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Veröffentlicht am 21.04.2020

Ein raffinierter Plot, der gleichermaßen junge wie erwachsene Leser fasziniert

Das Rätsel von Ainsley Castle
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Seit kurzer Zeit wohnt Lizzy mit ihrem Vater und dessen neuer Frau an der schottischen Küste im Hotel Ainsley Castle. Lizzy fühlt sich dort nicht wohl, denn sie versteht sich überhaupt nicht mit ihrer ...

Seit kurzer Zeit wohnt Lizzy mit ihrem Vater und dessen neuer Frau an der schottischen Küste im Hotel Ainsley Castle. Lizzy fühlt sich dort nicht wohl, denn sie versteht sich überhaupt nicht mit ihrer Stiefmutter.
Was zu Beginn wie eine Neuinterpretation des Aschenputtelmotivs anmutet, wandelt sich schnell in eine mysteriöse Richtung, denn Lizzy erhält Emails von einem unbekannten Absender. Sie selbst ist für den Verfasser der Emails jedoch keine Unbekannte. Der Absender weiß nicht nur, was Lizzy tut, sondern kennt auch ihre Gedanken. Wie kann das sein?
Hilfe erhält Lizzy von dem computerversierten Jungen Mack und einem Mädchen namens Betty, welches Lizzy bis aufs Haar gleicht. Spätestens ab diesem Moment ist Lizzy klar, dass ihre Geschichte ganz und gar nicht normal ist. Können sie und ihre neuen Freunde das Geheimnis lösen?

Mit "Das Rätsel von Ainsley Castle" legt Holly-Jane Rahlens eine mysteriöse und spannende Geschichte vor, die auf Grund ihrer Entwicklung und der Auflösung nicht nur das junge Lesepublikum an die Seiten fesselt. Ich finde die Idee hinter diesem Roman sehr interessant und toll konzipiert. Es bleibt selbst dann noch spannend und rätselhaft, wenn sich der Schleier des Geheimnisses langsam lüftet. Allein der Gedanke an Emails eines Fremden, der alles weiß, was man tut oder denkt, kann einem eiskalte Schauer über den Rücken jagen...
Die Gegend, in der die Geschichte spielt, ist sehr schön beschrieben und die Charaktere toll ausgearbeitet. Dreh- und Angelpunkt ist natürlich Lizzy, aber auch Mack, Betty und Lizzys Stiefmutter spielen große Rollen. Besonders interessant ist es die Figuren von Lizzy und Betty im Vergleich zu sehen.
Einzig gegen Ende hat sich die Handlung etwas zu rasant auf das Ende zubewegt, nachdem Holly-Jane Rahlens vorher die Fäden so behutsam gesponnen und allen Figuren Raum zur Entwicklung gegeben hat. Gerade junge Leser könnten sich so von der Auflösung etwas überrumpelt oder überfordert fühlen.

Die Autorin punktet wie so oft in ihren Romanen mit ihrem ganz speziellen Humor und der für sie typischen Erzählstimme.
Das Rätsel, um das es in dieser Geschichte geht, ist außergewöhnlich, spannend und schlüssig aufgezogen und kann sowohl junge wie erwachsene Leser an die Seiten bannen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.07.2019

Zu viel Gemetzel, zu viel Verwirrung...

Elias & Laia - In den Fängen der Finsternis
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Wiederum schließt Sabaa Tahir direkt an das Geschehen des vorangegangenen Bandes an. Da ich dieses Mal nahtlos weitergelesen habe, hatte ich nicht das Problem in die Geschichte hineinzufinden, weiß aber ...

Wiederum schließt Sabaa Tahir direkt an das Geschehen des vorangegangenen Bandes an. Da ich dieses Mal nahtlos weitergelesen habe, hatte ich nicht das Problem in die Geschichte hineinzufinden, weiß aber sicher, dass es mir mit zeitlichem Abstand zu den Geschehnissen aus “Eine Fackel im Dunkel der Nacht” so ergangen wäre und kreide es deswegen wieder als Mangel an, dass es in Elias’ und Laias Abenteuer kaum Rückblenden oder ersatzweise ein “Was bisher geschah” gibt.

Am Ende des zweiten Bandes überschlugen sich die Ereignisse regelrecht und nicht alles wendete sich zum Guten. Laias Bruder wurde zwar aus dem Gefängnis vom Kauf befreit, aber Elias hat ein Schicksal ereilt, welches eine gemeinsame Zukunft für Laia und ihn unmöglich macht.

Auf Grund der Entwicklungen liest man in diesem Band noch weitaus mehr von der Geisterwelt der Dschinn und Ifrit. Leider fand ich diese Passagen spannungsarm und auch Laia ist verblasst gegenüber ihrer Darstellung in den ersten beiden Bänden.
Ein Lichtblick ist, wie bereits in “Eine Fackel im Dunkel der Nacht”, Helena, die nun nur noch als Blutgreif oder Greif bezeichnet wird und kaum noch mit ihrem alten Namen benannt wird. Sie hat eine starke Entwicklung hinter sich. Obschon sie im Buch nur noch der Greif und nicht mehr Helena ist, ist es von der Charakterzeichnung so, dass man die Frau hinter der Maske immer besser kennenlernt.
Oftmals hätte ich mir gewünscht, ich bräuchte nur ihre Passagen zu lesen, um dem Buch folgen zu können, der Rest hat mich dieses Mal kaum fesseln können und ich habe mich immer wieder dabei erwischt, dass ich die Kapitel aus Elias’ oder Laias Sicht überfliegen wollte.

Dennoch streut Sabaa Tahir auch in diesem Band wieder Entwicklungen und Wendungen ein, die einen trotz langatmiger Passagen am Ball bleiben lassen und natürlich ist auch das Ende so gewählt, dass man die Ereignisse weiterverfolgen möchte.
Trotz vorhandener Pluspunkte hoffe ich, dass das Abenteuer von Elias und Laia mit einem vierten Band seinen Abschluss findet, denn momentan ist es für mich leider so, dass die Geschichte von Mal zu Mal schwächer wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Spannung
Veröffentlicht am 29.03.2019

Das Buch lässt mich zwiegespalten zurück...

Sturmwächter 1. Das Geheimnis von Arranmore
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Der elfjährige Fionn Boyle verbringt den Sommer gemeinsam mit seiner Schwester Tara auf der irischen Insel Arranmore. Dort lebt sein Großvater als Sturmwächter der Insel und beschützt deren Bewohner vor ...

Der elfjährige Fionn Boyle verbringt den Sommer gemeinsam mit seiner Schwester Tara auf der irischen Insel Arranmore. Dort lebt sein Großvater als Sturmwächter der Insel und beschützt deren Bewohner vor der dunklen Macht einer Zauberin, die in den Tiefen Arranmores schläft.
In diesem Sommer erfährt Fionn, dass aus seiner Familie bereits eine ganze Reihe Sturmwächter hervorgegangen sind und auch er dieses Erbe in sich trägt. Es beginnen Ferien, die geprägt sind von Magie, Gefahr und Reisen in vergangene Zeiten, welches den Sturmwächtern durch magische Kerzen, in denen Erinnerungen festgehalten sind, ermöglicht wird...

Der Auftakt der Sturmwächter-Reihe "Das Geheimnis von Arranmore" lässt mich zwiespältig zurück. Zum einen begeistert Catherine Doyle mit einem wunderbaren Setting und einer frischen Idee, von der ich so noch nie gelesen habe. Zudem gelingt es ihr schwierige Themen wie Verlust, Depression oder Demenz ganz beiläufg mit in die Handlung einzupflechten. Zum anderen konnte ich aber bis auf wenige Charaktere keine Verbindung zu dem Personal des Buches knüpfen. Sei es aus Antipathie oder weil die Autorin recht viele Personen nur am Rand präsentiert.
Fionn ist zu Beginn der Geschichte mit seiner trotzigen Art zwar noch nicht sonderlich sympathisch, aber er zieht den Leser im Laufe des Buches auf seine Seite, da er eine große Entwicklung durchmacht und charakterlich mit seiner Aufgabe, für die er vorherbestimmt scheint, wächst. Auch sein Großvater Malachy Boyle kann mit seiner ruhigen und besonnen Art überzeugen. Der Rest der Figuren ist für mich zumindest in diesem Auftaktband austauschbar.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und kindgerecht, man gleitet leicht durch die Seiten, zumal das Schriftbild angenehm groß ist und die Seiten somit nicht überladen von Text sind.
Für das angesprochene Lesepublikum sollte die Mischung aus Abenteuern und Rätseln passen, für ältere Leser fehlt es den Figuren an Tiefe. Andererseits bin ich mir etwas unsicher, ob die Geschichte für junge Leser an einigen Stellen nicht zu düster ist.
Das Ende von "Das Geheimnis von Arranmore" deutet an, dass es mit Fionn und den Sturmwächtern von Arranmore weitere Abenteuer zu bestehen gilt.