Cover-Bild Schweinezeiten
11,90
inkl. MwSt
  • Verlag: litradukt Literatureditionen
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 130
  • Ersterscheinung: 21.10.2013
  • ISBN: 9783940435118
Gary Victor

Schweinezeiten

Ein Voodoo-Krimi
Peter Trier (Übersetzer)

Ein drückend heißer Sommer in Haiti: Inspektor Azémar hält sich für eine gescheiterte Existenz. Da er sich mit der allgemeinen Korruption nicht abfinden kann, sucht er im Alkohol Trost. Als die Machenschaften einer obskuren Sekte das Leben seiner Tochter bedrohen, findet er jedoch seine Reflexe als Elitepolizist wieder. Bewaffnet mit seiner Berette und viel Zuckerrorschnaps zieht der Dirty Harry von Port-au-Prince in den Kampf gegen Verbrechen und okkulte Mächte. Was für eine Organisation verbirgt sich hinter der "Kirche vom Blut der Apostel"? Was bedeutet der seltsame Traum seiner Tochter? Und was hat das mit der erstaunlichen Verwandlung zu tun, die mit seinem ehemaligen Assisten vor sich geht?
Platz 8 der Krimi-Bestenliste der ZEIT, Februar 2014

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2017

Korruption und Okkultes in Haiti

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In Haiti, ein Land in welchem Korruption und okkulte Gestalten herrschen, verbringt der wahrscheinlich einzige nicht bestechliche Inspektor der dortigen Polizei, Dieuswalwe Azémar, seine Tage damit seinen ...

In Haiti, ein Land in welchem Korruption und okkulte Gestalten herrschen, verbringt der wahrscheinlich einzige nicht bestechliche Inspektor der dortigen Polizei, Dieuswalwe Azémar, seine Tage damit seinen Kummer in Alkohol zu ertränken und in Armut zu leben. Sein einziger Lichtblick ist seine kleine Tochter Mireya, für die er sich ein besseres Leben wünscht und die er deshalb über die „Kirche vom Blut der Apostel“ in ein anderes, weniger verdorbenes Land bringen will. 
Doch ist diese Sekte wirklich was sie zu sein scheint oder steckt noch mehr dahinter? Auf der Suche nach Antworten muss der Inspektor sich nicht nur mit Korruption und Gier, sondern auch mit okkulten Praktiken herumschlagen, die das Normale überschreiten.

Der Protagonist selbst ist keine typische Heldenfigur, sondern hat bei mir eher einen unsympathischen Eindruck hinterlassen. Nur in den wenigen Momenten in den er seine Tochter beschützen muss, verlässt er seine Lethargie und seine pessimistische Lebenseinstellung, um sich den Problemen zu stellen. In der restlichen Zeit versteckt er sich im Alkohol vor der Ausweglosigkeit seines Lebens und dem Ärger über die Zustände seines Heimatlandes.
Erschreckend und gleichzeitig äußerst fesselnd finde ich die Beschreibung dieses mir völlig fremden Landes. Der Autor zeichnet ein abstoßendes Bild eines korrumpierten Staates voller Verrat, Bestechung und Trostlosigkeit unter der glühenden Hitze des Alltages.
Die okkulte Seite des Romans ist sehr interessant, aber für meinen Geschmack nicht ausreichend mit eingebracht. Ich hätte gerne mehr über die okkulten Praktiken von Haiti erfahren, um eine bessere Verbindung zu dieser Kultur aufbauen zu können, da ich auch im Vorfeld nur wenig Ahnung von der Thematik hatte.
Die Geschichte selbst liest sich sehr flüssig und enthält viele spannende und zum Teil gruselige Elemente, die jedoch insgesamt ausgereifter hätten sein können.
Insgesamt ein zufriedenstellender Roman mit einigen spannenden Abschnitten. Nur leider für einen Voodoo-Roman etwas zu wenig okkulte Einflüsse in die Handlung. Meiner Meinung nach hätte die Geschichte noch mehr Potenzial gehabt.