Unglaublich guter Schreibstil, aber aber sehr wenig Handlung
All of MeDas Cover finde ich wirklich wunderschön, weil es so schlicht ist und in dieser Schlichtheit eben aus der Masse heraussticht.
Die Geschichte tut das leider weniger: Shaw Mercer ist der erfolgreiche CEO ...
Das Cover finde ich wirklich wunderschön, weil es so schlicht ist und in dieser Schlichtheit eben aus der Masse heraussticht.
Die Geschichte tut das leider weniger: Shaw Mercer ist der erfolgreiche CEO seiner Firma, die er zusammen mit seinem besten Freund Noah führt. Nach seiner Arbeit vergnügt er sich gerne mit allen möglichen Frauen, selten mit einer mehr als einmal, das ändert sich erst, als sich seine sexuellen Eskapaden auf die Wahl seines Vaters zum Bürgermeister auswirken. Eigentlich will er seine nervige Ex-Freundin fragen, ob sie nicht die nächsten Monate verbringt, doch Noah schlägt ihm vor, das Escort-Girl Willow zu engagieren. Als er feststellt, dass sie die Frau ist, der er vor wenigen Tagen ins Auto gefahren ist und die ihm seitdem nicht mehr aus dem Kopf geht, kann er gar nicht anders, als ihr ein Angebot zu machen, das sie nicht ablehnen kann. Schließlich sind die 250.000 Dollar Willows Möglichkeit, ihrer Mutter ein angenehmes Leben zu garantieren und ihr selbst den Ausstieg aus dem Escort-Geschäft. Doch keiner der beiden hat damit gerechnet, dass sich zwischen den beiden mehr entwickelt als eine reine Geschäftsbeziehung…
Am Anfang war ich direkt vom Schreibstil der Autorin begeistert. Ich habe nicht besonders viel von dem Buch erwartet, war aber direkt zu Beginn des Buches fasziniert vom fließenden und leichten Schreibstil, der dazu führt, dass die ersten Seiten nur so dahinfliegen.
Doch leider schafft es die Handlung nicht so richtig einen abzuholen, was möglicherweise daran liegt, dass es wenig Handlung gibt. Es gibt natürlich eine grundlegende Story, die ich auch durchaus interessant gefunden hätte, aber der hauptsächliche Teil dreht sich vor allem um Sex. Wenn die beide nicht miteinander ins Bett gehen (oder es auf allen sonstigen Oberflächen treiben) redet Shaw mit Willow darüber, was er gerne mit ihr tun würde. Ich finde zwar, dass Sexszenen durchaus zu einem guten Young Adult Roman dazu gehören, aber hier ist mir das viel zu viel, weil alle anderen Gefühle und die gesamten Geschichten der Figuren zu kurz kommen.
Ich mochte vor allem Willow recht gerne, weil man ihre aufopferungsvolle Liebe für ihre Familie sofort bemerkt und das in jedem Fall eine Sache ist, die sie mit Shaw verbindet. Sie hat alles für die Pflege ihrer Mutter aufgegeben und übt ihren Job auch nur aus diesem Grund aus. Bei Shaw hat es etwas gedauert bis ich mit ihm warm geworden bin, aber auch bei ihm ist es das Verhältnis zu seiner Familie, das mich für ihn eingenommen hat. Vor allem seine kleine Schwester und seine Nichte sind ihm unglaublich wichtig und er würde sehr viel für die beiden tun. Auch die Wortgefechte zwischen Willow und Shaw fand ich ziemlich unterhaltsam und vor allem am Anfang waren sie es, die mich für das Buch begeistert haben. Mit Verlauf des Buches haben sie aber zugunsten der Sexszenen abgenommen und damit auch mein Interesse für das Buch. Ich musste mich teilweise ein bisschen dazu zwingen, es weiterzulesen, weil die dauernde Wiederkehr von Sex und dem Gerede darüber mit der Zeit nicht besonders spannend fand. Der Cliffhanger am Ende ist allerdings geschickt gewählt, sodass ich durchaus auf den nächsten Band gespannt bin.
Alles in allem mochte ich vor allem Willow und den Schreibstil recht gerne, fand das Buch aber auf Grund der Redundanz der Erotikszenen sehr langatmig, weil alle andere Handlung dadurch zu kurz kam. Den zweiten Teil würde ich allerdings trotzdem lesen, weil ich ein bisschen mehr Drama und dadurch auch mehr Handlung erwarte, was dem wunderbaren Schreibstil dann auch mehr gerecht werden würde.