Vielen Dank für die Blumen - zwischen Satanisten und Kinderschändern!
Ursula Poznanski lässt ihre Krimifans nicht länger warten! Knapp 13 Monate nach dem ersten Teil "Vanitas - Schwarz wie Erde" ist nun der zweite Teil "Vanitas - Grau wie Asche" erschienen. Wieder begleiten ...
Ursula Poznanski lässt ihre Krimifans nicht länger warten! Knapp 13 Monate nach dem ersten Teil "Vanitas - Schwarz wie Erde" ist nun der zweite Teil "Vanitas - Grau wie Asche" erschienen. Wieder begleiten wir die Blumenverkäuferin Carolin, die so gar keine typische Blumenverkäuferin ist. Stattdessen wird sie regelmäßig von ihrer Vergangenheit eingeholt. Eine sehr einflussreiche und sehr gefährliche Verbrechergruppierung aus Osteuropa dachte bislang, dass sie tot ist. Aber stattdessen lebt sie unter falschem Namen in Wien und versucht unter dem Radar zu bleiben.
Das klappt eigentlich ganz gut, bis sie sich kaum noch der öffentlichen Aufmerksamkeit entziehen kann. Denn auf ihrem ruhigen Zentralfriedhof nebenan häufen sich Verbrechen. Grabschmierereien sind da noch das Harmloseste. Was bedeutet die krude Zahlensymbolik und wer hat ein Interesse daran Tote zu demütigen? Hängt das alles mit Carolin und ihrer Vergangenheit zusammen?
Mit viel Neugier, einem untrüglichen Instinkt für Gefahr und einem sehr düsteren Galgenhumor manövriert Caro sich tiefer und tiefer in die Ermittlungen, dabei will sie eigentlich genau das Gegenteil! Schnell bemerkt auch Chefermittler Tassani, dass Caro keine gewöhnliche Floristin ist.
Mir persönlich hat bereits der erste Teil besser gefallen als den meisten hier, aber diesmal bin ich wirklich begeistert. Ein gut aufgebauter Krimi mit einem spannenden Finale! Im Mittelteil war ich kurz davor durchzudrehen, ganz so wie ein gewisser Alex, denn die Autorin spannt einen wirklich extrem auf die Folter! Diesmal ist der Zusammenhang zwischen der Krimigeschichte und Caros eigener Vergangenheit nicht ganz so eng geknüpft, das dürfte im nächsten (letzten?) Teil dann wieder stärker sein.
Eigentlich ist mir die Protagonistin sehr sympathisch, ihre Spürnase ist ungeschlagen und ihre Verzweiflung ist echt! Trotzdem geht sie in diesem Band ein Risiko ein, das fast zu hoch ist.
Ich bin sehr gespannt wie die Geschichte weitergeht und wie lange sie sich noch vor den Karpins verstecken kann. Die Leser lernen hier wieder viel über ihre Vergangenheit und vieles ergibt immer mehr Sinn.
Der Schreibstil ist wie gewohnt bei Poznanski hervorragend. Keine Schnörkel, sondern geradlinig. Manch einer wird die Sprache wieder zu jugendlich finden, für mich ist es bei einem Thriller auch mal angenehm, das nicht alles vor Gewalt überquillt.
Das Cover ist wieder ein echtes Highlight und lädt zum Lesen ein.
Einziger kleiner Kritikpunkt ist das für mich zu hoch angesetzte Misstrauen bei Caro. Klar, sie ist in Gefahr, aber ohne Verbündete muss sie jeden Kampf alleine kämpfen. Das kann nicht lange gutgehen. Tassani wäre eigentlich perfekt gewesen, um Hilfe zu bekommen, aber gut, mal sehen, wo die Reise als nächstes hingeht.
Eine klare Leseempfehlung - für Poznanski-Fans sowieso, aber auch für alle anderen, die Lust auf einen Krimi haben, der bis zum Ende hochspannend bleibt!