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Veröffentlicht am 10.05.2020

Bist du ein Narzisst?

»Gestatten, ich bin ein Arschloch.«
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Inhalt:
»Lach dir bloß kein Arschloch an!« Vor keinem Menschenschlag wird so vehement gewarnt wie vor Narzisstinnen: Sie lieben nur sich selbst und sind blind vor den eigenen Fehlern. Sie werten sich ...


Inhalt:
»Lach dir bloß kein Arschloch an!« Vor keinem Menschenschlag wird so vehement gewarnt wie vor Narzisstinnen: Sie lieben nur sich selbst und sind blind vor den eigenen Fehlern. Sie werten sich selbst auf und andere Menschen ab. Sie manipulieren Leute. Durch ihre übertriebene Selbstbezogenheit können sie das Glück und Leben ihrer Mitmenschen zerstören. Doch auch sie sind nur Menschen: Menschen, die aus Angst vor der eigenen Unwichtigkeit so geworden sind.
Dr. med. Pablo Hagemeyer weiß als erfahrener Psychiater und Psychotherapeut, wie Narzisst
innen ticken – und auch er selbst ist von der Persönlichkeitsstörung betroffen. Um seine Ehe zu retten, hat er sich seinem eigenen Ego gestellt. Sein Buch ist eine fachlich fundierte und humorvolle Heldenreise voller Selbstironie. Für Pablo Hagemeyer ist klar: Es steckt viel mehr Narzissmus in uns allen, als wir glauben. Und es ist Zeit, sich dem Thema auf menschliche Weise zu nähern.

Meine Meinung:
Ein aufschlussreicher Leitfaden im Umgang mit Narzissten. Der Autor, Dr. med. Pablo Hagemeyer ist Psychiater und Psychotherapeut und selbst bekennender Narzisst. Er gewährt er dem Leser authentischen Einblick in das Denken dieser Spezies. Seine Ausführungen sind zum Teil humorvoll, was die Lesbarkeit dieses ernsten Themas sehr erleichtert.
Im Klappentext befindet sich ein Selbst-Check. Wieviel Narzissmus steckt in dir? Mein Testergebnis ist negativ, da ich 8 von 9 Aussagen verneinen konnte. Dennoch bin ich der Meinung, ein kleiner Narzisst steckt in jeden von uns. Aber wo ist tatsächlich die Grenze zu ziehen? Ab wann beginnt, das Ganze zu kippen und krankhaft zu werden? Denn ohne eine Prise Narzissmus hätten wir kein Selbstvertrauen, fehlte uns die Willensstärke und wir könnten uns nicht weiterentwickeln. Ein gesunder Narzissmus ist der Treibstoff in unser aller Leben. Und genau dieser Aspekt macht das Buch von Dr. med. Pablo Hagemeyer für den Leser so ungeheuer spannend. Es gilt: Die richtige Dosis macht‘s. Ach ja, und wie darf man den Selfie-Wahn der heutigen Zeit bewerten? Steckt da nicht auch ein Quäntchen Selbstverliebtheit/Narzissmus dahinter?
Was ich aus dem Buch herausgelesen habe, ist, dass Menschen mit einer narzisstische Persönlichkeitsstörung schwer erträglich sind. Sie sind arrogant, egoistisch und überheblich. Sie hungern nach Anerkennung, ihr Selbstbild ist überhöht, sie fühlen sich anderen Menschen überlegen, und sie setzen ihre scheinbaren Vorrechte ohne Skrupel durch. Ihren Mitmenschen gegenüber zeigen sie kaum Empathie. Aber… sie besitzen auch Charme und können Menschen für sich gewinnen. Und gerade das macht es schwierig, Narzissten nicht auf den Leim zu gehen. Narzissten sind Blender, dass sollte man nie vergessen. Der Autor veranschaulicht dies durch das Beispielpaar Tom und Tina.
Ich habe für mich einiges aus Dr. med. Pablo Hagemeyers Buch gelernt. Den Abschnitt mit dem anerkennenden Blick, der ausreicht, unsere Sehnsucht zu stillen, fand ich besonders faszinierend. Wir alle brauchen diesen anerkennenden Blick, für das, was wirklich war, nicht für das, was ich sein sollte, er ist Seelennahrung.

Gut erklärt hat der Autor auch den Unterschied zwischen Emotionen und Gefühle. Heftige Emotionen befallen einen plötzlich und sind kaum zu kontrollieren. Anders ist es mit den Gefühlen, sie sind in der Regel gut kontrollierbar. Unsere Seelenlöcher stopfen wir mit Gegenständen, zum Beispiel auch durch Kleiderkauf.

Schockiert hat mich, dass Narzissten Menschen bewusst manipulieren mit der sogenannte Gaslicht-Strategie. Der Begriff „Gaslicht“ stammt aus einem alten gleichnamigen Film, in dem ein Ehemann versucht, seine Frau in den Wahnsinn zu treiben, um an ihr Geld zu kommen. Menschen die Gaslicht betreiben, lügen schamlos, zermürben und ermüden den Anderen, streuen Misstrauen und Gerüchte, machen den Anderen zur Marionette.

Das Buch liest sich leicht und wie oben schon erwähnt sehr spannend. An einer Stelle schreibt der Autor: „Ohne Empathie ist einem ein Mensch völlig egal. Wenn sich diese Haltung weiter durchsetzt, dann sind wir als Gesellschaft gescheitert.“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Übrigens, Narzissten tummeln sich vor allem an den Schaltknöpfen der Macht.

Fazit: Ein aufschlussreiches Sachbuch. Jedermann zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 24.04.2020

Geschichte - aufwühlend

Roter Herbst in Chortitza
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Inhalt:
Im Sturm der russischen Revolution
1919. Ein Bürgerkrieg fegt mit aller Gewalt über das zerfallende Zarenreich. Gefangen zwischen den Fronten, finden die beiden Freunde Willi und Maxim ein von ...


Inhalt:
Im Sturm der russischen Revolution
1919. Ein Bürgerkrieg fegt mit aller Gewalt über das zerfallende Zarenreich. Gefangen zwischen den Fronten, finden die beiden Freunde Willi und Maxim ein von Soldaten zurückgelassenes Maschinengewehr. Für Maxim ein Geschenk des Himmels, für Willi die größte Herausforderung seines Glaubens, denn als Sohn mennonitischer Siedler hat er gelernt, jede Form von Gewalt abzulehnen. Eine Zerreißprobe für die Freundschaft der beiden Jungs.

Während Willis Familie in der aufkommenden Sowjetdiktatur ums nackte Überleben und um ihren Glauben kämpft, schlägt sich Maxim ausgerechnet auf die Seite des Regimes. Beide wissen nicht, ob sich ihre Wege je noch einmal kreuzen werden.

Tim Tichatzki blickt in eines der dunkelsten Kapitel europäischer Geschichte, und erzählt zugleich ein Stück eigener Familiengeschichte. Ungemein packend und herzergreifend


Meine Meinung:

Der Autor Tim erzählt in seinem sehr intensiven Roman von den Umwälzungen der Russischen Revolution Anfang des 20. Jahrhunderts. Es ist heftige Kost, die dem Leser/Hörer hier serviert wird. Ich musste oft abbrechen und mir eine zu Pause gönnen. Für zartbesaitete Gemüter eine Herausforderung.

Die Geschichte um die zwei Freunde Willi und Maxim beruht ja tatsächlich auf wahre Begebenheiten, das macht sie besonders aufwühlend. Willi Bergen, der Junge aus der mennonitischen Gemeinde Osterwick in der Ukraine, mit deutschen Wurzeln und wird mit seiner Familie in einen Überlebenskampf geworfen, der unvorstellbar ist. Der mennonitische Glaube lehnt jegliche Gewalt ab. Auch sein Freund Maxim Orlow erfährt Leid durch das neue Regime, dennoch schlägt er sich irgendwann auf die Seite dessen Seite.

Mich hat das Hörbuch emotional stark mitgenommen. Einfach unvorstellbar, was diese Menschen erleiden mussten und wozu Menschen fähig sind, im Guten wie im Bösen. Wenn ich jetzt Russlanddeutschen begegne, frage ich mich, was haben deren Familie bzw. deren Vorfahren ertragen müssen? Ich hatte oft einen Kloß im Hals.

Das Hörbuch ist kein gefälliges Hörbuch, das man gerne lauscht. Es ist Aber es ist ein wichtiges Buch. Es sollte in Schulen Pflichtlektüre sein. Wir alle sollten erfahren, was sich zugetragen hat und alles daransetzten, dass solchen Gräueltaten nicht mehr geschehen.

Der Sprecher Makke Schneider hat hier wirklich einen äußerst guten Job gemacht. Seine Charaktere sind lebendig. Auch die Örtlichkeiten kann man sich gut vorstellen, besonders das kleine Dorf Osterwick stand mir deutlich vor Augen.

Fazit: Eine schonungslose von Schmerz und Trauer geprägte Geschichte.






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Veröffentlicht am 24.04.2020

Selbsthilfe bei HIT

Histaminintoleranz aus einem völlig neuen Blickwinkel
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Inhalt:

Eine Geschichte kennt nicht nur eine Sicht. Man kann sie aus vielen Blickwinkeln erzählen. Und genauso ist es bei einer Histaminintoleranz - auch sie kann man aus ganz verschiedenen Blickwinkeln ...

Inhalt:

Eine Geschichte kennt nicht nur eine Sicht. Man kann sie aus vielen Blickwinkeln erzählen. Und genauso ist es bei einer Histaminintoleranz - auch sie kann man aus ganz verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Denn nur durch das Weglassen von histaminreichen Nahrungsmitteln verschwindet die Unverträglichkeit noch längst nicht. Diese Erfahrung mussten schon viele Histaminbetroffene machen.

In diesem Ratgeber finden Sie eine völlig neue Herangehensweise an das Thema Histamin. Um eine Erkrankung zu heilen, muss man deren Ursache kennen. Ist die Ursache erst einmal gefunden und beseitigt, dann verschwinden die lästigen Beschwerden von ganz alleine. Neben der Ursachensuche gibt es in diesem Buch aber noch viele weitere spannende Themen zu entdecken: Die neuesten Behandlungsmöglichkeiten, einen Überblick über verträgliche Nahrungsmittel sowie hilfreiche SOS-Medizin für den Notfall.


Meine Meinung:
Der Autor Dirk Schweigler hat sich als Selbstbetroffener mit diesem Thema sehr intensiv befasst. Seine Herangehensweise ist eindrucksvoll. Im ersten Kapitel geht es darum, was Histamin überhaupt ist, das es in unserem Körper selbst produziert wird und dass es für unseren Körper sogar wichtige Aufgaben erfüllt. Histamin ist ein biogenes Amin, dass von den Mastzellen gebildet und nach einer Immunreaktion freigesetzt wird und dadurch allergische Reaktionen wie Juckreiz oder Hautrötung hervorrufen kann. Bei vielen Betroffenen wird auch der Darm in Mitleidenschaft gezogen.
Interessant ist vor allem welche Ursachen, eine Histaminintoleranz auslösen können. Eine ganze Liste von Lebensmitteln steht unter Verdacht. Mein Lebensmittel, dass mir immer im Frühling starke Probleme macht sind Erdbeeren. Ich leide an einer Pollenallergie und wenn ich dann auch noch Erdbeeren esse, verstärkt es die Symptome ganz enorm und zusätzlich tritt ein Juckreiz auf. Zum Glück bin ich nur eine von den leichter Betroffenen.
Es wird empfohlen Lebensmittel immer möglichst frisch zu verarbeiten, da sich Histamin besonders in den verderblichen Lebensmitteln befindet. Deshalb Lebensmittel nicht kurz vor Ablauf des MHD kaufen. Auch Essensreste nicht lange aufbewahren, entweder zügig Essen oder einfrieren.

Vitamin C beschleunigt den Abbau von Histamin. Daher sollten Betroffene möglichst viel frisches Obst, Gemüse und Kartoffeln zu sich nehmen. Ausnahme sind Zitrusfrüchte, denn die fördern die Histaminausschüttung.

Auch unser Lebensstil spielt auch eine Rolle. Bewegung ist wichtig. Esspausen sind sinnvoll und viel trinken. Schön fand ich die beiden Anhänge zum Schluss.

Fazit: Ein informativer Selbsthilferatgeber für alle Betroffenen, die Hilfe suchen und oft bei Ärzten auf Unverständnis stoßen.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Du und ich, wir alle sind gefordert!

Stell dir vor, die Zukunft wird wundervoll und du bist schuld daran
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Inhalt:
In diesem Buch erfährst du, wie du deinen Alltag nachhaltig gestalten kannst - vom morgendlichen Kaffee über den Weg zur Arbeit, Schule oder Uni, die Mittagspause, das Einkaufen und den Haushalt ...

Inhalt:
In diesem Buch erfährst du, wie du deinen Alltag nachhaltig gestalten kannst - vom morgendlichen Kaffee über den Weg zur Arbeit, Schule oder Uni, die Mittagspause, das Einkaufen und den Haushalt bis zum Abschluss des Tages.

Über 100 Tipps und Produktempfehlungen, sowie verspielte Illustrationen machen dieses Buch zu einer informativen Reise auf dem Weg zu einem bewussten Lebensstil. Fang heute an Gutes zu tun - für die Umwelt, die Menschen und die Tiere.
Und vor allem für dich.

Meine Meinung:
Die Autorin und Illustratorin Franziska Viviane Zobel liegt mit „Stell dir vor, die Zukunft …“ einen kleinen, aber feinen Wegweiser zu einem bewussteren Lebensstil vor. Sie fordert uns auf anzufangen und umzudenken. Ausreden wie: Was kann denn ich schon bewirken, gelten nicht. Denn viele kleine Schritte können die Welt tatsächlich verändern und zu einem besseren Ort werden lassen. Ihr Ratgeber hält viele Tipps bereit, wie jeder Einzelne von uns seinen Alltag nachhaltiger gestalten kann. Wer das Büchlein zu Hand nimmt, wird feststellen, dass das absolut machbar ist. Es sind manchmal nur winzig kleine Veränderungen im Alltag nötig, die nicht mal weh tun. Wir sind alle gefordert, für eine bessere Zukunft aktiv zu werden.

Denn die Wissenschaftler sind sich einig, dass die Klimakrise von uns Menschen verursacht wird. Jeder Einzelner kann was dafür tun, dass sich sein eigener CO2-Fußabdruck verringert, sei es das Auto einfach mal stehen lassen, kurze Strecken laufen oder per Fahrrad von A nach B. Fahrgemeinschaften bilden oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Das ökologische Bewusstsein muss wachsen. Den Slogan „Jute statt Plastik“ gibt es schon über 40 Jahre. Damals wurden die Verfechter noch müde belächelt als Grüne Spinner. Heute ist das Thema aktueller denn je. Unsere Ozeane versinken im Plastikmüll. Microplastik ist besonders gefährlich und findet sich sogar in Kosmetika. Hier wird empfohlen unbedingt die Liste der Inhaltstoffen zu lesen, und sobald die Silbe Poly- auftaucht, sollten sofort alle Alarmglocken schrillen.

Und was ist mit der Kleidung? Ja, auch hier bitte ökologisch. Wir sollten wirklich ein Bewusstsein entwickeln, wofür wir unser Geld ausgeben, uns fragen, woher diese Billigklamotten kommen und unter welchen Umständen sie entstanden. Warum nicht in Secondhandläden stöbern oder auf Tauschbörsen mal schauen, ob sich da nicht was Tolles findet.

Zu viele Lebensmittel landen auch in Privathaushalten auf dem Müll. Was für eine Verschwendung. Ein abgelaufenes Mindesthaltbarkeitsdatum ist noch lange kein Grund Essen zu entsorgen. Hier wird empfohlen sich auf Augen, Nase und Mund zu verlassen.

Die Autorin gliedert ihr Büchlein in verschiedene Abschnitte: ein neuer Tag, Unterwegs, arbeiten und lernen, Einkaufen, Haushalt, das Ende vom Tag. Zu jedem Abschnitt gibt es nützliche Tipps und Hinweise. Im Anhang finden sich Produktempfehlungen zu Nahrungsmitteln, Kosmetika, Putzmitteln, Mode,usw. Auch eine Liste mit Quellenangaben, wo der Leser sich weiter über bestimmte Themen informieren kann.

Besonders ansprechend fand ich die Blätter zwischen den einzelnen Kapiteln. Sie sind wunderschön gestaltet, mit jeweils einem inspirierenden Spruch.

Fazit: Ein wichtiges Buch! Viele kleine Dinge können Großes bewirken. Lasst uns anfangen!

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Veröffentlicht am 13.03.2020

Toller Oberfranken-Krimi

Meier (eBook)
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Inhalt:
Sie hatten ihm alles genommen. Leben, Arbeit, Wohnung, Freunde, Kollegen, seinen Ruf. Zehn Jahre hatten sie ihm gestohlen. Für nichts.« Ein Jahrzehnt saß Meier unschuldig im Knast, verurteilt ...


Inhalt:
Sie hatten ihm alles genommen. Leben, Arbeit, Wohnung, Freunde, Kollegen, seinen Ruf. Zehn Jahre hatten sie ihm gestohlen. Für nichts.« Ein Jahrzehnt saß Meier unschuldig im Knast, verurteilt für einen Mord, den er nicht begangen hat. Nun kommt er, der alles verloren hat, wieder frei. Doch er ist kein gebrochener Mann, er hat die Zeit gut genutzt. Hat die anderen studiert, hat genau zugehört, was sie getan haben und wie. Und er hat Kontakte geknüpft zur Unterwelt. Das Gefängnis war seine Hochschule für das Leben danach. Er hat einen Plan, wie er nach dem Knast wieder auf die Beine kommt. Und dann, zufällig, trifft er auf den Polizisten, der ihn damals eingelocht hat ...

Meine Meinung:
„Es ist erschreckend, wie die Tage ineinanderfließen und jede Kontur verlieren, wenn man nichts vor sich hat als eine Wand.“ Meier, unschuldig wegen Mord zu 12 Jahren Haft verurteilt, wird nach 10 Jahren wegen guter Führung entlassen. Die Zeit im Knast hat ihn geprägt. Meier hatte Zeit zum Nachdenken über Gerechtigkeit und Wiedergutmachung. Meier ist intelligent und er lernt. Im Knast lernt man Vielerlei, dass man sonst nirgendwo lernt.

Das erworbene Wissen setzt er auch sofort konsequent ein. Er geht dabei sehr sorgfältig und überlegt vor. Meier ist ein sympathischer Protagonist. Deshalb drückte ich ihn von Anfang an die Daumen, dass er damit durchkommen wird. Ob und wie ihm das gelungen ist, verrate ich hier nicht.

Der Autor schreibt gut lesbar und flüssig, zum Teil auch humorvoll. Die Kapitel sind kurz und knackig. Die Spannung ist durchgehend vorhanden. Ich war wirklich gespannt, wie das Ende aussieht. Die Schauplätze sind authentisch skizziert. Ich wohne in der Gegend. Das Buch beschreibt die fränkische Seele. Und die Menschen in dem kleinen Dorf kommen mir zumindest bekannt vor. Zum Glück leben in unserem kleinen Dorf nur nette Nachbarn, aber ich kenne diesen Schlag Menschen aus anderen Orten.

Fazit: Ein Oberfranken-Krimi nach meinem Geschmack. Tommie Goertz „Meier“ hat mich begeistert.

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