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Veröffentlicht am 22.11.2020

Schicksalswende

Die Powder-Mage-Chroniken 2
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Der Autor Brian McClellan hat mit „Schicksalswende“ den zweiten Teil seiner Powder- Mage- Chroniken und damit den Mittelband der Trilogie geschrieben. Ich empfehle dringend, dass man bereits den Reihenauftakt ...

Der Autor Brian McClellan hat mit „Schicksalswende“ den zweiten Teil seiner Powder- Mage- Chroniken und damit den Mittelband der Trilogie geschrieben. Ich empfehle dringend, dass man bereits den Reihenauftakt „Blutschwur“ gelesen hat, da die beiden Bücher direkt aufeinander aufbauen. Ohne das Wissen aus dem Vorgänger, ist es nicht sinnvoll, dieses Buch zu lesen, da man nur sehr schwer der Story folgen kann, weil man die Zusammenhänge einfach nicht versteht.

Klappentext:
Feldmarschall Tamas’ Invasion endete in einer Katastrophe. Gestrandet hinter feindlichen Linien und gnadenlos gejagt, muss Tamas seine verbliebenen Männer auf einem waghalsigen Rückzug durch das nördliche Kez führen. In Adro will Inspektor Adamat nur seine Frau retten. Um das zu erreichen, muss er den rätselhaften Lord Vetus aufspüren – doch die Wahrheit, die er erfährt, ist düsterer als alles, was er sich hat vorstellen können. Der Gott Kresimir will den Kopf von Tamas’ Sohn Taniel – jenes Mannes, der ihm ins Auge schoss. Da Tamas und seine Pulvermagier für tot gehalten werden, kann allein Taniel den Angriff des rachsüchtigen Gottes und seiner eindringenden Armee abwehren.

Der Reihenauftakt „Blutschwur“ hat mir bereits but gefallen – es gab eine komplexe Welt, ein durchdachtes Magiesystem und vielseitige Charaktere. Daher war ich sehr gespannt, wie die Reihe wohl weitergeht. Ich hatte meine Erwartungen an den zweiten Teil und diese wurden auch nicht enttäuscht.
Auch dieses Mal ist mir der recht eigene Schreibstil von Brian McClellan aufgefallen. Er erzählt recht detailliert, man kann sich die Regionen und auch die dort herrschenden Umstände gut vorstellen. Dabei berichtet McClellan teilweise sehr militärisch, streckenweise sind die Passagen recht sachlich formuliert, schon fast emotionsarm. Und dann gibt es wieder Szenen, in denen der Humor des Autors durchblitzt, in denen einem die Charaktere näher gebracht werden und man mit ihnen mitfiebert, wo sie einen vertraut gemacht werden. Es ist manchmal nur ein schmaler Grad zwischen den beiden Facetten – aber dem Autor ist dieser Mix gut gelungen. Der sachliche Stil wird eher bei den militärischen Passagen angewendet, wo es passend zum Inhalt ist.
Das Buch ist temporeich und rasant. Es gibt viele spannungsgeladene und teilweise auch recht brutale oder auch blutige Szenen, die nicht immer für zartbesaitete Leser geeignet ist. Dies ist ein recht militärischer Fantasy- Roman und das merkt man auf jeder Seite. Es gibt viele strategische Denkweisen, aber auch Gemetzel, Hinterhalte oder auch Schlachten. Die Gegner sind hierbei sehr vielseitig – es reicht von dem Entführer der Frau bis zur gegnerischen Soldatenarmee bis zu einem wahnsinnigen Gott.
Bereits in „Blutschwur“ hat man einen Einblick in die komplexe Welt bekommen. Und dies wird im zweiten Band nochmal vertieft – man bekommt mehr Hintergrundinformationen, sowohl in Bezug auf die Vergangenheit und Geschichte der Länder als auch zu dessen Religionen oder Beziehungen untereinander. Auch lernt man die Regionen aus erster Hand besser kennen, da Tamas mit seinen Pulvermagiern eine schwierige Reise durch große Teile des Landes vom Feind Kez marschieren muss. Allgemein lernt man hier die einzelnen Länder und ihre Denkweisen ein wenig besser kennen. Mir hat dieser Einblick in die Welt gut gefallen und hat mich dieser auch näher gebracht.
Auch dieses Mal wird wieder aus verschiedenen Erzählperspektiven erzählt. Dadurch wird die Handlung nochmal rasanter gestaltet – man springt von einem Ereignis zum nächsten und kommt als Leser nicht zur Ruhe, genauso wenig wie die Protagonisten. Auch lernt man diese noch besser kennen, kann ihre Gedankengänge besser nachvollziehen und versteht, was sie bewegt. Es gibt viele Abenteuer oder auch Schwierigkeiten, welche gemeistert werden müssen. Oftmals müssen Niederlagen eingesteckt und überwunden werden und nicht immer können die Charaktere einfach alles abschütteln – es ist realistisch, die Protagonisten leiden und gehen nicht einfach zum nächsten Punkt über. Tamas ist auch in „Schicksalswende“ ein wesentlicher Charakter, er muss mit seinen Leuten einen schwierigen Marsch durchs Feindesland meistern – dabei lernt man ihn besser kennen und erfährt so einige interessante Aspekte aus seinem Leben. Aber auch Taniel, sein Sohn, hat weiterhin eine wesentliche Rolle. Im ersten Band hat er sich gegen Kresimir behaupten müssen und in diesem Buch leidet er an den Folgen davon. Man merkt, wie ihn dieses Ereignis mitnimmt. An seiner Seite ist Ka-Poel. Die beiden sind ein interessantes Pairing. Zu gerne verfolge ich ihre Geschichte und bin jedes Mal aufs Neue gespannt, was die beiden alles zustande bringen, wie sie über sich hinauswachsen. Auch lernt man durch die beiden immer mehr über die Möglichkeiten der Magie, sodass man einen vielseitigeren Einblick bekommt. Dann ist da noch Adamat. Durch seine Perspektive erfährt man, was so alles in Adro passiert. Dadurch bleibt man an allen Fronten auf dem aktuellen Stand und kann so manche Zusammenhänge besser im Blick behalten als die Protagonisten selber. Mir hat es gefallen, dass man einen noch besseren Einblick in die Charaktere bekommt und ihre Entwicklung aus erster Hand erfährt. Aber auch über die Götterwelt erfährt man einiges, es bleibt also weiterhin spannend.

Insgesamt hat mir „Schicksalswende – Die Powder- Mage- Chroniken 2“ von Brian McClellan sehr gefallen, eine würdige Fortsetzung zu „Blutschwur“. Dies ist ein temporeicher Zwischenteil und besticht durch seine komplexe Spannung und die vielseitigen Charaktere. Ich freue mich schon sehr auf den Abschluss der Trilogie und möchte für den zweiten Band 4,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 22.06.2020

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest (Die Henkerstochter-Saga 8)
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Der historische Roman „Die Henkerstochter und der Fluch der Pest“ spielt im 17. Jahrhundert und ist aus der Feder von Oliver Pötzsch. Dieses Buch ist der achte Teil einer Reihe rund um die Henkersfamilie ...

Der historische Roman „Die Henkerstochter und der Fluch der Pest“ spielt im 17. Jahrhundert und ist aus der Feder von Oliver Pötzsch. Dieses Buch ist der achte Teil einer Reihe rund um die Henkersfamilie Kuisl. Jedoch kann man dieses Werk auch ohne jegliche Vorkenntnisse lesen, ohne dabei Probleme zu haben, da die Geschichte gut verständlich ist.

Klappentext:
Sommer 1679. Die Pest, die bereits in Wien wütet, breitet sich in Bayern aus. Der Schongauer Scharfrichter Jakob Kuisl wird von einem Pestkranken aufgesucht, der kurz darauf zusammenbricht. Bevor er stirbt, flüstert er Jakob Kuisl noch ein paar rätselhafte Worte ins Ohr: Kuisl muss Kaufbeuren retten, ein schwarzer Reiter spielt dort mit seiner Pfeife zum Tanz auf, der Mörder hat zwei Gesichter. Gemeinsam mit seiner Tochter Magdalena geht Jakob Kuisl den geheimnisvollen Andeutungen nach. Ein gefährliches Unterfangen, denn inzwischen gibt es immer mehr Tote in Kaufbeuren. Doch was steckt dahinter – die Seuche oder ein raffinierter Mörder?

Ich habe von dem Autor Oliver Pötzsch schon bereits den ein oder anderen historischen Roman gelesen. Dabei ist mir vor allem „Die Burg der Könige“ positiv in Erinnerung geblieben. Ich war sehr auf die Weiterführung von der Geschichte rund um die Henkerstochter Magdalena gespannt. Meine Erwartungen an dieses Buch wurden dabei erfüllt, ich habe einen spannenden und authentischen historischen Roman bekommen.
Zuerst möchte ich das vielseitige und liebevolle Bonusmaterial loben. Ein nützliches Personenregister und auch eine hilfreiche Karte wurden beigefügt, diese habe ich während des Lesens gerne zu Rate gezogen. Aber besonders hat mir hier auch das Nachwort gefallen. In diesem geht der Autor noch einmal auf die Trennung von Fakten und Fiktion ein. Aber auch ein kleiner Reiseführer ist am Ende beigefügt wurden, sodass man die Gegend aus dem Buch nochmal aus einem anderen Blickwinkel kennen lernt. Dieser kleine Ausflug hat mir persönlich sehr gefallen.
Der Schreibstil von Pötzsch ist, wie ich es bereits aus anderen Büchern von ihm gewohnt war, flüssig und angenehm zu lesen. Gekonnt erschafft Pötzsch Bilder, man fühlt sich in das 17. Jahrhundert versetzt. Alles wirkt so lebendig, es entstehen Bilder vor dem geistigen Auge. Dabei wirkt dieser Band der Henkerstochter- Reihe so lebendig, dass man den Gestank auf den Straßen quasi riechen kann. Dabei schafft es der Autor, dass man als Leser gar nicht merkt, wie diese Seiten nur so dahin fliegen. Zügig ist dieses umfangreiche Werk gelesen. Und dabei ist es fesselnd und packend – mir wurde auf keiner Seite langweilig. Es gibt viele unerwartete Wendungen und gespannt habe ich die Geschichte verfolgt. Der Einstieg in das Geschehen fiel mir leicht. Man wird in die aktuellen Gegebenheiten hineingeworfen, ohne dass man jedoch den Überblick dabei verlor. Es wurde Spannung, Tempo und auch eine dichte Atmosphäre aufgebaut, sodass man nur allzu gebannt den Verlauf der Geschichte verfolgt.
Dieses Werk ist ein wirklich gelungener Genremix. Es ist ein authentischer historischer Roman und zeitglich ein spannender Kriminalroman. Man merkt diesem Buch die umfangreiche und vielseitige Recherche stetig an. Wissen wird auf vielseitige und wirklich interessante Art erzählt, zu gerne möchte man mehr über diese Zeiten erfahren. Gut gefallen haben mir vor allem die Details über die medizinischen Erkenntnisse der damaligen Zeit. Aber auch der Krimiaspekt konnte mich überzeugen. Spannend wird ermittelt, die Pest geht um und anscheinend steckt hinter diesen Geschehnissen mehr, als man zunächst vermuten würde. Stück für Stück werden neue Erkenntnisse gewonnen, langsam fügen sich die Zusammenhänge zu einem großen Ganzen – wie ein Puzzle werden die einzelnen Gegebenheiten zusammengefügt, die dann zu diesen Taten geführt haben. Dabei gibt es viele unerwartete Wendungen und nicht alle Spuren führen zum Erfolg. Ich fand es gut, dass nicht immer alles sofort gelingt, dass die Familie Kuisl auch Schicksalsschläge hinnehmen muss und schwere Hürden dabei meistert.
Durch den Perspektivenwechsel wird die Spannung noch zusätzlich gesteigert. Aber dadurch ist man auch immer nah am Geschehen. Man erlebt alles quasi aus erster Hand und ist dabei, wenn es neue Erkenntnisse gibt aber auch, wenn die Familienmitglieder sich immer mehr in Schwierigkeiten bringen und immer tiefer in das Geschehen hineingezogen werden. Aber auch allgemein konnten mich die Charaktere durch ihre Vielseitigkeit überzeugen. Nicht nur die Mitglieder der Familie Kuisl wirken lebendig, auch die Nebencharaktere konnten mich überzeugen. Man leidet mit ihm mit – oder man baut Abneigungen auf. Jeder konnte mich auf seine persönliche Art in ihren Bann ziehen, man rätselt mit, welche Geheimnisse dieser Charakter haben könnte.

Insgesamt konnte mich Oliver Pötzsch mit seinem neuen historischen Roman „Die Henkerstochter und der Fluch der Pest“ wieder von seinem Erzähltalent überzeugen. Dieses Buch war spannend und authentisch, ich habe jede Seite genossen. Dabei habe ich ein gutes Gefühl für die damalige Zeit bekommen, aber auch die Charaktere waren überzeugend. Dafür möchte ich 4,5 Sterne und eine Empfehlung für Leser von historischen Romanen vergeben.

Veröffentlicht am 09.06.2020

Vengeful

Vengeful - Die Rache ist mein
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Die mir bereits bekannte Autorin V.E. Schwab hat mit „Vengeful – Die Rache ist mein“ die Fortsetzung zu „Vicious – Das Böse in uns“ geschrieben. Auch im zweiten Band wird die Geschichte rund um Victor ...

Die mir bereits bekannte Autorin V.E. Schwab hat mit „Vengeful – Die Rache ist mein“ die Fortsetzung zu „Vicious – Das Böse in uns“ geschrieben. Auch im zweiten Band wird die Geschichte rund um Victor und Eli fortgesetzt. Auch würde ich dringend empfehlen, dass man im Vorfeld bereits „Vicious“ gelesen hat, da „Vengeful“ genau an diesem Band anschließt.

Klappentext:
Was ist besser, als die Frau des mächtigsten Mannes der Stadt zu sein? Die mächtigste Frau der Stadt zu sein – ohne Mann. Als Marcella von ihrem eigenen Ehemann, dem Unterweltboss Marcus Riggins, umgebracht wird, schwört sie Rache. Und weil sie mit einer zerstörerischen Superkraft wiedererweckt wird, fällt es ihr nicht schwer, sie auch zu bekommen. Gegen alle Widerstände setzt sich Marcella an die Spitze des Imperiums ihres Mannes und merzt ihre Feinde gnadenlos aus. Auch mit der Hilfe anderer EOs, die sie um sich schart. Alles läuft wie am Schnürchen – bis sie ihren größten Fehler begeht: Sie spielt Victor Vale und Eli Ever gegeneinander aus – ohne zu ahnen, welche Dämonen sie damit entfesselt …

Schon der Vorgänger „Vicious – Das Böse in uns“ konnte mich begeistern. Die Story rund um die ExtraOrdinäre konnte mich schon damals überzeugen und daher war ich sehr auf die Weiterführung der Geschichte gespannt, da der erste Teil mit einem bösen Cliffhanger geendet hat.
Ich habe mich sehr auf ein weiteres Abenteuer rund um diese ExtraOrdinären mit ihren besonderen Fähigkeiten gefreut. Und auch dieses Mal konnte mich Schwab wieder in den Bann ziehen. Dieses Buch ist ein gelungener Genremix. Ein wirklich guter Fantasyroman, aber zeitgleich auch ein temporeicher und spannender Thriller, welcher an den Nerven zerrt. Es gibt viele unerwartete Wendungen und dieses Werk ist voller Action. Auch durch den angenehmen Schreibstil ist dieser Teil der Reihe wieder packend, sodass man es nur ungern wieder zur Seite legen kann. Man wird in das Geschehen hinein gesogen und befindet sich sofort mitten drin. Mit Spannung verfolgt man die Handlung und möchte nur zu gerne wissen, wie es weitergeht. Die Seiten fliegen auf Grund des angenehmen Erzählstils nur so dahin. Auch in diesem Werk hat es mir wieder gefallen. Hier wird nicht in Schwarz oder Weiß unterteilt. Es gibt viele Graustufen und die Welt ist voller unterschiedlicher Schattierungen und Facetten. Dadurch wirkt alles sehr authentisch und realistisch. Denn auch das Leben ist nicht nur Gut oder Böse, es gibt einfach viele Zwischenstufen. Auch die Protagonisten sind nicht nur das eine – sie haben von beiden Seiten etwas – man kann hier nicht in Schubladen denken oder diese in eine einsortieren. Dies hat mir persönlich gut gefallen, hat es dem Buch doch Leben eingehaucht.
Der zweite Band der Reihe ist ein gelungener Genremix. „Vengeful“ ist ein packender Fantasyroman, gepaart mit einem mitreisenden und spannenden Thriller. Zusammen mit dem flüssigen Schreibstil führt es dazu, dass man dieses Buch nur ungern wieder aus der Hand legen möchte. Es ist temporeich und voller Action, man wird quasi in die Handlung hinein gesaugt, gelingt dabei in vielseitige Abenteuer, die man zusammen mit den Protagonisten bestreiten muss und wird dabei ordentlich durchgeschüttelt, sodass man seine Sympathiepunkte und auch Prioritäten immer mal wieder überdenken muss. Aber all dies führt dazu, dass man mit allen Charakteren mitfiebert und zusammen mit ihnen leidet.
Wie man es bereits aus „Vicious“ kennt, gibt es auch in diesem Buch wieder Zeitsprünge, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Aber im Vergleich zum Vorgänger sind diese teilweise recht weit in der Vergangenheit. Man muss sich am Beginn streckenweise ziemlich konzentrieren, um die Zusammenhänge zu erkennen, um den roten Faden nicht zu verlieren. Doch je näher man in dieses Buch eintaucht, desto mehr Spaß macht es, am Ball zu bleiben und die Zusammenhänge zu erkennen. Man muss sich an diese Zeitsprünge erst gewöhnen, aber dadurch lernt man die Story aus vielen verschiedenen Aspekten kennen. Dieser Aufbau hat zur Folge, dass die Handlung vielschichtiger wird und auch erfährt man, dass Taten aus der Vergangenheit sich auf die Gegenwart auswirken können, welch weitreichende Folgen manche Ursachen haben können. Man fiebert den einzelnen Zeitperspektiven entgegen und ist gespannt, was einem als nächstes erwartet. Es ist wie eine Wundertüte – man weiß nie, was einem im nächsten Kapitel erwartet. Und am Ende führen diese vielen Fäden zu einem spannenden Showdown und man erkennt, dass die gesamten Geschehnisse wichtig waren, damit am Ende die Handlung darauf hinausführen konnten.
In „Vengeful“ stehen auch wieder die beiden EO’s Victor und Eli im Fokus. Nach den Geschehnissen aus dem Vorgänger hat Victor Schwierigkeiten mit seinen Fähigkeiten, er hat diese nicht mehr vollständig unter Kontrolle. Er fühlt sich geschwächt und unvollständig, daher versucht er auf seine Art und Weise diesen Makel zu beseitigen und geht dabei auch mal sehr zwielichtige Wege. Man kann seine Beweggründe nicht immer vollständig nachvollziehen, warum er diesen Weg einschlägt. Dennoch fiebert man mit ihm mit, man leidet richtig mit ihm. Er ist kein typischer Sympathieträger im klassischen Sinne, dennoch ist er mir mit seiner dunklen Weise ans Herz gewachsen. Auch der Zusammenhang zu seiner Wunschfamilie Mitch oder auch Sydney konnte mich überzeugen. Wie dieses Team zusammen gewachsen ist und für den anderen einsteht. Aber auch Eli hat sich weiterentwickelt. Er wurde von der Einheit EON gefangen genommen, lebt in einer isolierten Zelle, dennoch hat er gewisse Freiheiten und weiß immer noch, wie er das bekommt, was er gerne möchte. Positiv möchte ich auch hervorheben, dass man mehr über die Vergangenheit von Eli erfährt. Über seine Kindheit und welche Schicksalsschläge er erleiden musste. Dieser Einblick in seine Geschichte hat mir gefallen. Aber auch andere EO’s sind Teil des Buches – sie sind wichtig für die Handlung, haben eine eigene Geschichte und konnten mich überzeugen. Allgemein hat auch dieses Mal die Autorin eine fantastische Vielseitigkeit bei den Talenten der ExtraOrdinären bewiesen.

Auch mit „Vengeful – Die Rache ist mein“ konnte mich die Autorin V.E. Schwab wieder überzeugen. Es besticht durch das Zusammenspiel der einzelnen Charaktere. Auch wenn man sich erst einmal an die Zeitsprünge gewöhnen muss, bringen diese doch ein zusätzliches Spannungspotential in die Handlung ein, sodass man dieses Fantasy-Buch nur schwer wieder zur Seite legen kann. Daher möchte ich 4,5 Sterne vergeben und auch möchte ich eine Empfehlung für „Vengeful“ aussprechen.

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Veröffentlicht am 21.04.2020

Die Kinder von Nebra

Die Kinder von Nebra
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Der mir bereits durch viele Werke bekannte Autor Ulf Schiewe hat mit „Die Kinder von Nebra“ sein neustes Werk veröffentlicht. Dies ist (bisher?) ein Einzelband und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Klappentext:
Nebra ...

Der mir bereits durch viele Werke bekannte Autor Ulf Schiewe hat mit „Die Kinder von Nebra“ sein neustes Werk veröffentlicht. Dies ist (bisher?) ein Einzelband und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Klappentext:
Nebra vor 4000 Jahren: Lange haben sich die Menschen der Willkür des mächtigen Fürsten Orkon gebeugt, der das Volk quält und ausbeutet, sich nimmt, wonach immer es ihn gelüstet. Jetzt endlich regt sich Widerstand. Die junge Priesterin Rana will Orkons dunkle Herrschaft brechen und die Menschen befreien. Das Werk ihres Vaters soll ihr dabei helfen: eine bronzene Scheibe, die den Sternenhimmel zeigt und eine geheime Botschaft der Götter enthält. Sie steht für die Göttin des Lichts, die dem Hass Liebe entgegensetzt. Doch Ranas Weg ist gefährlich, viel steht auf dem Spiel. Auch das Leben derjenigen, die ihr am liebsten sind ...

Von dem Autor Ulf Schiewe habe ich bereits einige historische Bücher gelesen, bisher konnte er mich immer mit seinen Werken begeistern. Seinem neusten Werk „Die Kinder Nebra“ gegenüber war ich etwas skeptisch. Spielt es doch so gar nicht in der Zeit, welche ich bevorzugt lese. Ein Buch, welches vor 4000 Jahren spielen soll, gehört leider nicht zu meinem typischen Beuteschema. Dennoch habe ich dem Buch eine Chance gegeben, hat mich Schiewe doch bisher immer begeistern können. Und auch dieses Mal ist es dem Autor gelungen, obwohl ich dem Buch gegenüber recht skeptisch war. Meine Erwartungen wurden um ein vielfaches übertroffen.
Zuerst ist mir die Gestaltung positiv aufgefallen. Hier wurde ein umfangreiches Bonusmaterial zur Verfügung gestellt, die ich als Leser gerne zu Rate gezogen habe. Gleich zu Beginn ist eine farbige Karte beigefügt wurden. Gerne habe ich sie als Hilfestellung genommen, wenn ich mir unsicher war, welches Volk in welcher Region wohnt, wer der direkte Nachbar von wem war. Hilfreich waren auch das Personenregister oder auch die Götterübersicht. Sehr ansprechend fand ich auch das Nachwort. Hier geht der Autor nochmal auf die Trennung von Fakten und Fiktion ein. Er beschreibt, was seiner eigenen Fantasie entspricht und wo er sich an die aktuellen Ansichten der Wissenschaftler gehalten hat. Ich empfand dies als sehr lehrreich und es hat mir nochmal einen besseren Einblick in die damaligen Lebensverhältnisse ermöglicht.
Wie ich es bereits aus seinen vorherigen Werken gewohnt war, konnte mich auch dieses mal wieder der bildgewaltige und flüssige Schreibstil von Schiewe überzeugen. Er schafft es gekonnt, Bilder in meinem Kopf entstehen zu lassen. Die Schauplätze werden bildhaft beschrieben, ohne dass die Ausschweifungen zu ausufernd sind. Dennoch konnte ich mich gut in diese längst vergangene Zeit hineinversetzen, hatte in Bild vor meinem geistigen Auge. Auch folgt der Autor stetig dem roten Faden – ein klares Ziel ist erkennbar, auf welches gekonnt hingesteuert wird. Dabei werden einige unerwartete Wendungen und spannende Szenen eingebaut, sodass ich gebannt an den Seiten geklebt habe. Was ich auch noch positiv hervorheben möchte: die umfangreiche Recherche des Autors. Man merkt jeder Seite an, dass er sich im großen Maße mit dieser Zeit beschäftigt hat und auch, dass er sich an die derzeitigen Ansichten der Wissenschaftler gehalten hat. Stetig habe ich etwas über diese Zeiten gelernt und es hat mir Spaß gemacht, immer neue Informationen zu erhalten. Oftmals hat mich dieses Wissen in ein Staunen versetzt, hätte ich mir doch rückständigere Lebensumstände vorgestellt. Dies ist eigentlich nicht meine bevorzugte Zeit, meist lese ich historische Romane die deutlich später spielen. Daher habe ich wirklich viel Spannendes lernen können. Besonders haben mir die Darstellungen der Rituale und mögliche Ansichten der Götterkultur gefallen. Auch über die Entstehung der Himmelsscheibe erhält man umfangreiche Informationen, welche ich nur zu gerne mit verfolgt habe. All dies hat Ulf Schiewe gekonnt in die Handlung einfließen lassen, sodass man quasi spielend lernt.
Überzeugen konnten mich auch die lebendigen und vielseitigen Charaktere. Sie wirkten auf mich alle so dreidimensional, sie hatten alle ihr persönliches Päckchen zu tragen, hatten eine Vergangenheit oder eine Geschichte, welche sie geprägt haben. Es gibt eine klare Grenze zwischen Gut und Böse, Grauzonen sucht man hier eher vergeblich. Dies hat mich jedoch nicht weiter gestört, hat es doch zum Inhalt des Buches gepasst und hat der Spannung keinen Abbruch getan. Rana ist hier der weibliche Protagonist. Sie ist die Tochter einer Priesterin und eines Schmieds, wohnt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf. Sie ist eine willensstarke, sture Person, aber sie ist auch stark und kämpferisch. Dabei setzt sie sich für ihre Prinzipien ein und ist dabei nicht selten impulsiv. Zu Beginn hatte ich ein paar kleinere Schwierigkeiten mit ihrer Person, war sie mir doch zeitweise zu aufbrausend oder auch naiv. Doch im Verlauf des Buches ist sie mit den Aufgaben gewachsen, die sie meistern musste. Rana hat eine interessante Charakterentwicklung durchgemacht, welche ich nur zu gerne mit verfolgt habe.
Mein einziger kleiner Kritikpunkt: Ich persönlich habe ein paar Seiten gebraucht, um mich in dieser Zeit zurechtzufinden – gleich zu Beginn wird man in die Geschichte hineingeworfen und ich musste mich in dieser erst einmal zurechtfinden. Ich musste die Namen aber auch die Völker sortieren. Aber nach nur wenigen Seiten hat sich auch das wieder gelegt und liegt vielleicht auch daran, dass ich mich in dieser Zeit nicht wirklich auskenne. Liegt also nicht unbedingt an dem Buch selbst.

Auch dieses Mal konnte mich Ulf Schiewe mit seinem neusten historischen Roman „Die Kinder von Nebra“ wieder überzeugen. Völlig unerwartet, da dies normalerweise nicht meine bevorzugte zeitliche Epoche ist in Bezug auf historische Romane. Dieses Werk besticht durch seine umfangreiche Recherche, eine spannende und fesselnde Handlung, den bildgewaltigen Schreibstil und die plastischen Charaktere. Ich kann es wirklich nur empfehlen und möchte 4,5 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 02.04.2020

Der Untergang der Könige

Der Untergang der Könige
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Die mir bisher unbekannte Autorin Jenn Lyons hat mit „Der Untergang der Könige“ den ersten Band einer Fantasy- Reihe veröffentlicht, welche durch ihre Charaktere und Komplexität überzeugt.

Klappentext:
Jenn ...

Die mir bisher unbekannte Autorin Jenn Lyons hat mit „Der Untergang der Könige“ den ersten Band einer Fantasy- Reihe veröffentlicht, welche durch ihre Charaktere und Komplexität überzeugt.

Klappentext:
Jenn Lyons eröffnet mit »Der Untergang der Könige« ein großes Epos um einen Jungen, der mitten hinein gerät in die Konflikte zwischen Adelshäusern, Zauberern und Dämonen. Hängt von ihm das Schicksal des ganzen Reiches ab? »Erzähl mir eine Geschichte.« Das Ungeheuer machte es sich vor den eisernen Gitterstäben von Kihrins Kerkerzelle bequem.
Und der Junge aus den Elendsvierteln von Quur beginnt zu erzählen. Von seinem Leben als Dieb, von seinem Vater, der Harfe spielte, und ihn mit den Geschichten verschollener Prinzen und ihrer Abenteuer großzog. Davon, wie sein Unglück begann, als ihn ein Prinz für seinen verloren geglaubten Sohn hielt und er von nun an der Macht und den Intrigen einer Adelsfamilie ausgeliefert war. Was hat es aber mit Kihrin auf sich, dass er später auf dem Sklavenmarkt zu einem unvorstellbar hohen Preis versteigert wurde? Und wie kam es dazu, dass er in der düsteren Gefängniszelle, bewacht von einem zum Plaudern aufgelegten Ungeheuer, landete? Vielleicht gehört Kihrin ja gar nicht zu den Helden, von denen die alten Sagen und Lieder erzählen. Vielleicht ist er auch nicht dazu bestimmt, die Welt zu retten – sondern sie zu vernichten.

Der Klappentext von „Der Untergang der Könige“ konnte mich sofort in seinen Bann ziehen. Dieser klang voller Spannung und Abenteuer in einem wunderbaren fantastischen Setting. Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht – ich habe sogar noch viel mehr bekommen, als ich erwartet habe.
Der Schreibstil von der Autorin Lyons ist packend und fesselnd. Man taucht in diese Welt ab, wird quasi von ihr eingesaugt und merkt dabei nicht, wie die Zeit um einen vergeht. Die Autorin schafft es, dass man seine eigenen Sorgen vergisst und zusammen mit dem Protagonisten Kihrin besticht man Abenteuer und meistert Hürden. Gefallen hat mir auch die humoristische Art des Buches. Oftmals wird der richtige Ton getroffen, die Situationskomik wird gekonnt gesetzt, ohne dass es dabei überzogen wirkt. Der Stil besticht durch seine sarkastische Art und oftmals habe ich mich beim Lesen mit einem Schmunzeln im Gesicht erwischt. Positiv ist mir auch die durchdachte Story aufgefallen. Auf jeder Seite wirkte sie auch mich konsequent – stetig wurde auf das nächste Ereignis ausgebaut, auch wenn manchmal ein kleiner Umweg gemacht wurde. Dennoch ist ein roter Faden erkennbar, die Autorin arbeitet sich langsam aber stetig auf das Finale vorwärts. Man erkennt viele liebevolle Details, bekommt ein wirklich komplexes Fantasy- Werk geboten. Es gibt so viele Facetten in diesem Buch, dass man sich wirklich während des Lesens konzentrieren muss, damit man die Zusammenhänge erkennt. Man muss wirklich sehr gut aufpassen, damit man als Leser auf dem Laufenden bleibt, damit man erkennt, wer mit wem verwandt ist oder auch wer in welchem Körper steckt. Auch das Worldbuilding ist umfangreich – die Welt ist wirklich ausgeklügelt und gespickt mit vielen liebevollen Details. Es werden diverse Länder und auch Völker thematisiert, ihre Kulturen werden behandelt und sind auch von Bedeutung für den Verlauf der Geschichte. Auch die Götterwelt oder auch dessen Entstehung ist essentiell für das Buch. Es wird nicht nur erwähnt, welche Götter es gibt, nein sie haben auch einen direkten Einfluss auf die Handlung und nehmen aktiv an der Geschichte teil. Ebenfalls überzeugen konnte mich das Magiesystem. Es gibt diverse Bereiche, die Welt der Lebenden und die der Toten, auch die der Magie. Diese ist vielfältig und gut ausgearbeitet. Man bekommt die Magie oftmals präsentiert und lernt, was diese alles bewirken kann, zu was sie fähig ist. Zum Beispiel auch die Besitznahme einer Seele eines anderen Körpers.
Der Einstieg in die Handlung ist recht direkt. Man wird mitten in das Geschehen hineingeworfen und muss sich in dieser erst einmal zurecht finden. Man lernt den Protagonisten Kihrin kennen. Zu Beginn sitzt er in einer Art Gefängnisraum. Ihm gegenüber sitzt seine Kerkermeisterin Klaue. Sie ist eine Mimikerin ,eine Gestaltwandlerin, die gerne auch mal Gewalt anwendet und Menschen mitsamt ihren Seelen auffrisst. Sie kann auf dessen Gedanken zurückgreifen oder ihre Gestalt annehmen. Ihre Person ist ziemlich komplex und oftmals greift sie in die Handlung ein, auf die ein oder andere Art und Weise. Klaue ist wirklich eine interessante Figur, welche mit allen Wassern gewaschen ist und ich fand es wirklich spannend, wie sie in den Verlauf der Handlung eingreift. Kihrin sitzt in diesem Kerker und zusammen mit Klaue erzählen sie sich gegenseitig eine Geschichte, wobei sie sich damit abwechseln. Der jeweilige Protagonist der Story ist Kihrin, bloß dass die beiden Erzählstränge zeitversetzt sind. So hat man einen vielseitigen Einblick auf die Geschichte und bekommt aus erster Hand erzählt, wie Kihrin in diese Situation gelangt ist. In seinen jungen Jahren lebte er mit seiner Adoptivfamilie im Samtviertel, er schlägt sich als Dieb durch und bestreitet sich zusammen mit seinem Vater durch musikalische Auftritte ihren Lebensunterhalt. Kihrin steigt später – durch viele Zufälle und Schicksalsschläge – als Erbe eines mächtigen Adelsgeschlechtes. Es folgen viele Machtkämpfe oder auch politische Intrigen, bei denen man sich ganz schön konzentrieren muss, um am Ball zu bleiben. Allgemein ist Kihrin ein komplexer Charakter, er ist vielseitig gezeichnet, hat wirklich seine Ecken und Kanten, seine ganz eigenen Wesenszüge und er hat ein Talent dafür, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Aber nicht nur der Protagonist besticht durch seine Komplexität – auch die Nebencharaktere haben ihre eigene Geschichte. Sie haben eine Vergangenheit und Wesenszüge, sie haben ein Motiv, welches sie zum Handeln antreibt.
Ein weiteres spezielles Merkmal von diesem komplexen Fantasy- Werk sind die Fußnoten. Mich persönlich konnten sie überzeugen, sie haben oftmals den richtigen humoristischen Ton getroffen oder haben die Welt noch facettenreicher erscheinen lassen.

Insgesamt konnte mich die Autorin Jenn Lyons „Der Untergang der Könige“ mit ihrem komplexen Fantasy- Epos überzeugen. Ich wurde in diese fremdartige Welt hineingesaugt und am Ende kaputt wieder ausgespuckt. Zusammen mit Kihrin musste ich viele Hürden überwinden und oftmals hat mir der Kopf vor lauter Zusammenhänge geschwirrt. Doch es hat sich gelohnt, ich wurde mit einer durchdachten Story und einer interessanten Welt mit komplexem Magiesystem überzeugt. Dafür möchte ich 4,5 Sterne vergeben und freue mich schon auf die Fortsetzung. Ich kann es für alle Leser empfehlen, die ein komplexes Fantasywerk zu schätzen wissen.