Mäßig spannemd, dennoch interessan!
TodeslügenAus der Ich-Perspektive schauen wir Frankie Sheehan zu, wie sie versucht, in einem gut aufgebauten Lügengeflecht die Wahrheit heraus zu filtern. Die Tatorte werden genauestens untersucht, Sheehan versucht ...
Aus der Ich-Perspektive schauen wir Frankie Sheehan zu, wie sie versucht, in einem gut aufgebauten Lügengeflecht die Wahrheit heraus zu filtern. Die Tatorte werden genauestens untersucht, Sheehan versucht das Geschehen vor ihrem geistigen Auge ablaufen zu lassen. Es werden Personen aus dem Umfeld der Getöteten vernommen und schnell kristallisieren sich Verdächtige heraus. Doch die Spuren führen immer wieder ins Leere. Olivia Kiernan beschreibt die Ermittlungsarbeit, die Tatorte sowie die Umgebung und Atmosphäre sehr akribisch und detailreich, der Fortschritt der Untersuchung wird haarklein widergegeben. So hat man als Leser immer alles im Überblick. Doch die Lösung des Falles ist nicht so einfach. Parallelen zu den Morden aus der Vergangenheit werden deutlich. Sie gerät unter Druck, zumal auch polizeipolitische Erwägungen der Vorgesetzten ihr im Weg stehen. So muss sie sich näher mit dem Hennessy-Fall beschäftigen als ihr lieb ist und auch die Familie wird involviert. Dadurch kommen sehr schnell Zweifel hoch, ob Sean tatsächlich der Mörder war oder nicht. Hier spielt Olivia Kiernan geschickt mit uns Lesern. Ist Sean der Mörder und hat er was mit den aktuellen Fällen zu tun oder ist alles ganz anders? Das wird gekonnt dargestellt und umgesetzt. Dazwischen kommen immer wieder Szenen aus dem geplanten Dokumentarfilm über Hennessy vor, in denen man Rück- und Einblicke in Sean Hennessy´s Vergangenheit erhält und erfährt, welchem Schicksal er ausgesetzt war.
Die Protagonistin mit einem aus meiner Sicht männlichen Vornamen hat mich persönlich überzeugt. Auch ihr Partner Baz hat mir gefallen. Andere in der Ermittlergruppe blieben mir ein wenig zu blass. Vielleicht wird das in weiteren Büchern besser. Es handelt sich hier übrigens um den zweiten Fall um Frankie Sheehan.
Die Lösung des Falles hat mich doch positiv überrascht und ist auch nachvollziehbar. Was mir persönlich aber leider sehr gefehlt hat, war der überhaupt nicht vorhandene Spannungsbogen. Bis auf einige Schlussszenen gibt es aus meiner Sicht keine spannenden Aspekte. Für mich muss ein Krimi zumindest an einigen Stellen auch spannend sein. Das war hier leider nicht der Fall. Das ist schade, weil der Plot eigentlich interessant und die Ermittlungsarbeit gut dargestellt ist.
Wer einen spannenden Kriminalroman sucht, der sollte hier nicht zugreifen. Wer gute und solide Ermittlungsarbeit sowie Irland mag, der ist hier richtig. Wegen der guten Schreibweise, aber der fehlenden Spannung, gebe ich dem Buch immer noch gute 3 Sterne.