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Veröffentlicht am 10.06.2020

Ich habe mir mehr davon versrochen

Die Bestimmung
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Buchinfo
Was ist deine Bestimmung? Wo gehörst du hin? Was, wenn deine Wahl den Tod bedeuten könnte? Beatrice muss sich entscheiden ...

Altruan – die Selbstlosen. Candor – die Freimütigen. Ken – die Wissenden. ...

Buchinfo
Was ist deine Bestimmung? Wo gehörst du hin? Was, wenn deine Wahl den Tod bedeuten könnte? Beatrice muss sich entscheiden ...


Altruan – die Selbstlosen. Candor – die Freimütigen. Ken – die Wissenden. Amite – die Friedfertigen. Und Ferox – die Furchtlosen. In fünf Fraktionen wurde die Welt nach dem letzten großen Krieg aufgeteilt, und für eine davon muss sich Beatrice entscheiden. Doch der geheime Eignungstest, den sie wie alle Sechzehnjährigen durchläuft, zeigt ein gefährliches Ergebnis: Sie ist eine Unbestimmte – und Unbestimmte gelten als Gefahr für die Gemeinschaft. Beatrice sucht Schutz bei den wagemutigen Ferox, stellt sich der harten Aufnahmeprüfung. Und gerät ausgerechnet hier ins Zentrum eines Konflikts, der nicht nur ihr Leben bedroht, sondern auch das all derer, die sie liebt …(Quelle: Lesejury)

Anfang
In unserem Haus gibt es nur einen einzigen Spiegel. Er befindet sich hinter einer Schiebetür im Flur des oberen Stockwerks. Meine Fraktion gestattet es mir, jeweils am zweiten Tag eines jeden dritten Monats davorzustehen, immer dann, wenn meine Mutter mir die Haare schneidet.

Meine Meinung
Beatrice steht kurz vor ihrem 16. Geburtstag und somit auch vor einer Entscheidung, die ihr Leben verändern wird. Sie muss eine der fünf Fraktionen wählen, in der sie dann zukünftig leben wird. Um es den Jugendlichen leichter zu machen, werden Tests durchgeführt, deren Auswertung deutlich macht, zu welcher Fraktion die Menschen passen. Bei Beatrice kommt allerdings das schlimmste raus, was hätte passieren können: Sie ist eine Unbestimmte und kann keiner der Fraktionen klar zugeteilt werden. Unbestimmte sind gefährlich für die Gesellschaft und so kann sie mit niemandem darüber reden und muss ihre Entscheidung ganz alleine treffen.

Bevor ich die Bücher gelesen habe, habe ich den ersten Film gesehen. Beides hatte einen so starken Hype erlebt, dass man ja gar nicht dran vorbeigekommen ist. Nachdem der Film mich etwas unbefriedigt zurückgelassen haben, wollte ich unbedingt die Bücher lesen. Oftmals sind diese besser und enthalten noch einige Hintergrundinformationen, die gar nicht alle in die Filme gepackt werden können. Hier war das leider nicht so. Das kann man nun natürlich positiv auslegen und sagen, dass die Filmemacher einen guten Job geleistet haben. Oder aber negativ, dass das Buch nicht genug hergibt, was man für einen Film kürzen muss.

Was mir wirklich gut gefallen hat, ist die Ausarbeitung der Charaktere. Alle haben eine gewisse Tiefe und wirken dadurch greifbar und realistisch. Einzig und allein zu Tris konnte ich einfach keine Verbindung herstellen. Auch wenn das Buch aus ihrer Sicht geschrieben ist, was für gewöhnlich mehr Nähe schafft, hatte ich immer eine gewisse Distanz zu ihr. Hätte man sie zwischenzeitlich gegen jemand anderen ausgetauscht, wäre das für mich auch kein Problem gewesen. Das macht es dann natürlich schwierig mit der Protagonistin zu fühlen.

Ich konnte mir während des Lesens leider kein wirklich gutes Bild der politischen Situation und den Fraktionen machen. Mir fehlte einfach die Geschichte dahinter. Warum ist es dazu gekommen? Wer hat das so bestimmt? Warum ausgerechnet diese Fraktionen? Hat sich noch niemand dagegen aufgelehnt? Die ein oder andere Frage hat sich dann in den kommenden Bänden beantwortet, aber manche Dinge hätten auch direkt besser und umfangreicher erklärt werden können.

Hätte ich den Film nicht gesehen, hätte ich mir die Umgebung und die Welt, in der Tris lebt, nicht so recht vorstellen können. Der Schreibstil der Autorin ist nicht so bildgewaltig wie bei anderen Schreiberlingen dieses Genres. Ich habe nichts gegen einen eher etwas zurückhaltenderen Schreibstil und muss auch nicht jedes Schräubchen bis ins kleinste Detail beschrieben bekommen haben, aber ein klein wenig mehr hätte es für mich dann doch sein dürfen.

Wovon ich gerne etwas weniger gehabt hätte, sind die Gewalt und die Brutalität, die bei den Ferox an den Tag gelegt werden. Sie stehen für Mut und Tapferkeit, spinnen aber Intrigen, prügeln sich eigentlich ununterbrochen und schrecken nicht davor über Leichen zu gehen, wenn es um den eigenen Vorteil geht. Für mich hat so eine Gewaltbereitschaft nichts mit Mut und Tapferkeit zu tun. Auch kann ich mir vorstellen, dass es für den ein oder anderen Jugendlichen vielleicht doch zu viel war und die ein oder anderen Eltern das sicherlich nicht gebilligt hätten, wenn sie es wissen würden.


Fazit
Ein Buch, das man gelesen haben kann, aber nicht muss. Wer die Geschichte noch nicht kennt, sie aber gerne lesen wollen würde, dem empfehle ich den Film. Das geht einfach wesentlich schneller und man bekommt nicht weniger Information als beim Lesen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2020

Eine Liebeserklärung an die Liebe

Meine erste bis neunundneunzigste Liebe
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Buchinfo
Was ist die Liebe? Wo fängt sie an, wo hört sie auf – und wo genau ist sie überhaupt zu finden? Eine junge Frau schweift durch ihre Erinnerung und erzählt von den neunundneunzig Lieben in ihrem ...

Buchinfo
Was ist die Liebe? Wo fängt sie an, wo hört sie auf – und wo genau ist sie überhaupt zu finden? Eine junge Frau schweift durch ihre Erinnerung und erzählt von den neunundneunzig Lieben in ihrem Leben. Dabei zeigt sich, dass die Liebe ebenso in großen Gefühlen auftritt wie in flüchtigen romantischen Augenblicken, die ihr Ende bereits in sich tragen.
Und so vielfältig, wie die Liebe Gestalt annimmt, so unterschiedlich sind die Gründe für ihr Scheitern: Die erste Liebe, im Vorschulalter, zerbricht am Unvermögen der Protagonistin, Würstchen mit Pommes zuzubereiten. Die sechsundzwanzigste Liebe ruft nie wieder an. Und die dreiundachtzigste Liebe kann einer Illusion nicht standhalten.
Jasna Mittler beschreibt in einnehmender, fantasievoller und immer wieder überraschender Weise die Suche nach der einen, gleichberechtigten Liebe, die bleibt. Ihre Geschichten sind so herzerwärmend, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. (Quelle: Lesejury)

Anfang
Meine erste Liebe war mein Cousin. Ein halbes Jahr älter als ich, hellblond mit braunen Augen. Wir haben viel miteinander gespielt, zu einer Zeit, als wir noch nicht zur Schule gingen. Einmal spielten wir Heiraten.

Meine Meinung
Das Buch war etwas anders als ich es zu Anfang erwartet hatte. Da ich es online bestellt habe (und somit nicht reinblättern konnte) dachte ich, dass es sich um einen Roman mit Fließtext handelt. Allerdings hat Jasna Mittler jeder ihrer 99 Lieben ein eigenes kurzes Kapitel gewidmet. Statt einem großen Text erhält man also 99 kurze Kapitel, die einen Umfang von maximal drei Seiten haben (manche auch nur eine halbe Seite). Neu kostet die gebundene Ausgabe 14,99 €. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich froh bin, dass ich sie gebraucht für 1,89 € erhalten habe. Knapp 15 € hätte ich unangebracht gefunden und mich sehr geärgert.

Die erse Liebe wurde in dem Cousin gefunden. Wie sicherlich jeder, hat auch die Autorin bereits im Kinderalter "geheiratet". Bereits da habe ich mich selbst wiederentdeckt. Es existiert noch ein Video, auf dem ich mit Gardine als Schleierersatz meine große Kindergartenliebe heirate, während im Hintergrund die Musik von Benjamin Blümchen zu hören ist. So schnell wie diese "Ehe" geschlossen wurde, so schnell war sie auch wieder vorbei ^^

Ihre nächsten Lieben beschreiben Klassenkammeraden, neue Mitschüler, Nachbarsjungen und Fernsehstars. Auch da musste ich mit einem wissenden Lächeln schmunzeln. In der Grundschule wurden fast täglich Zettelchen unter den Tischen durchgereicht auf denen "Willst du mit mir gehen? Kreuze an: Ja Nein Vielleicht" stand. Meine erste "Fernsehliebe" war David Bowie in dem Film "Die Reise ins Labyrinth" und ich saß nach einem Zirkusbesuch heulend im Wohnzimmer weil ich den Sohn des einen Artisten nie wieder sehen würde, obwohl meine Liebe doch sooooooo groß und schmerzhaft war.

Da ich aus eigener Erfahrung wusste, wie schwer es ist, gegen große Geschwister zu bestehen, hielt ich zu dem zarten Jungen. Als ich sogar noch entdeckte, dass der Eiswürfel in meiner Cola die Form eines Herzens hatte, deutete ich das als Zeichen - hier musste es sich um wahre Liebe handeln.
(Seite 19)

Ob die Rückkehr zu einer Kinderliebe oder der unschuldige Urlaubsflirt mit Händchenhalten und Küssen (aber ohne Zunge!), die Kuppelei der besten Freundin mit dem besten Freund des eigenen Herzensjungen oder die Knutscherei beim Flaschendrehen - jeder wird sich in all diesen Geschichten von Jasna Miller wiederfinden.

Der Junge mit dem man das erste Mal erlebt um es "endlich hinter sich zu bringen", Lieben die man nur in Gedanken auslebt, da es sich um den Freund des eigenen festen Freundes handelt, eine Liebe die nur einen kurzen Flirt überdauert oder nur einen One-Night-Stand lang hält. Wir alle hatten diese Lieben auf die ein oder andere Weise. Ebenso wie Jasna Mittler.

So fand ich mich früher als erwartet und mit knurrendem Magen vor dem Studentenwohnheim wieder und hatte von meiner vierundsiebzigsten Liebe immerhin zwei Dinge gelernt: erstens, niemals hungrig zu einem Date zu gehen, und zweitens: niemals wieder die Worte "dziewczynka", das Mädchen, und "dziwka", die Hure, zu verwechseln.
(Seite 116)

Fazit
Es ist ein schönes kleines Büchlein über die Lieben, die einen im Leben begleiten. Oft erkennt man sich selbst wieder und erinnert sich (teils wehmütig, teils froh darüber, dass es nicht die "ewige Liebe" war) an seine eigenen Lieben. Mir persönlich haben allerdings die wirklichen Emotionen gefehlt. Jede dieser Lieben wurden recht schnell und "kühl" abgehandelt. Alle Kapitel lesen sich sehr flüssig und ich hatte das gesamte Buch in ungefähr zwei Stunden durch.
Ein amüsanter, kurzweiliger Spaß für zwischendurch, der einen selbst nochmal in die eigene Vergangenheit befördert. Ich fand es schön, mich an meine eigenen Lieben zu erinnern, allerdings wird mich dieses Buch vermutlich nicht durch mein Leben begleiten. Als Geschenk sicher eine schöne Sache, aber mehr dann leider auch nicht.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Und sie düsen und vögeln wieder durch die Straßen

Rocker Geschichten 2 | Erotische Erlebnisse
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Buchinfo
Die harten Jungs sind wieder mit ihren schweren Maschinen unterwegs. Und sie erleben erotische Abenteuer am laufenden Band. Egal, ob einem eine willige Ärztin über den Weg läuft, man eine einsame ...

Buchinfo
Die harten Jungs sind wieder mit ihren schweren Maschinen unterwegs. Und sie erleben erotische Abenteuer am laufenden Band. Egal, ob einem eine willige Ärztin über den Weg läuft, man eine einsame Camperin überrascht, oder vom Fleisch der Metzgereiverkäuferin überwältigt wird. Überall prickelt es und es wird eng in der Hose. Auch die Begegnungen mit der Schrauberin in der Werkstatt, einer Hochstaplerin, einer Stewardess oder der Gärtnerin enden meist hocherotisch. Ganz zu schweigen von dem Treiben während einer Party mit den Teilnehmerinnen der Miss-Germany-Wahl ...Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen. (Quelle: Lesejury)

Anfang
Sie war mit ihrem Medizinstudium fertig und hatte gemeinsam mit ihrer Freundin eine gemeinschaftliche Praxis eröffnet. Eigentlich scheute sie das Risiko, doch sie über nahmen die Praxis von einem alten Arzt, der schon lange im Ort wohnte und nun in Rente gehen wollte. Eine einmalige Gelegenheit fanden sie, und sagten kurzerhand zu.

Meine Meinung
Und da wären sie wieder - die Rocker der RedSocks...und sie vögeln sich wieder durch die Straßen. Wer den ersten Teil "Rocker Geschichten" gelesen hat, dem kommt das ganze nicht ganz unbekannt vor. Es sind eben wieder Jungs, die auf Motorrädern umherfahren und Sex haben.

Beim Vorgänger habe ich bemängelt, dass einige von den harten Rockern noch Jungfrauen sind, die bei Mutti wohnen. Auch wenn das hier ebenfalls so ist, werde ich das jetzt nicht wieder hochholen.
Stattdessen möchte ich eine Sache ansprechen, die mir auch im ersten Teil schon aufgefallen ist. Safer Sex. Wobei, diese Sache ist mir nicht aufgefallen - es gibt ihn nämlich nicht. Niemand macht sich Gedanken über Krankheiten oder Nachwuchs, aber alle jodeln da ungehemmt rum.
Das ist ein Thema, das mich in vielen erotischen Romanen stört und worüber ich mich ewig aufregen könnte. Verhütung muss nicht unsexy sein und kann wie selbstverständlich einfach nebenher in einem Satz erwähnt werden.

Insgesamt haben mir die Geschichten aus dem zweiten Teil aber besser gefallen als aus dem vorherigen Band, weswegen ich auch einen Stern mehr vergebe.

Fazit
Teil 2 gefällt mir besser als sein Vorgänger, hat aber leider trotzdem nicht ausgereicht um mich vom Hocker zu hauen.
Wie auch im ersten Band fehlt mir hier der Safer Sex, über den niemand einen Gedanken zu verlieren scheint.

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Konnte mich leider nicht so mitreißen, wie ich es gehofft habe. Schade!

Das Zimmer der Wunder
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​Buchinfo
Manchmal ist das Leben selbst schon Wunder genug

Nur ein Moment, doch er kann alles verändern. Das erfährt Karrierefrau Thelma am eigenen Leib, als ihr Sohn Louis durch einen LKW von seinem ...

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Manchmal ist das Leben selbst schon Wunder genug

Nur ein Moment, doch er kann alles verändern. Das erfährt Karrierefrau Thelma am eigenen Leib, als ihr Sohn Louis durch einen LKW von seinem Skateboard gerissen wird. Louis überlebt schwer verletzt, liegt im Koma. Vier Wochen – wenn sich sein Zustand bis dahin nicht verbessert, sehen die Ärzte wenig Hoffnung. In ihrer Verzweiflung findet Thelma in Louis‘ Zimmer eine Liste mit Dingen, die er sich fürs Leben vorgenommen hat: Karaoke singen, einen Marathon laufen, ein Duett mit einem bekannten Rapper ... Thelma beginnt seine Wünsche für ihn zu erfüllen. Wird es ihr gelingen, dadurch seinen Überlebenswillen zu wecken? (Quelle: Lesejury)

Anfang
"Louis, es ist höchste Zeit! Los jetzt, steh auf unf zieh dich an, ich wiederhole es nicht noch einmal, wir sind spät dran, es ist schon zwanzig nach neun."
So ungefähr fing dieser Tag an, es sollte der schlimmste meines Lebens werden. Noch wusste ich es nicht, aber um 10 Uhr 32 würde dieser Samstag, 7. Januar 2017, mein Dasein in ein Davor und ein Danach einteilen.

Meine Meinung
Am 07. Januar 2017 um 10.32 Uhr passiert das Schlimmste, was Eltern zustoßen kann. Nach einem blöden Streit wegen eigentlichen Nichtigkeiten wird Louis von einem LKW angefahren. Für Thelma pausiert die Welt - und ihr Herz sicherlich auch für ein paar Schläge.

Louis liegt im Koma und Thelma will seine Bucket-List für ihn abarbeiten um ihrem Sohn nah zu sein und nicht verrückt zu werden. Vielleicht kommt Louis selbst nicht mehr dazu all diese Dinge zu erleben...

Da ich ein sehr emotionaler Mensch bin und die Geschichte sich vom Klappentext sehr gut las, wollte ich dieses Buch unbedingt haben. Ich hatte mich auf einen Mix aus Tränen und Lachen eingestellt und wurde zwar nicht gänzlich enttäuscht, aber auch nicht vollends befriedigt.

Die Idee, dass eine Frau im besten Alter die Bucket-List des Teenager Sohnes abarbeitet, gefiel mir extrem gut. Allerdings muss ich sagen, dass ich einige Wünsche darauf doch recht merkwürdig fand. Natürlich kann ich nachvollziehen, dass ein pubertierender Junge gerne mal die Brüste seiner Lehrerin anfassen würde, allerdings finde ich es doch befremdlich, wenn seine Mutter dies dann tun will (und es auch schafft)...von der Begründung für die Lehrerin ganz zu schweigen.

Insgesamt wurde es Thelma meiner Meinung nach auch viel zu leicht gemacht. Sie konnte für mein Empfinden Dinge, die man eigentlich nicht so schnell erlaubt bekommt oder umsetzen kann, mit viel zu wenig Mühe und Zeit einfach durchziehen. Da hätte ich ein wenig Realitätsnähe doch begrüßt.

Wunderbar fand ich Thelmas Weiterentwicklung. Louis' Unfall hat sie zwar aus der Bahn geworfen, ihr so aber einen völlig neuen Blick auf die Welt und ihr Leben ermöglicht. Viele ihrer Gedankengänge oder Handlungen konte ich gut nachvollziehen und empfand ich als sehr realistisch.

Das Buch wird aus Thelmas und Louis Sicht aus dem Koma erzählt, was mir sehr gut gefallen hat. Ich mag Perspektivwechsel gerne, wenn sie gut gemacht sind - und das ist hier definitiv der Fall.

Der Schreibstil ist schön locker leicht, was ein zügiges Vorankommen garantiert. Das macht das Buch kurzweilig und eignet sich dadurch gut als Urlaubslektüre oder für kalte Abende auf dem Sofa.

Fazit
Ein kurzweiliges "Frauenbuch", das weniger emotional ist als ich dachte. Auch wenn ich Thelmas Charakterentwicklung als realistisch und sehr gut empfand, wurde es ihr bei der Umsetzung der Bucket-List doch zu einfach gemacht. Insgesamt war mir das Buch leider zu vorhersehbar, als dass es mich richtig hätte mitreißen können.

Trotzdem spreche ich eine Leseempfehlung für alle aus, die diese Art von Büchern mögen.

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Veröffentlicht am 01.12.2019

Dieses Buch hätte so gut sein können - aber leider hat der Autor zu viel verschenkt

Der Store
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Buchinfo
Du bekommst alles im Store.
Aber es hat seinen Preis.

Der Store liefert alles. Überallhin. Der Store ist Familie. Der Store schafft Arbeit und weiß, was wir zum Leben brauchen. Aber alles hat ...

Buchinfo
Du bekommst alles im Store.
Aber es hat seinen Preis.


Der Store liefert alles. Überallhin. Der Store ist Familie. Der Store schafft Arbeit und weiß, was wir zum Leben brauchen. Aber alles hat seinen Preis.

Paxton und Zinnia lernen sich bei Cloud kennen, dem weltgrößten Onlinestore. Paxton hat dort eine Anstellung als Security-Mann gefunden, nachdem sein Unternehmen ausgerechnet von Cloud zerstört wurde. Zinnia arbeitet in den Lagerhallen und sammelt Waren für den Versand ein. Das Leben im Cloud-System ist perfekt geregelt, aber unter der Oberfläche brodelt es. Die beiden kommen sich näher, obwohl sie ganz unterschiedliche Ziele verfolgen. Bis eine schreckliche Entdeckung alles ändert. (Quelle: Lesejury)

Anfang
Tja, ich werde bald sterben!
Viele Leute schaffen es ans Ende ihres Lebens, ohne zu wissen, dass sie es erreicht haben. Eines Tages geht einfach das Licht aus. Ich hingegen habe einen Termin.
Da ich keine Zeit habe, ein Buch über mein Leben zu schreiben, wie es mir alle nahelegen, muss das hier ausreichen. Ein Blog ist doch ziemlich passend, oder nicht?

Meine Meinung
Nachdem die Klimakatastrophe eingetreten ist und der Mensch die Erde fast gänzlich zerstört hat, gibt es ein paar Orte, an denen ein paar Auserwählte recht komfortabel leben können. Während in den Städten der Straßenkampf tobt und die Menschen um ihr Überleben kämpfen, werden die Bewohner der Cloud-Zentren medizinisch versorgt, haben ein sauberes Heim und können sich in Läden und Restaurants alles holen, was sie wollen. Warum dann nicht alle bei Cloud arbeiten und leben? Weil eben nicht jeder dafür geeignet ist.

Dieses Buch hätte so gut sein können - aber leider hat der Autor zu viel verschenkt.

Am Anfang war ich wirklich noch positiv gestimmt. Mir gefiel der Schreibstil und die Beschreibungen, der Leser wird ohne langes Geplänkel direkt in die Geschichte geworfen und die einzelnen Kapitel werden jeweils aus der Sicht der drei Protagonisten geschildert. Das mag ich ja wirklich gerne. Doch dann kam leider die Ernüchterung.

Das erste Mal, als ich dachte, dass dann aber langsam mal etwas passieren könnte, war nach etwa 100 Seiten. Natürlich braucht man auch erstmal etwas Hintergrundwissen bei so einer Geschichte und bei fast 600 Seiten bleibt ja viel Raum, aber langweilen wollte ich mich eigentlich nicht. Als nach über 200 Seiten allerdings noch immer nichts passiert war, hätte ich das Buch am liebsten zurück ins Regal gestellt. Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich es vermutlich auch nicht bis zum Ende durchgehalten.

Es passiert nämlich leider gar nichts. Zumindest gut zwei Drittel des Buches gibt sich der Autor Beschreibungen, Aufzählungen und unnötigen Nebensträngen hin, die es dem Leser wirklich schwer machen.
Als Beispiel greife ich mir mal Zinnia raus. Sie arbeitet im Lager und muss bestellte Ware aus den Regalen holen und zu einem Förderband bringen. Auf Seite 131 werden hintereinander 87 Gegenstände aufgezählt, die sie zusammensuchen muss. Das liest sich einfach nicht schön und sorgte dafür, dass ich diese Stellen einfach übersprungen habe. Solche Stellen kommen tatsächlich öfter vor.

Wecker. Duschradio. Buch. Digitalkamera. Buch. Handyladegerät. Schneestiefel. Sonnenbrille. Medizinball. Designer-Messengerbag. Tablet. Buch. Salzpeeling. Schlauchschal. Kneifzange. Ondulierstab. Vakuumiergerät. Weihnachtsbaumbeleuchtung. Packung Kugelschreiber. Set mit drei Schneebesen aus Silikon. Geräuschunterdrückende Kopfhörer. [...]
(Seite 131)

Im letzten Drittel ist dann endlich mal was los und es passiert was. Jetzt nicht unbedingt etwas, was mich vom Hocker gehauen hätte, aber immerhin irgendwas. So dankbar st man als Leser dann doch irgendwann.

Mir hat der aktuelle Bezug sehr gut gefallen. Wir betreiben Raubau mit unserem Planeten und zerstören ihn langsam aber sicher, große Unternehmen machen kleine Geschäfte platt und der Mensch wird immer abhängiger von der Technik.

Was ich lobend erwähnen will, ist die Aufmachung des Buchs. Es kommt ohne Schutzumschlag und durch diesen Packpapier-Look (der sich auch tatsächlich so anfühlt) erinnert es doch stark an ein Paket, das man nach Hause geschickt bekommt. Der Barcode mit den greifenden Händen passt absolut zur Geschichte und der farbige Buchschnitt ist selbstverständlich auch ein Highlight.

Fazit
Ein Buch, das mit seinem aktuellen Bezug wirklich wachrüttelt. Zumindest wachrütteln könnte, wenn man es denn dann auch tatsächlich bis zum Ende durchhält. Durch die Längen und viel Belanglosigkeit fällt das ziemlich schwer.
Dieses Buch hätte wirklich richtig gut sein können, wenn der Autor das Potential nicht verschenkt hätte.