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Veröffentlicht am 27.04.2020

Ich empfand das Buch leider als langatmig und deprimierend...

Der Klang des Herzens
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Isabels Leben ist eine einzige Katastrophe. Der Tod ihres Mannes hat sie schwer getroffen und dann hat er ihr auch noch einen gigantischen Schuldenberg hinterlassen. Die Konzertgeigerin ist am Ende. Dann ...

Isabels Leben ist eine einzige Katastrophe. Der Tod ihres Mannes hat sie schwer getroffen und dann hat er ihr auch noch einen gigantischen Schuldenberg hinterlassen. Die Konzertgeigerin ist am Ende. Dann erhält sie eine Nachricht, die alles verändert: ein Großonkel hat ihr überraschend sein Haus vermacht. Es ist eine Bruchbude, aber immerhin ein Dach über dem Kopf. Also zieht Isabel mit ihren zwei Kindern aufs Land. Die Instandsetzung des Hauses verschlingt ihre letzten Ersparnisse und so sieht sie sich gezwungen, die Hilfe ihres Nachbarn Matt anzunehmen. Doch Isabel ahnt nicht, dass er seine eigenen Ziele verfolgt, immerhin hat er Jahre damit verbracht den alten Mann zu bearbeiten, damit er ihm das Haus hinterlässt!


Das Buch beginnt mit Matt und seiner Frau Laura, die sich um ihren alten Nachbarn kümmern. Laura kümmert sich, Matt verbringt seine Zeit lieber damit mit einer anderen Frau ins Bett zu springen. Der ganze Ort weiß Bescheid, bis auf Laura. Als der alte Mann dann stirbt, schwebt Matt auf Wolken und sieht sich schon als reichen Mann. Doch es kommt anders. Man lernt Isabel kennten, der gerade der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Als man erfährt, dass Isabel das Haus geerbt hat, scheint das ihre Rettung zu sein, aber man macht sich auch direkt Sorgen um sie. Matt will das Haus unbedingt, Isabel kann nirgendwo anders hin. Wie weit wird Matt gehen, um an das Haus zu kommen?

Mir war Isabel nicht wirklich sympathisch. Sie tut mir leid, ja, sie trauert sehr um ihren Mann, aber ich finde es unverantwortlich, dass sie sich um absolut gar nichts kümmert. Ihre Kinder schiebt sie zur Nanny ab, sie öffnet ja nicht einmal die Rechnungen! Auf mich wirkt es, als wäre sie halb in einer Depression versunken und halb in der Verleugnungsphase. Aber selbst sie muss einsehen, dass es so nicht weitergehen kann. Klar, sie hat keine andere Wahl, aber einfach in das Haus einzuziehen, ohne sich über dessen Zustand zu informieren ist wieder so eine unbedachte, unverantwortliche Reaktion. Ich kann ihre Handlungen oft nicht nachvollziehen.

Matt fand ich total unsympathisch. Gut, das ist auch gewollt, aber er ist so ein furchtbarer Mensch! Er ist der Typ Mann, dem man zu traut, Hundewelpen zu treten, ich denke das sagt alles. Er fühlt sich von allen immer ungerecht behandelt und als würden die ihm etwas, was ihm rechtmäßig zustünde, vorenthalten. Ich finde es so schlimm, wie er seine Frau behandelt! Er regt mich einfach auf und ich würde ihn total gern irgendwo runter oder rein schubsen... Er ist so ein böser Mensch!


Fazit: Ich muss ehrlich sagen, dass ich dieses Buch leider als sehr deprimierend empfand. Es steckt voller Ungerechtigkeit und Boshaftigkeit. So vieles passiert, dass einfach nur unglaublich gemein ist! Ich kann nicht ins Detail gehen, aber ich bin echt fassungslos.

Ich konnte mit der Protagonistin leider nicht warm werden. Ich konnte ihre Handlungen einfach nicht verstehen. Sie erschien mir immer wieder als total weltfremd und unverantwortlich. Ich konnte immer wieder nur den Kopf schütteln. Auch emotional hat sie mich nicht gepackt. Ja, sie tat mir leid, aber ich habe nicht mit ihr mitgelitten.

Zudem hat das Buch leider auch einige Längen. Die Wendung ganz am Schluss war in meinen Augen das Beste an diesem Buch, aber sie hat mir nicht gereicht, um mich über die Langeweile davor und die Wut über Matt hinwegzuhelfen. Leider war das Buch nicht meins. Ich hatte gehofft, es käme an „Wie ein Leuchten in tiefer Nacht“ heran, aber leider ist es davon weit entfernt. Schade! Von mir bekommt das Buch leider nur ganz knappe 2 Sterne und die auch nur, wegen der tollen Wendung ganz am Schluss.

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Veröffentlicht am 18.04.2020

Der Vergangenheitsteil der Handlung ist emotional echt heftig, die Gegenwart konnte mich nicht packen

Das Liliencottage
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2017: Sharon arbeitet als Model. Um einigermaßen im Geschäft zu bleiben hungert sie sich auf ein gefährliches Gewicht herunter. Eins kommt zum anderen und plötzlich steht Sharon vor dem Abgrund. Ihr Freund ...

2017: Sharon arbeitet als Model. Um einigermaßen im Geschäft zu bleiben hungert sie sich auf ein gefährliches Gewicht herunter. Eins kommt zum anderen und plötzlich steht Sharon vor dem Abgrund. Ihr Freund Ben hat sie verlassen, weil sie keine Kinder will, sie ist bei einer Modenschau zusammengebrochen und hat sich damit zum Gespött gemacht. Sie weiß nicht mehr weiter und da wendet sie sich an die Person, die ihr als einzige ein Zuhause geboten hat: Theodora. Als sie dann auch noch erfährt, dass ihre Jugendliebe Alec immer noch auf Guernsey lebt, bringt das Sharon endgültig durcheinander.

1940: Theodora verliert an ihrem 10. Geburtstag ihre gesamte Familie durch einen betrunkenen Autofahrer. Sie selbst wird schwerverletzt und ist seitdem entstellt. Zudem kann sie nicht ohne zu Hinken laufen. Als die Nazis die Insel besetzen, wollen sie sie schon zur „Entsorgung“ nach Deutschland schicken, doch eine Krankenschwester nimmt das Mädchen bei sich auf. Aber damit ist Theodoras Leidensweg noch längst nicht vorbei.


Theodoras Erzählungen über ihre Kindheit haben mich echt fertig gemacht! Wie konnten die Menschen damals nur so grausam sein?! Sie hat ihre gesamte Familie verloren, ist für immer entstellt und muss mit einer körperlichen Behinderung leben und darf sich nun von Erwachsenen anhören sie sei „hässlich“ und ein „Krüppel“. Ich hätte die alle so gern verprügelt! Und es wird einfach immer schlimmer und schlimmer! Man könnte fast meinen, damals hätte es die ganze Welt einzig und allein auf Theodora abgesehen gehabt. Sie hat mir so oft das Herz gebrochen und ich hätte so gern alle, die sie so furchtbar behandelt haben von den Klippen geworfen!

Ich hatte ehrlich gesagt meine Probleme mit Sharon. Ich empfand sie als sehr unvernünftig und dumm, ihren Körper so zu behandeln. Ich meine, ihre Familie hatte doch immer Geld, warum ist sie dann so darauf versessen als Model zu arbeiten, dass sie dauerhafte körperliche Schäden in Kauf nimmt? Aber ihre Liebe zu Theodora und ihre Fürsorge fand ich toll. Ihre Sehnsucht nach Alec konnte ich aber nicht nachvollziehen, ich fand ihn total unsympathisch.

Alec war von Anfang an so ein elendes A...! Allein wie er mit Sharon spricht als wäre sie eine gehirnamputierte, oberflächliche Schlampe! Geht’s noch?! Er hat mich so furchtbar aufgeregt mit seiner gönnerhaften vor Verachtung triefenden Art! Ich hätte ihn so gern von einer Klippe geschupst! (ja, dieses Buch sprach meine gewalttätige Seite sehr stark an)
Die Erklärung, warum er sich so verhalten hat, hat mir nicht gereicht. Ich kann verstehen, dass ihn das belastet hat, aber das erklärt trotzdem sein ekelhaftes Verhalten nicht.

Raoul, der Mann, der Sharons Elternhaus gekauft hat und eindeutig an ihr interessiert ist wirkte nett, aber er hat eindeutige Absichten, das fällt schon sehr bald auf. Mir kommt es vor, als sähe er nur Sharons äußere, schöne Hülle. Für den Menschen Sharon interessiert er sich nicht wirklich, er täuscht nur gerade so viel Interesse vor, wie es sein muss, um eine Chance bei ihr zu haben. Ich fand ihn ganz am Anfang nett, aber als seine Motive klar wurden, war er bei mir unten durch.

Es gibt auch noch eine „Spannungshandlung“, die ich persönlich, aber ehrlich gesagt nicht spannend fand. Sie diente in meinen Augen nur dazu erst noch größere Verwirrung und Drama in die Handlung zu bringen und ganz kurz vor Schluss für eine Wendung zu sorgen.

Fazit: Leider war das Buch nicht mein Fall. Ich fand die Handlung rund um Theodora interessant und tragisch, sie hat mich echt berührt und fertig gemacht. Ich wollte sie in den Arm nehmen und für sie in den Krieg ziehen. So viel Unrecht ist dieser armen Frau wiederfahren, das macht echt sprachlos.

Sharon war mir lange Zeit nicht sympathisch, nur wenn sie mit Theodora zusammen war oder sich um sie kümmerte, mochte ich sie. Ich konnte nicht verstehen, was sie an Alec fand – ich fand ihn furchtbar. Unglaublich wie gönnerhaft und verächtlich er mit Sharan gesprochen hat, er war ein totaler A...! Die Erklärung, die für sein Verhalten geliefert wurde, hat mir nicht gereicht. Das konnte ihn mir nicht mehr sympathisch machen. Ich konnte ihn überhaupt nicht leiden.

Vieles in diesem Roman baut sich sehr, sehr langsam auf, um dann innerhalb von wenigen Seiten abgeschlossen zu werden. Es ging mir oft zu schnell. Erst wird ewig ein Drama auf das andere gestapelt und dann ganz plötzlich macht die Handlung eine Wende und ich saß da und dachte mir nur: „wie ist das denn jetzt passiert?“. Gerade der Schluss und die Wendung kurz davor kamen für mich viel zu abrupt.

Von mir bekommt das Buch 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Leider habe ich das Buch nicht verstanden

Uns gehört die Nacht
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Elise und Jamey könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ist nicht hübsch, lebt von der Hand im Mund, pflegt Freundschaften mit Homosexuellen und Obdachlosen und hat eine bunte Vergangenheit. Jamey sieht ...

Elise und Jamey könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ist nicht hübsch, lebt von der Hand im Mund, pflegt Freundschaften mit Homosexuellen und Obdachlosen und hat eine bunte Vergangenheit. Jamey sieht sehr gut aus, stammt aus einer sehr berühmten und extrem reichen Familie, studiert in Yale und lebt mit einem Homophobiker zusammen, den er seinen Bruder nennt. Eigentlich benutzt Jamey Elise nur für Sex. Sie widert ihn an, aber gleichzeitig schafft er es nicht, ihr fern zu bleiben. Und irgendwann widert sie ihn auch nicht mehr an. Doch Jameys Familie und Freunde setzen alles daran Elise aus seinem Leben zu entfernen. Sie gehört zur Unterschicht und mit der gibt man sich einfach nicht ab!


Ich muss ehrlich sagen, dass ich dieses Buch und seine Protagonisten nicht verstanden habe. Es fängt super an, aber dann dauert es nicht lange und es hat mich verloren. Ich finde weder Elise noch Jamey sympathisch. Anfangs finde ich Elise noch interessant, aber ich verstehe sie einfach nicht. Jamey ist am zu Beginn ein A... ein unglaubliches riesen A...! Er benutzt Elise für Sex, will keinerlei Nähe und schon gar nicht darf jemand davon erfahren! Doch so oft er auch versucht ihr fern zu bleiben, er schafft es einfach nicht. Elise dagegen ist schon sehr früh in ihn verliebt – keine Ahnung warum, er benimmt sich schrecklich – und wartet darauf, dass er ihre Gefühle irgendwann erwidert.

Ich hatte meine Probleme mit dem Schreibstil. Ich fand die Gleichnisse oft seltsam und konnte sie nicht nachvollziehen, sie wirken auf mich gewollt kunstvoll und abstrakt, dadurch aber auch sperrig. Die Sprache ist oft abgehakt und die Abschnitte immer wieder sehr sprunghaft. Ich empfand die Erzählweise als oberflächlich. Ich hatte nie das Gefühl wirklich an die Protagonisten heranzukommen.

Es gibt sehr viele Sex-Szenen, aber ich fand sie ehrlich gesagt nicht besonders. Weder waren sie gefühlvoll noch irgendwie aufregend. Es war einfach Sex.

Die beiden stammen aus verschiedenen Welten. Weder seine noch ihre Welt akzeptiert die Beziehung, zumindest wenn es um die Familie geht. Wobei Elises Familie noch eher damit klar kommt. Aber Jameys Familie zieht absolut alle Register, um Elise fertig zu machen und Jamey zu zeigen, dass sie es nicht „wert“ ist, seine Freundin zu sein. Es ist echt heftig, was die sich alles einfallen lassen.

Kurz vor Schluss gibt es eine Wendung, die ich absolut überhaupt nicht nachvollziehen kann. Ich versteh sie einfach nicht. Ich merke, wozu sie dienen soll, um die Hilflosigkeit von Elise zu unterstreichen und den beiden als Paar eine andere Seite zu geben, aber ich dachte die ganze Zeit nur „hä?“.

Die Geschichte hat definitiv ihre Längen. Leider wiederholt sich auch vieles, wodurch ich aufpassen musste, nicht komplett wegzudriften. Mich hat das Buch leider weder packen noch begeistern können. Ich habe es einfach nicht verstanden. Ich bin weder aus den Protagonisten noch aus der Handlung selbst schlau geworden.


Fazit: Leider habe ich das Buch nicht verstanden. Ich saß sehr oft beim Lesen da und dachte mir einfach nur „hä?“. Ich konnte zu den Protagonisten keine Beziehung aufbauen und fand beide auch nicht sympathisch. Ich empfand den Schreibstil als anstrengend. Es fiel mir schwer bei den sperrigen Sätzen zu folgen und die Gleichnisse waren mir zu abstrakt und seltsam.
Mich hat das Buch leider nicht packen können. Ich habe weder mitgefiebert noch die Seiten verschlungen. Ich musste mich immer wieder zwingen weiterzulesen. Ich habe das Buch einfach nicht verstanden, es hat mich verwirrt und war leider einfach nicht meins.

Ich habe lange überlegt, wie viele Sterne ich vergeben soll und habe mich letztlich für ganz knappe 2 Sterne entschieden.

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Leider kamen bei mir keine Emotionen an, zudem war die Handlung zu lang gezogen und vorhersehbar für mich

Zweimal im Leben
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Catherine ist ein Pflegefall. Eigentlich ist sie Ehefrau und Mutter zweier Kinder, aber seit einem Vorfall – der zu Beginn nicht näher beschrieben wird – ist sie eine Gefangene in ihrem Kopf. Sie nimmt ...

Catherine ist ein Pflegefall. Eigentlich ist sie Ehefrau und Mutter zweier Kinder, aber seit einem Vorfall – der zu Beginn nicht näher beschrieben wird – ist sie eine Gefangene in ihrem Kopf. Sie nimmt alles um sich herum wahr, kann aber keinen Kontakt aufnehmen. Sie kann sich nicht bewegen, nicht sprechen. Ihr Mann besucht sie regelmäßig mit den Kindern, doch sie hört die Vorwürfe in seiner Stimme. Catherine würde so gern einfach aufstehen und gehen, aber sie kann nicht.
Ihr Therapeut hat schließlich eine Idee: Catherine soll ihre Geschichte in Gedanken einer anderen Person erzählen, von Anfang an und so vielleicht Ordnung in ihr Innerstes bekommen. Vielleicht kann sie so wieder zurückfinden in die Gegenwart?

15 Jahre zuvor verliebt sich Catherine in Lucan, doch die Beziehung endete in einer für beide heftigen Trennung. Was ist damals passiert?


Das Buch springt ständig hin und her. Zwischen der frühen Vergangenheit, vor 15 Jahren, der Vergangenheit, vor 4 Monaten, als Catherine noch ganz „normal“ war und der Gegenwart.

Vor 4 Monaten hat sie Lucian wiedergetroffen nach all den Jahren und die Liebe und das Feuer war noch immer da. Ihr Ehemann hatte sie betrogen und Catherine weiß nicht, was sie machen soll. Sie weiß auch nicht, wie sie mit Lucian umgehen soll. Sie kann und will ihm nicht sagen, was damals zur Trennung geführt hat. Aber kaum ist er in ihrer Nähe, fühlt es sich an, als habe es die letzten 15 Jahren nie gegeben.

Es dauert sehr, sehr lange, bis man erfährt, was mit Catherine passiert ist, was zu ihrem Zustand geführt hat und was vor 15 Jahren vorgefallen ist und sie zu ihrer Entscheidung getrieben hat. Anfangs ist das noch faszinierend, rätselhaft und spannend. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem das „nicht-wissen“ zu Langeweile führt, weil die Geschichte immer einen Bogen darum macht. Es gibt keine Andeutungen, nichts, an dem man sich festhalten könnte. Keine Erinnerungen, die einen an ihren Gefühlen teilhaben lassen. Ich hatte trotzdem sehr früh schon einen Verdacht und damit auch recht.

Ich hatte meine Probleme mit Catherine. Sie tat mir anfangs total leid, wegen ihres Zustandes, aber sobald sie von der Vergangenheit erzählt, habe ich das Gefühl auf Distanz gehalten zu werden. Mir fehlt das ganz große Gefühl.
Lucian tat mir schrecklich leid. Er machte auf mich den Eindruck, ohne Catherine nur noch eine leere Hülle zu sein. Er ist das lebende Klischee eines neureichen Mannes, der eine Party nach der anderen schmeißt. Auf mich wirkt er, als würde er versuchen sich und den Schmerz dadurch zu betäuben.

Je weiter die Handlung voranschritt, desto weniger konnte mich das Buch noch erreichen. Es wird so krampfhaft vermieden über die beiden Wendepunkte in Catherines Leben zu reden, dass irgendwie das ganze Gefühl verloren geht. Ich fieberte nicht mehr mit. Ich wollte zwar wissen, was passiert ist und hatte auch meine Theorie – mit der ich leider komplett richtig lag –, aber die Charaktere ließen mich immer mehr kalt.


Fazit: Ich empfand das Buch als unglaublich deprimierend. Von Anfang bis Ende. Ich hatte auf eine romantische Liebesgeschichte gehofft, mit etwas Drama aber ganz großen Gefühlen. Leider bekam ich ein deprimierendes Buch mit zwei heftigen Auflösungen, die ich aber beide schon ziemlich früh erraten hatte. Ich hatte gehofft, Unrecht zu haben, aber dem war leider nicht so. Mich konnten die Charaktere nur ganz am Anfang mitreißen, danach nicht mehr. Mich hat das Buch unglaublich deprimiert und wütend gemacht.
Der Anfang war wirklich gut, aber der Rest war leider nicht meins. Die Auflösungen passen, kommen aber für mich teilweise einfach zu spät. Ja, am Schluss musste noch ein Hammer kommen, aber ich habe weder geweint, noch mitgefiebert. Ich habe das Ende so erwartet und finde es einfach schade, dass sich das Buch in diese Richtung entwickelt hat.

Leider war das Buch nicht meins. Ich konnte fast alles vorhersehen. Die meisten Charaktere blieben blass und einfach nur Statisten. Bei mir kamen keine Gefühle an, nur am Anfang. Schade!

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Veröffentlicht am 20.03.2020

Wichtige Messages, aber ich hatte meine Probleme mit dem Buch - das Musical fand ich besser

Dear Evan Hansen
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Evan Hansen will so gern dazugehören! Nichts wünscht er sich mehr. Ein Brief, der nie für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen war, lässt Evan plötzlich als besten Freund eines kürzlich verstorbenen Mitschülers ...

Evan Hansen will so gern dazugehören! Nichts wünscht er sich mehr. Ein Brief, der nie für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen war, lässt Evan plötzlich als besten Freund eines kürzlich verstorbenen Mitschülers darstehen. Das ist nicht wahr, aber Evan klärt das Missverständnis nicht auf, im Gegenteil. Der einsame Junge nutzt seine Chance und plötzlich steht er im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, auch der des Mädchens, dass er mehr als jedes andere in seinem Leben haben möchte: die Schwester des verstorbenen Jungen.


Dieses Buch ist eigentlich ein sehr erfolgreiches Musical, dass jetzt in Buchform erschienen ist. Es hat eine sehr wichtige Message und zeigt, was Einsamkeit einem jungen Menschen antun kann.
Aber leider war es nicht meins. Mir war es zu überdramatisch. Ich konnte Evans Verhalten oft nicht nachvollziehen. Ich verstehe, dass er unglaublich einsam ist und sich so sehr wünscht es nicht mehr zu sein. Aber trotzdem geht es in meinen Augen viel zu weit so zu tun, als ob man der beste Freund eines verstorbenen gewesen sei.
Ich kann verstehen, wie es am Anfang dazu kam, ich meine, wer schafft es schon den Eltern eines Jungen, der sich vor zwei Tagen umgebracht hat zu sagen, dass der Brief, an den sie sich da klammern nicht von Connor, sondern von Evan stammt? Dass Connor ihn ihm weggenommen hat und sie deswegen gestritten haben? Ich kann nachvollziehen, warum er da nichts sagt. Ein Missverständnis reiht sich ans andere und plötzlich meinen seine Eltern, er sei der einzige und beste Freund ihres verstorbenen Sohnes gewesen.
Was ich aber nicht nach vollziehen kann ist, dass Evan es allen anderen gegenüber nicht klarstellt. Er reitet sich immer tiefer rein. Er lügt immer mehr und geht in meinen Augen deutlich zu weit.

Immer wieder kommt auch Connor zu Wort, der jetzt ein Geist ist. Er erzählt über die Dinge, die ihn dazu getrieben haben und wie er es empfindet, dass er jetzt tot ist und was er von den Reaktionen der Leute hält.


Ich empfand das Buch als sehr deprimierend. Ich habe mir die Musical Songs angehört und sie gefallen mir sehr gut. Für mich funktioniert die Story als Musical, als Buch aber leider nicht.
Ich konnte Evans erste Reaktion verstehen, wirklich, aber danach nicht mehr. Ja, es geht alles schnell und türmt sich immer weiter auf, aber er versucht auch nicht, sich irgendwie aus der Sache herauszuhalten, er macht alles nur noch schlimmer, indem er zu Lügen greift. Ursprünglich meinte er es gut, aber später weiß ich nicht mehr, was ich dazu noch sagen soll, ich meine, anstatt sich zurückzuziehen, macht er das Gegenteil. Das treibt immer wildere Blüten und ich persönlich finde es echt traurig, dass sich erst kurz vor Schluss die Person offenbart, die den echten Connor kannte. Durch den Protagonisten und einige andere wird eine Version von Connor kreiert, die mit dem echten Jungen nichts mehr gemeinsam hatte.
Ja, das beleuchtet auch ein wichtiges Thema, dass Connor erst „interessant“ wurde, als er tot war und dass sich alle die in den Vordergrund drängen, die ihn eben nicht oder nur flüchtig kannten. Das ist wie nach einer Tragödie oder einem anderen Ereignis, dass Schlagzeilen macht, plötzlich tauchen all diese „guten Freunde“ im Fernsehen auf und erzählen über die Person, dabei fragt man sich natürlich auch oft, ob das wirklich Freunde waren, oder nur Menschen, die ins Rampenlicht wollen. Hier ist das ähnlich.

Fazit: Leider war das Buch nicht meins. Ich fand die Idee nicht schlecht und die Messages wichtig, aber der Stil macht es einem nicht ganz leicht. Das Buch hat definitiv seine Längen und der Grundton ist ziemlich düster. Ich empfand es oft als deprimierend. Ich kann verstehen, wie Evan da hineingeraten ist, aber ich finde es falsch, wie er sich im weiteren Verlauf verhält. Er geht in meinen Augen mehrmals zu weit. Das Ende kam für mich zu abrupt und es war auch nicht meins.
Die Messages sind gut und wichtig, aber mit dem Buch selbst habe ich mich einfach sehr schwergetan – leider.

Ich finde man kann das Buch mit dem Musical nicht vergleichen. Durch die Songs dominiert die Schwere nicht so. Das Musical hat mir wirklich gut gefallen, aber dem Buch fehlt eben die Musik. Die Worte ohne die Untermalung packen mich nicht so. Ich glaube das liegt auch einfach daran, dass ich mich Musik nie entziehen kann.
Der Buch-Evan konnte mich nicht erreichen, der Musical-Evan schon, obwohl beide die gleichen Fehler machen. Vielleicht ist das ungerecht, aber so empfand ich das einfach. Das Musical konnte bei mir all das, was in dem Buch steckt so viel besser rüberbringen.

Von mir bekommt das Buch leider nur 2 Sterne.

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