Cover-Bild Die tausend Teile meines Herzens
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 26.10.2018
  • ISBN: 9783423740418
Colleen Hoover

Die tausend Teile meines Herzens

Roman | Die deutsche Ausgabe von ›Without Merit‹
Katarina Ganslandt (Übersetzer)

Ein Meisterwerk der Bestsellerautorin

Ein intensiver Roman über versteckte Gefühle, dunkle Familiengeheimnisse und über das, was passiert, wenn du deiner großen Liebe begegnest – diese aber für dich unerreichbar ist. 

Stell dir vor, du triffst den Mann deiner Träume – und dann findest du heraus, dass er der eine ist, in den du dich nicht verlieben solltest …
Beim Shoppen in der Stadt lernt die siebzehnjährige Merit den überaus attraktiven Sagan kennen und verliebt sich so heftig in ihn, dass sie ihren sonstigen Schutzpanzer fallen und sich schon bei der ersten Begegnung von ihm küssen lässt. Ein fataler Fehler – denn leider stellt sich heraus, dass Sagan für Merit absolut off limits ist, weil er ihrer an versteckten Geheimnissen ohnehin reichen Familie näher steht, als sie ahnte. Damit nicht genug: Anstatt ihr aus dem Weg zu gehen, bereichert Sagan in der folgenden Zeit das vielköpfige Elternhaus von Merit mit seiner täglichen Anwesenheit. Das aber führt das ohnehin schon chaotische Familienleben völlig ad absurdum – und stürzt Merit in eine tiefe persönliche Krise. 

»Ehrlich, komisch und herzzerreißend in einem! Ich konnte den Roman nicht aus der Hand legen.« Anna Todd

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2018

Bewunderswert realitätsnah und brutal ehrlich

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Meine Meinung
Einleitung

Endlich ist er da: Der neue CoHo. Colleen Hoover ist eine Meisterin ihres Genres - ich bin Fan seit ihrem ersten Roman und habe dieses Buch heiß ersehnt, besonders nach den vielen ...

Meine Meinung
Einleitung

Endlich ist er da: Der neue CoHo. Colleen Hoover ist eine Meisterin ihres Genres - ich bin Fan seit ihrem ersten Roman und habe dieses Buch heiß ersehnt, besonders nach den vielen Fantasy-lastigen Romanen, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Wie ich das Buch empfunden habe, erfahrt ihr hier...

Cover, Haptik, Playlists & Co.

Das Cover ist schlicht gestaltet und gefällt mir im Vergleich zu anderen deutschen Ausgaben ihrer Romane mit Figuren auf dem Cover sehr gut. Obwohl ich mir gewünscht hätte, dass der Verlag den Originaltitel übernommen hätte...in der vorderen Innenklappe befindet sich ein schönes Porträt von Colleen selbst; in der hinteren sind noch einmal all ihre bisher übersetzten Bücher zu sehen. Das Buch selbst ist eher mitteldick und lässt sich gut anfassen. Außerdem befinden sich im Buch noch vereinzelt Skizzen, die einer der Protas gezeichnet haben soll, was mich ein wenig an Love & Confess erinnert hat.

Kurze Zusammenfassung des Anfanges (SPOILER!)

Merit hat eine ziemlich verkorkste Familie - schließlich lebt nicht jeder in einer Kirche. Als sie die Schule schwänzt, lernt sie auf der Suche nach einem neuen Pokal in einem Antiquitätengeschäft über Umwege Sagan kennen. Es scheint Liebe auf den ersten Blick zu sein, denn plötzlich küssen die beiden sich leidenschaftlich. Doch dann klingelt Sagans Handy - und niemand geringeres als Merits Zwillingsschwester Honor ist dran. Sagan ist vollkommen geschockt, weil er dachte, er würde Honor küssen, und ist richtig verlegen. Verletzt flieht Merit von ihm, da er mit Honor zusammen ist. Es ist nicht das erste Mal, dass sie von anderen mit Honor verwechselt wird. Honor ist total beliebt, wird nicht von ihren Mitschülern ignoriert und versteht sich gut mit ihrem großen Bruder Utah, den Merit hasst - ebenso wie ihren Vater, der ihre Mutter betrogen hat und jetzt mit seiner neuen Freundin und dem Sohn mit seinen anderen Kindern unter einem Dach lebt. Auf einmal kommt das nächste Problem: Sagan zieht bei Merit's Familie ein - jeden Tag begegnet Merit ihm und muss damit klar kommen, dass er Honors Freund ist. Dann taucht auch noch der Bruder von der neuen Frau von Merits Vater auf, und das Chaos ist perfekt. Irgendwann streiten sich alle Familienmitglieder fast bei jedem Essen, und Merit rutscht immer mehr ins Depressive ab...kann Sagan sie da raus holen? Und wird ihre Familie endlich mal miteinander Klartext reden? Wenn ihr das wissen wollt, müsst ihr das Buch lesen.

Das Wichtigste: Schreibstil, Plot und Charaktere

Der Schreibstil von Colleen Hoover hat einfach Wiedererkennungswert. Man fliegt nur so durch die Seiten und blendet die Außenwelt bei einem Wirrwar der Emotionen komplett aus, weil die Autorin es wirklich jedes Mal schafft, dass man weiter und weiter lesen möchte, obwohl diese Geschichte wirklich keine leichte Kost ist. Sie schreibt durchweg aus der Ich-Perspektive von Merit und spricht in diesem Buch wirkliche Tabuthemen an, die mich auch sehr mitgenommen haben. Dazu aber gleich mehr.

Die Charaktere sind allesamt sehr speziell und leiden alle jeweils unter einem "Problem". Dadurch versteht ihr vielleicht besser, was ich mit einer chaotischen und sehr speziellen Familie meine. Das ist nicht negativ gemeint, sondern zeichnet das Buch mit seiner brutalen Ehrlichkeit und seiner Realitätsnähe einfach aus.

Die Protagonistin Merit ist sauer auf ihren großen Bruder Utah, schwänzt die Schule und hat den Eindruck, dass jeder ihre eineiige Zwillingsschwester Honor lieber mag als sie. Sie ist sehr leicht reizbar und bläst Trübsal, weil alle in der Familie Voss außer der kleine Moby gefühlt ihre Probleme bei Merit auslassen und ihr Vater ein Arsch ist. Außerdem schückt sie den in ihrem Zuhause hängenden Jesus regelmäßig nach der Jahreszeit neu. Als sie Sagan kennen lernt, möchte sie sich für ihn ändern, aber er ist der Freund von Honor...

Honor hat eine - nun ja, ziemlich merkwürdige - Vorliebe für Boyfriends, die totkrank und somit kruz vorm sterben sind, was auf ihren ersten Freund zurückzuführen ist. Mit Sagan hat sie ihren ersten "gesunden" Freund. Sie versteht sich sehr gut mit Utah und verachtet Merit dafür, dass diese Utah (gerechtfertigt) hasst.

Sagan ist ein Halb-Syrer, der vor dem Bürgerkrieg flüchten musste und durch den Kontakt mit Honor bei ihrem Dad arbeiten und wohnen darf. Sein heimliches Hobby ist das Tätowieren, dass bei seinem Zeichentalent wirklich nachvollziehbar ist.

Utah ist der große Bruder von Honor und Merit. Er ist Perfektionist und Streber in der Schule - dennoch verbirgt er etwas, dass auch besonders mit Merit zu tun hat...er ist außerdem richtig gut mit Sagan und Honor befreundet.

Barnaby Voss ist der Vater von Utah, Honor, Merit und Moby. Er hat eine ausgeprägte Abneigung gegen einen Hund namens Wolfgang, weshalb er für seine Familie eine Kirche als Wohnort gekauft hat, obwohl er Atheist ist. Utah, Honor und Merit sind Kinder aus seiner ersten Ehe mit Victoria I., welche er mit ihrer Pflegerin betrog, während sie einen Tumor hatte. Mit dieser Pflegerin, Victoria II., zeugte er noch vor der Scheidung von Victoria II. ein Kind, Moby. Wegen seines Fremdgehens hassen ihn seine Kinder aus erster Ehe.

Victoria Voss I. ist die Mutter von Utah, Merit und Honor. Sie lebt im Keller der Familienkirche und hat diesen wegen ihrer Soziophobie seit Jahren nicht mehr verlassen.

Victoria Voss II. ist die neue Frau von Barnaby. Sie ist die Mutter des gemeinsamen 4-jährigen Sohnes Moby und lässt diesen absolut keine Süßigkeiten oder Gluten essen - außerdem verharmlost sie Dinge wie das Wort Bastard gerne und will Moby in einer rosaroten Welt leben lassen. Und hey, sie ist eine begnadete Köchin.

Moby ist das wohl netteste, kleinste und beliebteste Mitglied der Familie. Er liebt Donuts, die ihm Merit ab und zu zusteckt, ebenso wie Sagans nicht ganz kindgerechten Gutenachtgeschichten.

Luck taucht wie aus dem Nichts auf. Er war jahrelang auf See und ist niemand geringeres als der ziemlich junge Bruder von Victoria II. Er hat einen undefinierbaren Akzent und liebt seinen schottischen Kilt über alles - außerdem ist er ein anstrengender Gesprächspartner und führt eine Liste über jeden Sex, den er mal gehabt hat.

Wow, war das eine schwere Kost von einem Buch. Es sind so unglaublich viele und wichtige Themen in diesem Einzelband angesprochen wurden, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Wahrscheinlich das am intensivesten thematisierteste Thema ist die Depression, in die Merit nach und nach abrutscht. Zuerst dachte ich, dass es wieder so in typisches, klischeehaftes Young-Adult-Buch werden würde, aber weit gefehlt! Ich habe mit Merit (vielleicht ein bisschen zu viel) mitgelitten, ganz besonders zur Mitte des Buches, als die Geheimnisse einfach alle zu viel wurden und man wirklich auch als Leser realisiert hat, dass das eine brutalst ehrliche Geschichte ist, in der ich mich auch öfter als mir lieb ist in Merit wieder gesehen habe.

Zwischendurch hatte ich immer wieder Punkte, wo ich einfach so deprimierend war, dass ich selbst kurz eine Pause machen musste. Zum Glück hat CoHo aber auch andere, schönere Szenen und Macken wie die Pokal-Sucht von Merit eingebaut. Sie behandelt auch andere Themen wie Missbrauch, Suizid und sogar den Bürgerkrieg in Syrien. Leider kann ich nicht auf das Thema Missbrauch eingehen, ohne zu sehr zu spoilern. Der Suizid erklärt sich glaube ich auch von selbst. Die Autorin hat mich aber richtig mit ihrer ersten politischen Meinung im Buch überrascht. Das Thema selbst ist nicht allzu groß, aber dennoch habe ich vieles erfahren, was ich über den Beginn des Krieges und seine Auswirkungen auf die Bürger noch nicht wusste.

Die Liebesgeschichte steht nicht so sehr im Vordergrund, wie ich es nach dem Klappentext erwartet hätte. Zwar hat man durchaus eine gewisse Vorahnung, wie die Story ausgeht, aber in diesem Buch liegt der Fokus doch überraschenderweise eher auf dem Tabu-Thema der Depression. Trotzdem hat mir die Chemie zwischen Merit und Sagan und die Art, wie er mit ihr umgeht, wirklich gut gefallen.

Das Ende hat mich wirklich zufrieden gestellt. Es war weder ein Happy End, noch wirklich offen oder ein Cliffhanger, sondern mal wirklich realistisch. Zwar bleiben viele Fragen offen, aber ich denke, das die Autorin mehr zum nachdenken über den Umgang mit solchen Themen anregen möchte. Mich hat es jedenfalls sehr zum nachdenken gebracht - es war mal ein ganz anderer Roman als von CoHo erwartet.

Fazit

Colleen Hoover hat ein wirklich bewundernswerten, brutal ehrlichen Roman geschrieben. Es geht darum, wie man mit Depressionen, Suizidgedanken und Missbrauch umgeht, aber auch um den syrischen Bürgerkrieg. Ihr Schreibstil und die Charaktergestaltung ist mal wieder sagenhaft, den einzigen Minuspunkt gibt es für die vielen Themen auf einmal in einem doch relativ dünnen Roman, Die Liebesgschichte steht übrigens gar nicht so wie im Klappentext im Fokus, sondern beinhaltet genau das richtige Maß. Dieser Buchschmöker ist es wirklich wert, gelesen zu werden - er ist ganz anders, als die anderen CoHo-Bücher, aber im positiven Sinne anders. Für zartere Gemüter würde ich ihn allerdings nicht empfehlen!

Zitat

Ich hasse das Gefühl, das in mir aufsteigt, wenn er mich ansieht. Nicht dass sein Blick vorwurfsvoll wäre, aber ich bekomme trotzdem immer sofort ein schlechtes Gewissen. Obwohl ich alles an ihm hasse ergeben die Einzelteile ein Gesamtbild, das so perfekt ist, dass es mir jedes Mal einen Stich versetzt.

- Merit auf Seite 81 -

Veröffentlicht am 10.03.2023

Ein Buch über ein unglaublich wichtiges Thema

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In diesem Buch geht es nicht um eine Liebesgeschichte (nur am Rande), sondern um Merit und die Familie Voss. Es geht um deren Geheimnisse, und was das Ganze alles anrichten kann und vor allem was für eine ...

In diesem Buch geht es nicht um eine Liebesgeschichte (nur am Rande), sondern um Merit und die Familie Voss. Es geht um deren Geheimnisse, und was das Ganze alles anrichten kann und vor allem was für eine Last das für einen sein kann.

Ich hatte sehr hohe Erwartungen an das Buch, da ich bereits wusste, dass es um ein sehr wichtiges Thema geht, und zwar das Thema Depressionen.

Leider hat das Buch meine Erwartungen überhaupt nicht erfüllt.

Ich fand das Buch sehr langatmig und für mich persönlich hatte das Buch leider auch keine Spannung, außer als Merit die Geheimnisse der Familie enthüllt hat und noch eine andere schlimme Sache passiert ist, die ich auch nicht nennen werde, damit ich niemanden spoiler.

Ich fand die Entwicklung von Merit und der gesamten Familie zwar sehr gut und das Ende hat mir auch sehr gut gefallen, jedoch hat mir die Tiefe in das sehr wichtige Thema der Depressionen gefehlt.

Meiner Meinung nach passt auch der Englische Titel “Without Merit“ viel besser zu dem Buch, dies wird man jedoch erst verstehen, sobald man das Buch gelesen hat.

Zusammenfassend muss ich leider sagen, dass es eher eines der schwächeren Bücher von Colleen Hoover für mich ist und ich dem Buch deshalb auch leider nur 3,5/5 ⭐️ geben kann.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Nicht mein Lieblingsbuch der Autorin

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MEINE MEINUNG
Als großer Fan von Colleen Hoover durfte natürlich auch "Without Merit" nicht fehlen. Der Klappentext verrät sehr wenig, weswegen ich nur umso gespannter auf den Inhalt war. Das Cover ist ...

MEINE MEINUNG
Als großer Fan von Colleen Hoover durfte natürlich auch "Without Merit" nicht fehlen. Der Klappentext verrät sehr wenig, weswegen ich nur umso gespannter auf den Inhalt war. Das Cover ist nicht ganz mein Fall, aber es passt ganz gut zum Inhalt.

Merits Familie ist nicht ganz normal. Sie lebt mit ihrer Zwillingschwester, ihrem großen Bruder, ihrem Halbbruder, ihren Eltern und der neuen Frau ihres Vaters in einer alten, umgebauten Kirche. Während ihre Geschwister perfekt scheinen, fühlt sie sich in ihrer eigenen Familie als das schwarze Schaf. Als sie genug von ihren Familiengeheimnissen hat, plant sie eine Flucht aus ihrem verkorksten Leben, die allerdings schief geht. Nun muss sie sich ihrer Familie und all den schrecklichen Dingen stellen.

Merit ist mit ihrem Leben unzufrieden, vieles läuft schief und am liebsten würde sie vor allem fliehen. Jedes mal, wenn etwas schief läuft, kauft sie sich im Antiquitäten-Laden eine Trophäe von etwas, das sie nicht gewonnen hat. Sie schwänzt seit einigen Wochen die Schule, doch niemand scheint es aufzufallen, besonders nicht ihrer Familie. Aber der fällt es auch nicht auf, wenn sie einen ganzen Tag lang kein einziges Wort spricht.

Ich bin ehrlich gesagt nicht großartig mit ihr zurecht gekommen. Sie hat in ihrem Leben einiges aushalten müssen und die Geheimnisse ihrer Familie scheinen sie zu zerstören, weswegen sie eine zynische und gemeine Art entwickelt hat, vermutlich eher als Schutzmechanismus. Doch genau dadurch fehlte mir die Sympathie ihr gegenüber und da sie die Protagonistin war, ist das sehr schade gewesen.
Aber auch die Nebenfiguren sind allesamt sehr eigen und keinen davon habe ich wirklich in mein Herz schließen können, außer Sagan eventuell. Alle hüten große Geheimnisse voreinander, die das Familienleben immer mehr zerstören. Alle sprechen kaum über ihre Gefühle, alle sind viel mit sich selbst beschäftigt und durchleben ihre eigenen Probleme. Mir fehlte allerdings der Draht zu ihnen, was vermutlich auch durch Merits "Hass" auf ihre Familie begründet ist.

Die Handlung konnte mich auch eher weniger begeistern. Lange konnte ich gar nicht wirklich einordnen, worum es eigentlich geht und worauf die Handlung hinaus möchte. Es geht hier weniger um Liebe, wie bei anderen Büchern der Autorin, sondern viel um Familie, Geheimnisse, (psychsiche) Krankheiten, sich selbst zu finden und Probleme zu bewältigen.
Die Handlung um diese Themen herum war allerdings sehr wirr und hat für mich nichts bestimmtes verfolgt. Die Autorin hat hier sehr viele Themen angerissen und keins davon wirklich zu Ende geführt. Ich hätte mir gewünscht, hätte sie sich auf eins konzentriert und es wirklich ausgearbeitet.
Wie gesagt hat jeder der Charaktere und bei ziemlich jedem fehlten mir mehr Infos, mehr Erklärungen. Es wird häufig kurz angeschnitten, in den Grundzügen erklärt, und dann wird das Thema auch schon wieder fallen gelassen. Es war einfach nichts ganzes.

Allgemein hat mich das Buch auch nicht berühren können, in keinem Sinne. Emotionale Szenen waren häufig zu schnell wieder vorbei, als dass sie mich berühren konnten. Allgemein war vieles sehr schnell abgehandelt und fertig. Besonders nach dem großen Höhepunkt der Handlung ging mir alles zu schnell, besonders was die schnelle Charakter-Entwicklungen sämtlicher Charaktere angeht.

Zum Schluss muss ich aber noch einmal sagen, dass ich das Merkwürdige an dem Buch in gewissem Maße allerdings auch sehr mochte. Auch wenn mir die Themen häufig zu oberflächig geblieben sind, war ich doch sehr gefesselt von dem Buch und konnte gar nicht aufhören, es zu lesen.

FAZIT
Welche Themen Colleen Hoover hier aufgreift, sind sehr wichtig und nicht zu unterschätzen. Leider war die Handlung drumherum sehr wirr und merkwürdig, sodass der Kern häufig verfehlt wurde. Vieles wurde zu kurz angeschnitten ohne dass es tiefer thematisiert wurde, was mich sehr enttäuscht hat. Es ist ein ganz anderes Buch von der Autorin, welches mich nicht erreichen konnte, obwohl es mich gleichzeitig in seinen Bann ziehen konnte.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Mal etwas ganz anderes

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In „Die tausend Teile meines Herzens“ geht es um die siebzehnjährige Merit, die gemeinsam mit ihrer Patchworkfamilie in einer ehemaligen Kirche wohnt. Beim Shoppen lernt sie Sagan kennen, von dem sie sich ...

In „Die tausend Teile meines Herzens“ geht es um die siebzehnjährige Merit, die gemeinsam mit ihrer Patchworkfamilie in einer ehemaligen Kirche wohnt. Beim Shoppen lernt sie Sagan kennen, von dem sie sich beim ersten Treffen küssen lässt. Doch Merit stellt nach kurzer Zeit fest, dass sie sich durch den Kuss so einige Probleme eingehandelt hat...

Wie bei jedem Buch von Colleen Hoover ist auch hier der Schreibstil sehr gut, sodass man es nach kurzer Zeit schon ausgelesen hat. Die Geschichte wird aus der Sicht von Merit erzählt. Mir gefällt dabei die schonungslose Ehrlichkeit dahinter und dass auch sehr private Themen angesprochen werden.
Wie man vielleicht schon aus der Inhaltsangabe erfahren kann, stellt man sich beim Lesen so einige Fragen und ich hatte ein großes „Hä?“ im Kopf. Dass man in einer ehemaligen Kirche wohnt, trotz Introvertiertheit einen fremden Typen küsst, usw. (mehr verrate ich mal nicht) hat mich ehrlich gesagt ziemlich verwirrt. In diesem Buch gab es daher so einige Punkte, die ziemlich unrealistisch waren, deshalb ist es aus meiner Sicht sehr wichtig, sich tatsächlich auf die Geschichte einzulassen. Wenn man sich von dem Grundgerüst abschrecken lässt, kann man ziemliche Schwierigkeiten mit der Handlung haben.
Von den Büchern von der Autorin bin ich es jedoch schon gewohnt, dass vieles nicht so scheint, wie es tatsächlich ist, deshalb war ich sehr auf die Geschichte gespannt.
Es geht nicht hauptsächlich um eine Liebesgeschichte, sondern auch um Familie und die Psyche. Wer eine leichte Liebesgeschichte erwartet, wird daher etwas enttäuscht sein.
Erst langsam lernt man Merit und ihre Familie kennen. Die Charaktere sind sehr ausgearbeitet und haben spezielle Charakterzüge. Die Geschichte hat sich für mich jedoch manchmal etwas unrealistisch angefühlt, weil so einige Handlungsstränge etwas unglaubwürdig waren.
Das Buch behandelt jedoch sehr wichtige Themen, die offen und ehrlich angesprochen werden.

Alles in allem ist es ein besonderes Bücher über Familie und Liebe, welches jedoch auch so einige Kritikpunkte aufweist, weshalb es von mir 3,5 von 5 Sternen bekommt.

Falls ihr psychisch krank seid, würde ich euch das Buch leider nicht empfehlen. Da gibt es andere tolle Bücher von Colleen Hoover, die einem nicht so nah gehen.

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Viel Drama, wichtige Themen und tolle Momente, aber trotzdem ganz anders als CoHos sonstige Bücher

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Als Merit Sagan zum ersten Mal trifft, verliebt sie sich sofort in ihn und es kommt zu einem Kuss. Doch schon bald wird ihnen klar, dass sie nicht zusammen sein können. Trotzdem treffen sie immer wieder ...

Als Merit Sagan zum ersten Mal trifft, verliebt sie sich sofort in ihn und es kommt zu einem Kuss. Doch schon bald wird ihnen klar, dass sie nicht zusammen sein können. Trotzdem treffen sie immer wieder aufeinander, denn Sagan zieht bei Merit und ihrer verrückten Familie ein..

Merit war mir am Anfang leider nicht so ganz sympathisch. Die 17-jährige Schülerin wirkt eher zurückhaltend und ist gerne für sich. Dabei ist sie sehr stark auf sich selbst fokussiert und achtet oftmals nicht darauf, wie es anderen geht. Einige ihrer Handlungen konnte ich leider nicht so ganz nachvollziehen, denn sie wirkt oftmals etwas unreif. Trotzdem finde ich, dass Merit eine tolle Entwicklung durchläuft und sich immer mehr öffnet.
Sagan hingegen mochte ich total gerne. Er ist sympathisch, humorvoll, mitfühlend und intelligent. Er zeichnet gerne und wirkt oftmals wie ein stiller Beobachter. Trotzdem steht er immer für sich selbst und andere ein und versucht jede noch so kleine Streitigkeit zu schlichten. Allerdings hat er auch noch mit seiner Vergangenheit zu kämpfen und zeigt auch immer wieder seine verletzliche Seite.
Das erste Aufeinandertreffen von Merit und Sagan war erfrischend anders, obwohl es ganz klischeehaft mit einem Kuss endete. Trotzdem stand die Anziehung zwischen den beiden die meiste Zeit sehr im Hintergrund, was ich aber nicht weiter schlimm gefunden habe, denn ich mochte die Dynamik zwischen den beiden sehr.

"Was hier passiert, ist komplett unwirklich. Alles in mir strahlt vor Glück, weil es so unfassbar schön ist, und gleichzeitig geht das, was ich fühle, so tief, dass ich weinen möchte." (Seite 175)

Viel mehr standen die vielen Geheimnisse und Kuriositäten der verschiedenen Familienmitglieder und Bewohner des Hauses im Vordergrund. Am Anfang war die Familie etwas gewöhnungsbedürftig und speziell, aber nach und nach konnte ich die einzelnen Mitglieder immer mehr verstehen. Denn jedes Mitglied hat sein eigenes Päckchen zu tragen und die Situation im Voss Dolar, dem Familienhaus, ist schon etwas verfahren.

Ehrlich gesagt ist mir der Einstieg in das Buch sehr schwer gefallen, denn am Anfang wurde alles sehr detailreich und ausschweifend beschrieben. Dadurch hat der Anfang sehr langatmig gewirkt, obwohl der Schreibstil von Colleen Hoover eigentlich gewohnt locker leicht war. Nach und nach konnte mich die Geschichte, obwohl sie irgendwie etwas düster und komisch daher kommt, aber immer mehr in den Bann ziehen und ich habe nur so auf den großen Knall hingefiebert. Als dann die ersten Geheimnisse gelüftet wurden, war ich zunächst geschockt. Trotzdem wollte ich natürlich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Leider war es mir aber schon fast ein bisschen zu viel Drama und oftmals war es auch etwas übertrieben und unnötig. Nichtsdestotrotz gab es auch viele tolle Momente, die mich teilweise zum lachen gebracht haben, aber auch zum Nachdenken angeregt haben. Genau das liebe ich so an Colleen Hoovers Bücher. Sie verpackt wichtige und teilweise auch sehr aktuelle Themen, mit denen man zum Teil nicht rechnet, in schöne Jugendbücher, die nur so zum mitfiebern einladen.

"Persönliche Schicksale lassen sich nicht vergleichen. Jeder Mensch hat eine andere Grundlinie." (Seite 328)

Schade finde ich, dass das gesamte Buch nur aus Merits Sicht erzählt wurde. Zum einen hatte man so zwar einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Allerdings war diese auch etwas einseitig und ich hätte gerne mal in die Köpfe der anderen Charaktere geschaut, denn so hätte die Geschichte wahrscheinlich noch mehr Tiefe bekommen. Vor allem von Sagan hätte ich gerne viel mehr erfahren, wobei ich es hier schon toll fand, dass seine Zeichnungen zum Teil abgedruckt wurden.

Das Cover des Buches gefällt mir gut. Es ist zwar sehr schlicht gehalten, aber es passt auf jeden Fall zu den anderen Büchern von Colleen Hoover.

Alles in allem konnte mich Die tausend Teile meines Herzens leider nicht so ganz überzeugen und es lässt sich definitiv nicht mit ihren anderen Büchern vergleichen. Zwar gab es viele tolle Momente, sowie einen Bezug auf wichtige und aktuelle Themen, aber auch leider zu viel Drama. Auch mit Merit bin ich leider nicht so ganz warm geworden, weswegen das Buch 3,5/5 Sterne von mir bekommt.

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