Ich bin ehrlich gesagt etwas zwiegespalten, was meine Meinung zu "Obsidian" angeht. Mich hat der Klappentext zunächst nicht wirklich angesprochen, weil es mir wie eine "Twilight" - Nachmache erschien. Da jedoch so viele von dem Werk schwärmen, beschloss ich dem Buch doch noch eine Chance zu geben. Die ersten knapp 200 Seiten fand ich ehrlich gesagt auch nicht wirklich spektakulär, weil die Geschichte in diesen nichts Neues bietet, sondern fast genauso bereits in vielen anderen Werken auftaucht. Wir haben ein unsicheres Mädchen, das hübsch ist, sich aber nicht hübsch fühlt und einen attraktiven respektlosen Bad Boy, in den sich unsere Hauptperson nur wegen seines umwerfendes Aussehen verliebt. Dazu die all bekannte Geschichte, dass die Hauptperson natürlich merkt, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Daemon erinnerte mich charakterlich und äußerlich stark an Damon aus "Vampire Diaries" und Katy war zwar frech und ist leidenschaftliche Buchbloggerin, aber lässt sich dennoch von Daemon einnehmen, womit sie in diesem Punkt kaum Stärke beweist und ging mir damit auf die Nerven, dass sie sich für wenig hübsch hält, obwohl sie das natürlich ist. Das finde ich sehr schade, weil sie im Vergleich zu Bella und Co. eigentlich mehr Eigenständigkeit beweist (Die Spaghetti - Szene ist unschlagbar), aber sich dann schnell wieder von Daemons Aussehen blenden lässt. Fakt ist, man kriegt mich nicht allein damit rum, eine Buchbloggerin als Hauptperson zu nehmen. Die ganze Geschichte könnte als "Twilight 2.0" durchgehen, was ich zwar auch nicht all zu sehr mochte, aber dafür mehr Originalität und anständige Jungs bat.
Wie gesagt trifft das auf die ersten 200 Seiten zu, denn danach wurde ich kurzzeitig positiv überrascht. Der Punkt nämlich ist, dass Daemon kein Vampir oder Werwolf ist, sondern etwas ganz anderes und genau das ist neu für das Genre. Tatsächlich konnte mich diese Wendung begeistern, aber daraufhin wurde die Geschichte schnell wieder durchschnittlich. Meiner Meinung nach hat Katy sich mit der Wahrheit viel zu schnell abgefunden, was unrealistisch ist. Und Daemon änderte sich charakterlich auch nicht wirklich. Die ganze Geschichte erinnerte nach der Überraschung dann wieder stark an "Twilight", weil Daemons Familie/Freunde zum Beispiel eine große Rolle spielten und es natürlich auch Erzfeinde zu bekämpfen gibt. Das Spiel der Klischees geht in die weitere Runde bis zu dem Finale, das etwas spannender sein hätte können.
An sich wird die Geschichte aber gut erzählt und ist spannend, wenn auch vorhersehbar. Wenn die Autorin eines gut kann, dann ist es Kapitel mit dem richtigen perfekten Satz enden zu lassen. Katy besaß Charaktereigenschaften, die ich mochte, aber auch wieder welche, die mich störten, weil diese sich mit den starken Eigenschaften widersprachen.
Mit Daemon konnte ich überhaupt nicht warm werden, weil er sich die meiste Zeit daneben benahm und versucht hat Katy herumzukommandieren, was sie wegen seines tollen Aussehens ignorierte. Es wird wirklich so langsam Zeit, dass sich Autoren von dieser Art von Jungs verabschieden, weil das den Lesern ein falsches Bild vermittelt und nicht zeigt wie eine gesunde Beziehung aussieht.
Dee mochte ich dafür sehr, weil sie sehr individuell ist und durchgehend großes Selbstbewusstsein und Stärke bewies. Aus diesem Grund bin ich sehr froh darüber, dass sie in der Geschichte so viel Platz einnimmt, weil ich alle Szenen mit ihr sehr mochte.
Wie man sieht, bin ich sehr zwiegespalten was das Buch eingeht. Mich stören einige klischeehafte Dinge, dennoch mag ich die neue Idee, die die Autorin miteingebaut hat und ihre Art die Geschichte zu erzählen. Außerdem gibt es einen großen Pluspunkt dafür, dass die Autorin Katy und Daemon dennoch Zeit für ihre Gefühle gab und sie nicht wie in anderen vergleichbaren Werken sofort übereinander herfallen. Genauso wie auch für die vielen humorvollen Szenen, die mich zum lachen brachten. Aus diesem Grund finde ich, dass das Buch unterhaltsam ist, aber kann den großen Hype nicht ganz nachvollziehen. Das ist sehr schade, weil ich mehr erwartet habe.
Fazit: Eine Geschichte, die leider wenig Neues bietet, aber eine interessante Grundidee beinhaltet und gut erzählt wird.