Cover-Bild Tapper Twins - Ziemlich beste Feinde
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: cbj
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 29.02.2016
  • ISBN: 9783570171707
Geoff Rodkey

Tapper Twins - Ziemlich beste Feinde

Carolin Müller (Übersetzer)

Fies, fieser, Tapper Twins

So ein bisschen Geschwister-Hickhack ist doch ganz normal, oder? Erst recht, wenn man so unterschiedlich ist wie Leni und Ben. Einzige Gemeinsamkeit der Zwillinge: ihr Alter, klar, nämlich 12. Und der Start eines Rachefeldzugs. Gegeneinander, versteht sich. Also battlen sie sich, was die sozialen Netzwerke hergeben: per Chat, Screenshot, Online-Armee … Bis das Ganze etwas eskaliert und die beiden sich fragen: Wie konnte es nur so weit kommen? Um der Sache auf den Grund zu gehen, überlässt Leni allen Parteien das Wort: sich, Ben, Freunden, Feinden, Ahnungslosen – mit überraschendem Ergebnis …

Ausstattung: Mit s/w Bildern / Collagen

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2019

Zeitgemäßer Geschwisterzoff

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Schon nach den ersten Seiten war ich ganz gefangen in diesem fesselnden Streit zwischen den Zwillingen. Leni und Ben schaffen es, aus nichtigen Kleinigkeiten einen wahren Krieg unter sich zu entfachen, ...

Schon nach den ersten Seiten war ich ganz gefangen in diesem fesselnden Streit zwischen den Zwillingen. Leni und Ben schaffen es, aus nichtigen Kleinigkeiten einen wahren Krieg unter sich zu entfachen, in den sie auch ihr Umfeld rücksichtslos hineinziehen. Der Geschwisterzoff schaukelt sich im Laufe der Zeit dermaßen hoch, dass zum Schluss sogar die Polizei hinzugezogen werden muss. Dabei bleiben sie trotzdem liebenswerte Kinder, deren alltägliche Sorgen und Befindlichkeiten man gut nachvollziehen kann.

Das Buch ist sehr ansprechend und aufgelockert gestaltet. Die großen Zeilenabstände, Fotos, Zeichnungen und Chatprotokolle sorgen für leichte Lesbarkeit und viel Abwechslung. Es ist von Leni in Form einer Chronik der Ereignisse geschrieben, die auch Ben und die anderen Protagonisten zu Wort kommen lässt. So erfährt man, wie die Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln wahrgenommen wurden.

Obwohl man ab und zu über die Racheaktionen der Zwillinge schmunzeln kann, wird hier doch ein ernstes und modernes Thema, das Cybermobbing, ohne erhobenen Zeigefinger behandelt. Man erfährt, wie sich das Opfer fühlt und wie der/die Täter dazu gekommen sind. So werden den Lesern ganz elegant und anschaulich wichtige Lebenslektionen vermittelt. Deshalb könnte ich mir dieses Buch gut als zeitgemäße Pflichtlektüre (die auch noch Spaß macht) an Schulen vorstellen.

Die Geschichte von der kleinen Ursache mit großer Auswirkung hat mir als Erwachsene auch sehr viel Freude bereitet und ich kann es für ältere Kinder und Teenies uneingeschränkt weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 01.10.2020

Ziemlich beste Feinde

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Es brauchte nur einen Auslöser und schon sind die Zwillinge Leni und Ben sauer aufeinander. Und zwar so richtig. Eine Racheaktion folgt der anderen. Es spitzt sich immer mehr zu, bis aus kleinen Sticheleien ...

Es brauchte nur einen Auslöser und schon sind die Zwillinge Leni und Ben sauer aufeinander. Und zwar so richtig. Eine Racheaktion folgt der anderen. Es spitzt sich immer mehr zu, bis aus kleinen Sticheleien Dinge entstehen, die den anderen emotional schwer verletzen.

Dieses Buch ist ein klassischer Fall von „Der Weg ist das Ziel“. Die beiden Geschwister sind zwölf Jahre alt, das angepeilte Lesepublikum ist ähnlich alt. Und denen soll scheinbar vermittelt werden, wie schlimm und verletzend (Cyber)Mobbing und das Zerstören von Eigentum sein kann und was für Konsequenzen sowohl „Täter“ als auch „Opfer“ erwarten.

Diese Moral empfand ich tatsächlich ziemlich wichtig. Die Streiche (und später Gemeinheiten), die sich die beiden spielen, sind nicht weit von der Realität weg und die Leser können somit auch ihr eigenes Verhalten reflektieren.
Nichtsdestotrotz findet man in dem Alter die Streiche sicher witzig. Beim Lesen habe ich mir ständig meine Nichte und meinen Neffen vorgestellt und wusste, dass die beiden mit dem Buch richtig Spaß hätten. Ihre Mutter hat das Buch sogar direkt gekauft, als ich davon erzählte.
Ich fand das alles nur leider echt nicht witzig. Weder Pupsen noch tote Fische im Rucksack konnten mich erheitern. Demnach wartete ich auch nicht gespannt auf die nächste Aktion.

Trotz allem las ich das Buch schnell und auch recht gern, denn die Geschwister mochte ich trotzdem. Ich war ganz gern bei ihnen und mich interessierte der Rest neben den Streichen – ihre Freundschaften, ihre Gefühle, ihre Meinungen.
Außerdem war ich wieder großer Fan der Art des Buches, denn Leni schrieb alles als „Chronik“ auf und um den Verlauf korrekt wiederzugeben, führte sie Interviews mit Ben und ihren und seinen Freunden. Außerdem gab es SMS-Verläufe der Eltern und weitere Skizzen und Bilder. Ich lese so etwas gern.

So fällt mein Fazit also zwiegespalten aus: Ich mochte die Art und die Figuren, aber was genau passierte – das Hauptthema – fand ich nicht spannend oder lustig. Ich bin aber auch mal wieder deutlich älter als die Zielgruppe. Und die wird die Streiche sicher richtig witzig finden – und bekommt noch eine gut verpackte Belehrung dazu.

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Veröffentlicht am 12.01.2017

Mehr erwartet

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Leni und Ben sind Zwillinge, 12 Jahre alt und gerade nicht gut aufeinander zu sprechen. Je länger ihre Fehde dauert, umso mehr eskaliert sie.
Das erschreckt Leni und deswegen beginnt sie, die Ereignisse ...

Leni und Ben sind Zwillinge, 12 Jahre alt und gerade nicht gut aufeinander zu sprechen. Je länger ihre Fehde dauert, umso mehr eskaliert sie.
Das erschreckt Leni und deswegen beginnt sie, die Ereignisse in einer Art Tagebuch festzuhalten. Sie berichtet aus ihrer Erinnerung und gewährt dann ihrem Bruder die Möglichkeit, sich dazu zu äußern. Auch Freunde und die Eltern beziehen Stellung - oder wundern sich.
Dadurch entsteht ein unterbrochener Text mit Anmerkungen und Querverweisen. Fotos und Zeichnungen lockern die Seiten auf. Einige Abschnitte sind so geschrieben, dass sie wie Whats-App-Blasen wirken. Der Zeilenabstand ist groß, die Schrift sehr klar, sodass sich das Buch sehr schnell und flüssig durchlesen lässt.
Durch die unterschiedlichen Ansichten zu den Vorfällen, die zum Streit geführt haben, und die Versuche, sich selbst reinzuwaschen, entstehen humorvolle Szenen. Ob man allerdings die Streiche, die Leni und Ben sich ausdenken (zum Beispiel einen Fisch in der Sporttasche zu verstecken), stelle ich eindeutig in Frage.
Leider versucht Rodkey, alle Themen und alle visuellen Auflockerungen in einem Buch unterzubringen. Es geht nicht nur um den Streit der beiden Geschwister, sondern um noch viele weitere Themen, die logischerweise jeweils nur am Rande gestreift werden können. Zudem ist die Verortung (New York) im Text durchgehend spürbar, und viele Aspekte lassen sich nicht nach Deutschland übertragen und muten der Zielgruppe (ab 10 Jahren) viel Unbekanntes zu. Wenn die Leserinnen und Leser sich darauf einlassen können und wollen, erleben sie eine rasante, vielschichtige Streitgeschichte, die so aufgemacht ist, wie man erwartet, bei der Generation Snapchat landen zu können.