Profilbild von CorniHolmes

CorniHolmes

Lesejury Star
offline

CorniHolmes ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit CorniHolmes über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2020

Ein herrlich schräger Lesespaß für Jung und Alt!

Kevin und das Wurmloch im 13. Stock
0

Als ich das erste Mal über „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ stolperte, konnten der ulkige Titel und das witzige Cover meine Neugierde sofort wecken. Auch der Klappentext klang so schön schräg und ...

Als ich das erste Mal über „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ stolperte, konnten der ulkige Titel und das witzige Cover meine Neugierde sofort wecken. Auch der Klappentext klang so schön schräg und da solche Geschichten einfach genau mein Ding sind, stand für mich sehr schnell fest: Den Jungen Kevin möchte ich unbedingt in den 13. Stock begleiten! Ich ließ das Buch daher nur gerne bei mir einziehen.

Der dickliche Kevin lebt zusammen mit seiner Mutter und seiner großen Schwester in dem ärmlichen Wohnpark Piepenbrunck. Als er eines Tages von der Schule nach Hause kommt, entdeckt er zu seiner Verwunderung in dem Fahrstuhl seines Hochhauses einen an ihn adressierten Brief. Wer ist denn bitte schön die Große Grüne Neune, die ihm da diese komischen parallelen Grüße schickt? Und was soll dieser Unsinn, dass er in den 13. Stock kommen soll? Ihr Haus hat doch nur 12. Etagen. Kevin ist sich ziemlich sicher, dass ihn da jemand verarschen will. Genug Blödmänner, denen das zuzutrauen wäre, kennt er definitiv. Neugierig wie er aber ist, beschließt er der Sache dennoch auf den Grund zu gehen. Er betritt den Fahrstuhl und drückt auf die 13, die (igitt), auf ein Kaugummi gemalt wurde. Kevin kann es gar nicht glauben, als er tatsächlich im 13. Stock landet! Ein unvergessliches Abenteuer beginnt...

Ich bin eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an das „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ herangegangen: Das, was mich zwischen den bezaubernden Buchdeckeln erwartet hat, kann man nur als wunderbar verrückt und abgedreht bezeichnen. Da ich, wie oben bereits erwähnt, solche Geschichten wahnsinnig gerne lese, bin ich bei dem Buch ganz auf meine Kosten gekommen. Schon der unterhaltsame Prolog hat mich breit schmunzeln lassen. In diesem erfahren wir nämlich, aus welchem Grund Kevin von dem Multiversalen Rat als Kontaktperson auserwählt wurde: Schokolade! Kein Paralleluniversum besitzt diese unfassbar leckere Nascherei, müsst ihr wissen. Nur wir hier auf Erde dürfen regelmäßig Schoki mampfen, grins.
Nach dieser amüsanten Einleitung folgen 20 tolle Kapitel in denen es vor kreativen Ideen nur so wimmelt. Dem Einfallsreichtum sind in diesem zauberhaften Kinderschmöker wahrhaftig keine Grenzen gesetzt!

Mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und durchweg fesseln. Da die Story nicht nur super lustig und fantasievoll ist, sondern auch richtig spannend, mag man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich, als Erwachsene, habe „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ nahezu in einem Rutsch durchgesuchtet.
Für Kinder ab 10 Jahren ist das Buch bestens geeignet. Der Schreibstil ist locker-leicht und mitreißend, die Schrift ist schön groß und die Kapitel sind angenehm kurz. Mädchen und Jungen ab 10 Jahren sollten bei „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ meinem Empfinden nach keinerlei Probleme mit dem Selberlesen haben. Deutlich älteren Lesern kann ich diese herrlich überdrehte Geschichte allerdings ebenfalls sehr ans Herz legen. In meinen Augen ist das Buch auch für Jugendliche und Erwachsene vollkommen lesenswert.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Kevin in der Ich-Perspektive. Kevin, genannt Kev, war mir auf Anhieb sympathisch. Er ist ein unglaublich lieber, witziger und mutiger Junge, bei dem man gar nicht anders kann als ihn sofort ins Herz zu schließen. Leider ist Kev an seiner Schule allerdings nicht allzu beliebt und Freunde hat er auch kaum welche. Seine dickliche Statur und große Liebe für Bücher machen ihn in den Augen seiner Mitschüler zu einem ziemlich uncoolen und nerdigen Jungen. Mir tat Kev richtig leid, dass er von anderen gemobbt wird und so ein Außenseiter ist. Sehr gut gefallen hat mir aber, dass der Autor das ernste Thema Mobbing aufgreift und auf eine so kindgerechte Weise behandelt.

In „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ stecken bewundernswert viele Dinge, die zum Nachdenken und Hinterfragen anregen. Warum gibt es Arm und Reich? Wieso putzen wir unsere Toiletten eigentlich nicht selbst, sondern lassen diesen Job Klofrauen oder Klomänner erledigen? Wäre es nicht eine tolle Idee, wenn man fürs Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel Punkte erhält, anstatt dafür bezahlen zu müssen? Wären wir Menschen so nicht viel eher dazu bereit auf das Auto zu verzichten und somit die Umwelt zu schonen? All das und noch vieles mehr behandelt der Autor in seinem Buch und das ganz ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben. Auch wichtige Werte wie Freundschaft, Mut und Zusammenhalt sind ein großer Bestandteil der Geschichte. Also ich war beim Lesen richtig am staunen, wie viele großartige Themen der Autor auf nur 255 Seiten unter einen Hut bekommen hat, ohne die Story zu überladen wirken zu lassen.

Womit mich Christian Linker ebenfalls vollends überzeugen konnte, sind die Charaktere. Nicht nur Kev ist dem Autor erstklassig gelungen – auch die zahlreichen Nebenfiguren wurden hervorragend und mit viel Liebe ausgearbeitet. Die vorwitzige Große Grüne Neune zum Beispiel, deren Namen ich einfach nur feiere, oder der Professor, der furchtbar neunmalklug ist, den man aber dennoch sofort gernhaben muss. Alle Figuren sind einfach außergewöhnlich und zaubern uns dank ihrer teils sehr skurrilen Eigenarten immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen.

Was genau Kev und seine parallelen Freunde bei ihrer Reise durchs Multiversum alles erleben werden und welche Rolle eigentlich die mysteriösen [Anderen] bei dem Ganzen spielen, das werde ich hier nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Ich kann es euch jedenfalls nur ans Herz legen! Allerdings muss ich gestehen, dass bei mir der letzte Funke leider nicht überspringen wollte. Ich bin wirklich begeistert von „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“, was, so hoffe ich doch sehr, in meiner Rezension auch deutlich geworden ist. :D Für die volle Sternenzahl hat mir dann nur irgendwie doch etwas gefehlt, etwas, was ich leider gar nicht benennen kann. Aber wie gesagt, große Klasse finde ich dieses wundervolle Kinderabenteuer dennoch und ich würde mich auch sehr über eine Fortsetzung freuen. Die Geschichte endet zwar recht abgeschlossen, aber genügend Spielraum für einen zweiten Band wäre durchaus vorhanden. Na, lassen wir uns überraschen, ob es noch ein Wiedersehen mit Kevin, der Großen Grüne Neune, dem Professor und den weiteren einmaligen Charakteren geben wird. :)

Fazit: Ein herrlich schräger Lesespaß voller fantasievoller und galaktischer Ideen! Mir hat „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ ein richtig cooles Leseerlebnis beschert. Die Geschichte ist so schön abgefahren und abenteuerlich und sprüht nur so vor originellen und humorvollen Einfällen. Das Buch macht einfach nur mega gute Laune, regt zugleich aber auch sehr zum Nachdenken an. Mir hat es total viel Freude bereitet zusammen mit unserem Buchhelden Kev ins Multiversum abzutauchen, allerdings hat mir insgesamt dann leider doch etwas gefehlt. Unheimlich gut gefallen hat mir „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ aber natürlich dennoch und ich kann es jedem, egal ob Groß oder Klein, wärmstens empfehlen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.04.2020

Ein toller Auftakt!

Gods of Ivy Hall, Band 1: Cursed Kiss
0

Als ich das erste Mal von „Gods of Ivy Hall“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Der Klappentext klang einfach nur unbeschreiblich gut und in das traumhaft schöne Cover habe ich mich auf den ersten ...

Als ich das erste Mal von „Gods of Ivy Hall“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Der Klappentext klang einfach nur unbeschreiblich gut und in das traumhaft schöne Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Bücher, die an Colleges spielen, gehen für mich eigentlich immer und auch Geschichten, die von der griechischen Mythologie handeln, fallen absolut in mein Beuteschema. Für mich stand daher sehr schnell fest: Den Auftakt der „Gods of Ivy Hall“ - Reihe möchte ich unbedingt lesen!

Was würde Erin dafür geben, eine ganz normale Studentin auf dem Ivy Hall College zu sein. Sie ist allerdings alles andere als normal: Vor zwei Jahren ist Erin einen Pakt mit dem griechischen Gott Hades eingegangen und ist seitdem dazu verdammt eine Rachegöttin zu sein. Einmal in der Woche muss sie einem jungen Mann mit einem Kuss seine Seele zu stehlen und sie an Hades ausliefern. Bei der Auswahl ihrer Opfer achtet Erin stets sehr darauf, nur Männern ihre Seele zu entreißen, die es aufgrund schlimmer Taten verdient haben ein Untertan Hades zu werden. Erin ist todunglücklich mit ihrem Leben als Rachegöttin. Um ihre Schwester zu schützen, fügt sie sich aber den Regeln. Doch dann lernt sie auf einer Studentenfeier den charmanten Arden kennen. Seine Nähe weckt Gefühle und Sehnsüchte in ihr, die sie auf gar keinen Fall empfinden darf. Erin darf sich nicht in Arden verlieben und küssen – ein einziger Kuss würde ihm schließlich seine Seele rauben...

Von Alana Falk kannte ich bisher nur ihren Roman „Träume, die ich uns stehle“, welchen sie unter dem Pseudonym Lily Oliver veröffentlicht hat und mit dem sie mich hellauf begeistern konnte. Ich war nun sehr gespannt, ob mir eines ihrer Werke aus einem ganz anderen Genre genauso gut gefallen wird.

Mir hat „Cursed Kiss“ ein wunderbares Leseerlebnis beschert. Das von mir ersehnte Highlight wurde das Buch letztendlich zwar leider nicht, aber begeistert bin ich dennoch, sehr sogar. Auf den zweiten Band, der zu meiner großen Freude bereits im kommenden August erscheinen wird, bin ich schon unglaublich gespannt!

Ich hatte einen fabelhaften Einstieg in das Buch. Von dem großartigen Schreibstil war ich vom ersten Moment an vollkommen verzaubert. Er ist emotional, bildhaft und so herrlich locker und leicht – für mich hat er sich ausgezeichnet lesen lassen. Auch von dem ständigen Perspektivwechsel zwischen Erin und Arden war ich ganz begeistert. Mit wechselnden Erzählperspektiven kann man bei mir eigentlich immer punkten. Ich finde, dass das Lesevergnügen dadurch noch aufregender und mitreißender wird. Sehr gefreut hat mich zudem, dass die Kapitel so angenehm kurz sind. Lange Kapitel, die gefühlt einfach kein Ende finden wollen, kann ich irgendwie gar nicht ab. Da mir auch die Figuren auf Anhieb unheimlich gut gefallen haben und mich die Story sofort in ihren Bann ziehen konnte, war ich mir zu Beginn noch ziemlich sicher, dass ich mit „Cursed Kiss“ ein volles 5 von 5 Sternen Buch in Händen halte. Leider haben sich für mich nur einige Passagen im Mittelteil zu sehr gezogen, sodass meine anfängliche Euphorie einen kleinen Dämpfer erhielt. Ich bin nicht so jemand, der ständig viel Action und Tempo braucht, ganz im Gegenteil, ich mag ruhigere Geschichten total gerne, aber hier hat es mir insgesamt dann irgendwie doch stellenweise etwas an Spannung gefehlt. Dies wäre aber auch mein einziger negativer Kritikpunkt an das Buch.

Was mir besonders gut gefallen hat, sind die Charaktere. Vor allem Erin mochte ich wahnsinnig gerne. Sie ist ein extrem toughes und willensstarkes Mädel, hat zugleich aber auch eine sehr verletzliche Seite, was sie nur noch authentischer und sympathischer macht. Ich fand Erin einfach nur wundervoll. Dank der anschaulichen und sehr einfühlsamen Darstellungsweise ihrer Gefühls- und Gedankenwelt ist es mir spielend leicht gelungen mich unsere Protagonistin hineinzuversetzen und ihr Handeln jederzeit nachzuvollziehen.
Auch Arden habe ich ganz fest in mein Herz geschlossen. Er ist ein total lieber und süßer Kerl, bei dem man kann gar nicht anders kann, als ihn gernzuhaben. Mir persönlich war er manchmal sogar fast schon etwas zu nett und verständnisvoll. Andererseits fand ich es aber auch richtig cool und erfrischend, dass wir es mal nicht mit einem Bad Boy zu tun bekommen.
Mit der Liebesgeschichte konnte mich die Autorin ebenfalls vollends überzeugen. Sie wird absolut glaubwürdig und einfach nur bezaubernd schön beschrieben. Ein wenig erstaunt hat mich, dass die Lovestory ziemlich viel Raum einnimmt, sodass die Mythologie und der Fantasyanteil etwas zurückstehen. Manche mögen vielleicht ein wenig enttäuscht davon sein – mich jedenfalls hat dieser Punkt nicht gestört.


Was ich einfach nur mega genial fand, ist die überraschende Wende am Ende. Mit diesem krassen Plot-Twist habe ich so überhaupt gar nicht gerechnet. Das Ende hat es echt in sich, Leute. Mich hat es so richtig umgehauen.

Ein letzter Punkt, ehe ich zu meinem Fazit komme: Schaut das Cover nicht unfassbar hübsch aus? Und es fühlt sich auch so fantastisch an, seufz. Also von mir hat das Buch schon so einige Streicheleinheiten bekommen. :D
Das, was sich unter dem umwerfenden Schutzumschlag verbirgt, kann sich aber auch sehen lassen. Hier mal ein ganz großes Lob an den Verlag: Die Aufmachung von „Cursed Kiss“ ist einfach nur grandios gelungen! 

Fazit: Ein wundervoller Auftakt, der große Lust auf mehr macht! Alana Falk ist mit dem ersten Band ihrer „Gods of Ivy Hall“ - Dilogie in meinen Augen eine zauberhafte Romantsygeschichte geglückt, welche mir tolle Lesestunden bereitet hat. Mir persönlich haben sich nur leider einige Passagen im Mittelteil etwas zu sehr gezogen, sodass „Cursed Kiss“ nicht das von mir erhoffte Highlight wurde. Ansonsten bin ich aber hellauf begeistert von dem Buch und kann es wärmstens empfehlen. Auf den zweiten Teil, der zum Glück bereits im kommenden Sommer erscheinen wird, freue ich mich schon sehr! „Gods of Ivy Hall – Cursed Kiss“ erhält von mir sehr gute 4 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.04.2020

Ein herrlich schräges und schön schauriges Lesevergnügen!

Die allerschlimmsten Kinder der Welt
0

Die Bücher von David Walliams sind mittlerweile absolute Must-Reads für mich. Natürlich musste ich daher auch „Die allerschlimmsten Kinder der Welt“ bei mir einziehen lassen. Im ersten Band hatte ich das ...

Die Bücher von David Walliams sind mittlerweile absolute Must-Reads für mich. Natürlich musste ich daher auch „Die allerschlimmsten Kinder der Welt“ bei mir einziehen lassen. Im ersten Band hatte ich das schon große Vergnügen die 10 schlimmsten Kinder der Welt kennenzulernen. Ich war nun sehr gespannt wie grausig und ekelerregend wohl die Satansbraten in der Fortsetzung sein werden.

Stopp! Ehe du dieses Buch aufschlägst und mit dem Lesen beginnst, solltest du besser noch einmal tief in dich gehen und fragen: Ekel ich mich rasch? Mache ich mir vor Angst schnell in die Hosen? Solltest du das mit Ja beantworten können, lasse lieber die Finger von diesem Buch! Die 10 Geschichten, die einen hier erwarten, sind nämlich allesamt einfach nur fürchterlich, widerwärtig und zum Gruseln. Insgesamt 10 Kinder dürfen wir in diesem blauen Schmöker kennenlernen und ich kann dir versichern: Auf die Bekanntschaften dieser abscheulichen Kids kann man wahrlich verzichten. Diese 10 Widerlinge sind nicht einfach nur die schlimmsten, nein, sie sind sogar die ALLERschlimmsten Kinder der Welt! Kleine Kostprobe gefällig? Nun, da hätten wir zum Beispiel Hubert, das Hungrige Baby, welches so gefräßig ist, dass es sogar seinen eigenen Eltern verspeist! Oder der Mäkelige Mattes, der es verabscheut Obst und Gemüse zu essen und sich nur von Süßkram und lauter anderen mega ungesunden Sachen ernährt. Alles, was Vitamine enthält, fliegt aus dem Fenster und ihr wollt lieber nicht wissen, was das für schreckliche Folgen hat…
Dann wäre da doch Erkan, der bei allem gewinnen möchte und daher immerzu betrügt; oder Trischa, der Troll, die davon träumt, Menschen ZERQUETSCHEN zu können.
Ich hoffe, diese vier Beispiele haben deutlich gemacht, dass ihr dieses Buch besser nicht lesen solltet. Wie? Diese kleinen Kurzvorstellungen konnten euch nicht abschrecken? Ihr wollt das Buch dennoch lesen? Nun, ihr habt es so gewollt...

Seit meinem ersten Werk von David Walliams bin ich ein großer Fan seiner Bücher. Ich stehe einfach total auf seinen britischen Humor und seine verrückten Einfälle. Seine Geschichten lese ich quasi immer mit einem breiten Dauergrinsen auf den Lippen, weil sie so witzig und abgedreht sind. Auch „Die allerschlimmsten Kinder der Welt“ hat mich bestens unterhalten, wobei ich leider sagen muss, dass dieser Titel für mich zu den schwächsten Büchern des britischen Autors zählt. Der Vorgänger hat mir persönlich besser gefallen. Die 10 Geschichten, die einen in „Die allerschlimmsten Kinder der Welt“ erwarten, sind zwar super lustig und skurril, aber irgendwie konnten mich manche nicht so begeistern wie erhofft. Aber wie gesagt, köstlich amüsiert habe ich mich beim Lesen dennoch.

Die 10 Geschichten im zweiten Schlimmste Kinder-Band kann man nur als bizarr bezeichnen. Die erste Erzählung zum Beispiel, die von dem Hungrigen Baby namens Hubert handelt, ist schon ziemlich makaber und absonderlich. Aber genau das machen die Werke von David Walliams eben aus: Dieser wundervoll übertriebene und schwarzhumorige Unsinn. Jedermanns Sache wird der Humor definitiv nicht sein, aber meinen Geschmack trifft er stets total.

Sehr gut gefallen hat mir auch wieder, dass die 10 Kurzgeschichten nicht nur lauter kuriose Ideen enthalten, sondern auch Botschaften vermitteln - wenn auch äußerst merkwürdige. Die Moral von Hubert, dem Hungrigen Baby zum Beispiel, also, die würde ich nun nicht als lehrreich bezeichnen. Da ist die Aussage in der Story über den Mäkeligen Mattes schon etwas sinnvoller. Die Erzählung führt uns vor Augen - wenn auch auf eine sehr eigenwillige Weise - dass es sehr wichtig ist, viel Obst und Gemüse zu essen.
Einige der Geschichten sind schon etwas widerlich, aber keine Sorge, sie bleiben stets vollkommen kindgerecht.

Empfohlen wird das Buch für Kinder ab 8 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Der Schreibstil ist leicht und mitreißend, die 10 Geschichten sind angenehm kurz und da sich durch die vielen, vielen Illustrationen stets nicht allzu viel Text auf den Seiten befindet, sollten Mädchen und Jungen ab 8 Jahren bei „Die allerschlimmsten Kinder der Welt“ keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Für Lesemuffel ist das Buch hervorragend geeignet und auch zum Vorlesen bietet es sich fabelhaft an.

Wovon ich ganz verzaubert bin, ist die phänomenale Gestaltung. Das Buch ist wirklich grandios aufgemacht! Es wird ohne Ende mit der Schrift und der Textanordnung gespielt, sodass das Lesen niemals langweilig wird. Hinzu kommen dann natürlich noch die fantastischen Illustrationen von Tony Ross. Jaaa, selbstverständlich wurde auch dieses David Walliams-Buch von dem einmaligen Tony Ross illustriert. Die beiden sind wahrhaftig ein absolutes Dreamteam. Auch in „Die allerschlimmsten Kinder der Welt“ passen die genialen Zeichnungen von Tony Ross einfach nur perfekt zu den Geschichten von David Walliams. Zu meiner großen Freude ist auch der zweite Schlimmste Kinder-Band farbig illustriert. Mir haben die Illustrationen unglaublich gut gefallen. Ich liebe den witzigen Zeichenstil von Tony Ross!

Und zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme: Die eingefleischten David Walliams-Fans unter euch fragen sich vermutlich schon die ganze Zeit, ob eigentlich Raj, der Kioskbesitzer, auch in „Die allerschlimmsten Kinder der Welt“ seinen Auftritt haben wird. Die Antwortet lautet: Ja, natürlich hat er das! Ich bitte euch – ein Werk von David Walliams ohne Raj geht doch gar nicht. ;)

Fazit: Ein herrlich verrückter Lesespaß für Jung und Alt! David Walliams hat auch mit der Fortsetzung von „Die schlimmsten Kinder der Welt“ ein wunderbar schräges Kinderbuch aufs Papier gezaubert, welches definitiv nichts für brave Kids ist. Die zehn Monster, die wir in diesen brandneuen schlimmen Geschichten kennenlernen dürfen, sind einfach nur zum Fürchten. Mir hat „Die allerschlimmsten Kinder der Welt“ ein tolles, schauriges Lesevergnügen beschert. Im Vergleich zum Vorgänger finde ich den zweiten Band zwar etwas schwächer, aber wärmstens empfehlen kann ich das Buch dennoch. Die Geschichten sind so schön skurril und überdreht und die farbigen Illustrationen von Tony Ross sind einfach nur mal wieder brillant. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.04.2020

Ein wundervoller Abschluss!

One True Queen, Band 2: Aus Schatten geschmiedet (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
0

Mit dem ersten Band von „One True Queen“ konnte mich Jennifer Benkau letztes Jahr so richtig umhauen, daher habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Obwohl ich so mega ...

Mit dem ersten Band von „One True Queen“ konnte mich Jennifer Benkau letztes Jahr so richtig umhauen, daher habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Obwohl ich so mega gespannt auf den zweiten Teil war, bin ich leider erst jetzt dazu gekommen, das Buch zu lesen. Irgendwie habe ich es zeitlich einfach nicht eher geschafft. Aber wie heißt es so schön: Vorfreude ist die schönste Freude. Ob „Aus Schatten geschmiedet“ meine Erwartungen erfüllen konnte? Nun, das verrate ich euch jetzt!

Mailin ist nach Irland zurückgekehrt, allerdings gelingt es ihr nicht, mit ihrem normalen Leben weiterzumachen. Das Reich Lyaskye lässt sie einfach nicht mehr los, vor allem Liam bekommt sie nicht mehr aus dem Kopf. Obwohl in Lyaskye ein grausamer König auf sie wartet und es ihr vorherbestimmt ist, als Königin dieser magischen Welt jung zu sterben, setzt Mailin alles daran einen Weg zurück nach Lyaskye zu finden. Bei ihrem Vorhaben kann ihr jedoch nur der Königskrieger und Weltenspringer Nathaniel helfen.

Ist das Cover nicht ein Traum? Also ich liebe die Cover dieses Zweiteilers! An denen kann ich mich gar nicht sattsehen. Die Bücher sind einfach der reinste Blickfang im Regal. Ich finde ja, dass es sich allein schon wegen der umwerfenden Gestaltung lohnt, sich die „One True Queen“ Dilogie zuzulegen. Die wunderhübschen Cover versprechen allerdings eindeutig nicht zu viel – auch das, was zwischen den Buchdeckeln schlummert, ist famos.

Wie oben schon erwähnt, war der erste Band ein absolutes Highlight für mich. Natürlich ließ es sich daher nicht vermeiden, dass ich mit ziemlich hohen Erwartungen an die Fortsetzung herangegangen bin. Komplett erfüllt werden konnten sie letztendlich zwar leider nicht, aber hellauf begeistert von dem Buch bin ich dennoch. Mir persönlich haben sich einige Stellen im Buch ein wenig zu sehr gezogen und irgendwie hat mir in diesem Band dieser besondere Zauber, der mich im ersten Teil so flashen konnte, ein kleines bisschen gefehlt. Bis auf diese Punkte habe ich aber keine weiteren Gründe zum Meckern. Jennifer Benkau ist mit „Aus Schatten geschmiedet“ in meinen Augen ein hervorragender Folgeband geglückt, welcher mir ein bezauberndes Leseerlebnis beschert hat.

Obwohl es bei mir nun schon wieder über ein halbes Jahr her ist, dass ich den Auftakt gelesen habe und der zweite Band ziemlich direkt an den Vorgänger anschließt, hatte ich überhaupt keine Einstiegsprobleme. Ich habe völlig mühelos in die Handlung hineingefunden und war von Beginn an ganz verliebt in die unbeschreiblich tolle Erzählweise des Buches. Von dieser war ich bereits in erstem Teil ganz hin und weg gewesen. Der Schreibstil von Jennifer Benkau ist mitreißend, humorvoll und so wunderbar bildhaft und emotional. Für mich hat er sich abermals fabelhaft lesen lassen.

Erfahren tun wir alles wieder aus der Sicht von Mailin in der Ich-Perspektive. Mailin fand ich bereits im ersten Band große Klasse. In „Aus Schatten geschmiedet“ hat mir unsere Protagonistin sogar noch ein bisschen besser gefallen. Für ihren großen Mut und ihren Kampfgeist habe ich sie zutiefst bewundert, ihre toughe und sarkastische Art habe ich beim Lesen erneut richtig gefeiert und ihre absolut realistische und glaubwürdige Entwicklung fand ich grandios. Mailin ist einfach so eine Heldin, wie ich sie in Büchern liebe.
Auch mit den zahlreichen Nebenfiguren konnte mich die Autorin wieder vollends überzeugen. Egal ob gut oder böse, ob bekannte Gesichter oder neue Gestalten – allesamt wurden sie ausgezeichnet und sehr vielschichtig ausgearbeitet. Wen man neben Mailin als meinen persönlichen Star bezeichnen kann, ist Liam. Sein unnahbares und geheimnisvolles Verhalten hat mich bereits im Vorgänger wahnsinnig fasziniert und auch in diesem Teil fand ich seinen Charakter unheimlich interessant.
Besonders gut gefallen hat mir auch wieder die Liebesgeschichte. Sie ist so schön kitschfrei und authentisch und fügt sich einfach nur vortrefflich in die Handlung ein.

Wovon ich euch erneut endlos etwas vorschwärmen könnte, ist das Setting. Mit Lyaskye hat Jennifer Benkau eine zutiefst beeindruckende Kulisse erschaffen. Ich liebe diese atemberaubende Fantasy-Welt, mit all ihren Sonnen- und Schattenseiten. Alles wird so unfassbar bildgewaltig und kopfkinomäßig beschrieben, sodass man sich spielend leicht nach Lyaskye träumen und sich alles ganz genau vorstellen kann. Vollkommen verzaubert bin ich auch wieder von der magischen Atmosphäre, die durch diese einzigartige (und ziemlich brutale) Welt geschaffen wird. Sie ist so herrlich düster, mystisch und märchenhaft schön.

Trotz der Längen, die es für mich persönlich stellenweise gab, und der über 500 Seiten, habe ich das Buch im Nu durchgeschmökert. Die Story kann mit jeder Menge genialer Plot-Twists und zahlreicher Überraschungen und Enthüllungen aufwarten und auch die gefühlvollen Momente und lustigen Szenen kommen nicht zu kurz. Das Buch nimmt einen wahrlich auf die reinste emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mit. Man ist ohne Ende am Mitfiebern und Mitbibbern und auch ein breites Schmunzeln schleicht sich einem immerzu auf die Lippen.
Besonders spannend wird es zum Ende hin. Dieses Finale – hui. Also, da konnte ich das Buch wirklich gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe von anderen Bloggern gehört, dass sie mit dem Ende nicht so happy sind. Dem kann ich mich nicht anschließen. Ich bin absolut zufrieden mit dem Schluss. In meinen Augen passt er einfach nur perfekt zur Geschichte.  

Fazit: Ein wunderschöner Abschlussband einer großartigen Dilogie! Jennifer Benkau hat mit dem zweiten Band von „One True Queen“ ein packendes Finale aufs Papier gezaubert, welches mir eine wundervolle Lesezeit beschert hat. Die Geschichte ist unglaublich spannend, emotional und actionreich und steckt voller überraschender Wendungen und Gänsehautmomente. Trotz der Längen, die es für mich stellenweise gab, habe ich das Buch so richtig weggesuchtet - vor allem zum Ende hin konnte ich mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören, weil ich so gefesselt von der Handlung war. Auf die neue Fantasy-Reihe von Jennifer Benkau, die zu meiner großen Freude bereits hinten im Buch für das nächste Jahr angekündigt wird, freue ich mich schon sehr!
„One True Queen – Aus Schatten geschmiedet“ erhält von mir sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.03.2020

Ein total witziges und schräges Kinderbuch mit einer tollen Message!

Hilfe, ich habe meinen Bruder im Internet getauscht!
0

Als ich das erste Mal über „Hilfe, ich habe meinen Bruder im Internet getauscht“ stolperte, konnte der originelle Titel meine Neugierde sofort wecken. Seinen Bruder im Internet tauschen? Das klang einfach ...

Als ich das erste Mal über „Hilfe, ich habe meinen Bruder im Internet getauscht“ stolperte, konnte der originelle Titel meine Neugierde sofort wecken. Seinen Bruder im Internet tauschen? Das klang einfach so schön skurril. Da ich total auf solche Art von Geschichten stehe und mich Klappentext und Cover ebenfalls auf Anhieb überzeugen konnten, stand für mich schnell fest: „Hilfe, ich habe meinen Bruder im Internet getauscht“ muss ich unbedingt lesen!

Der neunjährige Jonny ist einfach nur noch genervt von seinem großen Bruder Ted. Ständig ärgert und verspottet er ihn. Jonny hat die Nase gestrichen voll. Als er eines Abend im Internet auf die Seite www.geschwistertausch.com" target="_blank">www.geschwistertausch.com stößt, kann er sein Glück kaum fassen. Sollte es etwa tatsächlich möglich sein, Blödmann Ted gegen einen neuen, viel cooleren Bruder umzutauschen? Mann, wäre das toll! Zuerst zögert Jonny noch, aber dann ist das Ganze doch einfach zu verlockend. Jonny füllt das Formular aus. Am nächsten Tag ist Ted spurlos verschwunden. Der Tauschbrüder, der kurz darauf aufkreuzt, entspricht nur irgendwie so gar nicht Jonnys Vorstellungen..

Ich bin eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an „Hilfe, ich habe meinen Bruder im Internet getauscht“ herangegangen. Das, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat, kann man wahrlich nur als abgedreht bezeichnen. Ich muss gestehen, dass mir die Story stellenweise sogar ein wenig zu abgehoben und merkwürdig war. Begeistert bin ich aber dennoch. Ich habe eine zauberhafte Lesezeit mit dem Buch verbracht und es quasi in einem Rutsch durchgeschmökert.

Dass die Story wenig realistisch sein wird, habe ich mir anhand des Klappentextes und auch des Titels natürlich bereits gedacht. Ich meine: Seinen Bruder im Internet umtauschen? Wäre ja echt furchtbar, wenn das im wirklichen Leben gehen würde! Diejenigen, die nervige Geschwister haben, werden nun vermutlich lautstark protestieren, allerdings wird ihre Meinung vielleicht (oder sehr wahrscheinlich) eine andere sein, nachdem sie „Hilfe, ich habe meinen Bruder im Internet getauscht“ gelesen haben.

Die Story in „Hilfe, ich habe meinen Bruder im Internet getauscht“ mag ziemlich absurd sein, sie enthält zugleich aber auch eine wichtige Botschaft. Auf eine äußerst fantasievolle und abgedrehte Weise zeigt Jo Simmons auf, dass man froh darüber sein sollte, Geschwister zu haben. Klar, man ist sich nicht immer einig, liegt sich öfters in den Haaren und manchmal können Geschwister wirklich die reinsten Nervensägen und Idioten sein, aber lieben sollte man sie dennoch. Wenn man die Macken seiner Geschwister akzeptiert und zudem mal tief in sich geht und nachdenkt, werden sicherlich die meisten merken, dass sie doch glücklich darüber sind, einen Bruder, eine Schwester oder vielleicht sogar beides zu haben. Geschwister sind etwas Großartiges und definitiv nichts, was sich einfach so umtauschen lässt!

Auch Jonny wird noch feststellen, dass er seinen großen Bruder Ted doch eigentlich sehr gerne mag. Seine anfängliche große Begeisterung darüber, dass er Ted über die Internetseite www.geschwistertausch.com" target="_blank">www.geschwistertausch.com losgeworden ist, wird sehr rasch einen ordentlichen Dämpfer erhalten. Die neuen Brüder, die bei ihm aufkreuzen, stellen sich allesamt nicht als die perfekten Brüder heraus, die er sich in seiner Vorstellung ausgemalt hat. Alle haben sie zwar ihre Vorteile, nur überwiegen stets ganz klar die Nachteile. Es wird also munter weiter umgetauscht, sodass Jonny die Bekanntschaft von so einigen (sehr komischen) Brüdern machen wird.

Bezüglich der Brüder möchte ich gar nicht groß was erzählen, ich möchte ja schließlich nicht zu viel verraten. Nur so viel: Durch die Tauschbrüder wird die Story wirklich ziemlich unrealistisch. Nicht alle sind menschlich, so begegnen wir zum Beispiel einem Meerjungen oder einem Geist. Da ist es natürlich immer Geschmackssache, mir jedenfalls hat es irgendwie nicht so gut gefallen, dass einige der Brüder keine richtigen Menschen sind. Keine Ahnung, hat mich einfach ein bisschen gestört. Ich denke aber, dass die Zielgruppe diesen Punkt klasse finden wird. Die Handlung gewinnt dadurch auf jeden Fall enorm an Abwechslung und Spannung, da man sich bei jedem neuen Bruder fragt: Was für ein Wesen wird wohl jetzt vor Jonnys Haustür stehen? Mensch, Tier oder irgendetwas anderes?

Langeweile kommt bei „Hilfe, ich habe meinen Bruder im Internet getauscht“ garantiert nicht auf, das kann ich euch versprechen. Die Handlung ist unglaublich mitreißend und urkomisch und enthält lauter Überraschungen. Man kann eigentlich gar nicht anders, als das Buch zu verschlingen. Bei mir jedenfalls war es so. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen haben und war dabei immerzu am Mitfiebern, Schmunzeln und Grinsen.
Zum Nachdenken hat mich die Geschichte ebenfalls sehr angeregt. So grotesk und irrsinnig sie auch stellenweise sein mag, sie gewinnt durch die wunderschöne Moral auch sehr an Tiefe, was mir wahnsinnig gut gefallen hat. In meinen Augen ist der Autorin die Kombi aus Humor, Fantasie und Tiefgründigkeit prima gelungen.

Was selbstverständlich auch zu meinem flotten Lesetempo beigetragen hat, sind der humorvolle Schreibstil, die wunderbar kurzen Kapitel, die angenehm große Schrift und die brillante Aufmachung.
Für Mädchen und Jungen ab 9 Jahren eignet sich das Buch erstklassig zum Selberlesen an. Lesemuffeln kann ich es übrigens ganz besonders ans Herz legen, da sich durch die zahlreichen Illustrationen auf vielen Seiten nicht allzu viel Text befindet. Zum Vorlesen bietet sich „Hilfe, ich habe meinen Bruder im Internet getauscht“ meiner Ansicht nach ebenfalls fabelhaft an. Ich kann mir nur zu gut vorstellen, dass die amüsante Geschichte, die einen hier erwartet, für sehr unterhaltsame Vorlesestunden sorgen wird.

Ansprechen wird das Buch wahrscheinlich eher Jungen, allerdings ist es definitiv auch für Mädels absolut lesenswert! Mit dem 9-jährigen Jonny werden sich Kinder, egal ob Männlein oder Weiblein, hervorragend identifizieren können. Da seine Gefühls- und Gedankenwelt sehr anschaulich und authentisch beschrieben wird, ist es jedoch auch mir, als Erwachsene, mühelos geglückt, mich in unseren Protagonisten hineinzuversetzen.
Mir war Jonny auf Anhieb sympathisch. Er ist ein total lieber, aufgeweckter und lustiger Junge – Jonny muss man als Leser einfach sofort ins Herz schließen.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, sind die mega coolen schwarz-weiß Illustrationen von Nathan Reed. Mir haben seine Bilder unheimlich gut gefallen. Sie sind super witzig und passen einfach nur vortrefflich zu der außergewöhnlichen Geschichte von Jo Simmons.

Fazit: Spannend, super lustig, herrlich schräg – ein tolles Kinderbuch für Groß und Klein! Mir hat „Hilfe, ich habe meinen Bruder im Internet getauscht“ richtig gut gefallen. Die Geschichte ist so schön verrückt und komisch, sodass man sich beim Lesen köstlich amüsiert, zugleich regt sie dank der wundervollen Botschaft aber auch sehr zum Nachdenken an. Genial ist auch die Gestaltung die Buches. Die Illustrationen von Nathan Reed sind einfach nur einsame Spitze.
Für alle, die sich öfters von ihren Geschwistern genervt fühlen, ist „Hilfe, ich habe meinen Bruder im Internet getauscht“ besonders zu empfehlen, ich kann das Buch aber natürlich auch allen anderen sehr ans Herz legen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere