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Veröffentlicht am 10.05.2020

Eine wundervolle Abenteuergeschichte mit unglaublich schönen Illustrationen!

Sammy - Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus
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Als ich das erste Mal über „Sammy – Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus“ stolperte, konnten das niedliche Cover und der entzückende Titel meine Neugierde sofort wecken. Auch der Klappentext ...

Als ich das erste Mal über „Sammy – Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus“ stolperte, konnten das niedliche Cover und der entzückende Titel meine Neugierde sofort wecken. Auch der Klappentext klang einfach nur bezaubernd. Für mich stand daher sehr schnell fest: Den kleinen Mäuserich Sammy möchte ich unbedingt auf seinen unglaublichen Abenteuern begleiten. Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen lassen.

Der kleine Mäuserich Sammy liebt sein friedliches Leben bei dem Jungen Hank auf dem Bauernhof von Hanks Eltern. Er haust in einem gemütlichen Schuhkarton und bekommt täglich leckere Erdnüsse zu futtern. Sein Leben soll sich aber schlagartig ändern, als Hanks Bruder Jimmy beschließt, dass Sammy der Testpilot seines neuen Flugzeugmodells werden soll. Obwohl Hank dagegen ist, landet seine kleine Maus schließlich in dem Flieger. Doch oh Schreck! Als sich Flugzeug und Maus in den Lüften befinden, geht auf einmal die Fernsteuerung kaputt! Ganz auf sich alleine gestellt fliegt Sammy davon - und landet (sehr unsanft) in einer fremden Welt. Gott sei Dank übersteht er die Bruchlandung ohne Verletzungen, allerdings ist seine Maschine beschädigt. Oje, und nun? Wie soll Sammy denn nun nach Hause zurückkehren? Zum Glück bekommt die kleine Maus sehr schnell Hilfe. Er findet Zuflucht bei einer netten Mäusekolonie, die in dem Wald wohnt, in dem er bruchgelandet ist. Leider hausen in dem Wald aber auch weniger freundliche Tiere. Mustela zum Beispiel, ein sehr bösartiges Wiesel. Als Sammys Flugzeug auf einmal verschwunden ist, fällt der Verdacht sofort auf diesen fiesen Nager und seine üblen Anhänger. Mutig fasst Sammy den Entschluss, seine Maschine zu retten. Seine Reise muss er aber nicht lange alleine bestreiten. Ob es dem tapferen Mäuserich und seinen neuen Freunden wohl gelingen wird, Mustela zu überlisten? Wird Waschi, der Dachs, das Flugzeug reparieren können, damit Sammy wieder zurück nach Hause fliegen kann?

Was für ein wundervolles Kinderbuch! Mein Riecher hat mich mal wieder nicht im Stich gelassen – ich bin total verzaubert von dem, was mich hier zwischen den hinreißenden Buchdeckeln erwartet hat. Die Geschichte ist so herrlich fantasievoll und warmherzig und die grandiose Aufmachung ist einfach nur zum Träumen schön. In meinen Augen ist Henry Cole mit „Sammy – Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus“ ein außergewöhnlicher Kinderschmöker geglückt, welchen ich jeden, egal ob Jung oder Alt, nur wärmstens empfehlen kann.

Wovon ich euch endlos etwas vorschwärmen könnte, ist die fantastische Gestaltung des Buches. Die detailreichen Bleistiftillustrationen von Henry Cole, die die Geschichte begleiten, sind einfach nur traumhaft, sag ich euch. Sie sind total süß und liebevoll gezeichnet und schaffen eine ganz besondere Atmosphäre. Zu meiner großen Freude gibt es in dem Buch viele, wirklich viele Bilder und egal ob die kleineren Zeichnungen, die ganzseitigen oder die doppelseitigen Illustrationen – mir haben sie allesamt unbeschreiblich gut gefallen. An den Bildern konnte ich mich gar nicht sattsehen.

Ganz hin und weg bin ich natürlich auch von der Geschichte. Das große Abenteuer, dass wir Leser zusammen mit Sammy und seinen Freunden erleben dürfen, steckt voller fantasiereicher und spannender Momente und hat so etwas wunderbar Zeitloses an sich. Die Geschichte lässt an keiner einzigen Stelle Langeweile aufkommen und zaubert einem dank der einmaligen Figuren immerzu ein breites Lächeln auf die Lippen. Sammys Flug mit dem Modellflugzeug, seine Bruchlandung im Wald, die Suche nach dem verschwundenen Flieger, die Eigenarten der verschiedenen Tiere – alles wird so schön abenteuerlich und lustig beschrieben, sodass man am liebsten gar nicht mehr aufhören möchte mit dem Lesen. Ich, als Erwachsene, bin nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgeschmökert.

Empfohlen wird „Sammy – Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus“ für Mädchen und Jungen ab 6 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Meiner Ansicht nach ist das Buch aber auch schon für etwas jüngere Kinder prima geeignet. Und für deutlich ältere selbstverständlich natürlich auch. :D
Zum Selberlesen bietet sich das Buch dank der großen Schrift, den sehr kurzen Kapitel und der famosen Aufmachung hervorragend an. Vorlesen lässt sich die Geschichte aber auch wunderbar. Ich bin mir vollkommen sicher, dass die tollen Erlebnisse von Sammy und seinen Freunden für fabelhafte Vorlesestunden sorgen werden.

Auch mit den Figuren konnte mich Henry Cole vollends überzeugen. Mit Sammy, aus dessen Sicht wir alles in der dritten Person erfahren, ist dem amerikanischen Autor ein großartiger Buchheld gelungen. Sammy ist ein unfassbar liebenswerter und mutiger junger Mäuserich. Für seine große Tapferkeit und Stärke kann man diese kleine Maus wahrlich nur bewundern. Ich habe Sammy vom ersten Moment an ganz fest in mein Herz geschlossen und ich gehe sehr davon aus, dass es jedem so ergehen wird wie mir. Diese sympathische Maus muss man einfach lieben.
Die weiteren Charaktere, egal ob Gut oder Böse, wurden ebenfalls ausgezeichnet vom Autor ausgearbeitet. Zu meinen persönlichen Lieblingen zählte die Molchdame Grazia. Über ihre äußerst temperamentvolle Art habe ich mich köstlich amüsiert. Aber auch die anderen Tieren haben mir ständig Gründe zum Schmunzeln geliefert. Für das Erschaffen einzigartiger Figuren hat Henry Cole zweifellos ein absolutes Händchen.

Was mir nicht so zugesagt hat, ist, wie die Haustierhaltung dargestellt wird. Sammy mag sich in seinem kleinen Schuhkarton wohlfühlen, aber artgerecht ist diese Haltung definitiv nicht. Auch am Ende gibt es eine Illustration zu dem Thema, die mir nicht so gut gefallen hat. Ansonsten bin ich aber wirklich hellauf begeistert von dem Buch!

Ich hoffe nun sehr, dass es noch ein Wiedersehen mit Sammy und Co. geben wird. Das Buch endet zwar sehr abgeschlossen, allerdings wäre für eine Fortsetzung durchaus genügend Spielraum vorhanden. Also ich würde mich sehr über weitere unglaubliche Abenteuer mit Sammy und seinen Freunden freuen. :)

Fazit: Ein tierisch gutes Freundschaftsabenteuer voller Fantasie und zauberhafter Momente! Mir hat „Sammy – Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus“ ein unvergessliches Leseerlebnis beschert. Das Buch erzählt eine so tolle und warmherzige Geschichte über Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft und Toleranz und lässt die Herzen aller Abenteurer und Tierhablieber höherschlagen.
Eine aufregende und lustige Handlung, lauter liebenswürdige Charaktere, viele wunderschöne Illustrationen – klingt gut? Nun, das ist es auch! Henry Cole hat mit „Sammy – Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus“ einen ganz besonderen Kinderroman aufs Papier gebracht, der in meinen Augen das Zeug zu einem Klassiker hat. Egal ob Jung oder Alt – ich kann die Abenteuer der kleinen Maus Sammy jedem sehr ans Herz legen. Von mir gibt es sehr gute 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Ein toller Auftakt, der durchweg zum Mitfiebern und Miträtseln einlädt!

Code: Orestes - Das auserwählte Kind
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Als ich das erste Mal von „Code Orestes“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich lese super gerne Bücher, die in Schweden spielen und Geschichten, die voller Rätsel und Codes stecken, fallen ebenfalls ...

Als ich das erste Mal von „Code Orestes“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich lese super gerne Bücher, die in Schweden spielen und Geschichten, die voller Rätsel und Codes stecken, fallen ebenfalls absolut in mein Beuteschema. Für mich stand daher sehr schnell fest: Den Auftakt der Code Orestes Trilogie möchte ich unbedingt lesen!

An einem kalten Wintertag wird die 12-jährige Malin abends von einem äußerst merkwürdigen Mann aufgehalten. Hastig drückt er ihr einen Brief in die Hände und nimmt ihr das Versprechen ab, ihn an ein Rutenkind zu übergeben, welches in genau 100 Tagen in das Nachbarhaus einziehen wird. Niemand anderem darf sie den Brief geben, niemand darf von ihm erfahren. Es sei wichtig, dass sie diesen Auftrag ausführe. Es gehe angeblich um die Zukunft, um Leben und Tod! Völlig verdattert nimmt Malin den Umschlag an sich. Wenige Monate nach dieser bizarren Begegnung zieht der seltsame Junge Orestes mit seiner Hippiemutter und seiner kleinen Schwester Elektra nebenan ein. Malin ist sofort klar, dass er dieses geheimnisvolle Rutenkind sein muss. Orestes aber zeigt sich wenig begeistert von dem Ganzen. Er zerreißt den Brief sogar! Malin kann es nicht fassen. Umsichtig wie sie ist, hat sie zum Glück aber gleich drei Kopien von dem Brief gemacht. Sie kann Orestes schließlich noch davon überzeugen, mit ihr gemeinsam den verschlüsselten Brief zu entziffern. Eine abenteuerliche Schnitzeljagd beginnt...

Was für ein cooles Buch! Ich habe eindeutig mal wieder den richtigen Riecher gehabt – mir hat das, was mich im ersten Band von Code Orestes erwartet hat, unheimlich gut gefallen! Hätte ich nicht mal wieder drei Bücher parallel gelesen, hätte ich das Buch garantiert nahezu in einem Rutsch durchgeschmökert. Der Auftakt der Code Orestes Trilogie hat mir einfach genau das beschert, was ich mir erhofft hatte: Ein abenteuerlicher Kinderkrimi, der durchweg zum Mitfiebern einlädt und uns Leser mit lauter mysteriösen Ereignissen, jeder Menge Rätsel und zahlreichen Überraschungen konfrontiert. Wer beim Lesen gerne mitknobelt und ein leidenschaftlicher Codeknacker ist, wird bei Code Orestes garantiert ganz auf seine Kosten kommen!

Ich hatte einen fabelhaften Einstieg in das Buch. Eigentlich wollte ich abends vor dem Schlafengehen nur mal ein bisschen das Buch reinlesen, habe dann aber, ehe ich es mich versah, gute 100 Seiten am Stück weggesuchtet. Bis auf die Briefe aus dem 19. Jahrhundert, die mir persönlich etwas zu lang waren, habe ich die Story als unfassbar packend empfunden. Die Briefe des Ingenieurs Axel Åström, welche unsere Protagonisten gemeinsam entschlüsseln, haben sich für mich, muss ich gestehen, ein bisschen langatmig lesen lassen. Da habe ich mich öfters dabei ertappt, dass ich diese Passagen irgendwann nur noch überflogen habe. Klasse fand ich daher, dass es im Anschluss an Axels Erzählungen kurze stichpunktartige Zusammenfassungen von unserer Buchheldin Malin gibt.

Bis auf die Briefe hat sich das Buch für mich aber wirklich hervorragend lesen lassen. Die Schrift ist angenehm groß, die Kapitel sind schön kurz und der mitreißende Schreibstil konnte mich von Beginn an begeistern. Da wir alles aus der Sicht von Malin in der Ich-Form erfahren, ist der Erzählton recht kindlich gehalten, was mir unglaublich gut gefallen hat! Ich liebe solche Erzählweisen einfach über alles. In meinen Augen ist es der Autorin erstklassig geglückt, aus der Perspektive eines 12-jährigen Mädchens zu schreiben. Ich, als Erwachsene, konnte mich jederzeit mühelos in unsere Hauptprotagonistin hineinfühlen.

Malin war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist ein total liebes, aufgewecktes und cleveres junges Mädel. Man kann gar nicht anders, als Malin sofort ins Herz zu schließen.
Bei Orestes schaut das etwas anders aus. Er ist anfangs äußerst unfreundlich und kühl, allerdings zeigt sich noch, dass sich hinter seiner unnahbaren Fassade ein herzensguter und warmherziger Kerl verbirgt.
Orestes und Malin sind ziemliche Gegensätze, aber vermutlich passen sie gerade deswegen so gut zusammen. Die beiden werden noch sehr gute Freunde werden und gemeinsam mit diesem außergewöhnlichen Ermittlerduo werden wir Leser eine enorm abenteuerliche Zeit voller Geheimnisse und Mysterien erleben.

Mit den weiteren Figuren konnte mich die schwedische Autorin ebenfalls vollends überzeugen. Alle haben sie so ihre schrullige Eigenarten und Probleme, was sie nur noch liebenswerter und authentischer macht. Da hätten wir zum Beispiel Malins Mama, die grundsätzlich nur logisch und wissenschaftlich denkt, ihr gutmütiger Vater, der sich von einem Herzinfarkt erholt und Orestes Hippiemutter, die man mit ihrem esoterischen Gedöns einfach nur als schräg bezeichnen kann. Ich fand Orestes Mutter Mona total witzig und musste öfters über sie schmunzeln, zugleich habe ich aber auch sehr mit Orestes mitgelitten. Mir wäre es an seiner Stelle garantiert auch ziemlich peinlich gewesen, so eine verrückte Mutter zu haben.

Womit mich Maria Engstrand ebenfalls (nahezu) vollkommen abholen konnte, ist die Handlung. Da habe ich euch ja bereits erzählt, dass ich die Story als unbeschreiblich spannend empfunden habe. Okay, mal abgesehen von den Briefen, aber letztendlich haben mich diese eigentlich gar nicht groß gestört. Mir hat es unsagbar viel Spaß gemacht, mich zusammen mit Malin und Orestes auf eine spannende Schnitzeljagd durch das beschauliche Städtchen Lerum und die Umgebung zu begeben. Die Codes, die es zu knacken gilt, fand ich richtig genial. Allerdings habe ich sie als ziemlich tricky empfunden. Hier heißt es definitiv Köpfchen einschalten und richtig mitdenken, wenn man sich ebenfalls ans Herumrätseln und Entschlüsseln machen möchte. Außerordentlich gut gefallen hat mir, wie detailreich und kindgerecht das Dechiffrieren der Codes mithilfe von Tabellen und Codierscheiben beschrieben wird. Man lernt in dem Buch wahrlich eine Menge über Kryptographie, vor allem über die Vigenère-Chiffre, was ich super interessant fand.

Mit dem Ende war ich zuerst irgendwie nicht so ganz zufrieden, aber da es sich bei „Das auserwählte Kind“ um den ersten Band einer Trilogie handelt, fand ich es dann doch okay, dass so einige Dinge offen bleiben oder nur angerissen werden. So hoffe ich zum Beispiel, dass der „Internetzwischenfall“ von Malin im nächsten Band noch einmal aufgriffen wird. Falls ihr euch jetzt fragt, was es mit diesem geheimnisvollen Internetzwischenfall auf sich hat und gerne mehr darüber wissen möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen. Darüber werde ich euch nämlich nichts erzählen. Spannung muss schließlich sein, hehe. ;)

Wovon ich euch aber unbedingt noch berichten möchte, ist die grandiose Aufmachung des Buches. Das Cover finde ich wunderhübsch, von diesem war ich auf den ersten Blick ganz verzaubert. Der Innenteil kann sich aber auch sehen lassen. Das erste und hintere Vorsatzblatt ist traumhaft illustriert und auch die Kapitelanfänge sind hinreißend gestaltet. Große Klasse sind dann auch die kleinen schwarz-weiß Illustrationen, die es im Verlaufe der Geschichte gibt. Leider sind es nur sehr wenige, aber dafür wunderschöne.

Fazit: Spannend, geheimnisvoll, außergewöhnlich – ein wundervoller Trilogieauftakt, der große Lust auf mehr macht! In meinen Augen ist der schwedischen Autorin Maria Engstrand mit dem ersten Band ihrer Code Orestes Trilogie ein großartiges Debüt gelungen, welches mir herrliche Lesestunden beschert hat. Die Handlung steckt voller Abenteuer, Geheimnisse, Codes und unvorsehbarer Wendungen - man mag das Buch wirklich gar nicht mehr aus der Hand legen, da man so sehr am Mitfiebern und Miträsteln ist. Neben der aufregenden Schnitzeljagd enthält die Geschichte noch viele weitere tolle Themen wie Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Mystik, Wissenschaft und Technik. Ich fand diesen einzigartigen Mix einfach nur einsame Spitze. Auf den zweiten Band, der zu meiner großen Freude bereits im kommenden Sommer erscheinen wird, freue ich mich schon riesig!
Egal ob Jung oder Alt – ich kann „Code Orestes – Das auserwählte Kind“ wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Ein richtig cooler Reihenauftakt, der große Lust mehr macht

Mina und die Karma-Jäger - Der Klassenkassen-Klau
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Bei „Mina und die Karmajäger – Der Klassenkassen-Klau“ stand für mich sofort fest: Das Buch muss ich lesen! Der Klappentext klang einfach so schön schräg und witzig und das ulkige Cover konnte mich ebenfalls ...

Bei „Mina und die Karmajäger – Der Klassenkassen-Klau“ stand für mich sofort fest: Das Buch muss ich lesen! Der Klappentext klang einfach so schön schräg und witzig und das ulkige Cover konnte mich ebenfalls auf Anhieb überzeugen. Da mich meine bisherigen Werke von Janet Clark zudem hellauf begeistern konnten, war ich sehr guter Dinge, dass mir der Auftakt ihrer neuen Kinderbuchreihe aus dem Dragonfly Verlag ein fabelhaftes Lesevergnügen bescheren wird.

Die 11-jährige Mina freut sich riesig auf ihre Geburtstagsparty. Als es endlich an der Haustür klingelt und Mina sie strahlend öffnet, erhält ihre große Freude nur einen jähen Dämpfer. Anstelle ihrer Freunde steht nur eine einzige Person vor ihr. Ein ihr unbekannter Junge, der behauptet, dass er alle ihre Gäste ausgeladen hat. Mina kann es zuerst gar nicht fassen. Wer ist dieser komische Junge und warum bitte schön hat er allen gesagt, dass ihre Party ausfällt? Spinnt der? Dieser Knallkopf scheint wohl wirklich nicht alle Tassen im Schrank zu haben, denn behauptet er doch tatsächlich, dass er Karma-Punkte sammeln müsse, um in den Himmel zu kommen und sie, Mina, solle ihm dabei helfen. Okaaay, alles klar. Mina wird allerdings stutzig, als sie merkt, dass nur sie diesen fremden Jungen sehen kann. Bei ihrem Gast handelt sich um den Geist namens Julius und wenn sie diese Nervensäge wieder loswerden möchte, muss sie ihm wohl wirklich bei seiner Karmajagd helfen. Alles andere als einfach, wie sich noch zeigen wird. Und als würde dieser Julius nicht schon für genug Trubel sorgen, fehlt auf einmal ein großer Betrag in der Klassenkasse. Julius sieht in dem Diebstahl sofort seine Chance, um sein Karma aufzubessern. Eine aufregende Spurensuche beginnt…

„Mina und die Karmajäger – Der Klassenkassen-Klau“ durfte bereits deutlich vor dem Erscheinen bei mir einziehen und eigentlich wollte ich das Buch schon viel eher lesen, nur irgendwie ist mir ständig ein anderes Buch dazwischen gekommen. Gestern war es aber schließlich endlich soweit: Ich habe mir „Mina und die Karmajäger – Der Klassenkassen-Klau“ geschnappt und mit dem Schmökern losgelegt. Schon nach den ersten paar Seiten wurde mir bewusst, dass es wirklich Unding ist, dass das Buch so lange auf meinem SuB lag. Ich habe meine Erwartungen eindeutig nicht zu hoch geschraubt – mir hat der Auftakt der „Mina und die Karmajäger“ - Reihe unheimlich gut gefallen! Ich habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen und nun fiebere dem Erscheinen der Fortsetzung ganz ungeduldig entgegen. Ursprünglich sollte der zweite Band diesen Monat rauskommen, allerdings habe ich gerade gesehen, dass der Termin auf September verschoben wurde. Schade. Aber wie heißt es so schön: Vorfreude ist die schönste Freude. :)

In meinen Augen ist Janet Clark mit dem ersten Band ihrer „Mina und die Karmajäger“ - Reihe ein bezaubernder Serienstart geglückt. Für mich, als Erwachsene, hat sich das Buch wunderbar lesen lassen. Die Schrift ist angenehm groß, die Kapitel sind schön kurz und von der spritzigen und herrlich humorvollen Erzählweise war ich von Beginn an ganz begeistert.
Unsere Buchheldin Mina, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, hat mir ebenfalls vom ersten Moment an unglaublich gut gefallen. Mit Mina hat Janet Clark eine tolle Protagonistin erschaffen. Mit ihrer liebenswerten und ziemlich coolen Art hat sich dieses aufgeweckte Mädel sofort in mein Herz geschlichen.

Auch mit den weiteren Charakteren konnte mich die Autorin überzeugen. Julius fand ich öfters zwar etwas nervig und anstrengend, allerdings war dies natürlich von der Autorin auch so beabsichtigt. Als lieb und sympathisch kann man diesen Geisterjungen wahrlich nicht bezeichnen. Julius ist eingebildet, unfreundlich und enorm frech und vorlaut. Er sorgt am laufenden Band für Chaos und Ärger und das kommt bei Mina natürlich wenig gut an. Tja, von irgendwo her muss dieses miese Karma ja aber auch schließlich kommen, oder? ;)
Julius Karma ist wirklich unterirdisch schlecht. Er liegt zu Beginn des Buches bei unter 10 Punkten, sodass er sich kurz vor der Nacktmull-Stufe befindet. Puh, da heißt es wohl wirklich ordentlich Karma sammeln, wenn Julius in den Himmel kommen möchte. Dass das Ganze aber ziemlich knifflig werden wird, könnt ihr euch sicher denken. Wenn man nur im Unfug im Kopf hat, fliegt einem das gute Karma nicht gerade zu.

Mina ist da ganz anders drauf. Sie ist für Gerechtigkeit und Ehrlichkeit. Sie und Julius werden daher ständig aneinander rasseln und die witzigen Wortgefechte, die bei ihren Zankereien entstehen, sind einfach nur spitze. Mich zumindest haben die vielen Schlagabtäusche der beiden bestens unterhalten.

Humormäßig bin ich definitiv ganz auf meine Kosten gekommen. Das Buch kann mit lauter amüsanten Szenen und fantasievollen Ideen aufwarten, die einen immerzu breit schmunzeln und grinsen lassen.
Was auch nicht zu kurz kommt, ist die Spannung. „Mina und die Karmajäger – Der Klassenkassen-Klau“ erzählt eine super mitreißende Krimigeschichte, bei der man als Leser so richtig ins Mitfiebern gerät. Mir hat es total viel Spaß gemacht mich zusammen mit Mina, ihrer besten Freundin Isabel und dem unsichtbaren Julius auf die Suche nach dem Klassenklau-Dieb zu begeben.

Was mir an dem Buch besonders gut gefallen hat, sind die wichtigen Themen und Botschaften, die es enthält. So lustig und abgedreht die Story auch sein mag, sie regt zugleich auch sehr zum Nachdenken an. Freundschaft, Zusammenhalt, Anstand, Ehrlichkeit und Gerechtigkeit – all diese wundervollen Dinge sind ein großer Bestandteil der Geschichte, was ich einfach nur großartig fand.

Wovon ich ebenfalls mega begeistert bin, ist die grandiose Aufmachung des Buches. Die vielen kleinen schwarz-weiß Illustrationen von Sabine Sauter haben mir wahnsinnig gut gefallen. Ihr pfiffiger Zeichenstil passt einfach nur perfekt zu der unterhaltsamen Geschichte, die einen in „Mina und die Karmajäger – Der Klassenkassen-Klau“ erwartet. 
Was ich richtig genial fand, ist die Gestaltung der Seitenzahlen. Unten auf den Seiten ist das jeweilige Karmalevel abgebildet, in welchem sich Julius gerade befindet. Da Julius aber erst zum Ende hin endlich auf der Karmalevel-Skala nach oben klettern wird, begleiten uns den größten Teil des Buches nur kleine Nacktmulle und Regenwürmer. Also ich finde diese Idee echt klasse. Welche Zeichnungen uns neben den Nacktmullen und Regenwürmern sonst noch so erwarten, werde ich euch allerdings nicht verraten. Auch bezüglich der Klassenklau-Story werde ich schweigen. Wenn ihr darauf gerne Antworten haben möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen. ;)

Fazit: Ein toller Reihenauftakt, der große Lust auf mehr macht! Ich habe eine zauberhafte Lesezeit mit „Mina und die Karmajäger – Der Klassenkassen-Klau“ verbracht. Mir hat die Geschichte mit ihrer wundervollen Themenmischung, dem erstklassigen Humor und den vielen originellen Ideen total gut gefallen und auch die Illustrationen von Sabine Sauter fand ich einsame Spitze. Bis auf Julius, der mir stellenweise dann doch ein kleines bisschen zu sehr auf den Geist ging, bin ich hellauf begeistert von dem Buch. Egal ob Jung oder Alt – ich kann „Mina und die Karmajäger – Der Klassenkassen-Klau“ wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 11.04.2020

Total schön und bezaubernd!

Pu der Bär. Rückkehr in den Hundertsechzig-Morgen-Wald
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Als großer Pu-der-Bär-Fan habe ich mich riesig darüber gefreut, dass es nach so vielen Jahren endlich neue Abenteuer mit Pu und seinen Freunden im einmaligen Hundertsechzig-Morgen-Wald gibt. Zugleich war ...

Als großer Pu-der-Bär-Fan habe ich mich riesig darüber gefreut, dass es nach so vielen Jahren endlich neue Abenteuer mit Pu und seinen Freunden im einmaligen Hundertsechzig-Morgen-Wald gibt. Zugleich war ich aber auch skeptisch. Ich persönlich halte es einfach für unmöglich einen so einzigartigen Klassiker wie „Pu der Bär“ so gekonnt weiterzuerzählen, dass er komplett an das Original heranreicht. Natürlich wollte ich die Weitererzählung von David Benedictus aber dennoch unbedingt lesen. Obwohl ich schon die Ausgabe aus dem Dressler Verlag besaß, ließ ich nur zu gerne auch die Neuauflage aus dem Atrium Kinderbuch Verlag bei mir einziehen. Vom Inhalt unterscheiden sich die Ausgaben zwar nicht, aber vom Format und vom Cover. Als großer Pu-Liebhaber muss ich zudem einfach die verschiedensten Pu-Ausgaben besitzen. Diese buchige Sammelleidenschaft werden bestimmt so einige buchverrückte Menschen kennen. ;)
Da mein Dressler-Exemplar, Schande über mich, bis heute ungelesen in meinen Regal steht, habe ich es mir nun mit der Atrium-Ausgabe gemütlich gemacht und mit dem Schmökern losgelegt.

Habt ihr schon gehört? Christopher Robin ist wieder da! Aber kann das wirklich sein? Die Bewohner des Hundertsechzig-Morgen-Waldes können es zunächst gar nicht glauben, aber dann wird das Gerücht bestätigt: Ja, Christpoher Robin ist zurückkehrt, hurra! Um das große Wiedersehen zu feiern, sind sie alle gekommen: Pu, Ferkel, Kaninchen, Eule, Känga, Klein-Ruh – sogar I-Ah lässt sich blicken. Zu Ehren von Christopher Robins Rückkehr wird ein großes Fest gefeiert mit lauter leckeren Köstlichkeiten. Und da ist er endlich: Christopher Robin! Auf einem schicken Fahrrad kommt er angefahren und er hat sogar Geschenke für seine Freunde dabei. Das tolle Fest soll aber erst der Anfang sein. Ein aufregender Sommer voller wunderbarer Momente erwartet Pu und seine Freunde.

Da ich mir, wie oben bereits erwähnt, einfach nicht vorstellen konnte, dass die Weitererzählung von David Benedictus genauso großartig wie das Original aus der Feder von A. A. Milne ist, habe ich versucht nicht mit zu hohen Erwartungen an das Buch heranzugehen. Dementsprechend positiv überrascht und begeistert war ich, als ich feststellte, wie bewundernswert es dem britischen Autor geglückt ist, im Stil von A. A. Milne zu schreiben. Diesen besonderen Zauber aus dem Original habe ich persönlich zwar ein wenig vermisst, aber wunderschön finde ich das Buch dennoch. Ich bin auf jeden Fall unheimlich froh darüber, dass es David Benedictus gewagt hat, zehn neue Pu-Kapitel zu schreiben. Es war einfach die reinste Freude für mich, auf lauter liebgewonnene Charaktere wiederzutreffen und gemeinsam mit ihnen neue aufregende Abenteuer im traumhaften Hundertsechzig-Morgen-Wald zu erleben.

Meiner Meinung nach ist es David Benedictus wunderbar gelungen, Pu und seinen Freunden neues Leben einzuhauchen. Christopher Robin mag nun etwas älter und neunmalkluger sein und den schwarzseherischen I-Ah habe ich persönlich als etwas weniger Trübsal blasend empfunden, aber im Großen und Ganzen sind die Figuren die Alten geblieben. Der honigliebende Pu, das ängstliche Ferkel, der pessimistische I-Ah, die weise Eule, der ungestüme Tieger, das sensible Kaninchen, Känga, Klein-Ruh und Christopher Robin – alle sind sie wieder mit von der Partie und verzaubern uns Leser wie gewohnt mit ihren liebenswerten Eigenarten.
Neben altbekannten Gesichtern dürfen wir sogar die Bekanntschaft einer neuen Figur machen: Lotti, eine äußerst hochnäsige und unsympathische Otterdame, die den anderen mit ihrem unausstehlichen und besserwisserischen Gehabe auf die Nerven geht.

Zusammen mit unseren Buchhelden werden wir einen unvergesslichen Sommer voller Fantasie und lustiger Momente erleben. Es wird ein Buchstabierwettbewerb veranstaltet, Pu wird sich auf die verzweifelte Suche nach seinem heiß geliebten Honig machen, es wird Schule und Kricket gespielt, der an Heimweh erkrankte Tieger wird wieder gesund gepflegt werden… - insgesamt zehn neue tolle Abenteuer erwarten unsere Freunde und somit auch uns Leser. Zehn neue Geschichten, die einem immerzu ein breites Lächeln auf die Lippen zaubern und die Herzen kleiner und großer Pu-Fans höher schlagen lassen.

David Benedictus hat aber nicht nur inhaltlich prima an das Original angeknüpft – auch sprachlich ist es ihm, wie ich finde, erstklassig gelungen. So kommen wir Leser selbstverständlich reichlich in den Genuss von Pus witzigen Liedern, Eule zieht nach wie vor die S-Laute lang und auch die amüsanten Wortspielereien kommen nicht zu kurz. In meinen Augen hat David Benedictus einen wirklich hervorragenden Job gemacht. Ein großes Lob gebührt selbstverständlich aber auch Harry Rowohlt, der die Geschichten so grandios übersetzt hat. Seine Art zu übersetzen war einfach unnachahmlich.

Wovon ich euch endlos etwas vorschwärmen könnte, sind die wunderhübschen Illustrationen von Mark Burgess. Mein Highlight war ganz klar die unglaublich schöne Karte vorne und hinten im Buch, die den bezaubernden Hundertsechzig-Morgen-Wald aus dem Blickwinkel von Christopher Robins Haus zeigt. Diese doppelte Illustration ist ein wahrer Traum, sag ich euch! Also da muss ich ja schon gestehen, dass ich ein bisschen neidisch auf den guten Christoper Robin bin, weil er einen so fantastischen Ausblick hat. ;)

Neben der umwerfenden Karte sind aber natürlich auch die vielen, vielen farbigen Illustrationen, die den Text begleiten, zum Verlieben schön. Nicht nur David Benedictus und Harry Rowohlt haben eine Runde Applaus verdient, auch vor Mark Burgess kann man nur den Hut ziehen. Wie es ihm gelungen ist, in diesem herrlich nostalgischen Zeichenstil von E. H. Shepard zu zeichnen, ist famos. Die zahlreichen Bilder besitzen allesamt diesen zeitlosen Charme aus der Originalausgabe und schaffen eine ganz besondere, märchenhafte Atmosphäre. Also ich konnte mich an den vielen hinreißenden Zeichnungen gar nicht sattsehen.

Fazit: Wunderschön und zauberhaft! Auch wenn die Fortsetzung des britischen Autors David Benedictus in meinen Augen nicht ganz an das Original heranreicht, bin ich total begeistert von dem Buch. Die Geschmäcker sind natürlich verschieden, es wird sicherlich so einige Pu-Fans geben, die nicht so glücklich mit dieser Weitererzählung sind – ich jedenfalls kann für mich nur sagen, dass David Benedictus zusammen mit der phänomenalen Zeichenkunst von Mark Burgess etwas ganz Wundervolles vollbracht hat. Die neuen warmherzigen Abenteuer, die wir zusammen Pu und seinen Freunden im sommerlichen Hundertsechzig-Morgen-Wald erleben dürfen, laden durchweg zum Träumen, Staunen, Schmunzeln, Mitfiebern und Entdecken ein und verzücken uns Leser mit ihren vielen originellen Ideen und den liebenswürdigen Macken der Figuren. Egal ob Groß oder Klein, ob zum Vor- oder Selberlesen, ob eingefleischter Pu-Liebhaber oder Pu-Neueinsteiger – ich kann „Pu der Bär – Rückkehr in den Hundertsechzig-Morgen-Wald“ wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 07.04.2020

Unglaublich süß und witzig und so herrlich farbenfroh! Ein zauberhaftes Buch!

Hasen rasen mit dem Bus
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Als mir „Hasen rasen mit dem Bus“ letztes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde, wusste ich sofort: Das Bilderbuch muss ich haben! Ich meine: Schaut euch doch mal dieses Cover an! Wie süß ...

Als mir „Hasen rasen mit dem Bus“ letztes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde, wusste ich sofort: Das Bilderbuch muss ich haben! Ich meine: Schaut euch doch mal dieses Cover an! Wie süß ist das bitte? Also ich bin ganz hin und weg von diesem entzückenden Cover. Da die Geschichte zudem einfach nur zauberhaft klang und mich meine bisherigen Werke von Philip Ardagh hellauf begeistern konnten (ich stehe total auf seinen einmaligen Humor!), stand für mich umgehend fest: Die rasenden Hasen möchte ich unbedingt kennenlernen!

Weg da! Macht Platz! Vorsicht! Die Hasen sind los und rasen mit ihrem Bus wie die Verrückten durch die Stadt Mümmelburg. Verkrümelt euch besser in eure Häuser, schnell! Die rasenden Hasen kann nämlich niemand aufhalten. Sie flitzen an Haltestellen vorbei, brettern mit Karacho um die Kurven und sorgen für jede Menge Chaos. Die Hasen sind einfach überall! Doch halt, Moment! Die Hasen haben angehalten. Puh, endlich. Aber was ist das? Wo gehen die Hasen denn hin? Sie werden doch nicht etwa…? Oh nein, Hilfe, nehmt euch in Acht!

Mir hat „Hasen rasen mit dem Bus“ genau das beschert, was ich mir erhofft habe: Eine super niedliche, total witzige und bezaubernd schöne Bilderbuchgeschichte, welche einfach nur mega gute Laune macht. Ich musste das Buch gleich mehrmals hintereinander lesen, weil ich einfach nicht genug von der herzallerliebsten Story und den vielen hinreißenden Illustrationen bekommen konnte.

Die vielen farbigen Illustrationen von Ben Mantle haben mir ganz besonders gut gefallen. An denen konnte ich mich gar nicht sattsehen. Mehrmals hinschauen lohnt sich auch definitiv, da es ständig was Neues zu entdecken gibt. „Hasen rasen mit dem Bus“ hat fast schon etwas von einem Wimmelbuch. Die Bilder sind so schön kunterbunt und fröhlich und stecken stets voller versteckter und origineller Details. So trägt eine Zeitung zum Beispiel den Namen „Fell Aktuell“. Genial, oder? Über die vielen kreativen Wortspiele, über die man immerzu stolpert, habe ich mich köstlich amüsiert. Da bin ich aus dem Grinsen und Kichern stellenweise gar nicht mehr herausgekommen. Brillant fand ich auch ein Werbeplakat, auf welchem ein Löwe für eine Shampoo-Marke modelt. Hach, herrlich. Der Fantasie sind in diesem Buch wahrlich keine Grenzen gesetzt.

Was definitiv auch mit zu meinen persönlichen Highlights zählte, sind die Zeichnungen der Hasen. Diese begeisterten Gesichtsausdrücke, wenn sie mit dem Bus durch die Stadt düsen. So putzig, sag ich euch! Bei mir herrschte da ein absoluter Schmunzelalarm. Allein schon wenn ich das Cover betrachte, ziehen sich meine Gesichtsmuskeln immer ganz breit auseinander. Ihr müsst mir doch recht geben, dass das Cover mit diesen laut lachenden Hasen der totale Gute-Laune-Macher ist, oder? :D

Die Hasen sorgen aber selbstverständlich auch in der Geschichte für richtig gute Stimmung. Diese ulkige Truppe hat wahrhaftig nur Flausen im Kopf. Erst machen sie mit ihrem Bus die Stadt unsicher und erschrecken die anderen Tiere und nachdem die chaotische Busreise vorbei ist, geht es...hm, nein, das werde ich hier nicht erzählen. Ich will ja schließlich nicht die unterhaltsame Pointe am Ende verraten. Nur so viel: Busfahren reicht den Hasen nicht. Ob es vielleicht noch ein Wiedersehen mit dieser mümmelnden Bande geben wird? Es gibt schließlich noch so ein paar weitere Verkehrsmittel, mit denen es sich prima herumrasen lässt. ;)

Was das Buch dann auch zu etwas ganz Besonderem macht, ist die Erzählform. Die Geschichte wurde in Reimen geschrieben, sodass sie sich fabelhaft zum Vorlesen eignet. Bezüglich der Reime fand ich es nur ein bisschen schade, dass sie sich nicht immer so gut gereimt haben. Dies kann aber vielleicht auch der Übersetzung geschuldet sein. Klasse fand ich aber, dass sich ein Satz immer wiederholt: „Hasen rasen mit dem Bus“. Da kann ich mir zu gut vorstellen, dass dies bei Kindern wahnsinnig gut ankommen wird. Ich finde, dass dieser Teil auch voll die Ohrwurmqualität hat. „Hasen rasen mit dem Bus! Ach, dass es so weit kommen muss...“. Also ich habe diesen Reim gar nicht mehr aus meinem Kopf bekommen. :D

Empfohlen wird das Buch für Mädchen und Jungen ab 3 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Durch die vielen Bilder und kurzen Texte ist „Hasen rasen mit dem Bus“ auf jeden Fall auch schon für sehr kleine Kinder prima geeignet.

Fazit: Unglaublich lustig und so zuckersüß – ein hasenstarkes Bilderbuch für Jung und Alt! Mir hat „Hasen rasen mit dem Bus“ einen tollen Lesespaß beschert. Die Geschichte ist so unfassbar knuffig und die vielen detailreichen und wunderbar farbenfrohen Illustrationen sind einfach nur zum Verlieben schön. Ein wenig schade fand ich nur, dass sich die Reime nicht immer so gut gereimt haben. Die Geschichte lässt sich aber natürlich dennoch erstklassig vorlesen. „Hasen rasen mit dem Bus“ ist einfach das perfekte Vorlesebuch für die ganze Familie. Von mir gibt es sehr gute 4,5 von 5 Sternen!

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