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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2020

Die Geschichte einer Frau zwischen den Fronten

Der Thron der roten Königin
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Wir lesen hier die Geschichte der Margaret Beaufort, einer Angehörigen des Hauses Lancaster zur Zeit der Rosenkriege. Eigentlich fühlt sie sich zur Nonne berufen, wird aber als zwölfjährige zur Ehe mit ...

Wir lesen hier die Geschichte der Margaret Beaufort, einer Angehörigen des Hauses Lancaster zur Zeit der Rosenkriege. Eigentlich fühlt sie sich zur Nonne berufen, wird aber als zwölfjährige zur Ehe mit Richard Tudor gezwungen. Das Ziel dieser Ehe ist es, einen Sohn mit doppelt untermauertem Thronanspruch für das Haus Lancaster zu erzeugen. Nach der Geburt dieses Sohnes sieht Margaret es als ihre gottgegebene Aufgabe an, seinen Anspruch zu sichern. Dafür tut sie alles.

Ich habe dieses Buch nur bis ungefähr zur Hälfte gelesen. Es ging mir auf die Nerven, dass ungefähr alle 20 Seiten in epischer Breite die Gedanken Margarets zu ihrer göttlichen Berufung beschrieben wurden. Sie möchte gerne eine starke Frau sein, die für ihre Ziele kämpft, stattdessen heiratet sie immer Männer, die das für sie übernehmen können.

Die Zeit der Rosenkriege in England waren eine sehr wechselhafte und spannende Epoche, die sicher für alle Beteiligten nicht einfach war. Das kommt in diesem Buch leider so überhaupt nicht zur Geltung. Stattdessen beschränkt sich die Geschichte auf das Gejammer und das Scheitern einer adligen Dame, deren Leben ganz anders verläuft, als sie es sich vorgestellt hat.

Mein Fazit: Dieses Buch muss man nicht gelesen haben, es macht nur schlechte Laune.

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Veröffentlicht am 31.12.2021

Eher schwach

Der Gräber
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Jedes Jahr am 6. November schlägt der Gräber zu - er gräbt sich durch den Keller in ein Haus und verschleppt sein Opfer unter die Erde. Dabei hinterlässt er eine Spur der Verwüstung, aber keine ...

Jedes Jahr am 6. November schlägt der Gräber zu - er gräbt sich durch den Keller in ein Haus und verschleppt sein Opfer unter die Erde. Dabei hinterlässt er eine Spur der Verwüstung, aber keine verwertbaren Spuren. Ermittlerin Cecilia und ihr Team tappen im Dunkeln. Unterdessen findet Verlagslektorin Annika ein Manuskript - scheinbar von einem ihrer Autoren, der seit Jahren verschwunden ist - welches sich mit dem Gräber befasst. Sie sorgt dafür, dass das Manuskript veröffentlicht wird. Damit nimmt das Unheil seinen Lauf.

Ich liebe Krimis, vor allem skandinavische, und habe mir von diesem sehr viel versprochen. Die Story gibt auch eigentlich einiges her, wurde aber meiner Erachtens nur mangelhaft umgesetzt. Der Schreibstil ist sehr distanziert, er holt mich nicht wirklich in die Geschichte hinein. Die Kapitel sind kurz, mehrere Handlungsstränge und Zeitebenen wechseln sich ab. Das ist an sich nicht nicht schlecht, jedoch sind jedem Kapitel einige Zeilen aus Tätersicht vorangestellt, aus welchen sich sehr schnell erraten lässt, wer der Gräber ist. Das macht zu einem sehr frühen Zeitpunkt einen Spannungsaufbau fast unmöglich.

Zu einem gelungenen Krimi oder Thriller gehört es für mich dazu, die Ermittler bei ihrer Arbeit zu begleiten und ihnen quasi in die Köpfe zu schauen. Hier darf ich die ermittelnde Kommissarin Cecilia Wreede leider nur bei ihren Joggingrunden begleiten, denn sie ermittelt fast gar nicht. Im wesentlichen dreht sich das Buch um die privaten und beruflichen Probleme der Lektorin Annika Granlund, die am Ende entscheidend zur Aufklärung des Gräber-Falles beiträgt. Endgültig verleidet wurde mir dieses Buch durch das Auftauchen der mysteriösen Erdwesen, hier driftet die Geschichte zu einem dürftigen Horrorroman ab. Offenbar konnte sich der Autor nicht entscheiden, ob er eine Horrorstory oder einen Krimi schreiben will. Der entstandene Mix ist leider misslungen.

Mein Fazit: Thema leider verfehlt, zu meinem Bedauern kann ich keine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Absurde Dialoge und skurrile Protagonisten

Dich hab ich nicht kommen sehen
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Die 31-jährige Juristin Mari zieht von Düsseldorf nach Berlin, um eine gescheiterte Beziehung und eine Fehlgeburt zu verarbeiten. Sie wird direkt von der Familie ihrer Vermieterin „aufgesaugt“ und lernt ...

Die 31-jährige Juristin Mari zieht von Düsseldorf nach Berlin, um eine gescheiterte Beziehung und eine Fehlgeburt zu verarbeiten. Sie wird direkt von der Familie ihrer Vermieterin „aufgesaugt“ und lernt auch deren Bruder Leo kennen, in den sie sich verliebt.

Die Gestaltung des Covers ist außergewöhnlich und sehr ansprechend. Der Schreibstil hat mich allerdings nicht abgeholt, denn die Dialoge sind teilweise so absurd, dass sich mir die Fußnägel hochrollen.
Mit Mari, um die sich die Geschichte dreht, konnte ich leider bis zum Schluss nicht warm werden. Ihr pubertäres Gehabe und die damit verbundene Unsicherheit ging mir gewaltig auf die Nerven. Leider macht sie auch im Verlauf der Geschichte keine erkennbare Entwicklung durch, sondern ist dann ganz plötzlich eine andere. Genau so plötzlich ändern sich ihre Beziehungen zu verschiedenen Personen, also ohne dass man als Leser mitbekommt, warum das jetzt so anders ist. Von der einen Zeile zur anderen wird aus dem ungeliebten Chef der Duzfreund, mit dem man sogar aus einem Teller isst oder aus Leos Ex eine „beste Freundin“, die mithilft, dass Leo und Mari zusammen kommen. Positiv ist Maris Art anzumerken, wie sie mit dem kleinen Tobi umgeht.
Die Protagonisten um Mari herum sind eine Anhäufung von stark überzeichneten schrägen Persönlichkeiten, die es meiner Meinung nach in einer solchen Konzentration nicht gebraucht hätte.
Insgesamt hat mich dieses Buch leider sehr enttäuscht, die Leseprobe hat meiner Meinung nach Besseres versprochen. Leider kann ich es nicht guten Gewissens weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Möwen ermitteln in einem Kriminalfall

Mordsmöwen
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"Mordsmöwen" von Sina Beerwald

Zuerst hab ich gedacht "Oh, Möwen als Ermittler, das ist mal was Anderes". Leider musste ich schnell feststellen, dass mir für dieses Buch meine Lesezeit zu schade ist. ...

"Mordsmöwen" von Sina Beerwald

Zuerst hab ich gedacht "Oh, Möwen als Ermittler, das ist mal was Anderes". Leider musste ich schnell feststellen, dass mir für dieses Buch meine Lesezeit zu schade ist. Ich interessiere mich weder für die Crepe-Vorlieben einer Schar Möwen am Strand der Insel Sylt, noch für die genaue Flugstrecke von diesem Strand zur Wohnung des Crepe-Buden-Besitzers! Schließlich will ich die Route ja nicht nachfliegen. Das hat mir entschieden zu lang gedauert, bis die Geschichte endlich losgeht. Es tut mir leid, aber diesen Ansatz zu einem Krimi find ich einfach albern! Deshalb habe ich abgebrochen, so ist das Buch aber auch von meinem immens großen SUB verschwunden. Da gibt es nur ein Sternchen, weil mir der Schreibstil von Sina Beerwald trotzdem ganz gut gefällt.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Enttäuschend

Die Ländersammlerin
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Nina Sedano schildert hier ihre zahlreichen Reisen durch die ganze Welt. Der Schreibstil ist ausbaufähig. Alle Länder der UNO will sie bereist haben. Ihre Erlebnisse scheinen sie nicht sonderlich beeindruckt ...

Nina Sedano schildert hier ihre zahlreichen Reisen durch die ganze Welt. Der Schreibstil ist ausbaufähig. Alle Länder der UNO will sie bereist haben. Ihre Erlebnisse scheinen sie nicht sonderlich beeindruckt zu haben, denn das was sie erzählt, ist belanglos und uninteressant. Sie ist nicht als Pauschalreisende unterwegs sondern auf eigene Faust als eine Art Backpackerin. Da sollte es doch möglich sein, wirklich mit Land und Leuten in Kontakt zu kommen und interessante Begegnungen zu haben. Stattdessen nimmt sie sich selbst sehr wichtig und erzählt ausschließlich von sich. Spasseshalber habe ich mal gezählt: Auf einer Seite mit 27 Zeilen gibt es 21 "ich, mich, mir, meiner". So handelt sie zum Beispiel sieben Wochen Australien und Neuseeland auf wenigen Seiten ab. Kernerlebnisse waren hier je ein Bungee- und ein Tandemsprung. Keine Landschaften, keine Naturerlebnisse, keine Menschen - einfach nichts. Traurig! Meiner Meinung nach ist hier selbst ein Stern zu viel.

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