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Veröffentlicht am 28.10.2020

Der Hungerwinter

Winter der Hoffnung
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Altena in der Vorweihnachtszeit 1946, im sogenannten Hungerwinter. Seit eineinhalb Jahren ist nun der Krieg vorbei. In Deutschland fehlt es an Lebensmitteln und Kohle zum Heizen. Der Alltag ist von Hunger ...

Altena in der Vorweihnachtszeit 1946, im sogenannten Hungerwinter. Seit eineinhalb Jahren ist nun der Krieg vorbei. In Deutschland fehlt es an Lebensmitteln und Kohle zum Heizen. Der Alltag ist von Hunger und Armut gezeichnet. Auch die unerbittliche Kälte setzt den Menschen zu. Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht die Familie Wolf. Der Familie Wolf geht es verhältnismäßig gut, da Eduard Wolf eine Fabrik besitzt. Doch dann wollen die Engländer die Maschinen in der Fabrik demontieren und nach England bringen. Das würde den Bankrott der Fabrik bedeuten. Die älteste Tochter Ruth, ist mit einem Nationalsozialisten verheiratet. Als dieser aus dem Krieg heimkehrt ist er arbeitsunfähig und psychisch angeschlagen. Die anderen beiden Töchter, Ulla und Gundel, erleben gerade ihre erste Liebe.
Die Darstellung des Leidens der armen Gesellschaft ist bildhaft und authentisch. Auch wurde anschaulich beschrieben, daß es auch für die begüterte Gesellschaft nicht einfach war, an die Dinge des täglichen Bedarfs zu kommen.
Da es sich hier um eine Vorgeschichte zu „Unsere wunderbaren Jahre“ handelt, sollte man es auch in der Reihenfolge lesen. Wenn man, wie ich „Unsere wunderbaren Jahre“ schon gelesen hat, fehlt es an Spannung. Man weiß wie die Geschichte der Familie Wolf weitergeht und die Beziehungen der Töchter sich entwickeln werden. Die Liebeleien der beiden jüngeren Töchter sind überspitzt dargestellt. Das lässt die Geschichte dann doch irgendwann langatmig werden, weshalb ich einen Bewertungspunkt abziehe.
Der Schreibstil ist flüssig und die historischen Hintergründe authentisch und gut recherchiert.

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Bauernhof "Kraut und Rüben"

Die Heuboden-Bande (Band 1) - Ermittler mit Scha(r)fsinn
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Auf dem Bauernhof „Kraut und Rüben“ ist nichts los. Dort leben Wolle das Schaf, Gerd der Esel, Pigsel das kleine Schweinemädchen und das Huhn Hilde, die Huhn-Do beherrscht. Huhn-Do ist eine Kampfkunst ...

Auf dem Bauernhof „Kraut und Rüben“ ist nichts los. Dort leben Wolle das Schaf, Gerd der Esel, Pigsel das kleine Schweinemädchen und das Huhn Hilde, die Huhn-Do beherrscht. Huhn-Do ist eine Kampfkunst für Hühner. Die Tiere gründen ein Detektivbüro. Leider bleiben jedoch die Fälle aus, als eines Tages Pigsel eine verdächtige Gestalt auf dem Bauernhof entdeckt …

Die Tiere sind gut gewählt und auch gut beschrieben. Die Zeichnungen sind bestens gelungen. Der Schreibstil ist flüssig und kindgerecht. Die Geschichte war bis zur Hälfte des Buches lustig und schien auch ganz spannend zu werden. Dann entwickelte sich der Text jedoch zu einer langatmigen Geschichte und meine Enkeltochter hat sich beim Vorlesen gelangweilt.
Ich empfehle das Buch eher für 4-5jährige und nicht für 6-8jährige Kinder.

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Lehrreiche Geschichte

Freundschaftsgeschichten vom Franz
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Franz ist sehr klein für sein Alter. Seine zwei besten Freunde, Gabi und Eberhard, können sich nicht leiden. Als Franz die Elfie kennen lernt, ändert sich etwas. Elfie ist so alt wie Franz und noch kleiner ...

Franz ist sehr klein für sein Alter. Seine zwei besten Freunde, Gabi und Eberhard, können sich nicht leiden. Als Franz die Elfie kennen lernt, ändert sich etwas. Elfie ist so alt wie Franz und noch kleiner als er. Sie werden Freunde und helfen sich gegenseitig.
Eine lustige und lehrreiche Geschichte über die Freundschaft. Meine Enkeltochter hat die Geschichte gerne gehört.
Nur ein Minus-Punkt: Der Papa vom Franz spricht eine sehr derbe Sprache. Zum Beispiel sagt er einmal „Schnauze“. Er hätte in dem Moment auch das Wort „Ruhe“ oder „Still“ benutzen können. Aufgrund der Sprache ziehen wir einen Stern ab. Trotzdem empfehlen wir das Buch , weil es einen Weg zeigt, wie man bestimmte Probleme bewältigt.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Die Kaufhausdynastie-Trilogie 1 - Katharina

Zeit des Glanzes
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Das Cover zeigt Katharina. Im Hintergrund ist die Villa, in der sie lebt, abgebildet. Katharina wird hier in den Vordergrund gerückt. Im Buchladen würde ich durch das Cover sicher aufmerksam auf das Buch ...

Das Cover zeigt Katharina. Im Hintergrund ist die Villa, in der sie lebt, abgebildet. Katharina wird hier in den Vordergrund gerückt. Im Buchladen würde ich durch das Cover sicher aufmerksam auf das Buch werden, da ich eine historische Geschichte dahinter vermuten würde.

„Zeit des Glanzes“ ist der erste Teil der Kaufhausdynastie-Trilogie in der es um drei Schwestern geht. Die Jahre zwischen 1933 und 1947 werden hier aus der Sicht von Katharina erzählt.

Katharina verliebt sich in den Kaufhausbesitzer Joseph Weiß. Jedoch ist Joseph Jude. Bevor die beiden heiraten können, muss Joseph vor der NSDAP in die Schweiz fliehen. Katharina übernimmt das Kaufhaus und führt es zusammen mit ihren beiden Schwestern Sophia und Maria, um es für Josephs Rückkehr zu erhalten. Als Katharina dann die Nachricht erhält, dass Joseph in der Schweiz geheiratet hat, stürzt sie sich in die Arbeit. Eines Tages steht Joseph plötzlich wieder vor der Tür …

Die Brutalität und Macht der Partei wird in diesem Buch sehr deutlich beschrieben. Auch die Verfolgung und Ausgrenzung der Juden ist hier ein Thema. Der Irrsinn des Krieges, die Zerstörungswut, die Schicksale der Menschen werden spürbar vermittelt.

Die Idee, eine Geschichte aus verschiedenen Sichtweisen zu erzählen, gefällt mir sehr gut. Die Geschichte ist flüssig und unterhaltsam geschrieben.

Ich konnte mich emotional jedoch nicht in die Protagonisten hineinversetzen. Die Charaktere sind gut beschrieben und doch fehlte mir die Tiefe um mit ihnen zu fühlen. Vieles wurde nur angeschnitten und nicht weiter ausgeführt. Das Ende wurde dann doch sehr schnell abgehandelt. Das Potenzial wurde hier nicht ausgeschöpft.

Da ich den zweiten Band schon kannte, wollte ich nun auch den ersten lesen. Der zweite gefiel mir aber weitaus besser.


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Veröffentlicht am 15.04.2020

Emotionale Familiengeschichte

Zeit der Dornen
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Leonie macht sich auf den Weg nach Österreich um sich von ihrer Großmutter, die im Sterben liegt, zu verabschieden. Doch leider kommt sie zu spät.
Es gibt ein düsteres Familiengeheimnis, das Leonie auf ...

Leonie macht sich auf den Weg nach Österreich um sich von ihrer Großmutter, die im Sterben liegt, zu verabschieden. Doch leider kommt sie zu spät.
Es gibt ein düsteres Familiengeheimnis, das Leonie auf den Wunsch ihrer Großmutter hin, unter allen Umständen gemeinsam mit ihrem Vater aufklären möchte. Ihr Weg führt sie in die Alpen und schließlich nach Krakau.
Auf dem Weg ihrer Nachforschungen begegnet sie Jan. Er war der Krankenpfleger von Leonies Oma. Leonie und Jan kommen sich im Laufe der Zeit näher.

Das Cover gefällt mir gut. Es strahlt Freundlichkeit und Güte aus. Das Haus im Hintergrund wirkt friedlich.
Die Geschichte spielt einmal in der Vergangenheit, in den Jahren zwischen 1908 bis 1952 und einmal in der Gegenwart, im Januar und Februar 2000.
Die Kapitel aus der Vergangenheit haben mich tief berührt. Die Protagonisten sind gut beschrieben und haben mich emotional mitgenommen.
Im Jahr 1908 verstirbt Rosana an den Folgen der schweren Geburt von Valentin. Wenige Jahre später verstirbt der Vater an den Folgen eines Unfalls. Die Kinder sind nun Waisen. Valentin und seine drei Geschwister werden getrennt und wachsen bei Zieheltern auf. Es folgt für sie alle eine schwere Kindheit.
Bei den Kapiteln aus dem Jahr 2000 fehlte mir die Tiefe. Mit den Charakteren bin ich nicht richtig vertraut geworden. Sie wirkten unnahbar und waren für mich nicht fassbar.
Leonie hat ihre Mutter als Jugendliche durch einen Unfall verloren. Nach dem Unfall ist das Verhältnis zu ihrem Vater angespannt. Irgendwie bekommen sie keinen Draht mehr zueinander. Später macht Leonie gegen den Willen des Vaters ein Kunststudium. Sie eröffnet mit Marian, einem Freund das „Cafe Kunst“ in Berlin, in dem Vernissagen und kleine Konzerte veranstaltet werden. Als ihre Großmutter im Sterben liegt, macht sie sich auf den Weg zu ihr nach Österreich, um sich von ihr zu verabschieden. Doch leider kommt sie zu spät.
Fazit: Die Schreibweise ist flüssig und leicht verständlich. Die Autorin hat sich viel Mühe bei der Recherche gegeben.
Das Buch hat mich gut unterhalten und ist durchaus lesbar. Eine spannende und einfühlsame Geschichte.

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