Meine Schwester, die Serienmörderin
Das Buch "Meine Schwester, die Serienmörderin", von Oyinkan Braithwaite, wurde mir empfohlen und ich musste länger darüber nachdenken, was ich von ihm hielt. Der Sprachstil der Übersetzerin Yasmin Dincer ...
Das Buch "Meine Schwester, die Serienmörderin", von Oyinkan Braithwaite, wurde mir empfohlen und ich musste länger darüber nachdenken, was ich von ihm hielt. Der Sprachstil der Übersetzerin Yasmin Dincer ist sehr gelungen und man kommt gut und schnell in das Buch rein. Es geht um die zwei Schwestern Ayoola -die Morde begeht- und Korede- die dafür sorgt, dass diese unentdeckt bleiben. Das Buch spielt zur heutigen Zeit in Nigeria und trieft gerade nur so von dem dort herrschendem Sexismus, gegen den auch dei Schwestern unterbewusst ankämpfen.
Ab drei Morden spricht man von einer Serienmördein, findet Korede im Internet heraus, nachdem ihre Schwester den dritten Mann umgebracht hat- aus Notwehr, wie Ayoola auch dieses Mal behauptet. Das deutet Korede, außer einem Mann der im Koma liegt und warscheinlich nie wieder aufwachen wird, nur ihrer großen Liebe dem Arzt Tade an, den auch er ist Ayoolas gefährlichem Zauber verfallen.
Ayoolas Zauber ist nicht besonders kompliziert: Sie sieht einfach nur verdammt gut aus. Und das reicht, das reicht in einer patriarchalen Gesellschaft, in der das höchste Kompliment für eine Frau darin besteht (bald) eine tolle Ehefrau zu sein, aus, um jeden Mann zu bekommen den man will.
Sogar Tade, der Korede gehört.
Den auch er will nur ein hübsches Gesicht, möchte Ayoola Korede beweisen.
Und so beginnt für Korede ein Kampf, ein Kampf darum
ob ihr Tades Leben oder Ayoolas Freiheit mehr am Herzen liegt.
Ich kann nicht behaupten je Mitleid mit einer der (größtenteils unsymphatischen) Figuren empfunden zu haben, finde das Buch in seiner Anregung für den Feminismus zu kämpfen trotzdem empfehlenswert.