toller Histo
Worum geht es bei "Die Kinder von Nebra"?
Um die Himmelsscheibe von Nebra, die vor einigen Jahren entdeckt wurde und die die Phantasie aber auch die Forschung der Historiker neu beflügelt hat. Wie lebten ...
Worum geht es bei "Die Kinder von Nebra"?
Um die Himmelsscheibe von Nebra, die vor einigen Jahren entdeckt wurde und die die Phantasie aber auch die Forschung der Historiker neu beflügelt hat. Wie lebten die Menschen vor 4000 Jahren auf europäischen Boden? Wie entwickelten sich Kultur und Glauben, wie fortschrittlich waren Ackerbau, Städtebau und Gesellschaftswesen? Wer hat die Himmelsscheibe geschmiedet und wozu diente sie? All diese Fragen und noch viel mehr werden in diesem Roman beantwortet. Auch wenn vieles sicherlich nur Vermutungen sind, so erfährt man am Schluss doch in einem wunderbaren Nachwort, dass Ulf Schiewe nicht ins Blaue hinein fabuliert hat, sondern ausgiebig recherchiert und aus seinem Wissen logisches Schlüsse gezogen hat, die er in dieser Geschichte dann umgesetzt hat.
Was hat mir besonders gefallen?
Der Roman ist ein Rundrum-Wohlfühl-Programm. Also soll heißen, er hatte alles, was ein guter Histo braucht und hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Nahbare Darsteller die glaubwürdig agieren und deren Gedankenwelt, deren Amibitionen und Wünsche und Träume ein lebhaftes Bild ergaben, so dass sie schnell zu Freunden wurden. Dem gegenüber gab es auch ein paar Herren, die man aus ganzem Herzen verachten konnte und die zwar Angst und Schrecken verbreiteten, die aber doch zum Großteil ihrer gerechten Strafe am Ende nicht entgingen. Die zentrale Rolle der Himmelsscheibe und des damaligen Götterkultes ist sehr interessant umgesetzt. Hier hat sich Ulf Schiewe ganz besondere Mühe gegeben und mich voll und ganz überzeugt. Ja, genauso könnte es gewesen sein. Ich habe auch allerlei Wissenswertes über die damalige Zeit erfahren und war überrascht, wie fortschrittlich die Leute damals bei manchen Dingen schon waren. Auch das Ende ist so, wie man es sich als Leser wünscht. Eine runde Sache.
Was hat mir nicht so gefallen?
Mir fällt nichts ein. Sicherlich gibt es ein paar Wendungen, die man so schon früh in der Geschichte erahnt. Aber eigentlich tut das dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Ich bezeichne Ulfs Bücher gerne als süffig und kraftvoll. Und sehr gut lesbar.
Meine Bewertung also?
Gerne alle Punkte. Die tolle Aufmachung, die spannende Geschichte und als Zuckerl eine Leserunde mit dem Autor himself mit jeder Menge toller Zusatzinfos. Wie immer eine Freude für mich.