Ein gefühlvolles Lesehighlight
Emiline wollte schon immer Schriftstellerin werden. Nun ist sie mit dem Studium fertig, jedoch fehlt ihr jede Motivation und Energie etwas zu schreiben. Das liegt zum einen an ihrem Freund Trevor und zum ...
Emiline wollte schon immer Schriftstellerin werden. Nun ist sie mit dem Studium fertig, jedoch fehlt ihr jede Motivation und Energie etwas zu schreiben. Das liegt zum einen an ihrem Freund Trevor und zum anderen an ihrer Vergangenheit. Als Cara ihr den neuen Besteller ausleiht, um Emeline damit zu motivieren, merkt diese beim Lesen, dass das Buch von ihrem Leben handelt. Auch wenn die Namen geändert und der Autor unter einem Pseudonym geschrieben hat, weiß Emiline das es nur ihr früherer bester Freund Jase gewesen sein kann.
Doch damit fangen die Probleme erst richtig an...
Meine Meinung:
Sowohl die Geschichte als auch das Cover sind wunderschön und sehr gefühlvoll. Renée Carlino schafft es schon nach wenigen Seiten die Leser in ihren Bann zu ziehen!
Ihr Schreibstil ist leicht und fließend, man möchte das Buch gar nicht mehr zur Seite legen, sondern herausfinden was Emiline in ihrer Vergangenheit zugestoßen ist und wie sie die Geschehnisse nun verarbeiten kann.
Zu sagen das Emiline eine schwere Kindheit hatte ist wohl noch stark untertrieben. In den ersten Kapiteln ist die emotionale Mauer, die sie innerhalb der letzten Jahre aufgebaut hat deutlich zu spüren. Sie lässt weder ihren Freund Trevor noch ihre beste Freundin und Mitbewohnerin Cara an sich heran. Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch nicht verstanden, warum sie sich den beiden gegenüber nicht öffnen kann. Besonders Cara, die es immer wieder versucht hat und Emiline nur helfen möchte hat mir da sehr leid getan.
Als dann immer wieder Kapitel des von Jase geschriebenen Bestellers zu lesen waren, habe ich gemerkt, dass Emilines Schmerzen und Trauer einfach noch zu tief saßen und sie noch nicht dazu bereit war.
Beim Lesen der Geschichte, die aus ihrer Sicht geschrieben wurde, muss sie sich jedoch zwangsläufig damit auseinander setzen.
Besonders toll fand ich dabei, wie das Buch in die Geschichte eingearbeitet wurde. Auch Emilines Verhalten und Gefühle beim Lesen wurden toll integriert und hat sich gut ergänzt.
Beim Lesen des Buchs lernt man auch Jase kennen. Er selbst tritt etwa in der Mitte des Buchs auf, als Emiline sich entscheidet zu seiner Signierstunde zu gehen.
Schon vorher war ich ihm gegenüber skeptisch, da er sich selbst im Buch als mittellos, verliebt und loyal dargestellt hat, was für mich im Gegensatz zum jahrelangen Kontaktverlust steht. Sein verhalten beim Aufeinandertreffen mit Emiline hat meine Meinung verstärkt und ihn etwas unsympathisch dargestellt.
Trotz dem Streit treffen sich die Beiden anschließend um in Ruhe über die Vergangenheit zu reden. Zumindest einen Teil davon, da Emiline sich nicht traut, das Buch zu Ende zu lesen.
Ihre Emotionen wurden an dieser Stelle toll beschrieben und waren absolut nachvollziehbar. Wer hätte sich da nicht verloren, einsam und verwirrt gefühlt.
Trotzdem gibt sie Jase die Chance sich zu erklären, auch wenn sie noch nicht ganz bereit dafür ist alles aufzuarbeiten. Und das wäre an dieser Stelle auch viel zu früh gewesen.
Es ist spannend zu sehen, wie Emiline an sich selbst arbeitet, wie sie mit Trevor und Cara umgeht und ihr Leben komplett umkrempelt.
Auch der ständige, teilweise lose Kontakt zu Jase und einige geladene Situationen mit ihm runden das letzte Drittel des Buchs ab. Ich hatte nie das Gefühl, dass es plötzlich zu schnell geht oder die Handlung unübersichtlich wird. Einfach ein perfekter Spannungsbogen über das gesamte Buch hinweg.
Das Ende von "Nur einen Herzschlag entfernt" mit dem Epilog hat mich allerdings umgehauen, es zu meinem Lieblingsbuch gemacht und ist einfach perfekt!
Mein Fazit:
Ein wahres Highlight, das von außen genauso schön ist wie von innen! Die Geschichte von Emiline und ihre schwierige Vergangenheit werden gefühlvoll und spannend dargestellt. Das Buch im Buch wertet die Handlung zusätzlich auf.