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Veröffentlicht am 20.04.2020

Atmosphärischer historischer Inselroman mit authentischem Sylt-Flair

Die Strandvilla
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Moiken ist mit 35 Jahren Witwe geworden, ihr Mann kam zu Weihnachten nicht mehr von See nach Sylt zurück. Somit ist sie alleine für die 15jährige Tochter Emma verantwortlich und muss auch noch ums Überleben ...

Moiken ist mit 35 Jahren Witwe geworden, ihr Mann kam zu Weihnachten nicht mehr von See nach Sylt zurück. Somit ist sie alleine für die 15jährige Tochter Emma verantwortlich und muss auch noch ums Überleben fürchten, denn bisher hat sie nur nebenbei ein bisschen durch ihre Zuckerbäckerei zum Familieneinkommen beigetragen.
Da kommt es sehr gelegen, als der Hotelier Theodor von Lengenfeldt überraschend um ihre Hand anhält. Doch gleichzeitig trifft sie auch ihren Jugendfreund, den Strandfotografen Boy Lassen, wieder.


Meine Meinung:
Von Anfang an hat mich dieser historischen Roman von Sina Beerwald in seinen Bann gezogen, denn er ist ruhig und dennoch gefühlvoll und spannend erzählt. Man kann sich sehr gut in Moiken hineinversetzen, aus deren Sicht die wesentlichen Teile der Handlung erzählt werden.
Moiken war mir gleich recht sympathisch, auch wenn sie sicherlich noch eine Entwicklung vor sich hatte und sich selbst finden musste.
Neben Moikens Entwicklung ist auch die gesamte Handlung sehr stimmig angelegt und glaubwürdig beschrieben. Zum Ende des Romans bleiben allerdings einige Fragen offen, da es sich um den ersten Teil einer Reihe handelt.

Am besten gefallen hat mir an diesem Roman, dass man in jeder Seite das historische Inselflair spürt. Der Roman ist extrem gut und fundiert recherchiert und man lernt daher als Leser*in einiges über das Sylt von 1913. Ob historische Bauten oder Personen, Anreise nach Sylt oder auf der Insel mit der Inselbahn – ich konnte mich sehr gut in das Seebad von vor über 100 Jahren versetzen und einen virtuellen Urlaub auf der Insel und in der Vergangenheit genießen.

In der Kombination einer stimmigen Geschichte mit einer komplexen sich entwickelnden Protagonistin und dem sehr atmosphärisch getroffenen historischen Hintergrund ist dieser Roman wie der Idealtypus des historischen Romans!


Fazit:
Ein gelungener historischer Roman, an dem nicht nur Sylt-Fans ihre Freude haben werden! Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und ein Wiedersehen in der „Strandvilla“.


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Veröffentlicht am 16.04.2020

Toll recherchierter Schmöker – macht Lust auf Raffaels Kunst

Raffael - Das Lächeln der Madonna
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Der Maler Raffael hat unvergessliche Kunst geschafft. Sein Weg begann in Urbino und ging über Siena und Florenz bis nach Rom, wo er schließlich Dombaumeister des Petersdoms wurde und für den Papst große ...

Der Maler Raffael hat unvergessliche Kunst geschafft. Sein Weg begann in Urbino und ging über Siena und Florenz bis nach Rom, wo er schließlich Dombaumeister des Petersdoms wurde und für den Papst große Werke im Vatikan erschuf. Doch was bewegte ihn privat?
Dieser historische Roman erzählt von seiner Liebe zur Bäckerstochter Margherita, seiner Leidenschaft und Schaffenskraft.


Meine Meinung:
Auf über 600 Seiten erzählt dieser historische Roman eine spannende Geschichte über den berühmten Maler Raffael Sanzio und seine Zeit.
Die einzelnen Kapitel sind aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, was die Handlung sehr lebendig macht und dem Leser ein rundes Bild vermittelt. Es wechseln sich berührende Liebesgeschichten, grausame Kriegs- und Schlachtszenen, haarsträubende Intrigen der mächtigen Päpste und Kardinäle und Beschreibungen der Erschaffung großer Kunstwerke ab. Der Roman ist so atmosphärisch geschrieben, dass man sich die Zeit von vor 500 Jahren in der Renaissance sehr gut vorstellen kann. Man meint fast, einen guten Film zu sehen und sieht regelrecht Rom und den Vatikan als großer Baustelle vor sich.
Man merkt, dass die Autorin eine sehr fundierte Recherche betrieben hat. So lernt man sehr viel über historische Zusammenhänge und vor allem über die katholische Kirche und die Machtkämpfe der Päpste und Kardinäle, aber eben auch über die Kunst und entsprechende Schaffensprozesse. So wird zum Beispiel sehr detailliert und spannend beschrieben, wie Fresken entstehen.
Neben dem Maler Raffael lernt man ihn auch als Privatmann kennen – wie er gewesen sein könnte. Ich fand ihn und auch seine Geliebte Margherita gleich sympathisch und habe es genossen, an seiner und ihrer Entwicklung teilzuhaben. Auch die Begegnungen mit den anderen handelnden Personen fand ich sehr schlüssig dargestellt. Besonders spannend fand ich die Beziehungen zu Leonardo da Vinci und zu dem Widersacher Michelangelo Buonarotti.
Aufgrund der spannenden Geschichte sind die Seiten beim Lesen nur so dahingeflogen.


Fazit:
Der Roman erzählt eine sehr stimmige Geschichte, die gut unterhält und berührt. Vor allem regt sie den Leser an, sich wieder einmal Raffaels Kunstwerke genauer anzusehen. Bitte mehr davon!

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Veröffentlicht am 16.04.2020

Gelungener Höhepunkt der Trilogie

Die Schwestern vom Ku'damm: Tage der Hoffnung
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Der dritte Band der Trilogie über die Thalheim-Schwestern, der ab 1958 in Berlin spielt, stellt die jüngste Schwester Florentine in den Vordergrund. Sie möchte nur eins: malen. Mit viel Mut und Verve erkämpft ...

Der dritte Band der Trilogie über die Thalheim-Schwestern, der ab 1958 in Berlin spielt, stellt die jüngste Schwester Florentine in den Vordergrund. Sie möchte nur eins: malen. Mit viel Mut und Verve erkämpft sie sich einen Studienplatz an der Hochschule für bildende Künste in Berlin. Doch ihr Professor Rufus Lindberg macht ihr das Leben nicht gerade leicht und parallel spitzt sich die Lage zwischen Ost und West immer weiter zu und droht auch die Thalheim-Familie zu entzweien.


Meine Meinung:
Schon die ersten beiden Bände um Rike und Silvie Thalheim habe ich mit großem Genuss gelesen, denn sie erzählen eine spannende Familiengeschichte vor einem fundiert recherchierten historischen Hintergrund im Berlin der 1950er Jahre. Daher hatte ich mich schon lange auf den letzten Band der Trilogie über die jüngste Schwester Flori gefreut und wurde nicht enttäuscht.
Der historische Roman ist wieder so spannend, dass man ihn gar nicht aus der Hand legen möchte. Durch die verschiedenen geschickt abwechselnden Perspektiven ist die Geschichte unglaublich lebendig gehalten und man möchte als Leser*in immer gerne wissen, wie es in dem einen oder anderen Erzählstrang weitergeht.
Florentine Thalheim, die in diesem Band im Mittelpunkt steht, ist eine sehr komplexe interessante Figur. Sie ist Künstlerin, Synästhetikerin, Rebellin, aber auch eine junge Frau, die die Liebe sucht und ihren Weg im Leben finden muss. Ihre Entwicklung im Roman hat mich sehr berührt.
Daneben war natürlich auch das Wiedersehen mit den anderen liebgewonnenen Familienmitgliedern ein Fest und ich habe mich sehr gefreut, auch wieder andere Facetten der älteren Schwestern und der anderen Thalheims kennenzulernen.
Anhand der Familiengeschichte der Thalheims beschreibt der Roman extrem atmosphärisch und wie in einem guten Film die Situation in Berlin mit dem sich zuspitzenden Ost-West-Konflikt und schließlich dem Mauerbau. Wie viele andere Familien werden auch die Thalheims durch die Mauer auseinandergerissen. Dank der sehr fundierten und detaillierten Recherche lernt man wie nebenbei sehr viel Historisches. Abgerundet wird dies auch durch eine Zeitleiste am Ende des Buches, die ich auch sehr interessant fand. Auch die Themen wie Kunst, Fotografie, Malerei und Synästhesie werden so eindringlich beschrieben, dass sie dem Roman eine weitere Dimension hinzufügen.
Darüber hinaus hat es mir auch wieder sehr gut gefallen, wie gut das Berliner Flair im Roman verarbeitet wird (und darüber hinaus auch das von Sylt oder Hamburg). Man fühlt sich wirklich dorthin versetzt und kann sich neu konzipierte Stadtviertel oder das Projekt der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gut vorstellen.
Das Buch ist ein ganz besonderes Kleinod und nicht nur historischer Roman, sondern auch berührende Familiengeschichte, Entwicklungsgeschichte einer jungen Frau, Zeitzeugnis und Ode an die Kunst. Wie im Titel angedeutet, vermittelt das Buch auch im gespaltenen Berlin Hoffnung und macht Mut, denn die Thalheims lassen sich auch in dieser Zeit nicht unterkriegen.


Fazit:
Leider war das Buch viel zu schnell ausgelesen! Es hat mir wunderbare Stunden beschert, mich gut unterhalten, berührt und mir viele interessante Zusammenhänge vermittelt. Ich freue mich schon, dass es noch einen kleinen Zusatzband mit einer Weihnachtsgeschichte bei den Thalheims geben wird, denn ich habe diese Familie wirklich liebgewonnen!

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Fesselnder und atmosphärischer historischer Roman

Glanz der Ferne
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Berlin, 1897-1900. Vicki ist das schwarze Schaf der Familie, da ihr Vater ihr bis heute nicht verziehen hat, dass ihre Mutter, seine über alles geliebte erste Frau, bei ihrer Geburt starb. So fügt sich ...

Berlin, 1897-1900. Vicki ist das schwarze Schaf der Familie, da ihr Vater ihr bis heute nicht verziehen hat, dass ihre Mutter, seine über alles geliebte erste Frau, bei ihrer Geburt starb. So fügt sich Vicki in diese Rolle und rebelliert gegenüber ihrem Vater, ihrer Stiefmutter und ihren Brüdern. Erst als sie mehr in die Familie von Hartung mit ihrer Oma, ihrer Tante und ihren Cousinen integriert wird und sie gemeinsam mit letzteren eine Schule für Höhere Töchter besucht, scheint es besser zu werden. Doch da ziehen sich die Fäden eines Komplotts weiter zu, dass andere mit der Familie von Hartung vorhaben…


Meine Meinung:
Ich liebe die historischen Romane des Schriftstellerehepaars Iny Lorentz, weil sie immer unglaublich spannend geschrieben sind und man immer „wie nebenbei“ extrem viel über die jeweilige Zeit lernt. Auch bei diesem Roman war schnell klar, dass er wieder fundiert recherchiert ist und daher die Atmosphäre der Zeit – mit der Bedeutung des Adels, den Beamten und des Militärs in Preußen, der Skepsis gegenüber den ersten Automobilen und der damaligen Rolle der Frau in der Familie und der Gesellschaft – extrem gut widerspiegelt.
Ich habe mich daher beim Lesen in die damalige Zeit versetzt gefühlt, es war wie in einem guten Film, weil die Erzählung so atmosphärisch ist.
Darüber hinaus konnte ich das Buch aber eigentlich auch deshalb nicht aus der Hand legen, weil die Geschichte so fesselnd und packend geschrieben ist. Durch wechselnde Perspektiven und verschiedene Handlungsstränge ist der Roman besonders lebendig gehalten. Nach diversen Cliffhängern zum Ende der (kurzen, aber nicht zu kurzen) Abschnitte wollte ich immer unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Vicki ist sehr gelungen und warmherzig gezeichnet und dabei ist ihre Entwicklung immer glaubwürdig. Auch das Wiedersehen mit anderen liebgewonnenen handelnden Personen aus den beiden Vorgängerbänden hat mir gut gefallen.
„Glanz der Ferne“ ist insgesamt ein toller Roman, bei dem die Komposition von Anfang bis Ende sehr stimmig ist. Er hat mich gut unterhalten, berührt und vor allem gefesselt.


Fazit:
Dieses Buch ist für mich der Idealtypus des historischen Romans, denn die spannende Geschichte hat mich gepackt, berührt und gut unterhalten und gleichzeitig habe ich ganz viel über die damalige Zeit gelernt und konnte mich sehr gut in den Geist des ausgehenden 19. Jahrhunderts versetzen.

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Sehr unterhaltsames und gut gelesenes Hörbuch

Mathilda oder Irgendwer stirbt immer
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Mathilda lebt in Dettebüll und steht ziemlich unter dem Pantoffel ihrer herrischen Mutter Ilse, die nebenan lebt und Mathilda und ihren herzensguten Mann Gunnar von morgens bis abends herumkommandiert. ...

Mathilda lebt in Dettebüll und steht ziemlich unter dem Pantoffel ihrer herrischen Mutter Ilse, die nebenan lebt und Mathilda und ihren herzensguten Mann Gunnar von morgens bis abends herumkommandiert. Alles könnte so schön sein, wenn Oma Ilse doch endlich sterben und ihnen den Hof vererben würde.
Werden sich womöglich dieser und andere Wünsche erfüllen…?


Meine Meinung:
Das Hörbuch ist von Anfang an wunderbar unterhaltsam und wartet mit liebevoll gezeichneten Personen in verschiedenen Handlungssträngen und einem tollen hintergründigen Humor auf. Die Sprecherin hat mir auch von Beginn an sehr gut gefallen, denn sie liest klar und ruhig und dabei doch auch sehr witzig, so dass man der Geschichte problemlos folgen kann.
Wie in jeder typischen Dora Heldt-Geschichte zeichnet sich auch die Erzählung rund um Mathilda dadurch aus, dass die handelnden Personen sorgfältig angelegt sind und jede so herrlich schrullige Eigenarten besitzt. Sehr lebendig wird die Erzählung dadurch, dass die Perspektiven häufig wechseln und man so als Hörerin einen sehr vollständigen und runden Eindruck vom Geschehen bekommt. Dabei hat mir vor allem der schräge Humor gefallen, der sich durch die Geschichte zieht, bis am Ende alle Fäden sehr stimmig und logisch zusammengeführt werden.
Es handelt sich allerdings bei der Geschichte meines Erachtens eher um eine Familien- und Dorfgeschichte als um einen Krimi. Die Krimielemente sind schon da, aber spielen eher am Rande eine Rolle.


Fazit:
Mich hat das Hörbuch sehr gut unterhalten und abgelenkt und ich konnte sehr gut in die witzige und schön erzählte Geschichte abtauchen. Für mich wieder ein sehr gelungenes Hörbuch von Dora Heldt.

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