Meine Meinung
In letzter Zeit habe ich langsam eine Liebe zu Poesie entwickelt und auch Brittainy C. Cherry habe ich gerade für mich entdeckt. Als ich von ihrem Poetry-Buch erfahren habe, wusste ich, dass ...
Meine Meinung
In letzter Zeit habe ich langsam eine Liebe zu Poesie entwickelt und auch Brittainy C. Cherry habe ich gerade für mich entdeckt. Als ich von ihrem Poetry-Buch erfahren habe, wusste ich, dass ich es unbedingt lesen musste. Kandi Steiner kenne ich zwar nicht, aber ich weiß schon, dass ich jetzt auf jeden Fall mehr von ihr lesen möchte.
Das kleine Gedichtbuch hat die Besonderheit, dass es zweisprachig ist. So haben wir bei jedem Gedicht die Möglichkeit, es im englischsprachigen Orignal oder in seiner deutschen Übersetzung zu lesen. Das finde ich bei Gedichten ganz wichtig, da es hier schließlich hauptsächlich um die Worte und die Gefühle hinter genau diesen Konstellationen geht. Manches lässt sich einfach nicht so passend übersetzen, sodass ich froh über diesen Vergleich war. Ich habe schlussendlich jedes Gedicht in beiden Sprachen gelesen und kann sagen, dass die Übersetzungen genauso gut gelungen sind.
Die beiden Autorinnen können wirklich wunderschön mit Worten umgehen, sodass ich gleich ganz gefesselt war. Am liebsten hätte ich das ganze Buch in einem Rutsch gelesen, aber ich wollte die Gedichte doch lieber Stückchen für Stückchen genießen.
Unterstützt werden ihre Worte durch kleine Illustrationen, die eher minimalistisch gehalten sind und sehr gut zu den Gedichten passen. Auch die Typographie ist auf jeder Seite ein andere, was mir gut gefallen hat. Es steckte wirklich viel Liebe in diesem Buch!
Das Thema ihrer Gedichte und Gedanken ist offensichtlich: Liebe. Und so haben Cherry und Steiner zahlreiche ihrer Gedanken dazu gesammelt und hier veröffentlicht. Die Interpretation dabei ist natürlich sehr offen und es geht nicht nur um die klassische Liebe zwischen zweier Menschen. Es geht auch um Selbstliebe und Selbstakzeptanz, um schlechte Liebe, um unerwiderte oder langsam erlischende Liebe und um toxische Liebe. Passend zu der großen Bandbreite an Unterthemen sind auch die Gedichte absolut unterschiedlich. Mal sind nur wenige Zeile kurz, mal einige Seiten. Die Versformen sind unterschiedlich, es liest sich anders und insgesamt finden sich hier viele Variationen wieder.
Und all diese Variationen haben mir wahnsinnig gut gefallen. Einige natürlich mehr, als andere, doch insgesamt kann ich sagen, dass ich mir noch nie so viel in einem Buch markiert habe! Ich habe mich selbst in vielen Zeilen wiedergesehen oder mir gewünscht, ich wäre so eine Person. Mit anderen Gedichten konnte ich gar nichts anfangen, aber so ist das nun mal und das hat mich auch keineswegs gestört.
Fazit
Ein wunderschöner Gedichtsband, der an die Liebe jeglicher Art appelliert und den Mut gibt, sich selbst auch lieben zu dürfen. Ich hätte gerne noch mehr von den beiden gelesen und werde mir definitiv auch Kandi Steiner noch genauer anschauen!
MEINE MEINUNG
Wie bei jeder Neuerscheinung der Woodshill-Reihe, war ich auch hier wieder voller Vorfreude und habe das Buch binnen weniger Stunden kurz nach Erscheinen durchgelesen. Und wie jedes Mal sage ...
MEINE MEINUNG
Wie bei jeder Neuerscheinung der Woodshill-Reihe, war ich auch hier wieder voller Vorfreude und habe das Buch binnen weniger Stunden kurz nach Erscheinen durchgelesen. Und wie jedes Mal sage ich, dass ich einen neuen Lieblingsteil der Reihe habe!
Aber fangen wir von vorne an: Jude kommt mit den letzten Resten ihres vorherigen Lebens im Gepäck in Woodshill an, wo sie zunächst bei ihrem Bruder Ezra wohnen und ihr Leben neu sortieren möchte. Dort wartet allerdings auch Blake auf sie, der sie gar nicht schnell genug wieder loswerden möchte. Als sie nach L.A. gegangen ist, um ihren Traum einer Schauspiel-Karriere zu verwirklichen, hat sie ihm das Herz gebrochen und aus dem humorvollen, liebenswerten Blake wurde ein gekränkter, gefühlskalter junger Mann.
Jude lernen wir erst in diesem wirklich Teil kennen, da sie neu nach Woodshill zieht und somit einen frischen Wind in die Stadt bringt. Eigentlich hatte sie einen Traum, der aber nun geplatzt ist und sie dazu zwingt, ihr Leben zu verändern. Sie zieht bei ihrem Bruder ein, zu dem sie eine enge Bindung hat, und möchte es zunächst alleine schaffen - ohne die Hilfe ihrer Eltern. Sie ist sich für (fast) nichts zu Schade, sie ist super ehrgeizig und bereit, für ihren Erfolg und das Geld zu arbeiten. Doch nachdem sie ihr Leben in L.A. aufgeben musste, sieht sie keinen Sinn mehr darin, diesen Traum wieder aufwecken zu wollen und bildet keine neuen Träume. Sie zweifelt schnell an sich selbst, ist aber gleichzeitig selbstbewusst genug, um es in ihrer neuen WG mit vier Jungs gleichzeitig aufzunehmen - darunter ihr Ex, der ihr die Trennung nicht verzeiht.
Blake studiert in Woodshill und ist dort ein beliebter Sportler, der vermutlich jedes Mädchen rum kriegen könnte. Nach außen hin zeigt er stark, selbstbewusst und wie der typische Sunny-Boy. Dass sein Herz seit der Trennung von Jude gebrochen ist, verheimlicht er vor allen - außer vor Jude selbst, die er es immer wieder aufs Neue wissen lässt. Neben seinem gebrochenen Herzen hat er zudem eine Sportverletzung, die ihn immer wieder in seinem sonst so freien Leben einschränkt, was ihn noch mehr auf die Palme treibt.
Schnell erfährt der Leser, dass Blake, Jude und Ezra schon seit Kindheitstagen an befreundet und gemeinsam aufgewachsen sind. So kennen Blake und Jude sich schon ihr Leben lang und aus der innigen Freundschaft wurde schließlich die große, perfekte Liebe. Kapitel, die in der Vergangenheit spielen haben die Bindung zwischen den beiden noch einmal deutlicher und den Schmerz ihrer Trennung schmerzhafter machen können. Durch diese Kapitel arbeiten wir auch langsam auf, wie es überhaupt zu der Trennung zwischen beiden kommen konnte, obwohl deren Liebe doch so stark schien.
Von nun an begleiten wir Blake und Jude dabei, wie sie versuchen, gegen die Bindungen zwischen ihnen zu kämpfen und erleben wie sehr sie beide darunter leiden. Blake, der täglich an sein gebrochenes Herz erinnert wird und Jude, die täglich daran erinnert wird, ein Herz gebrochen zu haben - beide kämpfen, doch eher mit sich selbst als mit dem jeweils anderen.
Mona Kasten untermalt das ganze mit wunderschönen Worten, die so flüssig und leicht zu lesen sind und gleichzeitig sämtliche Emotionen in mir auslösen können. Sie bringt ich zum Schmunzeln, ich fühle Judes Schmerzen und ich vergieße Freudestränen beim Lesen.
Während Jude und Blake also ihren manchmal stillen, manchmal lauten Kampf miteinander austragen, lernen wir auch neue Nebencharaktere immer mehr kennen. Es wird sich ein wenig von der ursprünglichen Freundesgruppe der Vorgänger abgespalten, auch wenn sie dennoch eine Rolle spielen, was mir aber sehr gut gefallen hat. So tauch zum Beispiel Scott in dem Leben von Jude auf und stellt es absolut auf den Kopf. Er ist selbstbewusst, humorvoll, direkt und denkt manchmal vielleicht nicht nach, bevor er etwas sagt. Er hat einen ganz neuen Schwung in Judes Leben und somit auch in mein Leseerlebnis gebracht, und ich habe ihn sehr geliebt.
Genaus geliebt habe ich Judes Bruder, Ezra. Obwohl dieser sehr zurückhaltend ist, nicht gerne über sich spricht und ein ruhiger Charakter ist, ist er stets für Jude da und würde alles für sie tun.
Die Handlung wirkte in meinen Augen etwas reifer, als seine Vorgänger, besonders wenn ich zum ersten Teil zurückschaue. Auch wenn wir uns noch immer im New Adult befinden, sind die Charaktere auf jeden Fall erwachsener geworden und kämpfen mittlerweile mit ganz anderen Problemen, die in meinen Augen mehr Authentizität in das Buch bringen konnten.
Genauso schön fand ich es, eine Nicht-Studentin als Protagonistin zu haben. Wir sind zwar noch in Woodshill und auch die University spielte weiterhin eine Rolle, doch nur eine kleine und sie war nicht mehr der Mittelpunkt des Geschehens. Ich lese gerne College-Geschichte, keine Frage, aber es ist eine schöne Abwechslung gewesen, weil ich auch gerne andere Berufsbilder in Büchern mag und eben nicht jeder studieren muss.
Besonders schön war allerdings die Message des Buches, die einfach perfekt zu seinem Titel passt. Jude musste ihren großen Traum der Schauspieler-Karriere aufgeben und Blake kämpft derzeit mit seiner Verletzung um die Chance auf ein Leben als Profisportler. Das Leben beider Charaktere verläuft nicht perfekt, sie mussten einiges aufgeben und müssen viel kämpfen. Doch letztendlich zeigen sie einem, dass man nicht aufgeben darf und immer weiter an sich arbeiten und sich Ziele setzen kann. Es ist okay, wenn das Leben nicht perfekt läuft und das kann man sich auch eingestehen. Es ist okay, wenn man versagt und etwas aufgibt, was nicht perfekt war. Doch hat man immer die Chance, aufzustehen und weiter zu machen oder neu anzufangen.
Gleichzeitig werden einige tiefgründigere Probleme thematisiert, die auf wichtige Probleme der Realität abzielen. Das war sehr schön eingebaut und zum Ende auch ganz gut gelöst, wobei ich mir hier noch ein wenig tiefgehende Thematisierung gewünscht hätte.
Eine kleine Kritik am Ende, durch die ich zwar keine Punkte abziehe, die aber trotzdem nicht unerwähnt bleiben soll, ist das Ende des Buches. Besser gesagt, die Szenen kurz vor dem Ende. Wo das Buch zuvor so authentisch und wirklich wirkte, gibt es hier wieder ein wenig überspitztes Drama, das mit wenigen Worten hätte gelöst werden können. Aber das sind wir ja alle gewohnt und ohne Drama funktioniert es vermutlich auch nicht.
Außerdem bin ich noch nicht bereit für das Ende Woodshill, ich wünsche mir dazu viel zu sehr einen eigenen Band über Ezra!
FAZIT
Eine wunderschöne Geschichte über Träume, Aufgeben, Liebe, Versagen und Weitermachen, die mich mit einem neuen Motivationsschub und Tränen in den Augen zurückgelassen hat!
MEINE MEINUNG
Nachdem mir "Wenn Donner und Licht sich berühren" so gut gefallen hat, war mir klar, dass ich mehr von der Autorin lesen möchte. Das Cover sieht so aus, als würde es zu WDULSB gehören und ...
MEINE MEINUNG
Nachdem mir "Wenn Donner und Licht sich berühren" so gut gefallen hat, war mir klar, dass ich mehr von der Autorin lesen möchte. Das Cover sieht so aus, als würde es zu WDULSB gehören und ich war erst ein wenig enttäuscht, als ich erfahren habe, dass es nicht zusammen hängt. So führt einen das Cover, so schön es auch ist, doch ein wenig in die Irre. Besonders, da der Klappentext so nichtssagend ist.
Nachdem Grace und ihr Mann sich nach jahrelanger Ehe getrennt haben und sie erfährt, wie er sie hintegangen hat, kehrt sie zurück in ihre Heimatstadt. Chester ist ein kleines Dörfchen, in dem mehr getratscht, als wirklich miteinander geredet wird und so wird die gescheiterte Ehe der Pastor-Tochter Gesprächsthema Nr. 1. Während Grace versucht, mit ihrem Schmerz umzugehen, trifft auf Jackson. Er ist das Monster der Stadt, verkörpert das Dunkle und das Böse und ausgerechnet er scheint Grace' Trauer zu verstehen...
Grace ist eine junge Lehrerin, verheiratet und als Tochter des Pastors in einer angesehen Familie aufgewachsen. Sie versucht stets, ihrer Mutter und ihrem (noch) Ehemann alles recht zu machen und ist bisher perfekte Vorzeige-Frau und -Tochter. Dass sie eine tiefe Trauer begleitet, zeigt sie niemanden. In ihrem gesamten Leben konnte sie sich immer auf jemanden verlassen, der ihre Entscheidungen trifft und damit hat sie sich bisher auch wohl gefühlt. Sie ist nicht zu einer selbstständigen Frau erzogen wurde und tut sich nun schwer damit, ihr Leben alleine auf die Reihe zu bekommen, auch wenn sie es langsam versucht.
Ich habe Grace schnell in mein Herz schließen können, auch wenn unsere Leben nicht unterschiedlicher sein könnten. Sie hat schon einige Schicksalsschläge einstecken müssen, doch lässt sie sich nie unterkriegen und kämpft immer weiter - auch wenn es ein stiller Kampf mit ihr selbst ist. Sie entwickelt sich im Laufe des Buches immer weiter und ich fand es super schön zu sehen, wie sich ihre Persönlichkeit immer weiter formt. Sie wird immer stärker und beginnt langsam zu wissen, was sie eigentlich wirklich möchte, das fand ich wirklich schön.
Jackson Emery ist ein junger Mann, der schon früh in seinem Leben gebrochen wurde. Er hatte keine schöne Kindheit, obwohl er liebende Eltern hatte und hat schon früh einen schweren Schicksalsschlag erlitten. Er ist vom Leben gezeichnet und gleichzeitig ein Kämpfer, der doch nicht aufgeben möchte. Für Cheston ist er ein Monster, das sich gefühllos und gemein verhält, doch schaut man hinter seine harte Fassade, hat der junge Mann ein weiches und verletzliches Herz. Er zeigt seine Gefühle nicht gerne, ist aber ein wahnsinnig gefühlvoller Mann, der immer zu den Menschen steht, die er liebt.
Jackson habe ich schnell nach dem ersten Kapitel aus seiner Kindheit in mein Herz geschlossen, direkt nachdem es mir gebrochen wurde. Ich kann verstehen, warum andere ihn nicht mögen, doch sie sollten ihm zunächst eine Chance geben. Er zieht sich selbst sehr zurück, aber sobald er einem vertraut, öffnet er sich und steht zu seinen Gefühlen. Ich hatte das Gefühl, er würde sein Leben in Chester ein wenig vergeuden, vor allem, weil er dort nicht einmal gemocht wurde. Auch seine Entwicklung hat mir wirklich gut gefallen.
Der Roman ist in der Ich-Form, abwechselnd aus den Perspektiven von Grace und Jackson verfasst worden. Der Schreibstil ist gleichzeitig locker und flüssig, aber auch emotional geladen. Brittainy C. Cherry hat es schon allein mit ihren Worten geschafft, mich so sehr an die Charaktere zu fesseln, dass gar nicht mehr eine große Handlung hätte passieren müssen.
Die Handlung war herzzerreißend. Wie bereits erwähnt haben mir die wenigen Szenen aus Jacksons Kindheit das Herz gebrochen, da liefen die Tränen wirklich ununterbrochen.
Aber auch Grace' Schicksal hat mir immer wieder Tränen in die Augen gebracht. Es werden hier einige wichtige Themen angesprochen, mit denen ich so nicht gerechnet hätte und für die für einige Leser*innen eventuell auch eine Trigger-Warnung nicht schlecht gewesen wäre. Dennoch muss ich sagen, dass die Autorin diese Thematiken wirklich wunderbar eingebracht und ausgeführt hat und ich froh bin, dass sie darüber geredet hat.
Das Zusammenspiel der Charaktere war gleichzeitig wunderschön und auch seltsam. Unterschiedlicher könnten sie gar nicht sein, aber irgendwie habend die beiden sich wunderbar ergänzt. Jeder hat in dem jeweils anderen das beste herausholen können, was mir sehr gefallen hat.
Allgemein ging es sehr viel darum, sich selbst zu finden und die eigene Persönlichkeit frei entwickeln zu dürfen - auch wenn Trauer und Schmerz dazugehören. Jeder Charakter, auch viele der Nebencharaktere, haben ihre eigene Geschichte, mit der sie jeweils unterschiedlich umgehen, doch alle haben sich im Laufe der Handlung wunderbar weiter entwickelt.
FAZIT
Ein herzzerreißender Roman, der zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, auf ihrer Suche nach sich selbst begleitet. Unterstützt von Brittainy C. Cherry emotionsgeladenem Schreibstil und tiefen Schicksalsschlägen wurde hier ein wahrer Herzschmerz-Roman geschaffen, der nun definitiv zu meinen Lieblingsbüchern gehört.
Meine Meinung
„Alice im Wunderland“ hat mich schon immer fasziniert, auch wenn ich mich noch nie intensiv mit ihrer Geschichte auseinander gesetzt habe. Dennoch war ich gleich begeistert, als ich die Neu-Interpretation ...
Meine Meinung
„Alice im Wunderland“ hat mich schon immer fasziniert, auch wenn ich mich noch nie intensiv mit ihrer Geschichte auseinander gesetzt habe. Dennoch war ich gleich begeistert, als ich die Neu-Interpretation des Klassikers im Programm von Penhaligon entdeckt habe und wollte sie gleich lesen.
Wir befinden uns 10 Jahre nachdem Alice dem weißen Hasen entkommen konnte. Nach 10 langen Jahren im Irrenhaus konnte sie nun bei einem Feuer gemeinsam mit ihrem einzigen Trost, dem kranken Axt-Mörder Hatcher, fliehen. Bei dem Feuer entkommt allerdings auch das gefährliche Wesen im Keller des Irrenhauses, das nun in der Stadt wütet. Alice und Hatcher begeben sich auf die Suche nach einer Waffe, die das Wesen besiegen könnte und erfahren dabei immer mehr über sich selbst und das, was geschehen war.
Alice ähnelt sehr der Figur aus dem Original. Sehr naiv und gutgläubig, weiß nicht viel über die große weite Welt und will nur Gutes tun. Da sie seit 10 Jahren als Verrückte abgestempelt wurde, weiß sie langsam selbst nicht mehr, was wahr ist und was gelogen. Sie entwickelt sich außerdem wunderbar weiter, von dem anfänglich gebrochenem Mädchen zu einer starken jungen Frau, die bereit ist, für ihr Leben zu kämpfen.
Hatcher ist als Axt-Mörder bekannt und auch jetzt scheut er nicht davor zurück, Feinde ohne zu Zögern umzulegen. Doch für die Personen, die ihm nahe stehen, würde er alles tun – auch seine weiche Seite zeigen. Auch er hat große Gedächtnislücken, doch er weiß mehr über das „Wunderland“, als er zunächst glaubt.
Beide Charaktere haben mir besonders in Kombination sehr gut gefallen. Während Hatcher sehr impulsiv handelt, kann Alice ihn häufig zurückhalten. Doch anders herum, klärt Hatcher die unschuldige Alice über Gefahren auf und nimmt sie in Schutz. Sie waren ein wunderschönes Team, dessen gemeinsame Dynamik ich sehr gerne erlebt habe.
Auch die anderen Charaktere haben mir sehr gut gefallen, besonders die Bezüge zum Original fand ich sehr interessant. Alle Figuren sind nicht aus dem Nichts gestapft, sondern sind alte Bekannte, die in mörderischer Neuinterpretation auftauchen. Während die Grundzüge der Charaktere zwar ähnlich sind, bildet das Gesamtbild dieser jedoch schaurige und widerliche Menschen. Es ist, als hätte die Autorin sich die negativste Eigenschaft jeder Figur als Grundlage genommen und drumherum das schrecklichste gesponnen, was sie sich hätte vorstellen können.
Geschrieben ist der Roman in der Er-Sie-Form, die sehr dem Original ähnelt. Während Lewis Carroll häufig Nebensätze in Klammern setzt, hat auch Christina Henry dies sehr häufig angewandt. Der Schreibstil passt perfekt zu Alice‘ naivem Wesen, das durch ihre Wortwahlen ganz besonders zum Vorschein kommen konnte. Gleichzeitig schreibt sie schonungslos brutal und sehr explizit, was nichts für schwache Nerven ist. All das hat mir aber wahnsinnig gut gefallen, da ich regelrecht durch die Seiten geflogen bin.
Was ist wahr und was nicht? Wer ist Gut und wer ist Böse?
Die Handlung ist düster, verstrickt, gruselig und blutig, also ganz klar nichts für Kinder und Jugendliche!
Gemeinsam mit Alice arbeiten wir uns langsam durch die düstere Stadt und lernen schnell, dass einige Figuren hier das Sagen haben, diese Stadt dominieren und mit ihren Bewohnern tun, was sie möchten. Es bildet sich ein Gerüst Verbündeter, wie die großen Bosse zueinander stehen und was für schreckliche Geschäfte sie machen. Ich möchte noch nicht zu viel verraten, aber eine Trigger-Warnung ist bei diesem Buch definitiv angebracht!
Meiner Meinung wurden die Erinnerungen von Alice und Hatcher, sowie die großen Verbindungen zwischen den Charakteren wunderbar aufgearbeitet, sodass ich bei der Handlung stets voller Spannung mitgefiebert habe.
Kleine Kritik am Ende, obwohl mir das Drumherum so gut gefallen hat, dass ich es gar nicht so negativ sehe: das Ende, auf das so lange hingefiebert wurde, das mit einem großen Knall hätte kommen sollen, war mir zu flach. Während die ganze Handlung in seiner gesamten Schaurigkeit auf einen bestimmten Punk hinarbeitet, war dieser „Höhepunkt“ zu mild, ungruselig und zu schnell geschafft.
Fazit
Es ist eine wahnsinnig spannende und schaurige Geschichte entstanden, die das Schreckliche der Welt gebündelt und in ihre Charaktere gesteckt hat. Während die Feine von mir voller Hass betrachtet wurden, haben Alice und Hatcher sich in mein Herz geschlichen, sodass ich mich wie eine von ihnen gefühlt habe. Eine sehr empfehlenswerte, düstere, blutige und schaurige Interpretation von „Alice im Wunderland“, die mich in all ihren Facetten gleichermaßen angewidert, fasziniert und gefesselt hat.
Meine Meinung
Von Colleen Hoover verschlinge ich gerne jedes Buch, ohne auch nur den Klappentext zu lesen. Hier hat mich das, wunderschöne, aber doch sehr vom original abweichende Cover, so verwundert, ...
Meine Meinung
Von Colleen Hoover verschlinge ich gerne jedes Buch, ohne auch nur den Klappentext zu lesen. Hier hat mich das, wunderschöne, aber doch sehr vom original abweichende Cover, so verwundert, dass ich doch einen Blick auf die Inhaltsbeschreibung geworfen habe. Es klang nach einem typischen Buch der Autorin, doch ich kann bereits sagen, dass es absolut anders ist.
Lowen ist eine schüchterne und zurückhaltende Autorin, die lieber nur schreibt, als groß rauszukommen und auf zahlreiche Events zu gehen. Dass sie nun das Angebot bekommt, die beliebte Thriller-Reihe von Verity Crawford zu beenden, ehrt sie, doch ist sie unsicher. Werden die Leser das überhaupt mögen? Kann sie überhaupt gut schreiben? Und warum ausgerechnet sie? Als sie schließlich einwilligt, ist klar, dass sie ihre eigene Vergangenheit geheimhalten wird, während sie plötzlich auf Veritys Vergangenheit stößt.
Jeremy ist seit Jahren mit Verity verheiratet, die nun nach einem Autounfall ein Pflegefall ist. Die beiden hatten drei Kinder, von denen das Zwillingspaar kurz aufeinander verstorben war, was die Familie scheinbar auseinander riss.
Alle Charaktere sind absolut faszinierend und wohl durchdacht geschrieben worden. Ich kann kaum sagen, dass sie mir sympathisch oder unsympathisch sind, denn alle haben mich auf unterschiedlichste Arten und Weisen berührt. Jeder Charakter ist ständig in meiner Sympathie gestiegen und gefallen, was sie nur noch interessanter gemacht hat.
Geschrieben ist das Ganze zunächst in der Ich-Form aus Lowens Perspektive, die die Gegenwart wiederspiegelt. Im Gegensatz dazu steht das von Lowen gefundene Tagebuch von Verity, welches in der Ich-Form die Vergangenheit ihres Lebens darstellt. Beides war natürlich wunderschön geschrieben, wie ich es von Colleen Hoover nicht anders kenne.
Die Handlung jedoch ist überhaupt nicht so, wie ich es erwartet habe. Sie ist weitaus düsterer, als ich es gewohnt bin; spannend, mitreißend, überraschend und schrecklich. Wer hier einen herzzerreißenden Liebesroman erwartet, liest definitiv das falsche Buch.
Wie im Klappentext bereits erwähnt, findet Lowen Veritys Tagebuch und das offenbart schreckliche Gedanken, Gefühle und Erlebnisse der gefeierten Autorin, die mir regelmäßig vor Schreck den Mund offen stehen lassen haben. Nachdem ich gemerkt habe, in welche Richtung dieses Buch geht und dass es keineswegs eine freundlich-emotionale Liebesstory ist, war ich wie gebannt und gefesselt. Ich habe mitgefiebert, hatte Herzrasen und war angewidert und fasziniert zugleich.
Ich konnte das Buch nicht beiseite legen und es hat mich doch immer wieder überrascht. Es ist ganz klar nicht so gekommen, wie ich es erwartet hatte und besonders das Ende hat mich noch schockierter und sprachloser zurück gelassen, als ich es irgendwie hätte erwarten können. Ich schätze, ich hätte auf den letzten Seiten zahlreiche Tränen verdrücken können, wäre ich nicht zu sprachlos gewesen.
Ich hätte das Buch niemals aus der Hand gelegt, doch war ich so sprachlos, dass ich über Nacht eine Pause einlegen musste.
Gleichzeitig hat Colleen Hoover all dies in einer schockierend ehrlichen und harten Sprache geschrieben, die schon am ersten Satz des Buch zum Vorschein kommt. Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen und schonungslos beschrieben, was geschieht. Es war verstörend und schockierend, hat mir aber in dieser Handlung sehr gut gefallen.
Was ich zuletzt aber noch anmerken muss, ist das Cover. Das passt meiner Meinung nach überhaupt nicht zum Inhalt und vermittelt sogar ein ganz falsches Bild davon. Wie gesagt handelt es sich hier nun wirklich um keinen Liebesroman, den man bei dem hübschen und idyllischen Cover hätte erwarten können.
Fazit
Eine schockierende und verstörende Geschichte, die meine gesamte Aufmerksamkeit mehrerer Stunden auf sich ziehen konnte, ohne dass ich das Buch aus der Hand legen wollte. Es ist düster, überraschend und schonungslos, gleichzeitig aber fesselnd und faszinierend. Die Autorin hat das ganze wahnsinnig gut geschrieben, sodass ich regelmäßig Gänsehaut bekommen habe und das Buch mit einem schockierten Gesichtsausdruck zur Seite gelegt habe. Das Buch ist wirklich nichts für pure Romantiker, doch für jeden, der Spannung und schonungslose Beschreibungen mag. Ein absolutes Jahreshighlight!