ich wiederhole mich: einfach eine schöne Geschichte!
5 Punkte.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Überzeugt!

Der tote Carabiniere
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Fünf Monate ist seit dem Mord an einem Studenten, Pellegrinis 1. Fall vergangen. Commissario Marco Pellegrini ist frühmorgens, nach dem obligaten ersten Caffé in der Bar, auf dem Weg nach Como runter. ...

Fünf Monate ist seit dem Mord an einem Studenten, Pellegrinis 1. Fall vergangen. Commissario Marco Pellegrini ist frühmorgens, nach dem obligaten ersten Caffé in der Bar, auf dem Weg nach Como runter.

Doch die Funicolare fährt nicht weit - ein toter Mann liegt auf den Gleisen. Marco kennt ihn, es ist Carabiniere Bianchi. Am liebsten würde Marco selbst direkt anfangen zu ermitteln, doch dies ist Sache der Carabinieri - und Maggiore Visconti und Pellegrini sind sich gar nicht grün.

Als Visconti die Ermittlungen schleifen lässt, wächst Pellegrinis Unruhe. Da er zum untätigen Zuschauen verdonnert ist, spürt man diese richtiggehend. Irgendwann hat er genug. Als Brunatesi hat er eh das Gefühl etwas machen zu müssen, und so tauscht er das Kommissariat mit der Bar - jetzt kommt Leben in die Sache.

Von Marcos Team tritt diesmal nur Claudia Spagnoli auf, dafür verstärken sich die im ersten Band bereits angesprochenen Familienprobleme. Doch am Ende des Krimis hat Marco nicht nur selbige fürs Erste entschärft, sondern auch den Fall souverän gelöst.

Dieser Fall machte Spass. Dino Minardi legt einige Motive vor, so dass es an Pellegrini ist, allen Fährten nachzugehen und die richtige Spur zu erwischen. Auch die Leser werden zum Miträtseln animiert.

Die Unstimmigkeiten, die ich im vorherigen Band kritisierte, sind hier nicht vorhanden, so dass man sich auf einen runden und ausgewogenen Fall mit einer Prise Galgenhumor am Ende freuen kann. Somit konnte sich Dino Minardi mit "Der tote Carabiniere" enorm steigern.

Fazit: Dieser zweite Band hat mich überzeugt - er ist bedeutend stimmiger und interessanter als der erste Band.
5 Punkte

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