Katy Evans – Playboy, Wenn du dich verlierst
Wynn wurde von ihrem langjährigen Partner Emmett verlassen. Immer noch ist sie wütend auf ihn und dazu kommt der Trennungsgrund, der Wynn immer noch sehr belastet. One-Night-Stands sollen jetzt das Mittel der Wahl sein, und der Liebe hat sie abgeschworen. Als ein weiteres Date sie zu einem Underground-Pokerspiel mitnimmt, lernt sie "Playboy", einen professionellen Pokerspieler kennen. Wie es der Zufall so will, verbringt sie Zeit mit Cullen Carmichael, dem Schwager ihrer besten Freundin und sie einigen sich darauf, das beide eine zeitlang im jeweils anderen Job reinschnuppern. Wynn lässt sich darauf ein und muss feststellen, nicht nur das Pokerspielen macht ihr Spaß, sondern auch die Anziehung zu Cullen wird immer heftiger...
Ich kenne bisher noch kein Buch von von Katy Evans, von der Autorin habe ich aber schon jede Menge gehört, durch die durchweg guten Kritiken in den sozialen Medien. Deshalb war ich neugierig.
Der Erzählstil ist angenehm, modern und die Story lässt sich flüssig lesen. Die Story wird zu einem großen Teil von der Erotik und zu einem kleineren Teil vom Poker dominiert.
Die Charaktere sind lebendig und detailliert ausgearbeitet. Cullen ist der große "Badboy" des Pokers, er spielt professionell, ist reich und in den Hotels in denen er absteigt, bekommt er jede Menge Vergünstigungen. Er wirft mit Geld um sich und gibt Wynn gleich mal 30.000 Dollar, damit sie selbst an den Spieltischen zocken kann. Klar, ist ja nur Kleingeld. Dazu hat sie die Möglichkeit, sich gleich mal neu einzukleiden und das alles auf Cullens Rechnung. Das ist mir tatsächlich etwas sauer aufgestoßen, denn das hat nichts romantisches an sich, Wynn wirkt dadurch billig und käuflich.
Wynn hat eine eigene Galerie, arbeitet hart, hat eine Angestellte, die sie während ihres Las Vegas Aufenthalt vertritt und obwohl es ja der Schwager der besten Freundin ist, nimmt sie das Geld von ihm an und gibt das Geld mit vollen Händen aus. Gut, kann man sehen wie man will, aber für mich hat das nicht zusammen gepasst, wie verschwenderisch sie auf der einen Seite und dann wieder zurückhaltend auf der anderen Seite ist. Aber nun gut, im wahren Leben trifft man ja auch mal ab und an Personen, mit denen man sich nicht so versteht.
Obwohl ich Cullen bis auf einige Ausrutscher mochte, hat mir auch das offene Ende mit der Mutter von ihm nicht gefallen, die nur anzurufen braucht, damit Cullen ihr weiteres "Taschengeld" gibt.
Ich hatte das Gefühl, so ziemlich jeder nutzt ihn aus. Liegt vielleicht auch daran, dass er sich nicht in die Karten schauen lässt.
Das Setting, Las Vegas, hat mir gut gefallen. Die Beschreibungen waren anschaulich, die Atmosphäre gut beschrieben, beim lesen habe ich schon die enorme Geräuschkulisse und das Klingeln diverser Automaten fast schön hören können.
Nicht falsch verstehen, die Geschichte hat mich gut unterhalten, ich habe sie gern gelesen, auch wenn sie zwischendurch an Spannung verlor, die Erotik übertrieben im Vordergrund stand, doch sie war kurzweilig, hatte zwar kaum Überraschungen parat aber dennoch: alles in allem ist sie empfehlenswert. Dennoch konnte sie mich nicht vollends überzeugen und das Ende mit den Kids war mir dann einen Touch zu viel.
Manchmal ist weniger mehr, hier hätte ich es schön gefunden wenn der Fokus weniger auf die Bettgymnastik gelegt worden wäre, sondern mehr auf die emotionale Ebene verlagert würde. Aber es ist wie es ist, die Geschichte ist nett, hat Unterhaltungswert und ich werde bei Gelegenheit sicher noch mal ein Buch der Autorin lesen, vielleicht das, in dem es um Callan und der besten Freundin geht.
Das Cover ist genretypisch und ansprechend.
Fazit: sehr erotiklastige Lovestory mit einigen Höhen und Tiefen. 3 Sterne.