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Veröffentlicht am 31.01.2017

Großartige Space Opera & eines meiner Lieblingsbücher des letzten Jahres!

Omni
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Kurzbeschreibung

In ferner Zukunft - die Erde ist kaum noch mehr als ein Gerücht - ist die gesamte Milchstraße besiedelt. Die Galaxie wird beherrscht von Omni, einem Zusammenschluss der Superzivilisationen. ...

Kurzbeschreibung

In ferner Zukunft - die Erde ist kaum noch mehr als ein Gerücht - ist die gesamte Milchstraße besiedelt. Die Galaxie wird beherrscht von Omni, einem Zusammenschluss der Superzivilisationen. Doch auch andere Fraktionen wollen ihren Einfluss ausweiten, allen voran die geheimnisvolle “Agentur”.
Forrester, ein ehemaliger Mitarbeiter der Agentur, wird in seinem selbstgewählten Exil aufgespürt und erhält einen unmöglichen Auftrag: Er soll den zehntausend jährigen Aurelius, der Reisender im Dienst von Omni ist, entführen. Ein wahnsinniges Unterfangen, da die Macht Omnis grenzenlos erscheint, aber den Auftrag abzulehnen würde Forrester mehr als nur sein Leben kosten. Also macht er sich auf den Weg, unfreiwillig in Begleitung seiner eigensinnigen Tochter Zinnober, um Aurelius zu treffen und herauszufinden, was die Agentur mit ihm vor hat.
Mit der Planung ihrer Mission hätten Forrester und Zinnober eigentlich schon genug zu tun, doch schon bald beginnt auch die Vergangenheit die beiden unfreiwilligen Agenten einzuholen und plötzlich läuft nichts mehr nach Plan.


Cover

Ein Raumschiff irgendwo im Weltall, im Hintergrund ist die Silhouette eines Planeten zu erkennen, alles wird umrahmt von kleinen Trümmerteilen, die möglicherweise einer Explosion entstammen. Das Cover sieht toll aus, verrät aber auch nicht viel. Schön ist: Der Stil ist der gleiche wie bei anderen Romanen von Andreas Brandhorst: Kenner erkennen es, Sammler schätzen sicher die gleichbleibende Optik.


Schreibstil

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich bin von “Omni” ziemlich begeistert! Andreas Brandhorst überzeugt mich mit einem anspruchsvollen aber gut verständlichen Schreibstil; auch die Erzählgeschwindigkeit ist nach meinem Geschmack genau richtig gewählt, so dass der Roman durchweg spannend bleibt.
“Wissenschaftliche” Sprachelemente (und die zugehörigen Erklärungen) sind glaubhaft und könnten als “echt” durchgehen.

Neue Begriffe werden nach und nach eingeführt und immer wieder neu beleuchtet, so dass mein (häufig erwähntes) geringes Konzentrationsvermögen immer mithalten kann und ich mich nie fragen muss “Was heißt das nochmal?”. Am Ende des Buches findet sich sogar ein Glossar in dem alle wichtigen Begriffe erklärt werden; ich hatte während des Lesens allerdings nie das Bedürfnis nach einem Glossar zu suchen, deswegen habe ich es erst am Ende entdeckt und wohlwollend zur Kenntnis genommen. :)
Die Protagonisten werden zunächst recht knapp vorgestellt, Details fließen auch hier immer wieder beiläufig in die Erzählung ein, so dass ich schnell ein Bild der Charaktere vor Augen habe, das immer aktuell gehalten und vertieft wird.


Meinung

Schon lange ist es her, dass ich einen Science Fiction Roman gelesen habe. Als Jugendliche war ich von dem Genre recht angetan, daher war ich gespannt, ob Andreas Brandhorst mich mit “Omni” überzeugen würde. Die kurze Antwort ist: Ja!
Das gesamte Setting ist phänomenal und wurde offenbar detailliert ausgearbeitet; dabei ist das gigantische Ausmaß des “Omniversums” vorstellbar, der Leser erhält aber zunächst nur Einblick in ausgewählte Bereiche. Die Basis für viele weitere Romane ist vorhanden, meine Neugier auf mögliche Fortsetzungen ebenso.
Auch die einzelnen Schauplätze sind fantasiereich ausgestattet; dabei vermag der Autor mit wenigen präzisen Details ein großes Gesamtbild zu erschaffen und beweist eindrucksvoll, dass eine Geschichte nicht auf dem Papier sondern im Kopf des Lesers stattfindet. Ich will nicht ständig mit dem Begriff “Kopfkino” daherkommen, aber das ist es, was mir beim Lesen am meisten Spaß macht: wenn ich vergesse, dass ich überhaupt lese und ohne jede Anstrengung aus Worten Bildern werden. Omni gelingt es mühelos, diesen Prozess in Gang zu setzen!
Lust auf mehr macht auch der Anhang, der nicht nur das bereits erwähnte Glossar enthält sondern auch eine kurze Erklärung der im Buch erwähnten Zivilisationen sowie eine Chronologie, die ab dem Jahr 2049 schildert, welche Entwicklungen die Menschheit sowie die übrigen Zivilisationen der Milchstraße durchgemacht haben. Die Chronologie umfasst zwar lediglich drei Seiten, zeugt aber von einer gut durchdachten Gesamtstruktur, was mir sehr gefällt.
Die Protagonisten wirken teilweise leicht stereotyp, da sie aber über erfrischende Details und einzigartige Charakteristika verfügen stört mich das nicht im Geringsten. Wie bereits erwähnt sind alle Charaktere gut zu unterscheiden und mein geliebtes Kopfkino erstellt mühelos ein passendes Bild.
Der Handlungsstrang ist von Beginn an übersichtlich und gut nachvollziehbar. Dazu tragen auch geschickte und teilweise unerwartete Perspektivenwechsel bei, die dem Leser interessante Einblicke geben und mit Informationen versorgen. Dabei verliert der Autor sich aber nicht in überflüssigen Beiläufigkeiten und stellt stets die Verbindung zum Hauptgeschehen her. In einer kurzen Rückblende wird anschaulich die Vorgeschichte von Forrester und Zinnober geschildert.
Die einleitenden Geschehnisse und Wendungen sind recht absehbar, aber gut dargestellt und tragen dazu bei, dass man sich beim Lesen schnell “heimisch” fühlt.
Auch im weiteren Verlauf bietet die Romanhandlung keine allzu großen Überraschungen, was ich aber nicht störend fand. Im Gegenteil: der Handlungsverlauf ist harmonisch und wirkt dank fantasiereicher Details wie eine Geschichte, die man so ähnlich schon mal gehört hat, hier aber in völlig neuen Farben daher kommt. Das Buch konnte mich durchweg fesseln und ich hatte viel Spaß beim Lesen.

Wer mit Omni auf den Geschmack gekommen ist, muss auch nicht lange auf Nachschub warten: “Das Arkonadia-Rätsel” , das ebenfalls im “Omniversum” spielt, erscheint bereits am 2.Mai 2017.

Veröffentlicht am 11.01.2017

Alles in allem ein sehr interessanter Roman, der es wert ist, die anfänglichen Konzentrationshürden zu überwinden!

Im unwahrscheinlichen Fall
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Kurzbeschreibung
Im Winter des Jahres 1952 tanzt die fast fünfzehnjährige Miri bei einer Party zum ersten Mal mit einem Jungen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Wenn nur der Rest ihres Lebens ein ...

Kurzbeschreibung
Im Winter des Jahres 1952 tanzt die fast fünfzehnjährige Miri bei einer Party zum ersten Mal mit einem Jungen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Wenn nur der Rest ihres Lebens ein bissen mehr nach ihrem Träumen verlaufen würde! Etwas mehr Geld und ein etwas größeres Haus wären doch schön und auch einen Vater würde sie sie wünschen, aber einen von der Sorte, der ihre Mutter nicht verlassen hätte, als diese mit 17 schwanger geworden war.

Während Miri die Sonnenseiten, aber auch die Schwierigkeiten der ersten Liebe kennen lernt, bereitet sich der Rest ihrer Heimatstadt Elisabeth/New Jersey auf ein fröhliches und besinnliches Chanukkha bzw. Weihnachten vor.
Doch dann stürzt ein brennendes Flugzeug inmitten der Stadt ab - der Beginn einer unfassbaren Reihe von Ereignissen, die das Leben aller Beteiligten unwiderruflich erschüttern.





Cover
Ein blauer Himmel mit einigen Wolken, die Dächer einer Stadt und ein Flugzeug, das friedlich am Himmel fliegt, das zeigt uns der Schutzumschlag der Hardcover-Ausgabe. Die grauen Wolken könnten als Vorboten eines nahenden Unglücks gedeutet werden, was sich natürlich mit dem Klappentext deckt, ansonsten wirkt das Cover friedlich und freundlich.
Das Flugzeug ist winzig klein dargestellt, es überfliegt scheinbar unbemerkt den Ort am unteren Bildrand, fast ist es schon wieder verschwunden, ohne Einfluss genommen zu haben. Der Kontrast zwischen der friedlichen Darstellung und meiner Vorstellung, was das Flugzeug tatsächlich mit den beschaulichen Häusern anstellen könnte, gefällt mir sehr gut, ebenso, wie sich der Titel des Romans "Im Unwahrscheinlichen Fall" optisch und sinnbildlich so passend zwischen die Bildelemente schiebt.



Schreibstil

Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mich an Judy Blumes Schreibstil gewöhnen konnte. Die Autorin hat unendlich viele Charaktere entwickelt, es kommt einem vor, als würde einem die ganze Stadt vorgestellt werden. Sie kennt ihre Charaktere sehr gut, schreibt über sie, als berichte sie über ihre Freunde, Nachbarn, Bekannten...
Die Personen wirken anschaulich und echt, obwohl man die meisten von ihnen lange Zeit nur oberflächlich kennen lernt. Die schiere "Menschenmasse" hat mich zunächst viel Konzentration gekostet, oft musste ich noch einmal nachlesen "Wer was das noch gleich?". Anfangs hat mich das beim Lesen irritiert, im Nachhinein gefällt es mir aber sehr gut, so "ohne große Vorbereitung" in die Erzählung hineingeworfen worden zu sein. Es gibt einem das Gefühl, Teil der Geschichte zu sein, als sei man gerade nach Elisabeth gezogen und lerne nun sämtliche neuen Nachbarn kennen.





Meinung



Willkommen in der Stadt der Flugzeugabstürze...

Ein Buch, das mir sozusagen in die Hände gefallen ist, denn bewusst und absichtlich hätte ich es mir nicht ausgesucht. Fünfzehnjährige Teenager, Katastrophen, Liebesgeschichten... das klingt nach meinem Geschmack erst mal abgedroschen und langweilig. Ist es aber nicht!

Ganz ohne Kitsch, dafür aber mit viel Gefühl erzählt Judy Blume die authentischen Liebes- und Lebensgeschichten einer ganzen Stadt. Dabei verliert sie sich nicht im Detail, oft hätte ich mir sogar gewünscht mehr über eine Person zu erfahren, nur um im Nachhinein festzustellen, dass ich eigentlich ganz genau das erfahren habe, was ich wissen muss um das "große Ganze" zu erfassen.

Obwohl man deutlich "Typen" erkennt, hat man nie das Gefühl Stereotype vorgesetzt zu bekommen.
Die Geschichte handelt von "ganz gewöhnlichen Leuten", aber schnell wird klar, dass all diese Charaktere auf ihre Art und Weise besonders und einzigartig sind. Ganz ohne Superkräfte und Special Effekts, einfach nur als Menschen mit all ihren Fehlern, Geheimnissen und liebenswerten Gewohnheiten.

Bereits in den einleitenden Anmerkungen erwähnt die Autorin, dass die im Roman geschilderten Flugzeugabstürze auf wahren Begebenheiten in ihrer Heimatstadt beruhen. Obwohl die Figuren und deren individuelle Lebensereignisse natürlich erfunden sind, verleiht die historische Basis der Geschichte mehr Realität. Umso mehr verspürt man beim Lesen zugleich das Bedürfnis, alles über das Geschehene zu erfahren aber auch die "Angst" vor dem Weiterlesen, weil man schon die nächste Katastrophe zu erahnen glaubt.

Veröffentlicht am 11.01.2017

Ein wundervolles Buch, das ich jedem empfehlen kann!

Die Stadt der Träumenden Bücher
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Kurzbeschreibung
„Hier fängt die Geschichte an.“ Mit diesen magischen Worten entführt uns Walter Moers ins zauberhafte Zamonien wo wir den Abenteuern von Hildegunst Von Mythenmetz folgen. Von Mythenmetz ...

Kurzbeschreibung
„Hier fängt die Geschichte an.“ Mit diesen magischen Worten entführt uns Walter Moers ins zauberhafte Zamonien wo wir den Abenteuern von Hildegunst Von Mythenmetz folgen. Von Mythenmetz ist ein sympathischer Lindwurm, außerdem Schriftsteller, noch ganz am Anfang seiner Karriere. Dass er ein erfolgreicher Autor werden wird steht außer Frage, schließlich haben alle Lindwürmer eine besondere Gabe für das geschriebene Wort. Von seinem „Dichtpaten“ erbt Von Mythenmetz ein altes Manuskript eines unbekannten Verfassers, begleitet vom dringlichen Ratschlag, es zu lesen und sich davon inspirieren zu lassen. Doch beim Lesen traut Von Mythenmetz seinen Augen kaum: Das wenige Seiten umfassende Manuskript ist das unglaublichste, fantastischste, perfekteste Schriftstück, dass ihm jemals unter die Nüstern gekommen ist. Ohne zu zögern macht er sich auf den Weg nach Buchhaim, der Stadt der träumenden Bücher, um den unbekannten Autor ausfindig zu machen.
In Buchhaim wimmelt es nur so, von verschiedenartigsten Bewohnern des zamonischen Kontinents, die alle eines gemeinsam haben: ihre Besessenheit von Büchern. Während er sich mit der faszinierenden Geschichte der Stadt und ihren Besonderheiten vertraut macht, sucht Hildegunst nach Hinweisen auf den Verfasser seines Manuskripts. Zunächst vergeblich, aber dann trifft er endlich auf den wohlhabenden Antiquar und Schriftgelehrten Phistomephel Smeik, der ihm möglicherweise weiterhelfen kann. Und hier fängt die Geschichte nun wirklich an!
Cover
Das Cover zeigt – wie sollte es anders sein- hunderte, vielleicht tausende Bücher kreuz und quer aufeinander gestapelt. Vorrangig in dunklen Braun- und Grüntönen gehalten vermittelt es den Eindruck von alten, antiquarischen Werken. Dazwischen ist ein kleines Wesen mit einem einzigen riesenhaften Auge zu sehen, das in ein aufgeschlagenes Buch vertieft ist.
Mir gefällt das Cover sehr gut, die Vorstellung in alle diese Bücher gleichzeitig eintauchen zu können, spricht mich sehr an. Das unbekannte Wesen macht mich neugierig, ich will schnell herausfinden, worum es sich handelt.
Schreibstil
Walter Moers versteht es wie kein anderer mit den Worten zu „malen“ und den Leser mit derart bildhaften Formulierungen zu beglücken, dass man am Ende glaubt, einen Film gesehen zu haben. Dabei variiert er geschickt die Erzählgeschwindigkeit, vermittelt Action und Spannung um dann wieder im Augenblick zu verharren und in aller Ausführlichkeit den Gedankengängen des Protagonisten zu folgen.
Ein besonderes Talent hat Herr Moers für die Schöpfung neuer, grotesker Worte und ausgefallener Namen, was mich häufig zum Schmunzeln gebracht hat. Besonders gefällt mir aber, wie der Autor immer wieder auf ironisch-humorvolle Weise auf historische Persönlichkeiten und Begebenheiten in unserer Welt anspielt und damit auch vor der eigenen Branche nicht Halt macht.
Meinung

Eine Reise der besonderen Art
„Die Stadt der träumenden Bücher“ ist der vierte Zamonien-Roman von Walter Moers, benötigt jedoch keine Vorkenntnisse und ist meiner Meinung nach ein toller Einstieg in die zamonische Literatur. Hier ist noch zu erwähnen, dass Herr Moers sich selbst ausschließlich als Übersetzer nennt, denn der Autor des Werks ist selbstverständlich der berühmte zamonische Schriftsteller Hildegunst von Mythenmetz.
Den eigensinnigen Lindwurm muss man einfach ins Herz schließen. Obwohl er mehrfach auf sein genetisches Dinosaurier-Erbe anspielt -nicht ohne Stolz, wie ich meine- ist der angehende Autor keinesfalls ein wildes, unabhängiges Raubtier. Nein, er schätzt die Zivilisation, ausgiebige und regelmäßige Mahlzeiten und vor allem natürlich ausgezeichnete Literatur. Über seine neurotische Ader und seine „kreativen Ängste“, die sich mit an Arroganz grenzender Selbstüberschätzung abwechseln, kann man so manches Mal herzlich lachen. Ein durchweg glaubhafter und menschlicher Charakter (was für einen Lindwurm durchaus was zu heißen hat)!
Auch die übrigen Charaktere sind liebevoll gestaltet und authentisch. Schon nach kurzer Zeit glaubt man sie zu kennen wie gute, alte Freunde (oder Feinde, je nachdem). Durch sie wird die Geschichte lebendig und spannend, so dass auch die zahlreichen Abschweifungen und Umwege, durch die wir dem Helden folgen, interessant bleiben.
Die Handlung enthält viele humoristische Elemente, entbehrt jedoch nicht einer gewissen Tiefe und Dramatik, so dass es einem leicht fällt, mit den Protagonisten – so fremdartig sie auch sein mögen- mitzufühlen und man am Ende möglicherweise sogar ein verstohlenes Tränchen aus dem Augenwinkel wischen kann.
Die gigantische Welt Zamonien (ein vergessener Kontinent unseres Planeten übrigens, der irgendwo zwischen Amerika und Europa verborgen liegen soll) sprudelt nur so über vor außergewöhnlichen und verrückten, Dingen, Orten und Wesen und ich kann nur immer wieder die blühende Fantasie des Autors bewundern! In „Die Stadt der träumenden Bücher“ finden sich zahllose Anspielungen auf Walter Moers weitere Romane, die den erfahrenen Zamonien-Reisenden erfreuen werden, aber subtil genug sind um den Neueinsteiger nicht zu verwirren.

Veröffentlicht am 11.01.2017

Vorsicht Suchtgefahr! Zu Risiken und Nebenwirkungen, lesen Sie alles was der Autor jemals geschrieben hat, und fragen Sie Ihren Blogger oder Bibliothekar!

Dark Wood
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Kurzbeschreibung

Sechs Kollegen einer Hamburger Werbeagentur nehmen an einer abenteuerlichen Reality-TV Show teil. Das Show-Konzept: Firmen, die kurz vor der Insolvenz stehen, erhalten die Chance auf ...

Kurzbeschreibung

Sechs Kollegen einer Hamburger Werbeagentur nehmen an einer abenteuerlichen Reality-TV Show teil. Das Show-Konzept: Firmen, die kurz vor der Insolvenz stehen, erhalten die Chance auf ein 500 000 € Preisgeld, das die Firma vor dem Bankrott retten könnte. Als persönlicher Anreiz lockt die Teilnehmer außerdem ein zusätzlicher Preis für "das beste Teammitglied". Auf geht's also ins schöne Norwegen, in die Wildnis am "Ende der Welt", wo die Gruppe gemeinsam Aufgaben erfüllen soll um sich des Gewinns als würdig zu erweisen und nebenbei natürlich ein Millionenpublikum zu unterhalten. Während die Kandidaten zwischen Nervosität, Unlust und Vorfreude schon beginnen die sorgsam inszenierte Harmonie untereinander zu gefährden, lässt ein einheimischer Wirt Minuten vor Beginn des Wettbewerbs eine kryptische Warnung verlauten: "Da draußen" seien Menschen verschwunden und "irgendetwas" Beängstigendes lauere in dem riesigen Waldgebiet. Aber wer glaubt schon den Märchen eines ängstlichen Hinterwäldlers...

Cover

Wald, nichts als Wald, dazwischen einige schemenhafte Gestalten. Sind es Menschen oder.....? Man kann es nicht deutlich erkennen. Alles liegt im Nebel verborgen, es ist gleichzeitig hell und dunkel. Und ist das etwa ein Totenkopf, der durch die Bäume schimmert?
Das Cover in zwei Worten: angenehm schaurig! Passend also zum Inhalt, macht es gleich Lust aufs Lesen!

Schreibstil

Wie gewohnt stellt Thomas Finn seine Charaktere ausführlich vor, inklusive sorgfältig erarbeiteter, detailreicher Hintergründe. Sogar mein bescheidenes Namensgedächtnis hat so bis Seite 50 alle Namen intus und eine bildhafte Vorstellung der einzelnen Personen. Und dafür habe ich nur gefühlte 5 Minuten gebraucht, denn das Buch liest sich in atemberaubender Geschwindigkeit. Meisterhaft erzählt der Autor aus verschiedenen Blickwinkeln und gibt dem Leser so Einblick in die ganz persönlichen Dramen und Geheimnisse der Protagonisten. Geschickt verwendetes Fachvokabular zeugt von gewissenhafter Recherche und harmonisiert perferkt mit dem insgesamt hohen sprachlichen Niveau. Trotzdem wirft Herr Finn nicht mit überflüssigen, schwer zu verstehenden Fremdwörtern um sich, so dass der Lesefluss ungebrochen ist.


Meinung

Sechs Männlein sind in den Wald gegangen, sie wollten einen Goldschatz fangen…

...Und dann kommt alles anders als erwartet!
Von der ersten bis zur letzten Seite hat dieser Roman mich gefesselt! Durchweg interessant und spannend, kann man das Werk ohne Probleme an einem einzigen Nachmittag (oder noch besser in einer einzigen schaurigen Nacht) lesen. Und ja, "bis zur letzten Seite" meine ich wörtlich, denn sogar das Ende konnte mich noch überraschen!
Das "Kopfkino" läuft auf Hochtouren, ich habe die Buchstaben geradezu vom Papier gesaugt und sogar die Seiten auf denen "nichts passiert" sind fesselnd und spannend, da stets eine düstere, unheilvolle Atmosphäre aufrechterhalten wird.
Dass es sich um einen "Horror-Thriller" handelt hätte mich fast ein bisschen abgeschreckt, da ich kein Fan von nervenaufreibendem und blutrünstigem Horror bin. Aber glücklicherweise hat "Dark Wood" für meinen Geschmack genau die richtige Grusel-Intensität: Anschaulich, aber nicht geschmacklos; schaurig, aber nicht so, dass einem vor Angst der Spaß am Lesen vergeht.
Die Thematik ist natürlich nicht ganz neu. Die Art und Weise wie verschiedene altbekannte Themen hier verknüpft und mit neuen Ideen aufgefrischt werden, ist aber außergewöhnlich und vermeidet klischeehafte oder genretypische Lösungen. So bleibt die Spannung stets erhalten, auch wenn man manchmal das Gefühl hat zu wissen "was jetzt kommt"... denn man weiß es eben doch nicht! Gerne würde ich mehr verraten, aber ich will euch nicht den Spaß verderben, alles selbst raus zu finden zwinker

Veröffentlicht am 11.01.2017

Entspannte Unterhaltung für junge (und junggebliebene) Urban-Fantasy Liebhaber (und -Einsteiger)!

Plötzlich Banshee
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Kurzbeschreibung

Privatdetektivin Alana lebt mit ihrem besten Freund in einer Vorstadt von Santa Fe, wo seit kurzem mysteriöse Morde geschehen. Ihre eigenen Ermittlungen kollidieren hin und wieder mit ...

Kurzbeschreibung

Privatdetektivin Alana lebt mit ihrem besten Freund in einer Vorstadt von Santa Fe, wo seit kurzem mysteriöse Morde geschehen. Ihre eigenen Ermittlungen kollidieren hin und wieder mit der Arbeit der Polizei, insbesondere der unverschämt gutaussehende Detective Shane ist Alana immer wieder im Weg. Aber das ist nicht das einzige Problem der chaotischen Ermittlerin. Nicht genug, dass Alana Missgeschicke und Unglücke scheinbar magisch anzieht, sie hat auch noch die beunruhigende, von Zeit zu Zeit aber recht nützliche Fähigkeit, rückwärts laufende Uhren über den Köpfen aller Menschen zu sehen, die Auskunft über deren Todeszeitpunkt geben. Ob es ihr nun gefällt oder nicht: Alana ist eine Banshee, also eine Todesfee. Mit einer solchen Fähigkeit ausgestattet, sollte es eigentlich kein Problem sein, Leben zu retten und schaurige Morde zu verhindern, aber wie Alana schnell feststellen muss, gibt es noch andere magische Wesen in ihrer Umgebung und nicht alle sind ihr freundlich gesinnt.


Cover

Der blassblaue Totenkopf, der von pastellfarbenen Blütenmustern umspielt wird wirkt frech, lustig und ein kleines bisschen makaber. Die humorvolle Stimmung des Buches wird hier ebenso widergespiegelt, wie das verspielt-chaotische Wesen der Protagonistin. Das Ganze vor einem mattschwarzen Hintergrund ergibt ein ansprechendes Cover, das zugleich edel und frech wirkt.


Schreibstil

Autorin Nina MacKay schreibt “locker vom Hocker”, frisch und frech drauf los. Ihre Protagonistin Alana erzählt in der Ich-Form und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Sie ist eine moderne, junge Frau und genauso drückt sie sich eben auch aus. Das wirkt authentisch, ist ungemein unterhaltsam und hin und wieder ist man geneigt, ein neues Wort in den eigenen Sprachschatz aufzunehmen (Ich sage nur : “Nilpferdkacke”). Die Ich-Erzähler-Form ist natürlich eine besonders spannende Art, eine Geschichte zu erzählen; insbesondere wenn man, wie in “Plötzlich Banshee”, die Erzählerin fast ununterbrochen in ihrem Alltag begleitet und so schnell das Gefühl hat, an ihrem abenteuerlichen Leben teilzuhaben.
Zeitweise wechselt die Autorin die Perspektive und berichtet in der dritten Person, was andere Charaktere erleben. Dabei gelingt es ihr sehr gut, den Sachverhalt klarer darzustellen ohne jedoch den Erzählfluss unnötig zu unterbrechen.


Meinung

Wenn die Banshee schreit…. ist das Chaos vorprogrammiert!

“Plötzlich Banshee” ist mal wieder so ein Roman, den ich mir nicht selbst ausgesucht habe und daher nur halb freiwillig gelesen habe. Umso überraschter war ich, wie gut ich unterhalten wurde! Schon früh wird Spannung aufgebaut, nicht nur durch die eigentliche Storyline sondern auch durch zahlreiche kleine Geheimnisse und Anspielungen auf eine Vorgeschichte, die immer wieder in die Erzählung einfließen.
Das Buch ist durchweg spannend und teilweise zum Schreien komisch. Trotz wenig Ernsthaftigkeit ist es der Autorin aber gelungen, ihre Heldin Alana glaubwürdig und echt wirken zu lassen, so dass man ihr auch komplizierte und schwierige Emotionen abkauft. Und das alles im herrlich alltagssprachlichen Ton, wie beim Kaffeekränzchen unter Freunden.
Auch die übrigen Charaktere finde ich sehr gelungen, sie wirken größtenteils sympathisch und oft auch geheimnisvoll. Es ist nicht ganz einfach, herauszufinden, wer auf welcher Seite steht, was dem Leseerlebnis zusätzlichen Ratespaß hinzufügt.
Der Roman enthält zahlreiche Fantasy-Elemente, die meines Wissens nach vor allem aus der keltischen Mythologie entlehnt sind und im Laufe der Erzählung detaillierter werden und mit einer soliden Vorgeschichte verknüpft werden. Dabei bleibt die Handlung nachvollziehbar; Hintergrundinformationen werden geschickt eingestreut, ohne mit allzu vielen komplizierten Details zu langweilen.
Der modern-urbane Schauplatz stellt einen schönen Kontrast zu all dem “Märchenhaften” dar und vermeidet, dass die Geschichte in pseudoromantischen Kitsch abdriftet.
A propos Romantik: Die beinhaltete “Liebesgeschichte” ist leider nicht so ganz mein Fall, sowas finde ist einfach schnulzig. Aber da der Roman eine deutlich jüngere Zielgruppe als mich ansprechen soll und die Autorin nun wirklich nichts dafür kann, dass ich so romantisch veranlagt bin wie eine Kettensäge, ziehe ich dafür mal keine Punkte ab.
Ein bisschen übertrieben fand ich die häufigen Missgeschicke der Protagonistin. Obwohl die Autorin dafür eine wirklich gute Erklärung parat hat, habe ich beim Lesen irgendwann ein bisschen den Spaß an “Oh, noch ein Unglück” verloren. Zum Glück ist mir nur eine solche Szene in Erinnerung geblieben. Insgesamt liest sich der Roman sehr schnell und entspannt und bleibt durchweg interessant.
Das Ende erschien mir etwas abrupt und zu schnell und lieblos erzählt wofür ich nun doch geneigt war, einen Stern abzuziehen. Da aber der eigentliche Handlungsstrang hervorragend zu Ende gebracht wurde und das Buch mich durchweg gut unterhalten hat, bleibe ich bei 5 Sternen.