Kein typisches Colleen Hoover Buch
VerityLowen Ashleigh ist unterwegs zu einem wichtigen Treffen, das über ihre Zukunft als Schriftstellerin entscheiden wird, als sie Jeremy auf der Straße trifft. Jeremy stellt sich auch als ihr neuer Auftraggeber ...
Lowen Ashleigh ist unterwegs zu einem wichtigen Treffen, das über ihre Zukunft als Schriftstellerin entscheiden wird, als sie Jeremy auf der Straße trifft. Jeremy stellt sich auch als ihr neuer Auftraggeber heraus, für denn sie soll die Buchreihe seiner Frau Verity zu Ende schreiben. Verity ist durch einen Unfall stark eingeschränkt und dazu nicht fähig.
So zieht Lowen Laura zu Jeremy, Verity und deren Sohn Crew, um die Notizen zu studieren und sich auf ihre neue Aufgabe vorzubereiten. Allerdings stößt sie dabei auf ein unheilvolles Schriftstück von Verity, welches das Zusammenleben im Hause unheimlich und unangenehm macht.
Meine Meinung:
Ich habe fast alle Bücher von Colleen Hoover gelesen und mag die Autorin sehr. In den letzten Jahren sind die Themen jedoch ernster geworden und enthalten keine typischen New Adult Geschichten mehr, was mir sehr gefällt.
Dieses Buch ist eher ein Thriller, gemischt mit einer Liebesgeschichte von Lowen und Jeremy. Wie schon von ihr gewohnt, schafft Colleen Hoover es auch hier Spannung gezielt auf den Leser zu übertragen. Trotzdem hat mir die Tiefe und das Gefühls der Handlung gefehlt, etwas was ich von der Autorin bisher nicht kannte. Die Hauptpersonen Lowen, Jeremy und Verity sind irgendwie blass geblieben.
Lowen ist eine junge Schriftstellerin, die bisher um jeden Cent kämpfen muss. Trotzdem betreut sie ihre krebskranke Mutter bis zu deren Tod und so ist das Angebot die Reihe von Verity fertig zu schreiben wie ein Geschenk. Sie gibt sich schüchtern, ist oft unsicher und trotzdem nimmt sie den Auftrag an ohne Veritys Bücher überhaupt gelesen zu haben.
Schon hier hatte ich Probleme damit mich in Lowen hineinzuversetzen. Natürlich hat sie durch die Zwangsräumung ihrer Wohnung keine Wahl, aber ich denke, dass die Zusage auch dem Zusammensein mit Jeremy geschuldet ist. Schon seit der ersten Begegnung ist Lowen von ihm besessen, hat aber noch Verity als seine Ehefrau im Hinterkopf.
Auch später bleibt Lowen für mich zu oberflächlich. Sie spielt heile Familie, hat Angst vor Verity, aber spricht nichts davon laut aus. Alles passiert passiv. Wie kann sie das Tagebuch so ruhig lesen? Nie im Leben hätte ich auch nur eine weitere Nacht in diesem Haus geschlafen! Und wie wäre es mit zur Polizei gehen?
Stattdessen sitzt Lowen das alles aus, denn sie hat ihr Ziel erreicht: Eine Beziehung mit Jeremy.
Dieser ist der liebende Familienvater, der mit allen viel Geduld hat. Das war es aber auch schon. Er bleibt total blass.
Verity hat dagegen eine größere Rolle, denn das Buch im Buch ist ihre Biografie und beschreibt die vergangenen Jahre in aller Detailgenauigkeit. Schockierend, grausam und einfach nur unfassbar. Verteidigen kann sie sich durch den Unfall jedoch nicht und so glaubt Lowen alles was dort steht.
Auch eine Sache, die ich an Lowen nicht verstehe. Als Schriftstellerin sollte sie es doch gewohnt sein, Nachforschungen zu machen und sich mit allem genau auseinander zu setzten. Stattdessen wird sie mehr wie die Verity in der Biographie, was auch der Grund ist weshalb ich am Ende absolut nichts mehr von ihr gehalten habe.
Mein Fazit:
Ein schockierendes Buch um eine Familientragödie, die von einer jungen Autorin nochmals aufgemischt wird. Außer Verity, nach der das Buch benannt ist, bleiben alle Figuren blass. Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten, leider fehlt es an Gefühl und ist kein typisches Colleen Hoover-Buch.