Für mich war dieses Buch eine Überraschung!
Kennt ihr diese Bücher, die einen ansprechen und die man kauft, obwohl man nicht die allerhöchsten Erwartungen hat? Es handelt sich um nicht gehypte Bücher, man erwartet eine nette Geschichte für zwischendurch.
Und ...
Kennt ihr diese Bücher, die einen ansprechen und die man kauft, obwohl man nicht die allerhöchsten Erwartungen hat? Es handelt sich um nicht gehypte Bücher, man erwartet eine nette Geschichte für zwischendurch.
Und man fängt an zu lesen und plötzlich macht es "PUFF! ÜBERRASCHUNG!" und es entwickelt sich zu einem 5-Sterne Buch?
Ja? Also, genau dieses Buch.
Es geht um unseren Protagonisten Jonas, der eines Tages in der Berliner S-Bahn auf Josephine trifft und sich sofort in sie verliebt. Sie verbringen einige Stunden miteinander und verabreden sich für die nächste Woche erneut. Aber Josephine taucht nicht wieder auf. Erst ein halbes Jahr später treffen die beiden wieder zufällig aufeinander und nichts ist mehr so wie vorher. Nichts, außer Jonas' Gefühle...
Dies war mein erstes Buch der Autorin - ihr Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er war sehr flüssig und schnell zu lesen. Gerade der erste Teil, in dem die beiden das erste Mal aufeinander treffen, ist so geschrieben, dass man schnell in die Geschichte finden und durch die ersten Kapitel fliegt. Man bekommt ein gutes Gespür für die Charaktere.
Die Geschichte nimmt relativ zügig eine unerwartete Wendung, die mir sehr gefallen hat. Ich möchte natürlich nicht spoilern, aber das Thema, was ab diesem Zeitpunkt behandelt wird, ist im Klappentext noch nichteinmal angedeutet worden.
Überwiegend wird diese Geschichte aus der Sicht von Jonas erzählt, was eine willkommene Abwechslung war - sonst bekommen wir als Leser sehr oft nur die weibliche Sichtweise zu lesen oder es wechselt sich regelmäßig ab - das war diesmal nur in den ersten paar Seiten der Fall.
Jonas ist ein toller Junge, der schon den ein oder anderen Schicksalsschlag verkraften musste. Er ist ein absoluter Familienmensch, dem seine Geschwister sehr am Herzen liegen, auch wenn das teilweise erst am Ende des Buches so richtig ersichtlich wird. Er trägt sehr viel Verantwortung, er seiner alleinerziehenden Mutter viele Aufgaben abnimmt.
Josephine lernen wir als verschlossenes Mädchen kennen, eine harte Schale, die es zunächst zu knacken gibt. Sie leidet unter dem Ehrgeiz und den Erwartungen ihrer Eltern. Ihren Unmut lässt sie allzu oft an Jonas aus und stößt ihn immer wieder zurück. Hier muss ich zugeben, dass sie nicht die sympathischste Protagonistin war.
Das machen allerdings die anderen Charaktere wieder gu - sei es der gutmütige Cem aus dem Imbiss im Haus von Jonas oder seine kleine Schwester Rosa (eine wahre Kämpferin) oder sein verpeilter, bester Freund Rick.
Ich habe die Geschichte mit sehr großem Interesse verfolgt und wollte unbedingt wissen, wie es für die beiden weitergeht. Das Ende fand ich realitätsnah und irgendwo auch sehr rührend. Ein toller Abschluss einer tollen und wahnsinnig unterhaltsamen Geschichte.
Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen - es verdient wirklich viel mehr Aufmerksamkeit!