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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2020

War ich schon dort oder muss ich da hin?

1000 Places To See Before You Die
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Habe ich gekauft, weil es vielversprechend klang. Mein Plan: feststellen zu können < Ah, da war ich schon oder: was soll ich im nächsten Urlaub ansehen? > -Teilweise klappt das auch, im Buch sind viele ...

Habe ich gekauft, weil es vielversprechend klang. Mein Plan: feststellen zu können < Ah, da war ich schon oder: was soll ich im nächsten Urlaub ansehen? > -Teilweise klappt das auch, im Buch sind viele interessante Orte gelistet. Aber sehr langweilig beschrieben. Die Auswahl ist logischerweise subjektiv, obgleich aber natürlich viele echte Highlights nicht fehlen. Der ehemalige Ostblock kommt etwas kurz. Aber bei nur 1000 Plätzen, über die ganze Welt verteilt, muss natürlich eine Begrenzung statt finden. Kann man lesen, muss man aber nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 01.02.2019

Prinzen und Prinzessinnen leiden

Schund und Sühne
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Armes Mädchen kommt in ein Schloss. Dort darf sie die Welt der Adligen, der Hochwohlgeborenen, näher kennenlernen und bekommt sogar ein wenig Geld für die Berichterstattung. Im Prachtgemäuer: viel Gold, ...

Armes Mädchen kommt in ein Schloss. Dort darf sie die Welt der Adligen, der Hochwohlgeborenen, näher kennenlernen und bekommt sogar ein wenig Geld für die Berichterstattung. Im Prachtgemäuer: viel Gold, Prunk, Zerfall. Komfort gegen Null, aber Preziosen zuhauf. Auch der Verhaltenskodex ist genau festgelegt: Distanz und Demut seine wichtig, kommt es aus dem Mund der Fürstin. Schnell findet die arme Kat heraus, dass hinter allem abbröckelndem Glanz mehr Schein als Sein ist, der schwule Erbprinz wird nicht erben, da er keine Erben erwarten wird, die erfolgreich jagende Tochter bekommt weder den englischen Prinzen Harry noch einen anderen Prinzen, die Fürstin ist einsam. Der kraftvolle Bürgerliche, der in der Rosenzüchtung erfolgreich sein könnte, aber Probleme mit seinem umweltunfreundlichen Chef hat, will die Prinzessin als Geschäfts- und Bettpartnerin, handelt aber zutiefst unsensibel. Und das arme Mädchen, unsere Klatschreporterin? Sie gibt Einblicke in die Welt der Groschenromane, erklärt, was erwähnt werden darf ( Herz, Schmerz, Happy End) und was nicht ( das wahre Leben, Emanzipation, Krankheit usw.).
Anna Basener erzählt viel über das Leben in einem imaginären Schloss. Kopfschüttelnd liest man etwas über die Problemchen einer aussterbenden Spezies, kann kein Mitgefühl mit den veralteten Umgangsformen und Gebräuchen, dem Standesdünkel einiger Weniger empfinden und freut sich, dass die Autorin ihren Groschenroman zu einem erwartbaren Ende gebracht hat.
Mit diesem Roman macht der Bastei Entertainment Verlag sicherlich allen Lesern und Leserinnen von Adelsromanen eine große Freude.

Veröffentlicht am 15.01.2019

Schmetterlinge für den Mann in den Träumen?

Was in den Träumen steht
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Keris Stainton hat sehr viel über Beas Träume geschrieben, der Harper Collins Verlag hat das in einem Mira Taschenbuch publiziert.
Bea ist nach London gezogen, um dort in einem Park den Mann zu finden, ...

Keris Stainton hat sehr viel über Beas Träume geschrieben, der Harper Collins Verlag hat das in einem Mira Taschenbuch publiziert.
Bea ist nach London gezogen, um dort in einem Park den Mann zu finden, der ihr seit Jahren wieder und wieder im Traum begegnet. Sie ist so von einem Erfolg überzeugt, dass sie - was der Leser schon seit Buchbeginn weiß- den wahren Einen nur als guten Freund sieht. Dan, den sie tatsächlich im Park aufgabelt, ist auch nicht übel, aber Schmetterlinge wollen sich nicht einstellen. Allerdings dauert es etwas, bis sie das rafft.
Keris Stainton bettet in diese vorhersehbare Love Story eine bunte Wohngemeinschaft ein. Deren Bewohner sind von leicht verklemmt bis sexliebend orientiert.
Auch Beas Familie wird eingeblendet, bleibt aber blass. Einzig die Frauen liebende Freya bringt Leben in die langweilige Geschichte. Bea selbst benutzt viel zu oft das Wort „ich“. Allerdings ist wenigstens ein Running Gag eingebaut - immer wenn die Träume enden, kommt der lakonische Satz: „Und dann bin ich aufgewacht.“
Konnte mich leider nicht packen.

Veröffentlicht am 10.02.2018

Rache ist alles?

Die Königin von Lankwitz
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Sehr amüsant: zwei Lankwitzerinnen, raus aus dem Knast, in dem sie mehr oder weniger unschuldig Teile ihres Lebens verbracht hatten, fragen sich, wie es weiter gehen soll. Für das horizontale Gewerbe zu ...

Sehr amüsant: zwei Lankwitzerinnen, raus aus dem Knast, in dem sie mehr oder weniger unschuldig Teile ihres Lebens verbracht hatten, fragen sich, wie es weiter gehen soll. Für das horizontale Gewerbe zu alt, für einen Verkäuferjob zu vorbestraft, für Anderes nicht geeignet. Wie wäre es mit einer Art Racheagentur für gedemütigte Frauen? Eine macht Aquise, die Andere übernimmt die Racheaktion, läuft, oder? Aber die Konkurrenz, sehr niederträchtig und skrupellos, plant die feindliche Übernahme. Klappt das? Wie geht es weiter?
Anfänglich wirklich gut zu lesen, zugegebenermaßen mit einiger Schadenfreude, ufert die Handlung ins Geschmacklose aus. Zu viel Fäkalien, zu viel Gemeinheit.
Nette Idee, die Umsetzung gefällt nicht. Zu zynisch, zu menschenverachtend - auch wenn alles fiktional ist.

Veröffentlicht am 21.12.2024

Very slow burning

We hunt the Flame
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Gleich zu Beginn macht sich orientalischer Märcheneinfluss bemerkbar. Auch mit vielfältigen fremden Begriffen.
Ein mutiges Mädchen sorgt -als Jäger getarnt- für Nahrung für ihr Volk.
Nasir, ein Prinz ...

Gleich zu Beginn macht sich orientalischer Märcheneinfluss bemerkbar. Auch mit vielfältigen fremden Begriffen.
Ein mutiges Mädchen sorgt -als Jäger getarnt- für Nahrung für ihr Volk.
Nasir, ein Prinz und Haschaschine, ist unterwegs, um zu töten. Erst einen Geschichtsforscher, dann den Arzjäger, der eigentlich besagtes Mädchen ist.
So der Beginn.
Die gesamte, teilweise recht blumige und ausschweifende Geschichte verfolgt eine etwas undurchsichtige Angelegenheit.
Erwartet entwickelt sich eine Beziehung zwischen Jägerin Zafira und Prinz Nasir. Könnte spannend sein, der Hintergrund ist exotisch, es gibt Magie, das Setting hat Potenzial. Warum aber die Charaktere sich zueinander hingezogen fühlen, wird kaum deutlich.
Eine langatmige „Slow“- Burning Story plätschert vor sich hin.
Viel wird geschrieben, Frauendiskriminierung thematisiert, der Gewalt Raum gegeben, politische Intrigen einbezogen, nur selten flackert etwas Spannung auf.
Wer das in aller Ausführlichkeit mag, wird hier bestens bedient. Meins ist es nicht.

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