Regt zum Nachdenken an
Gestohlene ErinnerungIn New York treten immer mehr Fälle des sogenannten „False Memory Syndroms“ auf. Dabei werden Betroffene von falschen Erinnerungen geplagt. Einige wählen letztendlich sogar den Tod, denn niemand weiß woher ...
In New York treten immer mehr Fälle des sogenannten „False Memory Syndroms“ auf. Dabei werden Betroffene von falschen Erinnerungen geplagt. Einige wählen letztendlich sogar den Tod, denn niemand weiß woher die Krankheit kommt, wodurch sie ausgelöst oder übertragen wird und schon gar nicht wie man sie behandeln kann. Auch Detective Barry wird mit FMS konfrontiert und begibt sich auf Spurensuche.
Auf der anderen Seite begleitet der Leser die Geschichte der Hirnforscherin Helena. Ihr war die Bedeutung und die Macht der Erinnerung schon früh klar. Aus diesem Grund hat sie eine Technologie entwickelt, die Erinnerungen konserviert und jederzeit abrufbar macht, um sie immer wieder zu erleben. Doch dann bedroht ausgerechnet diese Erfindung die Menschheit und so versucht auch Helena eine schreckliche Zukunft zu verhindern.
„Gestohlene Erinnerung“ ist aus den Perspektiven der Protagonisten geschrieben. So lernt man beide ziemlich gut kennen und man kann sich gut in sie hineinversetzen. Bei Helena erfährt man zudem wie es überhaupt dazu kam, dass sie ihre anfängliche Idee weiterentwickeln konnte und was zu den aktuellen Ereignissen geführt hat. Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Zeitebenen. Das kann teilweise ein wenig konfus und verwirrend sein, aber klärt sich im Verlauf dann irgendwie auf. Ich muss auch sagen, dass ich die technischen und physikalischen Erklärungen doch oft kompliziert fand und nicht unbedingt alles detailliert verstanden habe. Man weiß aber, was der Autor einem sagen möchte und worum es geht.
Diese Geschichte beinhaltet viele Science Fiction Elemente, allerdings hat sie für mich vor allem zum Ende hin auch etwas von einer Dystopie. Diesen Mix finde ich sehr spannend, aber auch beängstigend und schockierend. Teilweise sind die Geschehnisse schon ziemlich heftig und nichts für schwache Nerven. Die Botschaft ist klar: die Menschheit ist nicht für jede Erfindung bereit, man muss sich genau über ihre Wirkung und Folgen Gedanken machen, denn in den falschen Händen kann der beste Einfall katastrophale Folgen haben.
Dementsprechend regt das Buch definitiv zum Nachdenken an. Es ist spannend, mitreißend und einfach sehr interessant. Wer SciFi mag, wird auch Blake Crouchs neustes Werk lieben.