Liebesgeschichte mit Crime-Elementen
Michaela Grünig – Ohne Ziel ist der Weg auch egal
Lenja Schätzing ist gekränkt und verletzt, als der Arzt Benedikt Hohenfels sie verlässt und ein Auslandsjahr bei Ärzte ohne Grenzen machen will. Doch ...
Michaela Grünig – Ohne Ziel ist der Weg auch egal
Lenja Schätzing ist gekränkt und verletzt, als der Arzt Benedikt Hohenfels sie verlässt und ein Auslandsjahr bei Ärzte ohne Grenzen machen will. Doch das will Lenja nicht auf sich sitzen lassen. Bei einem Sprung in die Tiefe kommt ihr die rettende Idee:
Ben ist noch einige Zeit Vertretungsarzt in der Seniorenresidenz Schloss Winterfreude und wenn er nicht zu ihr kommt, dann muss Lenja zu ihm. Also zieht sie in die prunkvolle Seniorenresidenz als die sechsundsiebzigjährige Karla Meyer, ausgestattet und maskiert von ihrer besten Freundin Beate. Ihr bester Freund und Chef Tim, ist gar nicht davon begeistert, denn wenn Karla in die Residenz zieht, kann sie nicht die dringend benötigten Drehbücher für die erfolgreiche Fernsehserie schreiben. Lenja alias Karla lässt sich aber nicht davon abhalten. Doch langweilig wird es Karla dort auch nicht, denn schon bald gibt es Verletzte und die Senioren, allen voran Bens Oma Gloria, sind alles andere als langweilige Senioren. Doch kann Lenja Ben zurück erobern? Wer steckt hinter den Körperverletzungen?
Der Roman ist flüssig, locker, humorvoll, spannend, temporeich und fesselnd geschrieben und hat mich von Anfang an gefangen genommen.
Ich konnte mich sofort gut in die Geschichte einlesen, die witzig und dramatisch zugleich war und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen.
Der Spannungsbogen wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten, ein hohes Tempo wird vorgelegt und es gab keine Seite wo man nicht schmunzeln konnte. Schon nach den ersten Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Ich konnte mich sehr gut in die Gefühlswelt der Hauptpersonen rein versetzen.
Lenja ist auf ihre liebevoll-dramtische Art einfach nur sympathisch, mal schwebt sie auf Wolke 7 bevor sie dann wieder ganz tief stürzt. Sie hat schon alles dran gesetzt um Ben zu halten und will ihn einfach nicht aufgeben. Doch irgendwann kommt der Punkt, wo sie überlegen muss, ob sie ihn wirklich will.
Ben, wirkte den Großteil des Buches blass und unsympathisch, und ich fragte mich nicht nur einmal, ob er überhaupt den ganzen Aufwand wert ist. Aber wo die Liebe hinfällt. Wenn Lenja glücklich mit ihm werden will, dann muss sie auch um ihm kämpfen.
Tim, der beste Freund von Lenja, bekommt einen eigenen Erzählstrang. Auch er ist sympathisch obwohl seine Weibergeschichten ein bisschen to much sind, trotzdem hat er das Herz am rechten Fleck und erst muss der Kopf einmal richtig durchgerüttelt werden, bevor er vernünftig wird.
Adam mochte ich sofort, auch wenn er einfach nicht ganz einzuordnen war.
Gloria, die Oma von Ben, entwickelte sich im Laufe des Buches ziemlich schnell zu einer sympathischen Frau, mit Herz und Tiefe.
Die Herrenrunde waren allesamt einfach nur sympathisch und sind mir wahnsinnig schnell ans Herz gewachen.
Alle Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet, hatten Tiefe und kamen glaubhaft rüber.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind ebenfalls gut beschrieben und detailreich was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.
Dieses Buch hat mich berührt und bereitete mir Freude beim Lesen.
Die Perspektivwechsel zwischen Lenja und Tim machten das Buch spannend und schon nach kurzer Zeit konnte ich mich in die Geschichte fallen lassen.
Die Autorin verbindet am Ende des Buches alle Handlungsstränge und lässt keine weiteren Fragen offen. Ein schönes, spannendes Ende mit vielen Wendungen und Überraschungen.
Ein Roman, der die Langeweile vertreibt und ein paar schöne Lesestunden garantiert.
Das Cover ist grell und aufwendig gestaltet, ein Labyrinth mit verschlungenen Pfaden. Die Farben geben dem Cover eine sommerliche Note. Das Cover und auch der Titel stehen im Einklang mit dem Buch. Eine Liebesgeschichte mit Crime-Elementen.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne.