Mit jedem Tag, den Blue mit Gansey verbringt, fällt es ihr schwerer, sich nicht in ihn zu verlieben – obwohl sie weiß, dass ein Kuss von ihr der Grund für seinen nahen Tod sein könnte. Sie ist fasziniert von seiner leidenschaftlichen Suche nach dem verschwundenen König Glendower, und in der knisternden Hitze des Sommers kommen Blue, Gansey und die Raven Boys diesem Ziel immer näher. Vor allem Ronans Fähigkeit, Gegenstände aus seinen Träumen in die reale Welt zu bringen, lässt die Lösung greifbar werden. Doch das Spiel mit der Traumwelt ist gefährlich und Blue und ihre Freunde sind nicht die Einzigen, die sich ihre Wünsche herbeiträumen wollen …
Albträume, die zum Leben erwachen, charmante Auftragskiller und eine verbotene Liebe: Meisterhaft kombiniert Spiegel-Bestsellerautorin Maggie Stiefvater die lebendige Schilderung der Realität mit übernatürlichen Elementen und schafft so eine fesselnde Geschichte, die ihre Leser von der ersten Seite an begeistern wird.
„Wer die Lilie träumt“ ist der zweite von vier Bänden. Der Vorgängertitel lautet „Wen der Rabe ruft".
Mehr Infos zu Buch und Autorin unter: www.maggiestiefvater.de
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Band 2 der Raven-Boys Reihe konnte mich vollkommen überzeugen...
Das Buch ist so spannend und umwerfend. Einfach erfrischend anders und faszinierend auf so viele verschiedene Arten.
Auch in diesem zweiten ...
Band 2 der Raven-Boys Reihe konnte mich vollkommen überzeugen...
Das Buch ist so spannend und umwerfend. Einfach erfrischend anders und faszinierend auf so viele verschiedene Arten.
Auch in diesem zweiten Band geht es um Blue, Gansey, Adam, Ronan und Noah.
Lag jedoch in Band 1 das Hauptaugenmerk auf Gansey und den Ley-Linien, ändert sich das in "Wer die Lilie träumt". In diesem Buch lernen wir vor allem auch Ronan viel besser kennen.
Die Charakter konnten mich wieder komplett begeistern. Auch die Nebencharakter bleiben nicht farblos. Ich sage nur: Mr. Grey.
Wer das genau ist, was er in dem Buch für eine Rolle spielt und was seine Ziele sind verrate ich an dieser Stelle nicht.
Ich hoffe jedoch, dass er in Band 3 ("Was die Spiegel wissen") wieder eine Rolle spielen wird.
Perfekt finde ich von Frau Stiefvater, dass alle Charakter so schön unperfekt sind. Niemand kann alles und weiss alles. Jeder von ihnen macht mal Fehler. Jeder von ihnen geht mal in die Falsche Richtung. Und genau das macht diese Bücher zu einem grossen Teil aus.
Die Idee hinter den Büchern ist sehr toll. Frau Stiefvater hat hier eine magische Welt entworfen, die immer mehr Fragen aufwirft und dich verzaubert. Man will einfach unbedingt wissen wie es weitergeht.
Wird Gansey den König finden? Und was ist mit Adam los?
Wird Blue ihre wahre Liebe wirklich töten? Es kribbelt mir regelrecht in den Fingern weiterzulesen...Ich hätte jetzt am liebsten schon den dritten Band hier.
Der Schreibstil von Maggie Stiefvater war wieder wundervoll. Sie war weder ausschweifend noch langweilig. Die Spannung hat sich von Seite 1 mehr und mehr gesteigert. Und es ist nie, aber wirklich nie, kitschig oder schmalzig. Die Liebe, die Freundschaft und alles drum herum ist ohne viele Worte so nah beschrieben. Und dennoch sind genau die wenigen Worte einfach perfekt. Sie treffen einen mitten ins Herz und lassen dich hoffen, dass am Ende eben doch einfach alles gut wird. Das Blue ihr Glück findet. Das Gansey seinen König findet. Das Ronan einfach mal glücklich ist. Das Adam eben auch mal das bekommt was er will.
Ich bin absolut begeistert von "Wer die Lilie träumt" und bin sehr gespannt auf Band 3. Wenn euch Band 1 gefallen hat, lest unbedingt weiter...
Diese Bücher gehen unter die Haut. >> 5 Sterne
Seit ich "Wen der Rabe ruft" 2016 ganz aus Versehen gefunden und sofort ins Herz geschlossen habe, bin ich ein riesiger Fan von Maggie Stiefvater, die es immer wieder schafft, mich durch die eigenartige ...
Seit ich "Wen der Rabe ruft" 2016 ganz aus Versehen gefunden und sofort ins Herz geschlossen habe, bin ich ein riesiger Fan von Maggie Stiefvater, die es immer wieder schafft, mich durch die eigenartige Mischung von klassischer Urban Fantasy und heimeligem Kleinstadtleben mit Geschichtlichem, Märchen, magischen Traumwelten und einer guten Prise Verrücktheit zu überzeugen. Im Laufe der Zeit habe ich schon eine ganze Menge ihrer Bücher gelesen und beschlossen, anlässlich am 2. Mai erschienenen wunderschönen Neuausgaben im Knaur Verlag nochmal zu den Raven Boys zurückzukehren und die gesamten vier Bände nochmals zu lesen. Da meine alten Rezensionen von 2016-2018 (diese findet ihr übrigens HIER zum Teil leicht unvollständig sind und ich nicht ausschließen konnte, dass sich bei einem Reread meine Meinung nochmal leicht verändert hat, habe ich beschlossen, neue Rezensionen zu schreiben. Auch "Wer die Lilie träumt" ist mal wieder ein eigenartiges, anspruchsvolles Buch mit einer magischen Atmosphäre und wundervollen Figuren und somit für mich auf jeden Fall ein Highlight des Lesemonat!
Bevor ich mein erneutes Loblied auf Maggie Stiefvaters Fantasie beginne, wie immer ein paar Worte zum Cover. Während die ab 2013 bei script5 erschienenen Ausgaben der Reihe eigene Cover hatten, hat sich der Knaur Verlag bei seiner Neuauflage der Reihe sehr stark an den englischen Originalcovern orientiert. Auf diesen sind die Hauptmotive des jeweiligen Bandes in Aquarell-Optik auf einem weißen Grund abgebildet, welche die verträumte Atmosphäre der Geschichte perfekt einfangen. Auf Band 2 ist eine blaue Illustration eines Jungen zu sehen, welcher dank seines kahlen Kopfes und der harten Gesichtszügen als Ronan zu erkennen ist. Um ihn herum flattern Raben auf und aus seiner Brust scheint ein rotes, magisches Licht zu quellen, womit zwei der Hauptmotive dieses Bandes aufgegriffen wurden: der allgegenwärtige Rabe, welcher der Reihe ihren Titel verleiht und die Traummagie, von der Ronan seinen Freunden am Ende von Band 1 erzählt hat. Genau wie in Band 1 werden die 63 Kapitelanfänge von drei verschränkten Linien eingekreist, welche ebenfalls eine spezielle Bedeutung in der Geschichte einnehmen. Kurzum: ich bin wieder einmal einfach hingerissen von der Gestaltung!
Erster Satz: "Ein Geheimnis ist etwas Seltsames"
"Wer die Lilie träumt" setzt zeitlich eng an das Ende von "Wen der Rabe ruft" an und startet damit, dass uns Ronan Lynchs Geheimnis präsentiert wird: Genau wie sein Vater kann er Dinge aus seinen Träumen in die Wirklichkeit mitnehmen. Und genau wie seinen Vater bringt ihn dieses Geheimnis in große Gefahr. Denn seit Adam am Ende von Band 1 die Ley-Linie geweckt hat und einen Handel mit Cabeswater eingegangen ist, spielen die Energiewerte der kleinen Stadt Henrietta verrückt und locken jede Menge Okkultisten, Sammler, Schatzsucher und auch den Auftragsmörder Mr. Gray an... Zwar lässt es die Autorin, die ja nicht unbedingt für ihre Handlungsdichte bekannt ist, auch in diesem Roman eher langsam angehen, nichtsdestotrotz sorgt das Entdecken von Ronans Traummagie mit all ihren Möglichkeiten und Abgründen in Kombination mit einer neuen Bedrohung und veränderten Dynamiken in der Freundesgruppe für eine brodelnde Grundspannung, welche auch alltägliche Situationen magisch erscheinen lässt.
"In diesem Moment war Blue ein kleines bisschen verliebt in jeden Einzelnen von ihnen. In ihre Magie. Ihre Suche, Ihre Erhabenheit und Andersartigkeit. In ihre Raven Boys."
Ein Teil der wundervollen und packende Atmosphären dieser Reihe lässt sich hier wieder auf das unglaublich magische Kleinstadtsetting zurückführen. Das Setting in der kleinen Stadt Henrietta im Herzen des ländlichen Virginias wirkt auf den ersten Blick gar nicht wie ein besonderer Schauplatz. Der Autorin gelingt es jedoch, uns im Laufe der Zeit an verschiedene Handlungsorte innerhalb ihres Settings mitzunehmen, die sich so gegensätzlich gegenüberstehen, dass sie beinahe wie unterschiedliche Dimensionen wirken. So wird schon im Setting deutlich, wie vielseitig diese Erzählung ist, welche mehr wie eine Ansammlung kunstvoll miteinander verwobener Einzelgeschichten erscheint, die mich aufs Neue mit ihrem Ideenreichtum verzaubert hat. Zunächst wäre da der lebendige, durchgeknallte Fox Way - ein kleines Häuschen, das neben Blue, ihrer Mutter, ihren Tanten und ihren Cousinen noch allerlei weitere Wahrsagerinnen, skurrile Gegenständen, Magie und Rätsel beherbergt. Diesem wie ein Hexenhäuschen anmutenden Gebäude voller Stimmen, Musik, Telefonen, alten mystischen Dingen, Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart steht die kalte, versnobte Aglionby-Privatschule gegenüber, auf die die Raven Boys gehen. Auch in den Wohnorten der Clique um Gansey gibt es jedoch große Unterschiede. Während Gansey, Ronan und Noah in einem Loft in dem ausgebauten Fabrikgebäude Monmouth Manufacturing wohnen, welches dem Labor eines verrückten Erfinders gleicht, muss sich Adam mit zahlreichen Nebenjobs durchschlagen und wohnt seit er bei seinen Eltern ausgezogen ist in einem kleinen Zimmer in einem Gemeindehaus. Das sorgt natürlich auch hier immer wieder für Konflikte zwischen den Freunden.
"Manchmal, so dachte Ronan, war Adam derart davon überzeugt, dass alles, was er tat, mit Schmerzen verbunden sein musste, dass er gar nicht auf die Idee kam, nach einem anderen Weg Ausschau zu halten."
Zusätzlich zwischen diesen Gegensätzen lässt die Autorin beständig magische Elemente miteinfließen, die neben dem Arbeitsfeld von Blues Familie auch mit Ganseys Suche nach dem verschollenen walisischen König Owen Glendower und nun eben auch mit Ronans Fähigkeiten und Adams Verbindung zu Cabeswater zu tun haben. Nach einer Legende erweist der schlafende Rabenkönig denjenigen eine Gunst, der ihn findet und erweckt. Seit seiner Kindheit ist Gansey besessen, den König zu finden und vermutet ihn auf einer sogenannten Ley-Linie, welche direkt durch Henrietta verläuft. Diese unsichtbaren Energielinien verbinden verschiedenste prähistorische Kultstätten und werden in manchen Kulturen als heilig bezeichnet, während die Wissenschaft ihre Existenz bestreitet. In Zeiten von überdimensioniert häufig verwendeten Vampirmythen und Zaubermotiven sind eine Ley-Linie und durch deren Magie erwachende magische Kraftorte wie das geheimnisvolle Cabeswater, eine so originelle und unverbrauchte Idee, dass ich beim ersten Lesen gar nicht wusste, was ich mit dieser anfangen sollte. Auch wenn es also auch in der Raven Boys Reihe um typische Themen wie Liebe, Tod, Magie und Prophezeiungen geht, hat Maggie Stiefvater eine erfrischende und neue Art gefunden, eine mystische Geschichte zu erzählen!
"Der Traum wurde zum Albtraum. Ronan hörte, wie sich die Monster der Nacht näherten, verliebt in sein Blut, seine Traurigkeit. Ihre Flügel flatterten im Takt seines Herzschlags. Ihm fehlte die Kontrolle, um sie zu verjagen."
Neben dem vielseitigen Setting und der originellen Grundidee trägt auch der leicht verrückte, aber unverwechselbare Schreibstil Maggie Stiefvaters zur Entwicklung der Anziehungskraft des bildgewaltigen Epos´ einen großen Teil bei. Mit ruhigen, aber eindringlichen Worten (für die sie auch oft Klammern und Spiegelstriche verwendet) lässt sie die Charaktere und das Setting für einen kurzen Moment wahr werden und schenkt uns einige Stunden voller Fantasie, Magie, Liebe, Freundschaft und düsteren Geheimnissen. In ganz eigener Handschrift schreibt sie mal erklärend, mal kurz angebunden, mal emotional, mal kalt, mal melancholisch, mal locker, mal traurig, mal glücklich, mal wütend, mal resigniert - ein kunterbuntes Durcheinander, das vor allem eines ist: magisch. Dann noch ein paar skurrile Wendungen und überraschende Gedanken und fertig ist die unkonventionelle, magische und einzigartige Geschichte.
"Die Sache war die: Ronan wusste nur zu gut, wie ein Gesicht aussah, das kurz davor war, in Scherben zu zerfallen. Er hatte es schon oft genug im Spiegel gesehen. Und Adams Gesucht war bereits übersät mit feinen Rissen."
Maggie Stiefvater setzt Gefühlsbeschreibungen nur ganz dezent und gezielt ein - ganz im Gegensatz zu manch anderen Romanautorinnen wie zum Beispiel Colleen Hoover, deren Gefühlswucht fast erdrückt. Manchen mag das zu spärlich sein, doch ich finde die zarten Andeutungen und leisen Annäherungen sind viel berührender als brodelnde Leidenschaft. Da sich hier sowohl emotional als auch inhaltlich viele auf der Ebene noch An- und Vorausdeutungen abspielt, kann ich allen zukünftigen LeserInnen dieses Buches nur ans Herz legen, es sehr aufmerksam zu lesen und sich dabei viel Zeit zu lassen, denn es gibt im Laufe der komplexen Erzählung so viele Andeutungen, die ich beim ersten Mal einfach überlesen habe und die später nochmal eine tragende Rolle spielen.
"In dieser Nacht träumte Ronan von Bäumen. Einem dichten, finsteren Wald aus Eichen und Ahornbäumen, die aus der kalten Erde der Berge emporwuchsen. Blätter zitterten im Wind. Ronan spürte die Höhe des Bergs unter seinen Füßen. Sein Alter. Tief unter ihm schien ein Herz zu schlagen, das die ganze Welt durchdrang, langsamer und kraftvoller und unerbittlicher als Ronans. Er war schon oft hier gewesen, so viele Male. Er war mit diesem stetig wiederkehrenden Traum aufgewachsen. Die Wurzeln dieser Bäume waren fest in seinem Blut verankert. Rings um ihn bewegte sich die Luft und in ihr hörte er seinen Namen. Ronan Lynch Ronan Lynch Ronan Lynch."
Etwas schade ist, dass in "Wer die Lilie träumt" der Hauptplot um die Suche nach Glendower zugunsten der Vertiefung der Figuren und deren Beziehungen zueinander etwas aus dem Fokus gerät und kaum weiter vorangetrieben wird. Dadurch, dass man nicht genau weiß, worauf Maggie Stiefvater mit "Wer die Lilie träumt" hinauswill, ist der Roman jedoch voll mit kleinen und großen Überraschungen. Die Autorin hat das unglaubliche Talent, ganze Szenen komplett herumzudrehen und sich in eine unerwartete und manchmal auch sehr humorvolle Richtung zu bewegen. Außerdem findet sie in diesem deutlich handlungsärmeren, aber dafür atmosphärischeren, düstereren Teil 2 eine Menge Zeit, an der Hauptressource ihrer Reihe zu arbeiten: ihren Figuren! Blue, ihre Raven Boys, ihre Beziehungen zueinander und ihre Entwicklungen während der Reihe lassen den Leser wirklich jeden kleinen Durchhänger, jedes Logikloch in der Handlung und jede Durststrecke verzeihen und geben dem Plot noch das gewisse Etwas, das das Buch so einzigartig macht.
"Gansey wirkte gleich viel weniger wie der auf Hochglanz polierte, selbstsichere Sohn aus gutem Hause, als den sie ihn kennengelernt hatte, sondern mehr wie ein stiller, von Selbstzweifeln geplagter Zuschauer, interessiert an den intuitiven Künsten, wenn auch selbst völlig ungeeignet dafür. Er war wie ein wohlhabender Tourist in einem Entwicklungsland: schmeichelhaft neugierig, unbeabsichtigt beleidigend und ganz sicher nicht in der Lage zu überleben, wenn man ihn allein seinem Schicksal überließ."
Maggie Stiefvater nutzt hier wieder einen personalen Erzähler (der teilweise eher wie ein auktorialer Erzähler wirkt, weil er absichtlich Dinge zu verschweigen scheint) und mischt die Perspektiven ihrer Hauptfiguren ordentlich durch. Dabei wird, ohne dass es eindeutig ausgeschrieben wäre, wer in welchem Kapitel erzählt, schon nach wenigen Sätzen klar, aus welcher Perspektive wir die Szene gerade erleben. Die abenteuerlustige Wahrsager-Tochter Blue, die in Band 1 als eindeutige Hauptprotagonistin eingeführt wurde kommt genau wie Richard Gansey III hier deutlich weniger vor als erwartet. Zwar haben die beiden einige sehr schöne Szenen, in denen die Autorin die vorhergesagte Liebesgeschichte mit dem ebenfalls vorhergesagten bösen Ende zwischen den beiden leise und glaubwürdig vorbereitet, im Mittelpunkt stehen in "Wer die Lilie träumt" jedoch Ronan und Adam. Beide Figuren sind schwierige, eigensinnige und auf einzigartige Weise zerbrechliche Figuren, die hier ein magisches Erwachen haben und dabei ihren schlimmsten Ängsten in die Augen sehen müssen.
Adam, der sich in Band 1 endlich von seiner Familie losgesagt und der Gewalt seines Vaters entflohen ist, droht nun von der Magie der Ley-Linie vereinnahmt zu werden. Sein Kampf, sich selbst nicht an Cabeswater zu verlieren, hat mich sehr berührt, auch wenn er im Vergleich zu Band 1 einige Sympathiepunkte eingebüßt hat. Anders war es mit Ronan, der sich in diesem Band klar als mein liebster „Raven Boy“ herauskristallisieren konnte. Trotz seines kultivierten Walls aus Aggressivität und Wut wirkte er von den mit 16 bis 18 Jahren allen recht jungen Protagonisten am meisten auf mich wie ein Kind, das mit seinen eigenen Emotionen und Gedanken nicht umgehen kann und sich nichts mehr wünscht als eine Person, die seine Hand nimmt und sagt, dass alles gut werden wird. Auch wenn ich ihn oft nicht verstanden habe und schon gar nicht alle seine Entscheidungen gutheiße, hat er etwas an sich, das mich sehr mitgenommen und dazu gebracht hat, mir gleichzeitig zu wünschen, ich wäre er und mich genau davor zu fürchten!
"Aber ihr habt doch gesagt, diese Art von Zukunftsdeutungen sind gefährlich." "Das ist wie mit Wodkatrinken"; entgegnete Calla. "Es hängt immer davon ab, wer es macht."
Genau wie Blue und Gansey leidet auch Noah, der vierte Raven Boy im Bunde unter dem verstärkten Fokus auf Adam und Ronan. Da seine Kraft an die Energie der Ley-Linie gebunden ist und diese zunehmend verrücktspielt, erscheint er in einem Großteil der Szenen überhaupt nicht mehr. Dafür bekommen wir hier jedoch zwei sehr interessante neue Figuren dazu. Zum einen wäre da der draufgängerische Joseph Kavinsky, welcher ebenfalls auf die Alionby Academy geht und in ganz Henrietta für seine illegalen Autorennen, legendären Partys und gefährlichen Feuerwerksshows bekannt ist. Zu Beginn wusste ich überhaupt nicht, was ich mit dieser Figur anfangen soll, da sie augenscheinlich nicht zum magischen Plot passte und konnte auch die seltsamen Fehde-Schrägstrich-gegenseitige-Anziehung zwischen ihm und Ronan nur schlecht einordnen. Mit der Zeit erfahren wir dann aber, dass er ebenfalls ein großes Geheimnis verbirgt und mein Herz hat jedes Mal, wenn er mit seinem weißen Mitsubishi aufgetaucht ist, ein wenig schneller geschlagen.
"Die Traurigkeit und die Sehnsucht sah man erst, wenn man wusste, dass sie da waren. Jeder hatte mit seinen Enttäuschungen zu kämpfen, nur dass manche Menschen ihr Päckchen eben versteckt in ihrer Innentasche trugen und nicht sichtbar vor sich her. Und er meinte noch etwas zu erkennen: Mauras fröhliche Art war nicht aufgesetzt. Sie war beides: sehr glücklich und sehr traurig zu gleich."
Der zweite neue Charakter ist der geheimnisvolle "graue Mann" - ein eiskalter Auftragskiller, welcher sich in Blues Mutter verliebt und mir mit seiner kurios freundlichen und offenen Art sofort so sympathisch war, dass ich begonnen habe, an meiner Menschenkenntnis zu zweifeln. Das absurdeste an seinem Charakter ist jedoch, dass sich keiner der auftretenden Figuren daran zu stören scheint, dass er ein Auftragskiller ist. Die durchweg gleichgültige Reaktionen auf seinen Berufszweig lassen seine Figur fast schon ein wenig parodiert erscheinen und sorgen dafür, dass er sich wunderbar in die bunte Mischung der Charaktere ein, die seltsamer nicht sein könnte, mir aber das Herz erweicht hat, ohne dass ich es bemerkt habe.
Auch Band 2 lässt uns mit einem fiesen Cliffhanger zurück, wie gut also, dass ich Band 3 und 4 schon hier habe und gleich weiterlesen kann!
"Mit einem Mal erstreckte sich das gesamte Tal vor ihnen. Trotz der unzähligen Sterne, die bereits über ihnen funkelten, leuchtete der Himmel noch immer in einem tiefen Blau, wie von der Farbpalette eines Idyllen-Malers. Die Berge auf der anderen Seite des Tals jedoch waren nachtschwarz und alles, was der Himmel nicht war. Dunkel, kühl und schweigend. Und dazwischen, am Fuß der Bergkette, lag Henrietta mit seinen gelben und weißen Lichtern. (...) Es war eine wilde und zugleich stille Art von Schönheit, die nicht zuließ, dass man sie bewunderte. Die Art von Schönheit, die einfach nur schmerzte."
Fazit:
In "Wer die Lilie träumt" weicht Maggie Stiefvater leicht vom der vorgezeichneten Haupthandlung ab und stellt zwei eigenwillige Nebenfiguren in den Vordergrund. Dadurch ist diese Fortsetzung deutlich handlungsärmer, dafür aber weitaus atmosphärischer, düsterer und magischer als der erste Band der Reihe. Unbedingt lesen!
Achtung! Hierbei handelt es sich um den zweiten Band einer Reihe, deshalb könnte die Rezension Spoiler zum ersten Band enthalten.
Nachdem „Wen der Rabe ruft“ damit endete, dass Ronan ein „kleines“ Geheimnis ...
Achtung! Hierbei handelt es sich um den zweiten Band einer Reihe, deshalb könnte die Rezension Spoiler zum ersten Band enthalten.
Nachdem „Wen der Rabe ruft“ damit endete, dass Ronan ein „kleines“ Geheimnis über sich selbst preisgegeben hat, werden wir in Band 2 direkt wieder ins Geschehen geworfen und mit eben jenem Geheimnis konfrontiert, das die Handlung ab hier (und eigentlich auch schon in der Vergangenheit) enorm beeinflusst. Ich denke, man kann auch mit einem größeren Abstand nach Band 1 gut in den zweiten starten, weil die wichtigsten Infos nochmal erwähnt werden, damit der Leser sich orientieren kann.
In „Wer die Lilie träumt“ erfahren wir sehr viel mehr über Ronan (was aufgrund des Titels auch anzunehmen war). Dinge, mit denen ich im ersten Band niemals gerechnet hätte. Ronan kam dort sehr selten zu Wort (kam er überhaupt zu Wort?), aber diesmal ist er der Charakter, aus dessen Sicht wir am meisten lesen, auch wenn es immer noch die gewohnten Sichtwechsel gibt. Ich bin immer noch begeistert davon, dass es der Autorin gelungen ist, ihre Charaktere so vielfältig und authentisch zu gestalten, sodass jede einzelne Perspektive einzigartig ist und jeder Charakter seine Mitmenschen und die Geschehnisse anders wahrnimmt.
Wieder einmal ist das für die Reihe typische Rätselraten angesagt, man ist eigentlich die ganze Zeit am Puzzeln und hat sicher einen Großteil des Buches keinen blassen Schimmer, was überhaupt abgeht, bis am Ende doch wieder alles einen Sinn ergibt – oder zumindest einiges, denn es bleibt natürlich genug offen, weil es noch zwei weitere Bände gibt. Ein Glück.
Gelegentlich mag in diesem Band die Handlung etwas schleppend sein, ich persönlich hatte jedoch durchgehend meinem Spaß beim Lesen, weil ich die Charaktere so stark ins Herz geschlossen habe und ihre Unterhaltungen auch dann genieße, wenn sonst handlungstechnisch gerade nicht so viel passiert. Sie machen das wett. Aber auch in diesem Band passieren wieder so unglaubliche Dinge, die man sich zu Beginn von Band 1 überhaupt nicht vorstellen konnte. Die Autorin hat hier etwas völlig Neues erschaffen, bringt immer wieder neue Ideen in die Handlung ein und macht das Geschehen damit in vielen Punkten unvorhersehbar. Mehr als einmal wurde ich wieder überrascht.
Dieser Band widmet sich beiläufig auch dieser Sache zwischen Gansey und Blue, bei der ich richtig mitfiebere. Es wird sich unglaublich viel Zeit gelassen, was die Spannung immer weiter ansteigen lässt. Ich bin einfach so gespannt, wie das alles weitergeht, und mache mich direkt an Band 3.
Fazit
Auch wenn die Handlung diesmal hier und da etwas schleppend war, wusste mich dieser Folgeband durchgehend überzeugen, weil ich die Charaktere und die innovativen Ideen der Autorin so liebe. Diese Reihe ist etwas Besonderes und mit nichts vergleichbar, was ich bisher gelesen habe. Nach dem Cliffhanger am Ende bin ich jetzt richtig gespannt auf Band 3 und vergebe diesmal 4,5 Sterne.
Gansey und deine Freunde sind immer noch auf der Suche nach dem verschwundenen König Glendower. Ronans neue Fähigkeiten könnten bei ihrer Suche sehr nützlich sein. Er kann Dinge aus seinen Träumen herausnehmen, ...
Gansey und deine Freunde sind immer noch auf der Suche nach dem verschwundenen König Glendower. Ronans neue Fähigkeiten könnten bei ihrer Suche sehr nützlich sein. Er kann Dinge aus seinen Träumen herausnehmen, eine wirklich nützliche Gabe.
Ich habe den 1. Teil dieser Reihe in 2013 als Hörbuch gehört und war schon etwas enttäuscht, dass die Reihe mal wieder nicht als Hörbuch weiter geführt wurde. Jetzt hat der 2. Teil so lange bei mir gesubt, aber jetzt wo der 4. und letzte Teil erschienen ist, wollte ich die Reihe endlich weiter führen. Das lange Warten war ein Fehler, denn ich hatte einige Probleme mit der Story. Zwar konnte ich mit grob an die Handlung erinnern, nur fehlten mir viele Einzelheiten. Das ist bei einer so komplexen Handlung leider sehr fatal. Dies ist keins der Bücher, das man mal eben so Zwischendurch liest, dafür ist die Handlung zu verworren.
Es gibt zwei Handlungsstränge. Einmal die Suche nach Glendower, zu anderen geht es wieder um den Fluch, der auf Blue liegt. In diesem Teil stehen Adam und Ronan sehr im Mittelpunkt der Handlung. Man merkt in diesem Teil sehr wie unterschiedlich die vier Freunde eigentlich sind. Oft hatte ich das Gefühl, dass sie nicht unbedingt ein Team sind, sondern bei der Suche nach Glendower gegeneinander arbeiten. Mir persönlich ist die Suche auch fast zu kurz gekommen. Es geht mehr um die Probleme der einzelnen Charaktere und weniger um Glendower.
Ein paar Dinge konnte ich einfach nicht einordnen. Wer ist dieser graue Mann? War der schon im ersten Teil und was ist eigentlich seine Aufgabe? Hat er etwas mit der Suche nach Glendower zutun? Diese Fragen wurden leider nicht beantwortet. Und was ist mit Noah passiert?
Und dann ist da noch sie Sache, dass Blue in diesem Teil mit Adam zusammen ist. Daran kann ich mich überhaupt nicht erinnern. Ich fand ihre Beziehung sehr seltsam. Sie hat ihm nichts von dem Fluch erzählt und küsst ihn auch nicht.
Trotzdem geht insgesamt eine gewissen Faszination von der Buch aus, so dass ich auf jeden Fall noch den 3. Teil lesen werden, der bereits bei mir subt. Dieser Teil hier bekommt von mir 4 von 5 Punkte.
Nach dem schockierenden Finale in "Wen der Rabe ruft" schließt dieses Buch an die Handlung an und dreht sich konzentriert sich größtenteils auf Ronan. Er kann Sachen aus Träumen in die Wirklichkeit holen ...
Nach dem schockierenden Finale in "Wen der Rabe ruft" schließt dieses Buch an die Handlung an und dreht sich konzentriert sich größtenteils auf Ronan. Er kann Sachen aus Träumen in die Wirklichkeit holen und dabei ist er nicht alleine. Alleine ist er sowieso nie, denn es gibt Leute die ihn suchen. Böse Leute....
Schon im ersten Teil hielt ich Ronan für einen vielversprechenden Charakter hinter seiner Fassade steckt mehr, als man auf den ersten Blick erkennt. Hinter der arroganten und teilweise gemeinen Art steckt nämlich ein junger Träumer, der viel zu früh seinen Vater verloren hat. In diesem Buch entdeckt er nun auch seine Fähigkeiten und muss diese nun erforschen und kontrollieren. Mit dabei sind natürlich auch wieder Blue, Gansey, Adam und Noah, mit dem "grauen Mann" hätten wir auch noch einen mysteriösen Neuankömmling, der ein Rätsel für sich bleibt. Mit haben die Charaktere in diesem Teil auf jeden Fall besser gefallen, vor allem der graue Mann und Ronan waren wirklich super. Mit Blue und Gansey konnte ich immer noch nicht richtig warm werden und ihre Liebesgeschichte kann ich auch nicht so wirklich mitempfinden. Mir fehlen hier deutlich die Gefühle alles ist eigentlich nur von Worten abhängig, denn es gibt wieder süße Szenen noch ein besonderes Knistern. Für den Fakt, dass auf dem Cover "Roman" steht, finde ich das mehr als enttäuschend.
Die Handlung stand auch in diesem Buch wieder im Vordergrund, ich fand sie dieses Mal auch deutlich spannender. So langsam finde ich mich auch in der Welt richtig ein und nach und nach verstehe ich wie die Ley Linien, Cabeswater und so weiter funktionieren. Zumindest weiß ich nun so viel wie die Buchcharaktere auch, also wer sich im ersten Buch, genauso wie ich, Sorgen gemacht hat, den kann ich beruhigen. Mit der Zeit kommt auch das Wissen. Allerdings ging es anfänglich auch wieder einmal fragen aufwerfend los und man wusste nicht genau wie man diesen Epiolog deuten soll. Dann fing aber die richtige Story mit Ronans Träumen an und es wurde weiterhin über die Ley Linien geforscht. Diese Szenen hatten wirklich tolle Spannungsbögen, die süchtig machen. Ich habe das Buch sogar an einem Tag verschlungen. Einerseits wird auch die Freundschaft stärker, andererseits habe ich ebenso das Gefühl, dass die ursprüngliche Koalition von Adam und Gansey so langsam zu zerbrechen droht. Adam verschanzt sich immer mehr in seinem Mitleidsbad und will gar nichts mehr davon hören, dass man ihm doch eigentlich helfen könnte. Ich kann ihn einerseits verstehen, andererseits, finde ich seine Reaktion auch oft ein Stück weit zu übertrieben, immerhin ist Gansey sein Freund und kann es sich ja wirklich leisten. Dafür bekomme ich aber das Gefühl, dass sich Blue immer mehr in die Gruppe einlebt und ihr das auch gefällt. Ihr Charakter an sich ist mir zwar immer noch nicht sympathischer, aber ihre Szenen mit dem Raven Cycle sind wirklich süß und zeugen von wahrer Freundschaft. Ich bin nun gespannt, wie es weiter geht, denn das Ende hat uns erneut mit einem Cliffhanger zurückgelassen, den ich so nicht auf sich beruhen lassen kann.
Der Schreibstil von Maggie Stiefvater trifft immer noch nicht meinen Geschmack. Zwar hat er zu diesem Buch besser gepasst, als zum ersten Teil, aber dennoch hätte das ganze mit dem Ich- Erzähler für mich einfach stimmiger geklungen. Die Gefühle kamen wirklich gar nicht gut rüber und die Schocker hätte auch anders eingesetzt werden können.
Fazit: Die Fortsetzung ist auf jeden Fall eine Steigerung und erweckt meine Neugier auf die anderen Bände. Ich werde definitiv weiterlesen und kann es ebenfalls weiterempfehlen.