Darum geht es :
Stella ist Asperger-Autistin. In Sachen Beziehung hat sie kaum Erfahrungen, denn durch ihre Schwierigkeiten, die Nähe anderer Menschen zuzulassen, fühlt sie sich, als mache sie alles falsch. Besonders das Küssen bereitet ihr Sorgen.
Als ihre Mutter ihr eines Tages ankündigt, dass sie gerne Enkelkinder hätte, kommt bei Stella der Punkt, an den sie sich Hilfe suchen möchte. Sie engagiert einen Escort, der ihr bei ihren Problemen behilflich sein soll, doch alles kommt anders, als geplant...
Cover / Optik / Erster Eindruck :
Das Cover finde ich wunderschön! Auf einem schlicht gehaltenen Grau-Lila sind zahlreiche Blumen zu sehen, in den Farben Lila, Pink und Orange. In der Mitte steht der Titel des Buches und der Name der Autorin.
Das Cover hat mich direkt dazu verleitet, den Klappentext zu lesen, es hat also seinen Zweck komplett erfüllt!
Schreibstil / Verständnis :
Der Schreibstil ist sehr leicht zu verstehen, ich bin sehr gut in die Geschichte herein gekommen, da der Anfang eine gute Einleitung geboten hat.
So hat es mir gefallen :
Ich bin sehr enttäuscht! Dass dieses Buch so gefeiert wird kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Der Anfang hat mir gut gefallen, er war recht amüsant und hat einen perfekten Einstieg geboten. Ab dem Moment, als Stella den Escort Michael dann aber engagiert und das erste Mal getroffen hat, verfiel dieser Eindruck direkt wieder. Woran das lag ist sehr einfach zu sagen ( ACHTUNG, VIELLEICHT TRETEN SPOILER AUF🆘🆘🆘) :
- Stella ist Asperger-Autistin, hat aber direkt beim ersten Treffen mit dem fremden Mann kein Problem damit, sich ihm körperlich zu öffnen, denn sie kommen sich direkt etwas nah. Dafür, dass sie eine Krankheit hat, fiel ihr das erstaunlich leicht.
- So, wie es in allen 0815 Liebesromanen der Fall ist, ist Stella natürlich direkt etwas ganz Besonderes für ihn und er denkt nur an ihr Wohlergehen und kaum an das Geld, für das er ja arbeitet. Und natürlich ist sie die erste Kundin, bei der er so etwas fühlt.
- Stella und Michael kennen sich überhaupt nicht, empfinden aber direkt etwas für einander, trotz ihrer eigentlichen Krankheit und seines Jobs. Ziemlich einfallslos.
- Im Klappentext war die Rede vom Küssen Lernen. Kein Bezug zu Erotik und Sex. Dafür, dass Stella, laut Beschreibung, nur das Küssen lernen will, finden direkt von Anfang an ziemlich erotische Szenen statt, die die Krankheit von Stella nur ab und zu einbeziehen. Ihre Situation rückt immer wieder in den Hintergrund. Das Buch sollte „Sex Lessons“ heißen.
- Das erste Treffen als „Paar“ findet natürlich in der Öffentlichkeit statt und dort macht es Stella überhaupt nichts aus, dass ihr „Lehrer“ sie küsst. Auf einmal sind ihr die Menschen egal und auch ihre eigentliche Verschlossenheit ist wie verschwunden.
- Michael stellt Stella seiner Familie vor. Echt jetzt? Unauthentischer geht doch nicht mehr. Normalerweise hätte er immer noch seinen Job im Hinterkopf und selbst wenn er sie auch emotional toll findet, verwickelt man Stella doch nicht direkt in sein familiäres Leben. Auch sie verstehe ich nicht. Ich an ihrer Stelle würde nicht die Familie meines „Lehrers“ kennenlernen wollen.
- Die Geschichte vermittelt mir, dass sich die Krankheit komplett in Luft auflöst, sobald die Betroffene sich verliebt und das kann nicht wahr sein!
- Beide Charaktere brechen ihre Vorsätze von Anfang an ( Sie kann sich direkt auf ihn einlassen und er bricht sein eigentliches Stammritual, eine Kundin nicht öfter als einmal zu treffen ), da stimmt alles hinten und vorne nicht.
Ich könnte noch genauso weiter machen, aber dann würde ich noch Stunden brauchen & das ist es mir einfach nicht wert.
Es ist ein einfallsloses Buch, in dem die Krankheit der Protagonistin im Hintergrund steht und das durch typische 0815 Erotik-Szenen seinen Wert verliert.
Man hätte einiges aus der Idee machen können, es ist aber ein totaler Flop!
Dafür, dass ich auf das Buch so gespannt war, hat es mich richtig enttäuscht!