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Veröffentlicht am 22.09.2020

guter Auftakt der Fantasy-Geschichte um die Nachtalbe Sheera

Chroniken der Dämmerung, Band 1: Moonlight Touch
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Jennifer Alice Jager, Chroniken der Dämmerung, 1, Moonlight Touch

Sheera ist eine Diebin und eine Nachtalbe, beides sind keine gute Voraussetzungen, als sie vor die Königin der Hochalben gerufen wird. ...

Jennifer Alice Jager, Chroniken der Dämmerung, 1, Moonlight Touch

Sheera ist eine Diebin und eine Nachtalbe, beides sind keine gute Voraussetzungen, als sie vor die Königin der Hochalben gerufen wird. Doch als sie den wahren Grund für die Audienz bei der Königin erfährt, kann sie es nicht glauben: Sie ist laut einer Prophezeiung Anwärterin auf den Thron. Doch am Hofe wird eine Nachtalbe nicht gern gesehen und auch die Mitanwärterinnen, allen voran Mayla, neiden ihr den Platz. Um in die nächste Runde der Auswahl zu kommen muss Sheera ihre Aufgabe erfüllen: Den Dämmerstein aus dem Menschenreich holen. Als Meisterdiebin kein Problem, doch so leicht soll es nicht werden. Denn ausgerechnet der Kronprinz der Menschen, Lysander, vereitelt den Überfall und schluckt den Stein herunter. Notgedrungen muss Sheera ihn mit in ihr Land nehmen, nur um festzustellen, dass der Kronprinz nicht die schlimmste Gefahr ist, die auf sie lauert...

Ich kannte bisher noch kein Buch der Autorin und die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen.
Der Erzählstil ist angenehm und die Geschichte lässt sich leicht und flott lesen.
Es gibt eine gewisse Grundspannung, die aber leider nicht durchgängig gehalten wurde. Immer wieder hat mich die ereignisreiche Geschichte verloren, aber auch wiedergefunden.
Die Charaktere wirken lebendig und facettenreich, was mir gut dabei half, sie sich vorzustellen.
Sheera stößt auf sehr viel Widerstand. Am Hof ganz besonders, der Adel will sie direkt loswerden, die Anwärterinnen sind gehässig zu ihr, und obwohl der Hauptmann der Armee so freundlich tut, will sich nicht so rechtes Vertrauen einschleichen. Sollte sie sich irren? Doch schon bald wird ihr klar, das am Hof weitaus mehr im Argen liegt, als es auf dem ersten Blick scheint.
Lysander war mir von Anfang an sympathisch, auch wenn er in einigen Szenen ziemlich bockig und kindlich herüberkommt. Seine Haltung zu seinem Vater kann ich nachvollziehen, die zu seinem Freund und Lehrmeister nicht.
Als er auf Sheera trifft spürt man eine Verbindung, man weiß zwar noch nicht so recht in welche Richtung das Ganze gehen wird, aber das die beiden mehr sind, als nur Zufallsbekannte ist klar.
Gegenseitig retten sie sich öfter das Leben und das Buch endet mit einem Cliffhanger.

Die Schauplätze sind durchweg anschaulich und bildhaft beschrieben, zeichnen eine fantastische Welt mit verschiedenen Reichen.

Obwohl mich die Geschichte nicht ganz überzeugen konnte, werde ich wohl auch den nächsten Band lesen, weil ich wissen möchte, wie es weitergeht. Die Idee gefällt mir nämlich gut und ich bin gespannt, was da noch kommen wird. Ich kann gar nicht genau sagen, warum mich die Geschichte desöfteren verloren hat, aber sie hat es auch immer wieder geschafft mich einzufangen.
Es gibt ein paar interessante Überraschungen und die Leser werden auf eine Fahrt voller Irrungen und Wirrungen geschickt. Mir kam ein bisschen der emotionale Anteil zu kurz, da hätte ich gern noch ein wenig mehr positive Energien gehabt, insgesamt wirkt die Story daher ziemlich düster und bedruckend. Natürlich ist mir klar, dass die Figuren erst mal durch ein Tal voller Probleme durch müssen, aber nur selten gab es klitzekleine Lichtblicke.

Trotzdem hat mich die Geschichte gereizt und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Im Innenteil gibt es eine Karte von Amberan und Farhir, was mir sehr gut gefällt. Schön hätte ich bei der Vielzahl der Charaktere ein Glossar gefunden.

Das Cover ist sehr hübsch. Die Hardcover Ausgabe hat einen Schutzumschlag, der genau wie der Buchdeckel aussieht und haptisch etwas hervorgehoben wurde. Ich bin mir nicht sicher, was die Tropfen darstellen sollen (vielleicht die Magie?), aber mich hat das Cover sofort angesprochen.

Fazit: Ein guter Auftakt der Fantasy-Geschichte um die Nachtalbe Sheera und ihrem Erzfeind den Kronprinzen der Menschen Lysander, die gemeinsam Abenteuer bestehen müssen. 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.09.2020

seichte, humorvolle, temporeiche College-Romanze, die etwas schwächelt.

Hate You Much, Love You More (College Love 2)
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Teagan Hunter – Hate you much, Love you more

Nachdem ihre beste Freundin zu Zach gezogen ist benötigt Zoe einen neuen WG Partner. Schnell wird sie auch fündig, doch ausgerechnet Caleb will bei ihr einziehen. ...

Teagan Hunter – Hate you much, Love you more

Nachdem ihre beste Freundin zu Zach gezogen ist benötigt Zoe einen neuen WG Partner. Schnell wird sie auch fündig, doch ausgerechnet Caleb will bei ihr einziehen. Er ist der Ex Freund von Delia und obwohl Caleb und sie sich freundschaftlich getrennt haben, fühlt sich Zoe unwohl damit, zumal sie Caleb auch schon die ganze Zeit heiß findet.
Es kommt wie es kommen muss, die beiden können die Finger nicht voneinander lassen, aber Caleb hat ein paar schwerwiegende Geheimnisse...

Ich kenne von Teagan Hunter bereits den direkten Vorgänger „Wrong number, right Guy“, der mir gut gefallen hat.
Auch mit dem neuen Buch hat mich die Autorin wieder gut unterhalten können. Der Roman kann eigenständig gelesen werden und Vorkenntnisse werden nicht unbedingt benötigt.
Obwohl die Geschichte kurzweilig und humorvoll war, sie mich gut unterhalten hat und ich die Story gern gelesen habe, konnte sie mich nicht ganz überzeugen. Mir fehlte es hier an Details zu den Figuren, die stellenweise etwas oberflächlich abgehandelt wurden. An und für sich nicht schlimm, aber im Gegensatz zum ersten Buch ist das schon aufgefallen.
Zoe wirkte oft etwas chaotisch und desorientiert, so richtig viel erfahren wir nicht über sie. Sie ist Kunststudentin, ihre Eltern sind zucker, und sie wirkt oft aufgedreht.
Caleb hingegen ist eher verschlossen, was seine „andere“ Seite betrifft, ist eigentlich Sportler, hat sich aber verletzt, ist ein Arbeitstier und trotzdem mochte ich ihn mehr als Zoe. Vielleicht ist es wie im realen Leben auch, dass man nicht immer mit jeder Figur gleich gut etwas anfangen kann.
Delia und Zach haben auch kleinere Auftritte, bleiben aber deutlich im Hintergrund, was ich als angenehm empfand.

Die Geschichte ist laut und temporeich, man darf nicht vergessen, dass es sich um eine Collegeromanze handelt, und da ist die Mundart angepasst, was bedeutet, das die Figuren sich salopp anreden und viel geflucht und geschimpft wird.
Der Erzählstil ist flüssig und das Buch lässt sich flott weglesen. Ich würde sagen, zu über 90% besteht das Buch aus Dialogen, Emailnachrichten und SMS, was die Erzählart besonders macht. Wahrscheinlich leidet die Geschichte deswegen auch an der Ausarbeitung der Figuren und Schauplätze.
Die Stimmung ist trotzdem gut eingefangen, auch eine gute Prise Humor und viele Klischees werden bedient.
Für mich war es eine seichte Romanze, die mich unterhalten konnte, die ich auch empfehlen kann. Man sollte sich vorher allerdings die Leseprobe durchlesen, denn der Erzählstil ist sicherlich nicht jedermanns Sache.

Wer den ersten Band „Wrong Number, right Guy“ mochte, wird auch diesmal wieder seine Freude an dem Buch haben.

Das Cover ist auch hier ein netter Hingucker und genretypisch.

Fazit: seichte, humorvolle, temporeiche College-Romanze, die etwas schwächelt. Leseprobe sollte man auf jeden Fall vorher mal anschauen, ob man mit dem Schreibstil zurecht kommt. 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.09.2020

Schöner, seichter, ein klein wenig oberflächlicher Liebesroman mit knisternder Leidenschaft.

King of London
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Louisa Bay – King of London

Obwohl es nicht ihr Traumberuf ist, ist Avery Walker die Chef Stewardess auf einer Yacht. Sie ist sehr gut in dem was sie tut, hat ein vertrautes, fast schon freundliches Verhältnis ...

Louisa Bay – King of London

Obwohl es nicht ihr Traumberuf ist, ist Avery Walker die Chef Stewardess auf einer Yacht. Sie ist sehr gut in dem was sie tut, hat ein vertrautes, fast schon freundliches Verhältnis zur Crew und zum Kapitän und die Kundschaft ist stets zufrieden mit ihr.
Als Hayden Wolf für ganze acht Wochen ihr Passagier wird und die Luxusyacht mietet, gibt es zum ersten mal kleinere Reibereien, denn der Geschäftsmann, der die Übernahme einer großen Firma plant, ist sehr auf seine Privatsphäre bedacht.
Avery kann es sich nicht leisten, dem Passagier vor dem Kopf zu stoßen und schon gar nicht kann sie auf das heiße Angebot eingehen, dass Hayden ihr später macht. Doch es fällt ihr zunehmend schwerer die Finger von Hayden zu lassen, der ganz klar sagt, was er möchte… und das ist Avery.

Ich kenne fast alle Bücher von Louisa Bay, die mich immer wieder aufs Neue begeistern können. Auch der neue Roman hat mich gut unterhalten und war kurzweilig, es gab eine gute Portion Humor, viele Emotionen und einige sinnliche Momente. Dennoch ist es eines der schwächeren Bücher der Autorin, da die Liebelei zwischen Avery und Hayden sehr viel Raum einnahm, die restliche Geschichte dafür leider in den Hintergrund gerückt wurde und was mir leider negativ auffiel ist, dass die Figuren diesmal den Tiefgang vermissen ließen.
Ich will nicht sagen, dass die Figuren schlecht ausgearbeitet sind, das nicht, aber mir fehlte oft die ehrlichen Emotionen, die mir in den anderen Büchern immer positiv aufgefallen sind. Im Großen und Ganzen konnte ich mir die Figuren gut vorstellen und wir haben auch ein verschiedene Seiten von ihnen präsentiert bekommen, aber wie gesagt, auf emotionaler Ebene bin ich anderes von der Autorin gewöhnt.
Die Schauplätze sind gut beschrieben.
Der Erzählstil ist angenehm, modern und flüssig, sodass ich schnell in die Geschichte abtauchen konnte und durch die durchgängige Spannung konnte mich der Roman auch dauerhaft fesseln.
Ich habe die Geschichte gerne gelesen und ich werde auch weiter die Bücher der Autorin lesen, diesmal hat mich die Geschichte nur nicht ganz erreicht.
Das passiert schon mal und ist überhaupt kein Beinbruch, manchmal ist es wie im realen Leben auch, dass die Figuren nicht ganz zu einem passen.

Sonst habe ich nichts zu kritisieren, die Geschichte ist schön, hat mich unterhalten und ich habe das Buch gar nicht zur Seite legen können. Der Unterhaltungswert ist hoch, die Geschichte kurzweilig, es gibt eine gute Portion Humor und die Dialoge sind zwar ein wenig einfach gehalten, aber die Dynamik zwischen den Figuren wirkte stimmig. Natürlich bedient die Autorin einige Klischees, aber die gehören für mich auf jeden Fall dazu. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für den seichten, sinnlichen Liebesroman.

Das Cover ist genretypisch, gefällt mir aber gut.

Fazit: Schöner, seichter, ein klein wenig oberflächlicher Liebesroman mit knisternder Leidenschaft. 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.05.2020

Schöner Auftakt zur „Crazy in Love“ Trilogie

Crazy in Love (Weston-High-Reihe 1)
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Emma Winter – Crazy in Love

Sasha´s größter Traum ist es, in Yale genau wie ihr Vater Medizin zu studieren. Ihre Noten sind gut, aber um bessere Chancen zu bekommen besucht sie eine Privatschule in Boston. ...

Emma Winter – Crazy in Love

Sasha´s größter Traum ist es, in Yale genau wie ihr Vater Medizin zu studieren. Ihre Noten sind gut, aber um bessere Chancen zu bekommen besucht sie eine Privatschule in Boston. Zu ihrem Leidwesen „darf“ sie bei der Familie ihres verstorbenen Vaters wohnen, die sie bisher noch nicht kennt und die ihr unterkühlt klar macht, das sie weder akzeptiert noch erwünscht ist.
Trotz aller Widrigkeiten schafft Sasha es, in Boston ihren Weg anzunehmen, auch wenn es immer wieder Rückschläge gibt. Als sie noch den letzten Platz eines heiß begehrten Kurses ergattert, scheinen sich auch die Schüler gegen sie zu verschwören, ganz besonders Ben.
Ben mit dem meergrünen Augen hat ihr den Kampf angesagt, aber dazu muss er sie besser kennenlernen und je besser er sie kennenlernt, desto hingezogener fühlt er sich zu Sasha.
Doch Ben kann sich jetzt auf kein Mädchen einlassen, hat er doch selbst Schwierigkeiten und muss sich seinem strengen Vater stellen, der bereits einen Plan für Bens Zukunft hat... und der deckt sich keinesfalls mit den Vorstellungen und Wünschen von Ben.

„Crazy in Love“ von Emma Winter erinnert mich sehr stark an die „Save“-Reihe von Mona Kasten, was perse ja erst mal nicht schlimm ist, da ich die Reihe sehr mochte.
Grundsätzlich mag ich College und Jugendbücher, ich mag Lovestorys und ich mag auch Dramas und die damit verbundenen Klischees, aber ich wünsche mir bei jedem Buch das gewisse Etwas und das es aus der Masse heraussticht.
Im Gegensatz zu anderen Büchern aus diesem Genre ist es eine schöne Geschichte mit viel Potenzial, aber es sticht leider nicht allzu sehr aus der Masse heraus, was nicht heißt, dass es nicht eine tolle Story ist. Schon klar, das Rad kann nicht neu erfunden werden und das muss es auch nicht, wichtig ist, dass mich die Story unterhalten kann und das hat sie gemacht.
Der Erzählstil ist modern und „Crazy in Love“ lies sich gut und flott lesen. Die Kapitel sind kurz, stellenweise zu kurz. Erzählt wird die Geschichte jeweils aus der Perspektive von Sasha und Ben.
Die Charaktere wirken weitestgehend gut ausgearbeitet, auch wenn da noch Luft nach oben ist, allerdings handelt es sich hier um eine mehrteilige Buchreihe, da ist mir vollkommen klar, dass man nicht das komplette Pulver direkt verschießt und auch noch ein paar Geheimnisse für die Folgebände übrig lässt.
Sasha hat einen Zähltick, schreibt sich für alles Listen und wirkt meist durchorganisiert, allerdings fiel es mir etwas schwer mit ihr eine Bindung einzugehen, da sie trotz ihrer 17 Jahre ein sprunghaftes Verhalten an den Tag legt. Natürlich fehlt ihr die Reife, aber dann gibt es Szenen wo ich dachte, ich hätte eine deutlich ältere Person vor mir. So ganz konnte ich ihr einiges nicht abnehmen, an einigen Stellen war ich mir unsicher, ob ich in ihrem Alter so gehandet hätte, aber nun gut, das gehört zur Geschichte.
Ben war mir unsympathisch und das von der ersten Seite an. Es wurde nur wenig besser im Verlauf der Geschichte, auch wenn er es meiner Meinung nach deutlich schwerer hat, als Sasha. Ich hoffe, im nächsten Buch mehr Zugang zu ihm zu finden, denn eigentlich finde ich seine Ziele erstrebenswert und ich hoffe doch sehr, dass die Sache mit dem Cliffhanger bereits im nächsten Buch aufgelöst wird.
Von den Nebencharakteren mochte ich Tante Linda noch ganz gern, aber sie blieb mir im allgemeinen, genau wie der Rest der Familie, abgesehen von der ehrgeizigen und zänkischen Cousine, blass. Wie gesagt, ich hoffe auf eine detaillierte Ausarbeitung in den nächsten Bänden.

Schauplätze wie zum Beispiel das Haus von Sasha´s Familie, das Cafe oder auch die Schule waren gut beschrieben, es dauerte nicht lang und ich habe mich gut zurecht gefunden.

Die Story ist schön, wenn auch mit Luft nach oben, die Charaktere machen die Story stimmig und im großen und ganzen erscheint die Handlung rund. Ich hatte ein paar kurzweilige, unterhaltsame Lesestunden mit Emotionen, Drama und knisternder Anziehung, ich habe mich gut unterhalten gefühlt und ich bin neugierig auf die Fortsetzung geworden.
Ich kann „Crazy in Love“ weiter empfehlen, gebe zu bedenken, dass es sich hier um einen Mehrteiler handelt und die Handlung nicht in sich abgeschlossen ist.

Das Cover ist sehr hübsch. Es gefällt mir gut, auch wenn ich das Gefühl habe, das im moment rosa wirklich angesagt ist. Die helle Marmorierung und die Goldschrift werten das Cover hübsch auf.

Fazit: Schöner Auftakt zur „Crazy in Love“ Trilogie, erhoffe mir aber vom nächsten Teil, dass er mich richtig umhaut. 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.04.2020

solider Krimi, gute und kurzweilige Unterhaltung

Die Schlange
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Martin Wehrle – Die Schlange

Susanne Mikula ist eine bekannte Journalistin, die den Tod ihres Ex-Chefs auf dem Gewissen hat. Sie leidet sehr darunter und hat Mühe ihren Alltag zu bewältigen, die Rechnungen ...

Martin Wehrle – Die Schlange

Susanne Mikula ist eine bekannte Journalistin, die den Tod ihres Ex-Chefs auf dem Gewissen hat. Sie leidet sehr darunter und hat Mühe ihren Alltag zu bewältigen, die Rechnungen stapeln sich, ihr Sohn ist in einem fremden Land und macht bei einem Austauschjahr mit.
Eigentlich sollte Susanne zugreifen, als sich ihr die Möglichkeit eröffnet, mit einem Knallergehalt Nachforschungen in einer Hamburger Immobilienfirma anzustellen. Heiner Stagemann beauftragt sie, zu recherchieren: Mieter werden gemobbt, Kamine zugemauert, Lärmbelästigungen zu jeder Zeit, "Renovierungsarbeiten" und viel mehr soll aufgedeckt werden, denn Herr Stagemanns Schwester will die alten Mieter vor die Tür setzen um Eigenheime für teuer Geld zu verkaufen.
Susannes Tante wohnt selbst auch in einer Wohnung der Stagemanns und hatte schon nächtlichen Besuch, weswegen Susanne auch letztendlich zusagt.
Plötzlich gibt es eine Tote und der Mord ist in aller Munde. Um ihre Tante zu schützen geht Susanne darauf ein und gerät prompt ins Visier verschiedener Leute, die sie zum schweigen bringen möchten...

Ich kannte bisher noch kein Buch von Martin Wehrle. "Die Schlange" liest sich so, als würde es einen Vorgänger geben. Anfänglich hatte ich leichte Schwierigkeiten um in der Geschichte anzukommen.
Der Erzählstil ist modern und flüssig, die Kapitel sind nicht besonders lang, was positiv auffällt. Die Story wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, u.a. auch vom Straßenlotsen, einem Auftragsmörder der sich als "edler Retter" sieht, der seine Opfer "auf die andere Straßenseite" begleitet und sich damit rühmt, dass er seine Opfer schnell und ohne viel Schmerz hinüberbegleitet. Der Straßenlotse ist unheimlich, aber das schlimmste ist: er wiederholt sich ständig, ich habe nicht gezählt, wie oft die Redewendung "über die Straße bringen/begleiten ..." oder das Wort "Mütterchen" benutzt wurde. Das ständige Eigenlob hat mich irgendwann gestört.
Und wenn wir schon bei Wiederholungen sind: auch das Wort "Knallfrosch" konnte ich nach dem gefühlt 150. mal nicht mehr sehen. Es ist schade, denn die ganzen Wiederholungen haben mich etwas im Lesefluss gestört, obwohl die Story durchweg interessant und auch spannend gewesen ist.
Die Hauptperson ist Susanne Mikula, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung und an Panikattacken leidet. Für meinen Geschmack stürzt sie sich viel zu sehr auf neue Freundschaften, hinterfragt in dieser Hinsicht kaum etwas, wirkt an einigen Stellen hysterisch, aber sie hat das Herz am rechten Fleck und bemüht sich, den Mietopfern Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen. Es hat etwas gedauert, bis ich mit ihr warm wurde, aber sie ist eine facettenreiche Figur, die manchmal kopflos agiert, aber dennoch sehr authentisch wirkt.
Insgesamt sind sämtliche Charaktere detailreich ausgearbeitet und wirken im Zusammenspiel gut gelungen.
Der Roman ist spannend, fesselnd und hat mich, trotz einiger kleiner Längen und ein paar zu vielen Wiederholungen, gut unterhalten und war kurzweilig.
Die Schauplätze wirken gut ausgearbeitet, vor allem die Missstände in den verschiedenen Häusern.
Erwähnenswert wäre noch, dass zwar der Fall mit der Immobilienfirma abgeschlossen ist, es aber trotzdem noch offene Fragen und somit in wenigen Punkten ein offenes Ende gibt.

Das Cover hat für mich persönlich wenig mit dem Titel zu tun, inhaltlich passt das aber schon.

Fazit: . Knappe 3,5 Sterne.