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Veröffentlicht am 18.04.2020

Ein leicht zugängliches, nett verpacktes Einsteigerbuch in das Thema "Sinn des Lebens".

Das Café am Rande der Welt
0

Von der "oberflächlichen Zeitverschwendung" bis hin zum "lebensverändernden Sinngeber" - zu diesem dünnen Büchlein von John Strelecky sind im Netz mal wieder sehr widersprüchliche Meinungen zu finden, ...

Von der "oberflächlichen Zeitverschwendung" bis hin zum "lebensverändernden Sinngeber" - zu diesem dünnen Büchlein von John Strelecky sind im Netz mal wieder sehr widersprüchliche Meinungen zu finden, was mein Interesse geweckt hat. Und wie so oft liegt die Wahrheit meiner Meinung nach in der Mitte. Wer philosophische Tiefgründigkeit, eine bildreiche Geschichte oder einen fordernden Schreibstil erwartet, ist hier falsch. Wer jedoch in einfach zugänglicher Form neue Gedanken zum Thema "Sinn des Lebens" präsentiert bekommen will, kann hier Anstoß und Aufforderung finden, sich mehr mit eigenen Wünschen und Träumen zu befassen, über seine Existenz nachzudenken und den Mut zu finden, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.


"Warum verbringen wir soviel Zeit damit, uns auf den Zeitpunkt vorzubereiten, an dem wir tun können, was wir möchten, anstatt es einfach sofort zu tun?"


Die Aufmachung von John Streleckys Romanen, die mittlerweile schon zur Trilogie geworden sind, ist mit starken Farben, geometrischen Flächen und einfachen Strichzeichnungen sehr schlicht, aber passend. Ganz im Stil der Cover finden sich in jedem Kapitel und zu deren Anfang eine seitenfüllende bunte Illustration von Root Leeb. Anders als viele Ratgeber zu diesem Thema ist "Das Café am Rande der Welt" kein dicker Wälzer, durch den man sich wochenlang durchkämpfen muss. Man kann diesen kurzen Roman problemlos an einem Nachmittag lesen oder als kurzfristige Motivationsspritze ein paar der sehr kurzen Kapiteln zwischendurch lesen. Dadurch und auch dank des sehr schlichten, schmucklosen Schreibstils stehen die geschilderten Gedanken einem sehr großen Publikum offen und können auch von typischen Lesemuffeln schnell gelesen werden. Leider ergibt sich durch den geringen Umfang der Geschichte auch nicht die Chance auf ausführliche Ausführungen oder gedankliche Tiefe.


Erster Satz: "Manchmal, wenn man es am wenigsten erwartet, aber vielleicht am meisten braucht, findet man sich an einem unbekannten Ort wieder, mit Menschen, die man gleichfalls nicht kennt, und erfährt neue Dinge."


Das Lesen dieses Buchs hat mir keine riesigen neuen Erkenntnisse beschert, mir keine nennenswert andere Perspektive eröffnet und auch als "lebensverändern" würde ich die Lektüre des Buches für mich keineswegs bezeichnen. Trotzdem sind einige interessante Denkanstöße in den 128 Seiten enthalten, sodass es sich durchaus lohnt, innezuhalten und den Gedankengängen des Protagonisten zu folgen, der aus der Ich-Perspektive von seiner Erfahrung im "Café der Fragen" berichtet, in dem er nach einem Unfall auf dem Highway strandet. Trotz der angerissenen Hintergrundgeschichte um den gestressten Manager John liest sich der Roman weniger wie eine Geschichte und mehr wie ein ausgeschmückter Ratgeber in Dialogform. Die Figuren erhalten keine Tiefe, Casey, Mike und Anne bleiben reine Stichwortgeber, an manchen Stellen tauchen Lebensweisheiten im Abriss-Kalender-Stil auf und auch einige mystische Elemente wie die scheinbare Fähigkeit der dreien, Johns Gedanken lesen zu können, lassen das Konstrukt rund um die Philosophie an einigen Stellen etwas wackelig erscheinen. Darüber hinaus sind viele bekannte und fremde Gedanken wie zum Beispiel die "Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral" über den Fischer und den Touristen enthalten, wobei ich angesichts des Hypes ein wenig mehr erwartet hatte.


„Wenn man nicht auf das ausgerichtet ist, was man gerne tun möchte, kann man seine Energie mit einer Menge anderer Dinge verschwenden. Wenn sich dann die Gelegenheit bietet, das zu tun was man möchte, hat man möglicherweise nicht mehr die Kraft oder die Zeit dafür.“


Ich denke jedoch dass der Erfolg dieser Geschichte ein Ausdruck dafür ist, dass offensichtlich viele Menschen mit ihrem Leben unglücklich sind und auf eine einfache Möglichkeit der Sinngebung oder des Ausbruchs hoffen. Die optimalen Lösungen kann dieses Buch nicht geben, es schafft jedoch eine gute Grundlage, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Als wie hilfreich und tiefgründig man diese Geschichte empfindet hängt natürlich auch sehr davon ab, wie viel man sich bislang mit dem Thema beschäftigt hat, was man für sich selbst mitnimmt und wie sehr die Ideen auf fruchtbaren Boden treffen. Ich denke es gibt weitaus ausführlichere, philosophischere Bücher zu diesem Thema, als leichtes, nett verpacktes Einsteigerbuch in diese Materie liefert "Das Café am Rande der Welt" jedoch den richtigen Umfang, gut verständliche Sprache und zugängliche Metaphern.


„Unsere Aufgabe so sagte er, besteht darin zu erkennen, dass uns etwas erfüllt, weil wir es selbst nun einmal so empfinden, und nicht, weil jemand anderer uns sagt, dass es erfüllend sei.“



"Das Café am Rande der Welt" ist schnell gelesen, dabei aber weder literarisch ansprechend geschrieben noch mit einer beeindruckenden Geschichte versehen und ob der Roman dennoch einen bleibenden Eindruck hinterlässt, hängt sehr stark von der Bereitschaft und Offenheit des Lesers ab. Durch dieses Buch wird man vielleicht nicht unbedingt schlauer, aber vielleicht ein wenig sensibler und offener für wichtige Entscheidungen im eigenen Lebensweg. Wem das als Argument ausreicht, kann ich diese Geschichte nur empfehlen!


Zum Schluss noch mein Lieblingszitat:


"Das ganze Leben ist eine tolle Geschichte, John! Einige Menschen erkennen bloß nicht, dass sie selbst die Autoren sind und die Geschichte so schreiben können, wie sie es möchten."



Fazit:


Ein leicht zugängliches, nett verpacktes Einsteigerbuch in das Thema "Sinn des Lebens". Wer philosophische Tiefgründigkeit, eine bildreiche Geschichte oder einen literarisch anspruchsvollen Schreibstil erwartet, wird enttäuscht werden. Wer offen und ohne große Erwartungen an den Roman herantritt, kann jedoch Anstoß und Aufforderung finden, sich mehr mit eigenen Wünschen und Träumen zu befassen, über seine Existenz nachzudenken und den Mut zu finden, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.04.2020

Ein leicht zugängliches, nett verpacktes Einsteigerbuch in das Thema "Sinn des Lebens".

Das Café am Rande der Welt
0

Von der "oberflächlichen Zeitverschwendung" bis hin zum "lebensverändernden Sinngeber" - zu diesem dünnen Büchlein von John Strelecky sind im Netz mal wieder sehr widersprüchliche Meinungen zu finden, ...

Von der "oberflächlichen Zeitverschwendung" bis hin zum "lebensverändernden Sinngeber" - zu diesem dünnen Büchlein von John Strelecky sind im Netz mal wieder sehr widersprüchliche Meinungen zu finden, was mein Interesse geweckt hat. Und wie so oft liegt die Wahrheit meiner Meinung nach in der Mitte. Wer philosophische Tiefgründigkeit, eine bildreiche Geschichte oder einen fordernden Schreibstil erwartet, ist hier falsch. Wer jedoch in einfach zugänglicher Form neue Gedanken zum Thema "Sinn des Lebens" präsentiert bekommen will, kann hier Anstoß und Aufforderung finden, sich mehr mit eigenen Wünschen und Träumen zu befassen, über seine Existenz nachzudenken und den Mut zu finden, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.


"Warum verbringen wir soviel Zeit damit, uns auf den Zeitpunkt vorzubereiten, an dem wir tun können, was wir möchten, anstatt es einfach sofort zu tun?"


Die Aufmachung von John Streleckys Romanen, die mittlerweile schon zur Trilogie geworden sind, ist mit starken Farben, geometrischen Flächen und einfachen Strichzeichnungen sehr schlicht, aber passend. Ganz im Stil der Cover finden sich in jedem Kapitel und zu deren Anfang eine seitenfüllende bunte Illustration von Root Leeb. Anders als viele Ratgeber zu diesem Thema ist "Das Café am Rande der Welt" kein dicker Wälzer, durch den man sich wochenlang durchkämpfen muss. Man kann diesen kurzen Roman problemlos an einem Nachmittag lesen oder als kurzfristige Motivationsspritze ein paar der sehr kurzen Kapiteln zwischendurch lesen. Dadurch und auch dank des sehr schlichten, schmucklosen Schreibstils stehen die geschilderten Gedanken einem sehr großen Publikum offen und können auch von typischen Lesemuffeln schnell gelesen werden. Leider ergibt sich durch den geringen Umfang der Geschichte auch nicht die Chance auf ausführliche Ausführungen oder gedankliche Tiefe.


Erster Satz: "Manchmal, wenn man es am wenigsten erwartet, aber vielleicht am meisten braucht, findet man sich an einem unbekannten Ort wieder, mit Menschen, die man gleichfalls nicht kennt, und erfährt neue Dinge."


Das Lesen dieses Buchs hat mir keine riesigen neuen Erkenntnisse beschert, mir keine nennenswert andere Perspektive eröffnet und auch als "lebensverändern" würde ich die Lektüre des Buches für mich keineswegs bezeichnen. Trotzdem sind einige interessante Denkanstöße in den 128 Seiten enthalten, sodass es sich durchaus lohnt, innezuhalten und den Gedankengängen des Protagonisten zu folgen, der aus der Ich-Perspektive von seiner Erfahrung im "Café der Fragen" berichtet, in dem er nach einem Unfall auf dem Highway strandet. Trotz der angerissenen Hintergrundgeschichte um den gestressten Manager John liest sich der Roman weniger wie eine Geschichte und mehr wie ein ausgeschmückter Ratgeber in Dialogform. Die Figuren erhalten keine Tiefe, Casey, Mike und Anne bleiben reine Stichwortgeber, an manchen Stellen tauchen Lebensweisheiten im Abriss-Kalender-Stil auf und auch einige mystische Elemente wie die scheinbare Fähigkeit der dreien, Johns Gedanken lesen zu können, lassen das Konstrukt rund um die Philosophie an einigen Stellen etwas wackelig erscheinen. Darüber hinaus sind viele bekannte und fremde Gedanken wie zum Beispiel die "Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral" über den Fischer und den Touristen enthalten, wobei ich angesichts des Hypes ein wenig mehr erwartet hatte.


„Wenn man nicht auf das ausgerichtet ist, was man gerne tun möchte, kann man seine Energie mit einer Menge anderer Dinge verschwenden. Wenn sich dann die Gelegenheit bietet, das zu tun was man möchte, hat man möglicherweise nicht mehr die Kraft oder die Zeit dafür.“


Ich denke jedoch dass der Erfolg dieser Geschichte ein Ausdruck dafür ist, dass offensichtlich viele Menschen mit ihrem Leben unglücklich sind und auf eine einfache Möglichkeit der Sinngebung oder des Ausbruchs hoffen. Die optimalen Lösungen kann dieses Buch nicht geben, es schafft jedoch eine gute Grundlage, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Als wie hilfreich und tiefgründig man diese Geschichte empfindet hängt natürlich auch sehr davon ab, wie viel man sich bislang mit dem Thema beschäftigt hat, was man für sich selbst mitnimmt und wie sehr die Ideen auf fruchtbaren Boden treffen. Ich denke es gibt weitaus ausführlichere, philosophischere Bücher zu diesem Thema, als leichtes, nett verpacktes Einsteigerbuch in diese Materie liefert "Das Café am Rande der Welt" jedoch den richtigen Umfang, gut verständliche Sprache und zugängliche Metaphern.


„Unsere Aufgabe so sagte er, besteht darin zu erkennen, dass uns etwas erfüllt, weil wir es selbst nun einmal so empfinden, und nicht, weil jemand anderer uns sagt, dass es erfüllend sei.“



"Das Café am Rande der Welt" ist schnell gelesen, dabei aber weder literarisch ansprechend geschrieben noch mit einer beeindruckenden Geschichte versehen und ob der Roman dennoch einen bleibenden Eindruck hinterlässt, hängt sehr stark von der Bereitschaft und Offenheit des Lesers ab. Durch dieses Buch wird man vielleicht nicht unbedingt schlauer, aber vielleicht ein wenig sensibler und offener für wichtige Entscheidungen im eigenen Lebensweg. Wem das als Argument ausreicht, kann ich diese Geschichte nur empfehlen!


Zum Schluss noch mein Lieblingszitat:


"Das ganze Leben ist eine tolle Geschichte, John! Einige Menschen erkennen bloß nicht, dass sie selbst die Autoren sind und die Geschichte so schreiben können, wie sie es möchten."



Fazit:


Ein leicht zugängliches, nett verpacktes Einsteigerbuch in das Thema "Sinn des Lebens". Wer philosophische Tiefgründigkeit, eine bildreiche Geschichte oder einen literarisch anspruchsvollen Schreibstil erwartet, wird enttäuscht werden. Wer offen und ohne große Erwartungen an den Roman herantritt, kann jedoch Anstoß und Aufforderung finden, sich mehr mit eigenen Wünschen und Träumen zu befassen, über seine Existenz nachzudenken und den Mut zu finden, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.04.2020

Ein leicht zugängliches, nett verpacktes Einsteigerbuch in das Thema "Sinn des Lebens".

Das Café am Rande der Welt
0

Von der "oberflächlichen Zeitverschwendung" bis hin zum "lebensverändernden Sinngeber" - zu diesem dünnen Büchlein von John Strelecky sind im Netz mal wieder sehr widersprüchliche Meinungen zu finden, ...

Von der "oberflächlichen Zeitverschwendung" bis hin zum "lebensverändernden Sinngeber" - zu diesem dünnen Büchlein von John Strelecky sind im Netz mal wieder sehr widersprüchliche Meinungen zu finden, was mein Interesse geweckt hat. Und wie so oft liegt die Wahrheit meiner Meinung nach in der Mitte. Wer philosophische Tiefgründigkeit, eine bildreiche Geschichte oder einen fordernden Schreibstil erwartet, ist hier falsch. Wer jedoch in einfach zugänglicher Form neue Gedanken zum Thema "Sinn des Lebens" präsentiert bekommen will, kann hier Anstoß und Aufforderung finden, sich mehr mit eigenen Wünschen und Träumen zu befassen, über seine Existenz nachzudenken und den Mut zu finden, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.


"Warum verbringen wir soviel Zeit damit, uns auf den Zeitpunkt vorzubereiten, an dem wir tun können, was wir möchten, anstatt es einfach sofort zu tun?"


Die Aufmachung von John Streleckys Romanen, die mittlerweile schon zur Trilogie geworden sind, ist mit starken Farben, geometrischen Flächen und einfachen Strichzeichnungen sehr schlicht, aber passend. Ganz im Stil der Cover finden sich in jedem Kapitel und zu deren Anfang eine seitenfüllende bunte Illustration von Root Leeb. Anders als viele Ratgeber zu diesem Thema ist "Das Café am Rande der Welt" kein dicker Wälzer, durch den man sich wochenlang durchkämpfen muss. Man kann diesen kurzen Roman problemlos an einem Nachmittag lesen oder als kurzfristige Motivationsspritze ein paar der sehr kurzen Kapiteln zwischendurch lesen. Dadurch und auch dank des sehr schlichten, schmucklosen Schreibstils stehen die geschilderten Gedanken einem sehr großen Publikum offen und können auch von typischen Lesemuffeln schnell gelesen werden. Leider ergibt sich durch den geringen Umfang der Geschichte auch nicht die Chance auf ausführliche Ausführungen oder gedankliche Tiefe.


Erster Satz: "Manchmal, wenn man es am wenigsten erwartet, aber vielleicht am meisten braucht, findet man sich an einem unbekannten Ort wieder, mit Menschen, die man gleichfalls nicht kennt, und erfährt neue Dinge."


Das Lesen dieses Buchs hat mir keine riesigen neuen Erkenntnisse beschert, mir keine nennenswert andere Perspektive eröffnet und auch als "lebensverändern" würde ich die Lektüre des Buches für mich keineswegs bezeichnen. Trotzdem sind einige interessante Denkanstöße in den 128 Seiten enthalten, sodass es sich durchaus lohnt, innezuhalten und den Gedankengängen des Protagonisten zu folgen, der aus der Ich-Perspektive von seiner Erfahrung im "Café der Fragen" berichtet, in dem er nach einem Unfall auf dem Highway strandet. Trotz der angerissenen Hintergrundgeschichte um den gestressten Manager John liest sich der Roman weniger wie eine Geschichte und mehr wie ein ausgeschmückter Ratgeber in Dialogform. Die Figuren erhalten keine Tiefe, Casey, Mike und Anne bleiben reine Stichwortgeber, an manchen Stellen tauchen Lebensweisheiten im Abriss-Kalender-Stil auf und auch einige mystische Elemente wie die scheinbare Fähigkeit der dreien, Johns Gedanken lesen zu können, lassen das Konstrukt rund um die Philosophie an einigen Stellen etwas wackelig erscheinen. Darüber hinaus sind viele bekannte und fremde Gedanken wie zum Beispiel die "Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral" über den Fischer und den Touristen enthalten, wobei ich angesichts des Hypes ein wenig mehr erwartet hatte.


„Wenn man nicht auf das ausgerichtet ist, was man gerne tun möchte, kann man seine Energie mit einer Menge anderer Dinge verschwenden. Wenn sich dann die Gelegenheit bietet, das zu tun was man möchte, hat man möglicherweise nicht mehr die Kraft oder die Zeit dafür.“


Ich denke jedoch dass der Erfolg dieser Geschichte ein Ausdruck dafür ist, dass offensichtlich viele Menschen mit ihrem Leben unglücklich sind und auf eine einfache Möglichkeit der Sinngebung oder des Ausbruchs hoffen. Die optimalen Lösungen kann dieses Buch nicht geben, es schafft jedoch eine gute Grundlage, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Als wie hilfreich und tiefgründig man diese Geschichte empfindet hängt natürlich auch sehr davon ab, wie viel man sich bislang mit dem Thema beschäftigt hat, was man für sich selbst mitnimmt und wie sehr die Ideen auf fruchtbaren Boden treffen. Ich denke es gibt weitaus ausführlichere, philosophischere Bücher zu diesem Thema, als leichtes, nett verpacktes Einsteigerbuch in diese Materie liefert "Das Café am Rande der Welt" jedoch den richtigen Umfang, gut verständliche Sprache und zugängliche Metaphern.


„Unsere Aufgabe so sagte er, besteht darin zu erkennen, dass uns etwas erfüllt, weil wir es selbst nun einmal so empfinden, und nicht, weil jemand anderer uns sagt, dass es erfüllend sei.“



"Das Café am Rande der Welt" ist schnell gelesen, dabei aber weder literarisch ansprechend geschrieben noch mit einer beeindruckenden Geschichte versehen und ob der Roman dennoch einen bleibenden Eindruck hinterlässt, hängt sehr stark von der Bereitschaft und Offenheit des Lesers ab. Durch dieses Buch wird man vielleicht nicht unbedingt schlauer, aber vielleicht ein wenig sensibler und offener für wichtige Entscheidungen im eigenen Lebensweg. Wem das als Argument ausreicht, kann ich diese Geschichte nur empfehlen!


Zum Schluss noch mein Lieblingszitat:


"Das ganze Leben ist eine tolle Geschichte, John! Einige Menschen erkennen bloß nicht, dass sie selbst die Autoren sind und die Geschichte so schreiben können, wie sie es möchten."



Fazit:


Ein leicht zugängliches, nett verpacktes Einsteigerbuch in das Thema "Sinn des Lebens". Wer philosophische Tiefgründigkeit, eine bildreiche Geschichte oder einen literarisch anspruchsvollen Schreibstil erwartet, wird enttäuscht werden. Wer offen und ohne große Erwartungen an den Roman herantritt, kann jedoch Anstoß und Aufforderung finden, sich mehr mit eigenen Wünschen und Träumen zu befassen, über seine Existenz nachzudenken und den Mut zu finden, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.04.2020

Für Fans der Reihe empfehlenswert!

Obsidian 0: Oblivion 1. Lichtflüstern
0

In den ersten drei Bänden, (Obsidian - Schattendunkel, Onyx - Schattenschimmer und Opal - Schattenglanz) von Jennifer L. Armentrouts toller Lux-Reihe, in die ich mich bereits 2016 verliebt habe, erzählt ...

In den ersten drei Bänden, (Obsidian - Schattendunkel, Onyx - Schattenschimmer und Opal - Schattenglanz) von Jennifer L. Armentrouts toller Lux-Reihe, in die ich mich bereits 2016 verliebt habe, erzählt Katy als Ich-Erzählerin von ihren Abenteuern, die sie erlebt, als sie neben den zwei Alien-Geschwistern Dee und Daemon einzieht. Die aufgeschlossene, fröhliche Dee wird ihre beste Freundin, in den rätselhaften Bad-Boy Daemon verliebt sie sich. Ab dem vierten Teil Origin - Schattenfunke bekommen wir auch einen Einblick in Daemons Geschichte und auch in Opposition - Schattenblitz erzählen die Beiden abwechselnd. Damit wir auch in den ersten drei Bänden erfahren können, was Daemon dachte, hat die Autorin 2017 die Oblivion-Spinn-Off-Reihe geschrieben, in der wir die Geschehnisse der Serie aus der Sicht des unvergleichlichen Daemon Black erleben können. Da ich ein großer Fan dieser Reihe (und übrigens auch von Daemon) bin und dadurch erst zu YA-Fantasy gefunden habe, musste ich der Spinn-Off-Reihe unbedingt eine Chance geben. Leider konnte der Perspektivwechsel nicht ganz das liefern, was ich mir gewünscht hätte. Nichtsdestotrotz kann ich "Oblivion" allen Fans der Reihe empfehlen!

Das Cover ist im gewohnten Stil gehalten und ein absoluter Hingucker! Die dunkelbraune Silhouette eines männlichen Kopfes hebt sich vom typischen gold-beigen Pastell-Hintergrund mit den zarten Lichtpunkten ab. Auch wenn ich mir all die Sort-By-Titel der Reihe (oben unter "Allgemeines" habe ich sie zur besseren Übersicht aufgelistet) einfach nicht merken kann, ergeben sie ein stimmiges Gesamtbild. Nimmt man den Schutzumschlag ab, zieren weitere Lichtpunkte die dunkelgrauen Buchdeckel und auch innerhalb des Buches kann man sich über dieselbe Formatierung freuen, die die gesamte Serie verwendete. Die Spinn-Off-Reihe macht sich also im Bücherregal ganz wunderbar neben der Original-Serie.


Erste Sätze: "Lautlos und viel zu schnell für das menschliche Auge bewegte ich mich in meiner wahren Erscheinungsform zwischen den Bäumen hindurch, jagte über das dichte Gras und die feuchten, mit Moos bewachsenen Steine. Ich war nicht mehr als ein Lichtstreifen im Wald. Ein Alien zu sein, der von einem dreizehn Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernten Planeten stammt, war schon ziemlich genial."


Schon während all der anderen Teile der Original-Serie habe ich mich immer wieder gefragt: was denkt Daemon wirklich? Warum hat er das getan? Wie ist es, ein Alien zu sein? Auf all diese Fragen und noch viele mehr, die mir angesichts seines rätselhaften Verhaltens und seiner spannenden Herkunft aus den Weiten des Alls gekommen sind, hatte ich mir hier eine Antwort erhofft. Stattdessen beginnt zuerst einmal der uns bekannte Plot nach einer sehr kurzen Einleitung. Auch wenn ich vor vier Jahren zuletzt etwas aus dem Lux-Universum gelesen habe und mir die Handlung nicht mehr völlig präsent war, brauchte ich nur maximal vier Seiten, um von der Geschichte wieder komplett gefangen zu sein. Statt durch Katys Augen den rätselhaften, unglaublich gutaussehenden Jungen von Nebenan kennenzulernen, der sie abwechselnd wie Dreck und etwas sehr Wertvolles behandelt, treffen wir aus Daemons Sicht auf die eher durchschnittliche, langweilige Büchermaus, die aber da sie in direkter Nähe der Lux-Kolonie einzieht, eine potentielle Gefahr darstellt. Dadurch dass wir von Anfang an in das Geheimnis der Lux eingeweiht sind, entgeht uns Katys spaßiges Rätselraten und ihre Einweihung, dafür bekommen wir aber immer wieder einen kurzen Einblick in den Alltag eines Aliens.


"Wer mit seiner Schönheit hausieren geht, verschwendet was er hat. Dessen Schönheit ist vergänglich. Nicht mehr als eine Hülle, die dunkle Leere überdeckt."


Insgesamt ist aber leider relativ wenig Neues im Vergleich zu "Obsidian" vorhanden. Wir lesen viele gleiche Dialoge, in denen nur die Pronomen der Redebegleitsätze vertauscht scheinen, die wenigen Zusatzszenen bleiben flach und bedeutungslos für die Handlung und wir erhalten aber auch kaum tiefere Einblicke in das Leben und die Herkunft der Lux. Auf Fragen nach ihrem Heimatplaneten, ihren Fähigkeiten, ihren Schwächen, ihren Eltern, ihrer Eingewöhnung auf der Erde, ihrer Beziehung zum VM und der Kolonie reagiert Daemon gewohnt ausweichend und auch in seinen Gedanken schmettert er die spannenden Fragen oft damit ab, dass er selbst keine genaue Antwort weiß, sodass wir leider nicht wirklich mehr über die außerirdische Existenz der Lux erfahren, als wir schon aus der Original-Serie wissen. Ich hatte keine seitenlangen Ausführungen über die Biologie der Aliens erwartet, aber einige kleine Details hätten mir schon gefallen.


"Ich hätte nie gedacht, dass Autowaschen so schwierig sein kann, aber nachdem ich dich die letzte Viertelstunde beobachtet habe, bin ich davon überzeugt, dass es zur olympischen Sportart werden sollte."


Wer jedoch nicht mit der Erwartung von neuen, umfangreichen Informationen an "Oblivion" heran geht, kann mit dem gewohnt lockeren Umgangston und den schlagfertigen Wortgefechten viel Spaß haben. Die geistreichen und witzigen Dialoge sind einfach zum Wegwerfen lustig und nehmen dem Buch etwas an Ernsthaftigkeit und verhindern eine Überdramatisierung der Alien-Geschichte. Die typischen, immer wiederkehrenden Insiderwitze und Anspielungen haben mir immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert, sodass ich wieder einmal seitenlang einfach nur Unterhaltungen der Beiden ohne jegliche Handlung folgen könnte, ohne dass es mir langweilig werden würde. Doch das ist gar nicht notwendig, denn neben dem alltäglichen Wahnsinn zweier Teenager, romantischen Ausflügen in die Berge, den Wald und zum Schwimmen und gegenseitigem Kennenlernen gibt es auch einige Kämpfe mit den natürlichen Feinden der Lux, die die Spannung hoch halten.

Die Liebesgeschichte bleibt dadurch, dass Daemon sehr wankelmütig ist, vieles verdrängt und sich seiner Gefühle nicht wirklich bewusst zu sein scheint, sehr oberflächlich und wir bekommen vor allem seine körperliche Reaktion auf Katy mit. Da war diese eine deutlich dankbarere Erzählerin und an mehr als einer Stelle haben mir die einmalige Art, wie sie ihre Umgebung mit viel Kreativität und Einfühlsamkeit beschreibt und ihre ganz besonderen Katy-Gedanken gefehlt. Hier lernen wir zwar Daemon näher kennen, leider offenbaren seine Gedanken aber nicht besonders viel, da sie sich hauptsächlich um oberflächliche Beobachtungen (wie zum Beispiel die Länge von Katys Beinen oder die Größe anderer ihrer Körperteile) drehen. Positiv zu sagen ist hingegen, dass wir nun endlich besser verstehen, warum er sich so widersprüchlich verhält und was die Gründe seines Handelns sind. Außerdem bekommen wir durch Daemons Perspektive viel mehr von den Kampfszenen und all der anderen Action mit, bei der ja Katy zum Großteil ohnmächtig oder halb tot ist

Insgesamt habe ich mich also gut amüsiert und fand es toll, mal wieder was von Katy und Daemon zu lesen. Leider erhalten wir weder zu Daemons Person noch zu seiner Spezies viel mehr Informationen als in der Originalreihe, sodass die Autorin die Möglichkeiten dieser neuen Perspektive nur mäßig gut genutzt hat. Mein Fazit also: für Fans der Reihe empfehlenswert, wenn das Lesen der Originalreihe schon ein bisschen zurückliegt und man sich aus einem neuen Blickwinkel die Geschichte wieder ins Gedächtnis rufen will. Ansonsten rate ich aber unbedingt dazu, lieber zum Original zu greifen!




Fazit:


Kaum neue Szenen, wenig ergänzende Informationen über die Lux und eine sehr oberflächliche Auseinandersetzung mit Daemons Charakter - diese neue Perspektive auf die Geschichte hätte man besser nutzen können. Mein Fazit also: für Fans der Reihe empfehlenswert, wenn das Lesen der Originalreihe schon ein bisschen zurückliegt und man sich aus einem neuen Blickwinkel die Geschichte wieder ins Gedächtnis rufen will. Ansonsten rate ich aber unbedingt dazu, lieber zum Original zu greifen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.04.2020

Für Fans der Reihe empfehlenswert!

Obsidian 0: Oblivion 1. Lichtflüstern
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In den ersten drei Bänden, (Obsidian - Schattendunkel, Onyx - Schattenschimmer und Opal - Schattenglanz) von Jennifer L. Armentrouts toller Lux-Reihe, in die ich mich bereits 2016 verliebt habe, erzählt ...

In den ersten drei Bänden, (Obsidian - Schattendunkel, Onyx - Schattenschimmer und Opal - Schattenglanz) von Jennifer L. Armentrouts toller Lux-Reihe, in die ich mich bereits 2016 verliebt habe, erzählt Katy als Ich-Erzählerin von ihren Abenteuern, die sie erlebt, als sie neben den zwei Alien-Geschwistern Dee und Daemon einzieht. Die aufgeschlossene, fröhliche Dee wird ihre beste Freundin, in den rätselhaften Bad-Boy Daemon verliebt sie sich. Ab dem vierten Teil Origin - Schattenfunke bekommen wir auch einen Einblick in Daemons Geschichte und auch in Opposition - Schattenblitz erzählen die Beiden abwechselnd. Damit wir auch in den ersten drei Bänden erfahren können, was Daemon dachte, hat die Autorin 2017 die Oblivion-Spinn-Off-Reihe geschrieben, in der wir die Geschehnisse der Serie aus der Sicht des unvergleichlichen Daemon Black erleben können. Da ich ein großer Fan dieser Reihe (und übrigens auch von Daemon) bin und dadurch erst zu YA-Fantasy gefunden habe, musste ich der Spinn-Off-Reihe unbedingt eine Chance geben. Leider konnte der Perspektivwechsel nicht ganz das liefern, was ich mir gewünscht hätte. Nichtsdestotrotz kann ich "Oblivion" allen Fans der Reihe empfehlen!

Das Cover ist im gewohnten Stil gehalten und ein absoluter Hingucker! Die dunkelbraune Silhouette eines männlichen Kopfes hebt sich vom typischen gold-beigen Pastell-Hintergrund mit den zarten Lichtpunkten ab. Auch wenn ich mir all die Sort-By-Titel der Reihe (oben unter "Allgemeines" habe ich sie zur besseren Übersicht aufgelistet) einfach nicht merken kann, ergeben sie ein stimmiges Gesamtbild. Nimmt man den Schutzumschlag ab, zieren weitere Lichtpunkte die dunkelgrauen Buchdeckel und auch innerhalb des Buches kann man sich über dieselbe Formatierung freuen, die die gesamte Serie verwendete. Die Spinn-Off-Reihe macht sich also im Bücherregal ganz wunderbar neben der Original-Serie.


Erste Sätze: "Lautlos und viel zu schnell für das menschliche Auge bewegte ich mich in meiner wahren Erscheinungsform zwischen den Bäumen hindurch, jagte über das dichte Gras und die feuchten, mit Moos bewachsenen Steine. Ich war nicht mehr als ein Lichtstreifen im Wald. Ein Alien zu sein, der von einem dreizehn Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernten Planeten stammt, war schon ziemlich genial."


Schon während all der anderen Teile der Original-Serie habe ich mich immer wieder gefragt: was denkt Daemon wirklich? Warum hat er das getan? Wie ist es, ein Alien zu sein? Auf all diese Fragen und noch viele mehr, die mir angesichts seines rätselhaften Verhaltens und seiner spannenden Herkunft aus den Weiten des Alls gekommen sind, hatte ich mir hier eine Antwort erhofft. Stattdessen beginnt zuerst einmal der uns bekannte Plot nach einer sehr kurzen Einleitung. Auch wenn ich vor vier Jahren zuletzt etwas aus dem Lux-Universum gelesen habe und mir die Handlung nicht mehr völlig präsent war, brauchte ich nur maximal vier Seiten, um von der Geschichte wieder komplett gefangen zu sein. Statt durch Katys Augen den rätselhaften, unglaublich gutaussehenden Jungen von Nebenan kennenzulernen, der sie abwechselnd wie Dreck und etwas sehr Wertvolles behandelt, treffen wir aus Daemons Sicht auf die eher durchschnittliche, langweilige Büchermaus, die aber da sie in direkter Nähe der Lux-Kolonie einzieht, eine potentielle Gefahr darstellt. Dadurch dass wir von Anfang an in das Geheimnis der Lux eingeweiht sind, entgeht uns Katys spaßiges Rätselraten und ihre Einweihung, dafür bekommen wir aber immer wieder einen kurzen Einblick in den Alltag eines Aliens.


"Wer mit seiner Schönheit hausieren geht, verschwendet was er hat. Dessen Schönheit ist vergänglich. Nicht mehr als eine Hülle, die dunkle Leere überdeckt."


Insgesamt ist aber leider relativ wenig Neues im Vergleich zu "Obsidian" vorhanden. Wir lesen viele gleiche Dialoge, in denen nur die Pronomen der Redebegleitsätze vertauscht scheinen, die wenigen Zusatzszenen bleiben flach und bedeutungslos für die Handlung und wir erhalten aber auch kaum tiefere Einblicke in das Leben und die Herkunft der Lux. Auf Fragen nach ihrem Heimatplaneten, ihren Fähigkeiten, ihren Schwächen, ihren Eltern, ihrer Eingewöhnung auf der Erde, ihrer Beziehung zum VM und der Kolonie reagiert Daemon gewohnt ausweichend und auch in seinen Gedanken schmettert er die spannenden Fragen oft damit ab, dass er selbst keine genaue Antwort weiß, sodass wir leider nicht wirklich mehr über die außerirdische Existenz der Lux erfahren, als wir schon aus der Original-Serie wissen. Ich hatte keine seitenlangen Ausführungen über die Biologie der Aliens erwartet, aber einige kleine Details hätten mir schon gefallen.


"Ich hätte nie gedacht, dass Autowaschen so schwierig sein kann, aber nachdem ich dich die letzte Viertelstunde beobachtet habe, bin ich davon überzeugt, dass es zur olympischen Sportart werden sollte."


Wer jedoch nicht mit der Erwartung von neuen, umfangreichen Informationen an "Oblivion" heran geht, kann mit dem gewohnt lockeren Umgangston und den schlagfertigen Wortgefechten viel Spaß haben. Die geistreichen und witzigen Dialoge sind einfach zum Wegwerfen lustig und nehmen dem Buch etwas an Ernsthaftigkeit und verhindern eine Überdramatisierung der Alien-Geschichte. Die typischen, immer wiederkehrenden Insiderwitze und Anspielungen haben mir immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert, sodass ich wieder einmal seitenlang einfach nur Unterhaltungen der Beiden ohne jegliche Handlung folgen könnte, ohne dass es mir langweilig werden würde. Doch das ist gar nicht notwendig, denn neben dem alltäglichen Wahnsinn zweier Teenager, romantischen Ausflügen in die Berge, den Wald und zum Schwimmen und gegenseitigem Kennenlernen gibt es auch einige Kämpfe mit den natürlichen Feinden der Lux, die die Spannung hoch halten.

Die Liebesgeschichte bleibt dadurch, dass Daemon sehr wankelmütig ist, vieles verdrängt und sich seiner Gefühle nicht wirklich bewusst zu sein scheint, sehr oberflächlich und wir bekommen vor allem seine körperliche Reaktion auf Katy mit. Da war diese eine deutlich dankbarere Erzählerin und an mehr als einer Stelle haben mir die einmalige Art, wie sie ihre Umgebung mit viel Kreativität und Einfühlsamkeit beschreibt und ihre ganz besonderen Katy-Gedanken gefehlt. Hier lernen wir zwar Daemon näher kennen, leider offenbaren seine Gedanken aber nicht besonders viel, da sie sich hauptsächlich um oberflächliche Beobachtungen (wie zum Beispiel die Länge von Katys Beinen oder die Größe anderer ihrer Körperteile) drehen. Positiv zu sagen ist hingegen, dass wir nun endlich besser verstehen, warum er sich so widersprüchlich verhält und was die Gründe seines Handelns sind. Außerdem bekommen wir durch Daemons Perspektive viel mehr von den Kampfszenen und all der anderen Action mit, bei der ja Katy zum Großteil ohnmächtig oder halb tot ist

Insgesamt habe ich mich also gut amüsiert und fand es toll, mal wieder was von Katy und Daemon zu lesen. Leider erhalten wir weder zu Daemons Person noch zu seiner Spezies viel mehr Informationen als in der Originalreihe, sodass die Autorin die Möglichkeiten dieser neuen Perspektive nur mäßig gut genutzt hat. Mein Fazit also: für Fans der Reihe empfehlenswert, wenn das Lesen der Originalreihe schon ein bisschen zurückliegt und man sich aus einem neuen Blickwinkel die Geschichte wieder ins Gedächtnis rufen will. Ansonsten rate ich aber unbedingt dazu, lieber zum Original zu greifen!




Fazit:


Kaum neue Szenen, wenig ergänzende Informationen über die Lux und eine sehr oberflächliche Auseinandersetzung mit Daemons Charakter - diese neue Perspektive auf die Geschichte hätte man besser nutzen können. Mein Fazit also: für Fans der Reihe empfehlenswert, wenn das Lesen der Originalreihe schon ein bisschen zurückliegt und man sich aus einem neuen Blickwinkel die Geschichte wieder ins Gedächtnis rufen will. Ansonsten rate ich aber unbedingt dazu, lieber zum Original zu greifen!

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