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Veröffentlicht am 21.06.2020

Liebe und Tragik

Zweimal im Leben
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Über dieses Buch hatte ich im Vorfeld viele geteilte Meinungen gehört, was mich allerdings auch wiederum neugierig gemacht hat - denn gerne bilde ich mir eine eigene Meinung. Und um es vorweg zu nehmen: ...

Über dieses Buch hatte ich im Vorfeld viele geteilte Meinungen gehört, was mich allerdings auch wiederum neugierig gemacht hat - denn gerne bilde ich mir eine eigene Meinung. Und um es vorweg zu nehmen: mir hat es gefallen!

Das Buch spielt auf verschiedenen Zeitebenen und handelt von Cahterine und Lucian, die vor 15 Jahren als Studenten für kurze Zeit ein Paar waren. Doch Catherine hatte sich damals aprupt von Lucian getrennt, ohne dass er oder ihre Freundin den wahren Grund kannten. Inzwischen ist sie mit Sam verheiratet und hat zwei Kinder. Doch dann trifft sie wieder auf Lucian. Beide haben in der Vergangeheit den jeweils anderen nicht vergessen können.


Es ist eine vielschichtig angelegte Story, bei der erst nach und nach klar wird, was der Grund für den jeztigen Zustand von Catherine ist. Abwechselnd wechselt die Autorin von kurzen Passagen in der Gegenwart, zur Vergangenheit vor 15 Jahren und in die nahe Vergangenheit, die vier Monate zurückliegt. Aber auch aus Sicht von Lucian wird erzählt, so lernt der Leser beide "Hauptdarsteller" ziemlich gut kennen.

Genauso wie seine Freundestruppe, mit denen Lucian seine Zeit verbringt, ist er immens reich. Lucian, Harry, Rahel, Lukas und Alex leben dekadent, in den Tag hinein, feiern ausschweifend, und stehen oft in den Klatschmagazinen. Doch richtig glücklich ist keiner von ihnen, alle haben Tragödien oder unglückliche Zeiten durchlebt.

Catherine war damals in der Studentenzeit schon eine, die anders war als alle bisherigen Freunde Lucians. Sie kommt aus einem einfachen, aber glücklichen Elternhaus. Doch auch Catherine hat in den letzten Jahren Schicksalschläge, die sie verändert haben, verkraften müssen.

Clare Empson hat es geschafft, eine sehr emotionale Story zu erzählen, bei der erst nach und nach die vollständige Tragödien ans Licht kommen. Sie hat Charaktere geschaffen, die einerseits abstoßen, die einem anderseits aber auch leid tun, die sich aber auch so entwickeln, dass es glaubhaft bleibt.

Vor allem aber hat sie mich mit der Story gefesselt, in der es um Gefühle, Leid und um unerfüllte Liebe und um Tragik geht, ein Strudel von Empfindungen und Begebenheiten, die unweigerlich zu diversen Katastrophen führen. Auch wenn es hier viel um Charakterstudien und Empfindungen, m Beziehungen und ihr Scheitern, Liebe, Verzweiflung und das Aufarbeiten der Vergangenheit geht und es nicht so sehr um Spannung geht, hat mich das Buch doch sehr fesseln und auch berühren können. Was ist richtig, was ist falsch? Wieso führt eins zum anderen? Im Mittelteil hätte es ein klein wenig gestrafft werden können, doch am Ende beginnt die Spirale der Ereignisse sich immer schneller zu drehen. Am Ende muss man dann erst einmal tief Luft holen.


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Veröffentlicht am 24.05.2020

Anders als gedacht

Marta schläft
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Ein Mord- und ein Opfer. Vergangenheit, und Gegenwart. So einfach ? Nein, hier spielt Romy Hausmann mit den Figuren und auch mit dem Leser.

Nadja will ihrer Freundin helfen, als diese in Not geraten ...

Ein Mord- und ein Opfer. Vergangenheit, und Gegenwart. So einfach ? Nein, hier spielt Romy Hausmann mit den Figuren und auch mit dem Leser.

Nadja will ihrer Freundin helfen, als diese in Not geraten ist. Der Notfall erweist sich als Leiche, die beseitigt werden muss. Doch schnell wird aus der Hilfe eine Bedrohung für Nadja.

Anfangs etwas verwirrend, weil viele Fäden, viele scheinbar nicht zusammenhängende Sequenzen erzählt werden, dennoch schon von Beginn an wurde ich dadurch auch neugierig. Was steckt hinter den Fäden, wie hängt alles zusammen? Verschiedene Rückblenden und ein aktuelles Geschehen, welches immer wieder neue Wendungen und Überraschungen bereit hält. Wem kann man trauen, wen betrauern? Es gibt nicht die Guten und die Bösen, es gibt Schuldige und Geschädigte, Misshandelte und Opfer. Die Übergänge sind fließend und wechselhaft.

Dieser Thriller war anders, er ist nicht überaus blutig, er spielt auf der psychischen Ebene, er punktet mit sich veränderten Protagonisten und mit den Gefühlen des Lesers, der eigentlich keinem der Akteure so richtig trauen kann.

Nachdem ich mich darauf eingelassen habe, diese Fäden anfangs nicht immer überblicken zu müssen, hat der Roman mir spannende Unterhaltung beschert und war nach zwei Tagen ausgelesen. Ein Buch, bei dem man über Schuld noch eine Weile nachgrübelt, auch nach dem die Buchdeckel schon lange geschlossen hat.

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Veröffentlicht am 28.04.2020

Etwas zu verwirrend

Qube
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London 2091. Investigativjournalist Calvary wird niedergeschossen. UNO Agentin Fran Bittner ermittelt. Es geth um künstliche Intelligenz, um Zukunfsszenarien, um eine ziemlich ausgeklügelte Welt von morgen. ...

London 2091. Investigativjournalist Calvary wird niedergeschossen. UNO Agentin Fran Bittner ermittelt. Es geth um künstliche Intelligenz, um Zukunfsszenarien, um eine ziemlich ausgeklügelte Welt von morgen. Manchmal für mich zu technisch, zu verwirrend. Tom Hillenbrand konnte mich mit seinen Krimis weitaus mehr begesitern.
Dennoch bewundere ich die Vielfalt an Ideen, die Hillenbrand hier hat. Vielleicht hätte ich den Vorgängerband Hologrammatica lesen sollen, um an manchen Stellen ein besseres Verständnis zu haben.

Wer futuristische Romane liebt, der wird bei den vielen Ideen und Szenarien, die der Autor sich hier erdacht hat, sicherlich begeistert sein.

Durch ein ganz bestimmtes Spiel wird es in der zweiten Hälfte etwas spannender, zudem kamen gut gemachte, überraschende Wendungen und ein nachdenkliches Ende, damit konnte mich Hillenbrand am Ende dann auch noch fesseln.

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Veröffentlicht am 28.04.2020

Vorlesegeschiche für Grundschulkinder

Land unter bei Samuel
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Samuels Familie ist umgzogen, das heißt nicht nur neue Wohnung und neue Schule, sondern auch neue Freunde finden. Samuel ist ein neugieriges und vor allem einfallsreiches Kind, seine Gedanken drehen sich ...

Samuels Familie ist umgzogen, das heißt nicht nur neue Wohnung und neue Schule, sondern auch neue Freunde finden. Samuel ist ein neugieriges und vor allem einfallsreiches Kind, seine Gedanken drehen sich um neue Erfindungen und neue Wortwitze. Wenn ihm etwas nicht passt, oder es in der neuen Klasse Ärger gibt, dann verwandelt er sich gedanklich gern in einen Dinosaurier.

Susanne Weber, die Autorin,hat in diese kindgerechte Geschichte viel hineingepackt. Einmal den Schulwechsesl und das neue Freunde finden, mit all seinen Schwierigkeiten, Geschwister-Rivalitäten, insbesondere, wenn die größere Schwester schon pubertäre Probleme hat. Ein weiterer wichtiger Augenmerk wird auf Umweltschutz, Klimaerwärmung und seinen Folgen und der Frage, was man selber tun kann, gelegt. Dieser Punkt wurde sehr ausführlich und intensiv behandelt. Dabei erfahren die Kinder nicht nur etwas über die untergehende Inselgruppe Kiribati, sondern auch einiges mehr.

In dieser Geschichte fehlte ein bisschen ein Spannungsbogen, der Text ist zum Vorlesen etwas lang und nicht immer sind die Gedankensprünge (gerade wenn es um den Dinowandler geht) von Samuel im Text sofort nachvollziehbar, dennoch war "Land unter " eine passende Geschichte für kleine Umweltschützer oder solche, die es einmal werden wollen.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

kurzweilig und abwechslungsreich

Die Verstoßene
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Wieder einmal hat mich Autor Michael Meinert mit seiner Hochwaldsaga fesseln können. Er kann einfach gute Geschichten erzählen.

Die Verstoßene ist Band 5, da aber in jedem Band wechslende Protagonisten ...

Wieder einmal hat mich Autor Michael Meinert mit seiner Hochwaldsaga fesseln können. Er kann einfach gute Geschichten erzählen.

Die Verstoßene ist Band 5, da aber in jedem Band wechslende Protagonisten (verschiedene Personenen/Generationen einer Familie) die Hauptrolle spielen, kann jeder Band einzeln gelesen werden.

Es ist das Jahr 1914. Baronesse Lydia von Gedigk bekommt durch Vermittlung ihrer einstigen Schulfreundin eine Erzieherinnenstelle. Doch ihrem Arbeitgeber Graf Wedell hat sie bisher noch nicht ihren dunklen Fleck in ihrer Vergangenheit beichten können. Viele Momente verstreichen, irgendetwas kam immer dazwischen. Als sich wieder eine Gelegenheit bietet reinen Tisch zu machen, ist es zu spät....dem Graf wurde ein Brief übermittelt, der sie bloßstellt. Fast gelichzeitig bricht der Krieg aus und der Graf wird eingezogen. Lydia hat eine Gnadenfrist gewährt bekommen, soll aber am Jahresende das Gut verlassen.

Lydia und auch die Grafenmutter versuchen Briefe zu schreiben um den Graf von seiner Meinung abzubringen, als er aber nicht reagiert, wagt Lydia im Januar 1915 die gefährliche Reise an die Westfront.

Wieder einmal ein christlicher Roman, der mich sehr fesseln konnte. Diesmal etwas weniger mit der Figur der Lydia, deren Verhalten ich nicht immer nachvollziehen konnte, (auch wenn sie mir nicht unsymphatisch war). Wirklich gut punkten konnte der Roman mit den geschichtlichen Aspekten. Die Grabengefechte an der Westfront, die masiven Verluste, de Hölle, durch die die Männer an der Front und in den Lazaretten gehen mussten, man kann es regelrecht fühlen beim Lesen . Am Buchanfang sind Karten beigefüg, die die Situation der Grenzverläufe zur besseren Veranschaulichung verdeutlichen.

Ein Hauptanliegen im Roman ist "Vergebung" bzw. Verzeihen. Muß man für ein Vergehen sein Leben lang büßen? Einmal sündig, immer sündig ? Graf Wedell ist in der Vergangenheit hintergangen worden, daher kann und vor allem will er nicht mehr glauben, dass Menschen sich ändern können. Seine Gewissenskonflikte werden gut beschrieben. Ein großer Pluspunkt im Roman sind auch die tiefsinnigen und anregenden Gespräche von Wedell mit einer französichen Krankenschwester, als sich der Graf in französicher Gefangenschaft befindet.


Diesmal 4,5 Sterne von mir!

Der Roman blieb die ganze Zeit über hochspannend und interessant und überaus fesselnd. Ich kann die Reihe nur jedem empfehlen, der wie ich den Mix aus Spannung, Romantik und christlichem Glaube mag.

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