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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.05.2020

Musik inkl. Freundschaft

Das Ensemble
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Die Musik hält das Leben zusammen und tut der Seele gut. Daniel, Jana, Brit und Henry wussten schon sehr früh, das ihre Meinungen über Musik sehr gut harmonieren und deshalb haben sie bereits in Studienzeiten ...

Die Musik hält das Leben zusammen und tut der Seele gut. Daniel, Jana, Brit und Henry wussten schon sehr früh, das ihre Meinungen über Musik sehr gut harmonieren und deshalb haben sie bereits in Studienzeiten ihr kleines Van-Ness-Quartett gegründet. Ihr Aufstieg ist wirklich überragend und ein Traum jedes Musikers. Selbst in der Carnegie Hall durften sie auftreten! Aber diese Freundschaft geht auch durch alle Höhen und Tiefen wie alle anderen Freundschaften auch und dazu gesellt sich noch der unaufhörliche Druck von Außen nach besser, höher, weiter. Wird das dieses wunderbare Freundschaft überstehen?

Aja Gabel hat mit „Das Ensemble“ ihr Debüt geschrieben und der Einstieg in die Literaturwelt ist ihr sehr gut gelungen! Eigentlich ist mir beim lesen die Ruhe am liebsten aber hier lohnt es sich doch Klassik dabei als leise Untermalung zu hören, denn das passt einfach sehr gekonnt. Gabel hat wunderbare Charaktere geschaffen, die ihrem Instrument bzw. den Vortragsweisen ihrer Musik von allegro bis hin zu pianissimo alle Ehre machen. Die vier Freunde lassen tief blicken und wir erleben die schönen aber auch die dunklen Seiten der Musiker-Branche sehr detailliert. Gabels Schreibstil ist dabei nicht fordern oder gar überheblich, nein, sie schreibt sehr flüssig und verständlich. Der Einstieg in die Geschichte ist sehr presto und bleibt konstant. Man liest aufmerksam, da man nichts versäumen will und so hält Gabel den Leser fest in ihrer Hand. Den vier Freunden zu folgen macht viel Freude und es regt immer wieder sehr zum nachdenken an was jedem so passiert, welche Entscheidungen sie treffen müssen, was gut für sie ist oder eben auch nicht und vor allem, was ihre Freundschaft nicht zerstört.
Diese Geschichte hat mir wirklich gut gefallen und ich bin begeistert, wie man Vortragsbezeichnungen aus der Musikwelt so perfekt auf Menschen übertragen kann - wirklich lesenswert! 4 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Alles ist möglich

Unsere glücklichen Tage
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Es gibt so Momente im Leben, die sind einfach unvergesslich und unbezahlbar. Genau wie dieser eine Sommer, damals, in dem Elsa, Marie, Fanny und Lenica an der französischen Atlantkküste waren und die Wärme ...

Es gibt so Momente im Leben, die sind einfach unvergesslich und unbezahlbar. Genau wie dieser eine Sommer, damals, in dem Elsa, Marie, Fanny und Lenica an der französischen Atlantkküste waren und die Wärme nie enden wollte. Aber alles ist einmal vorbei und das pure Leben steht wieder vor einem. Man wird älter, erfahrener, die Zeit vergeht und es passieren Dinge im Leben, die keiner so genau vorhersehen kann. Aber als sich die Mädels eines Tages wieder treffen, merken sie, das ihre Freundschaft immer noch da ist auch nach all den Jahren, obwohl Lenica und ihr damaliger Freund Sean, der Sommerurlaub damals am Atlantik, komplett aus den Fugen gebracht hat...

Julia Holbe hat mit „Unsere glücklichen Tage“ einen nachhallenden und ruhigen Roman verfasst. Bei der Wahl ihrer Figuren hat sie wirklich jeden Charakter einmalig umgesetzt. Jeder ist anders, verschieden und dennoch verbindet die Mädels eine Freundschaft der besonderen Art. Diese Freundschaft wird hart auf die Probe gestellt und es geschehen Dinge, die man kaum glauben kann als Leser. Holbe fesselt mit ihrem Schreibstil, bleibt aber dennoch auf einem ruhigen Niveau und man liest die Geschichte wunderbar weg. Sie beschreibt, des weiteren, auch sehr bildhaft und emotional auf einer besonderen Art, denn man konnte die Zeit damals am Atlantik sehr gut nachfühlen....manchmal konnte man sogar die Brandung rauschen hören, wenn man sich ganz in den Zeilen verliert. Dennoch gibt es hier und da Schwächen. Es gibt Figuren, die bleiben nur am Rande aktiv, andere wiederum „drehen“ ihr eigenes Ding und man muss schon wirklich schlucken, wenn man so manche Situation liest, wie es sein kann das sich alles so entwickelt hat. Sean wird hier zum Zankapfel und war bei mir nicht sonderlich beliebt. Er war der Störenfried, Feind, wie auch immer. Holbe hat hier jedenfalls sehr gut agiert! Gerade zu Beginn des Buches hat man gewisse Erwartungen, die dann ein wenig verblassen und am Ende kommt der große Knall. Dennoch passt alles irgendwie und man grübelt nach beenden des Buches noch lange nach....Ebenso ist das Cover interessant. Drei Mädels springen ins Wasser...Wo ist die Vierte? Das muss jeder selbst herausfinden.

Eine besondere Geschichte mit interessanten Protagonisten und einer, mal anderen, Story. 4 von 5 Sterne hierfür.

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Noch mehr Geheimniskrämerei!

Raureif
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Finn ist so ein Mensch, der Fakten und pure Zahlen liebt, der Rest ist ihm relativ egal. Uns schon gar nicht die Apfelplantage seiner Familie im Alten Land ist bei ihm von großem Interesse. Bis auf ein ...

Finn ist so ein Mensch, der Fakten und pure Zahlen liebt, der Rest ist ihm relativ egal. Uns schon gar nicht die Apfelplantage seiner Familie im Alten Land ist bei ihm von großem Interesse. Bis auf ein paar zahlreichen Frauengeschichten, lebt er sein Zahlenleben.
Als bei einem Familientreffen alte Geschichten wieder aufgewühlt werden und sein Bruder Tom behauptet, das Schwester Caroline doch noch lebt, gerät seine Welt komplett aus den Fugen. Und dann kommt auch noch Maike in sein Leben und verdreht im gehörig den Kopf! Nun ist seine kleine Welt komplett durcheinander...

Valentina May nimmt uns wieder mit „Raureif“ ins Alte Land. Band 2 ist wieder ein Stück „mehr“ Geheimnis als Band 1 und wir werden wieder sehr zum nachdenken angeregt als Leser. Dennoch muss ich gestehen, war ich etwas verwundert als es immer weniger um den Apfelhof ging, sondern um Maikes Reederei. Egal, denn May weiß ihre Leser sehr gut zu unterhalten und hat mit Finn einen Charakter geschaffen, den man entweder liebt oder hasst. Er hat schon eine spezielle Art und auch sein Rückzug vom Hof, wird den einen Leser verwundern und andere Leser werden es nachvollziehen können. Er ist ein sehr verschlossener Typ aber auch berechnend und ein klein wenig korrupt....wobei das in dieser Finanz-Branche ja irgendwie mit zum guten Ton gehört.
Dennoch hat die Geschichte seinen sehr guten Lesefluss und May holt jeden Leser immer wieder gut ab. Man muss nicht unbedingt den ersten Band gelesen haben, aber es macht, in meinen Augen, Sinn, denn nur so kommen wir endlich auf das Geheimnis! Man wird neugierig als Leser was da noch alles so kommt und Band 3 wird dann die Lösung bringen! Diese Geschichte ist eine wunderbare Mischung aus Familiengeschichte und Familiengeheimnis - eine sehr gute Wundertüte in meinen Augen, zu der es viel Gefühl brauch und May hat es!
Hierfür gibt es 4 von 5 Sterne inkl. Vorfreude auf Band 3

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Wenn Edith singt...

Mademoiselle Edith - Hymne an die Liebe
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Edith kann singen und sie liebt es zu lieben. Im Jahre 1947 darf die kleine Französin nach New York reisen und dort für eine Gastspielserie auftreten. Schnell merkt sie, das sie dort, und auch die New ...

Edith kann singen und sie liebt es zu lieben. Im Jahre 1947 darf die kleine Französin nach New York reisen und dort für eine Gastspielserie auftreten. Schnell merkt sie, das sie dort, und auch die New Yorker merken das, anders ist. Die Liebe, die ihr die Franzosen entgegen bringen ist anders als diese hier in den Staaten. Aber einer sieht Edith wie sie wirklich ist - der Boxer Marcel Cerdan. Er erkennt ihre wahre Liebe und sie die seine - eine ewige Liebe scheint den beiden aber nicht vergönnt zu sein.



Christine Girard nimmt uns mit in eine Zeit, in der Chansons ihre große Zeit hatten. Sie beschreibt uns eine Edith Piaf in einer Art Roman und weniger in einer Form der Biografie. Edith ist hier Hauptprotagonistin und wir dürfen in ihr Leben und ihre zarte Seele eintauchen. Girard hat dabei einen sehr bildhaften Schreibstil und das Kopfkino wird dabei sehr gut animiert und untermalt das Gelesene wunderbar. Piafs Leben war schon etwas besonderes, keine Frage. Es ist interessant in ihr Seelenleben zu blicken und festzustellen, wie verletzlich sie eigentlich war...aber sind wir das nicht alle? Piaf wird hier ein wenig auf ein Podest gestellt, aber dabei sollte nicht vergessen werden, das auch sie nur ein ganz normaler Mensch war aber eben sehr gut singen konnte. Diese und noch ein paar weitere Punkte wie die Freundschaft zu Marlene Dietrich etc. lullen die Geschichte leider ein wenig in zu viel Kitsch ein. Girard beschreibt sehr emotional, was der Geschichte und den vielen bekannten und weniger bekannten Nebendarstellern sehr gut steht, deshalb ist dieser starke Schwung von Kitsch wirklich nicht nötig gewesen.

Piaf wird als die typische Künstlerin dargestellt - Liebe, Geld, Alkohol, Verlustängste, falsche Freunde etc.... alles spielt hier eine Rolle.

Diese Geschichte ist, wie bereits erwähnt, eine Geschichte und keine tiefgründige Biografie. Dennoch bietet sie gute Leseunterhaltung und verdient aus meiner Sicht 4 von 5 Sterne dafür.

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Veröffentlicht am 06.04.2020

Die eisige mongolische Steppe

Der Mongole - Kälter als der Tod
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Mongolei. Die kalte Steppe ist ein erbarmungsloser Ort. Unter einem toten weiblichen Yak wird eine Leiche entdeckt und schnell steht fest: das war kein Kältetot! Kommissar Yeruldelgger wird gebeten sich ...

Mongolei. Die kalte Steppe ist ein erbarmungsloser Ort. Unter einem toten weiblichen Yak wird eine Leiche entdeckt und schnell steht fest: das war kein Kältetot! Kommissar Yeruldelgger wird gebeten sich diesem Fall anzunehmen. Auch er muss raus in die kalte und eisige mongolische Steppe. Aber eine Spur führt ihn auch nach Frankreich. Leider weiß Yeruldelgger noch nicht, in welchen Dinge er da herumstochert und was damit alles verbunden ist - er lebt in großer Gefahr!



Ian Manook hat seinem Debüt um Kommissar Yeruldelgger durch einen Nachfolger erweitert. Auch ohne den ersten Teil gelesen zu haben, gelangt man sehr gut in die Geschichte. Manooks Schreibstil ist detailreich und flüssig. Durch bildhafte Beschreibungen bekommen wir Leser schnell, im wahrsten Sinne des Wortes, ein Bild von der Landschaft und von den Morden. Manook hat ein gutes Händchen immer einen gewissen Spannungsbogen zu bauen, aber, das ist mein kleines Manko, er verlangt vom Leser schon ein genaues und gewissenhaftes lesen ab. Hier ist kein flüchtiges lesen oder querlesen erlaubt, da man dann den Verlauf schnell verliert. Man benötigt schon etwas Zeit und Gefühl sich auf diese Genauigkeit einzulassen - kurzum, dieser Krimi ist anspruchsvoll. Die Wege, die Manook für seinen Ermittler aufnimmt, sind alle im ersten Schein nachvollziehbar aber der Leser kommt nicht im geringsten auf den richtigen Lösungsweg. Manook zieht eine recht lange Perlenschnur durch diesen Krimi und verwirrt den Leser oft und das ist auch gut so.

Ein lesenswerter Krimi in einer außergewöhnlichen Gegend mit einem sehr besonderen Ermittler - 4 von 5 Sterne dafür!

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