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Veröffentlicht am 25.04.2020

Rote Kreuze in Russland

Rote Kreuze
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Alexander ist neu eingezogen in den Wohnkomplex und sofort läuft ihm seine 90ig jährige Nachbarin Tatjana Alexejewna über den Weg…natürlich möchte sie Alexander besser kennenlernen, fängt auch gleich an ...

Alexander ist neu eingezogen in den Wohnkomplex und sofort läuft ihm seine 90ig jährige Nachbarin Tatjana Alexejewna über den Weg…natürlich möchte sie Alexander besser kennenlernen, fängt auch gleich an ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Während Alexander zu Beginn noch genervt ist lässt sich Tatjana von ihrer Geschichte nicht abbringen…solange der Alzheimer sie noch nicht ganz vergesslich macht…und die beiden unterschiedlichen Menschen kommen sich näher und beginnen sich zu vertrauen…
„Ich glaube, Pascha hat seine Festnahme vorausgeahnt. Geburtsort? Genua. Alles klar. Ein rotes Kreuz, das sein Schicksal besiegelt.“(Seite 49)
Ich mag die Covergestaltung des Diogenes Verlag einfach, sie zeigen alles und doch wenig und hier trifft es das Cover, in meinen Augen, auch direkt auf den Punkt.
Vom Autor Sasha Filipenko ist dieses Buch das Erste welches im deutschsprachigen Raum erschienen ist, seine weiteren Werke sollen folgen und ich freue mich jetzt schon darauf. Denn der Autor bringt einem ein Russland näher dass so unterschiedlich ist wie das Volk, die Sprache, das Wetter und seine Traditionen. Der Schreibstil konnte mich sehr schnell packen, ich war neugierig auf die Geschichte von Tatjana, ich war neugierig was mit Alexander passiert ist. Der Autor nimmt den Leser mit durch die Geschichte von Russland, von damals mit der jungen Tatjana, zum Aktuellen mit Alexander.
Der kleine aber feine Humor kommt nicht zu kurz, ich mochte die Konstellation von beiden zu Beginn, das Genervte von Alexander, die forsche aber lustige Art von Tatjana, dass sie sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, dass sie ihre Alzheimer Erkrankung für vieles als Vorwand nimmt.
Und doch ist das Buch keine leichte Lektüre, keine dauerhaft lustige, denn sie erzählt nun mal die Geschichte von einem Russland welches man hier und da aus den Geschichtsbüchern kennt, aus Erzählungen oder Berichten. Gerade der Teil den Tatjana von sich erzählt schmerzt, schockiert, bewundert die Frau für ihren Mut, für ihre Offenheit, für das Nicht aufgeben und weitermachen. Auch hier denke ich dass es die Stärke des russischen Volkes zeigt denn aufgeben und nicht mehr aufstehen, das passt so gar nicht zu diesen Menschen.
Alexander selbst hat ebenso sein „Päckchen“ zu tragen, muss mit Verlusten, neuen Situationen zu Recht kommen, wie Tatjana damals, während und nach dem Krieg. Es geht um die Familie, welche Liebe und Hoffnung in dieser Institution liegt, wie man daraus Kraft und Zuversicht ziehen und zerren kann.
Beide Protagonisten kommen zu Wort, beide berichten ihre Geschichten, ihren Schmerz, ihre Zuversicht, aber auch ihre Ängste und Sorgen. Beide stehen für ein Russland aus verschiedenen Zeiten, dass nicht überall einen neuen Weg gegangen ist. Hier und da wäre wohl eine Triggerwarnung angebracht denn das Buch behandelt auch sehr schwer annehmbare Themen, es geht ans Herz, an den Verstand und über das zu ertragende Maß hinaus.
„Nie werde ich diese mit Kuverts vollgestopften Postkästen vergessen. An wen waren diese Briefe adressiert? Würde sie je jemand lesen?“. (Seite 45)
Der Autor versteht wahrlich ein Russland zu präsentieren welches viele begeistern wird. Ich kann für dieses Buch nur eine Leseempfehlung aussprechen!

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Eine neue, magische Zeit

Meridian Princess 1. Die Clockmakers Academy
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Jade Ryder wird kurz vor ihrem 15ten Geburtstag von einem Schattenhund angegriffen! Doch zum Glück war ihr Lehrer Mr. Darwy anwesend. Dann passiert eines nach dem anderen und Jade erfährt dass sie auf ...

Jade Ryder wird kurz vor ihrem 15ten Geburtstag von einem Schattenhund angegriffen! Doch zum Glück war ihr Lehrer Mr. Darwy anwesend. Dann passiert eines nach dem anderen und Jade erfährt dass sie auf die Clockmakers Academy gehen soll, die in London liegt. Sie gehört zu den Auserwählten und ist eine Zeiterbin! Ihre Eltern starben damals im Kampf gegen Chronos und tief unter den Straßen von London agiert die Zeiterbengesellschaft, sie schützen die Menschen vor der Schattenwelt und achten auf den Nullmeridian….

„"Bist du ein Erbe der Zeit

Willkommen und sprich deinen Eid

Wir verstehen uns auch in Magie

An der Clockmakers Academy

So sei wie die Stunde, die Wandlung bringt

Sei wie die Minute, die die Karten zinkt

Sei wie die Sekunde, die als Geist aufschwingt

Sei wie die Zeit, die sich selbst nur bezwingt."

(Seite 153)



Okay, alleine das Cover ist natürlich schon eine wahre Augenweide! Und der Klappentext lässt ein spannendes und tolles Abenteuer verlauten was ich hier auf jeden Fall so bestätigen kann und möchte! Für mich ein Lesehighlight für 2020!

Der Schreibstil ist jugendlich, aber nicht kindlich, spannend und gleich zu Beginn packt es einen weil die Autorin einen Spannungsbogen aus dem Koffer packt und man natürlich dann wissen will was mit Jade passiert ist, passieren wird und wohin die Reise geht. Die Kapitel sind gut und nicht zu lange und wirklich schön zu lesen.

Man lernt die Galionsfiguren bildlich kennen, hat jeden magischen Zauber vor Augen, sieht die Schule, die Clockmakers Academy vor seinem inneren Auge, wandert mit Jade und ihren Freunden durch London. Die bildhafte Beschreibung der Autorin ist mehr als gelungen und die Thematik Zeit, dieses Mysterium Nullmeridian wird perfekt eingebunden.

Jade ist die Hauptprotagonistin die ohne ihre Eltern aufwächst, bei ihrem liebevollen Großvater lebt, in ein Internat geht und ab dem 15ten Geburtstag ändert sich das Leben schlagartig. Der Leser ist von Beginn an auf der Reise von Jade dabei und die hat es schon fantastisch, gruslig, spannend und magisch in sich. Jade ist ein sympathisches Mädchen die ihren Platz in der Welt ein bisschen sucht, die sich neuen Herausforderungen und dem Erbe ihrer Eltern stellen muss, die Anforderungen sind hoch.

Natürlich stehen viele Freunde sowie missfällige Personen Jade gegenüber. Man merkt dass die Autorin hier nicht alle Nebenprotagonisten in einen Topf geworfen und „mal kräftig“ geschüttelt hat, nein, sie hat sich zu jedem Protagonisten ihre Gedanken gemacht, manche freundlich, geheimnisvoll, düster, böse oder gute Absichten, Geisterbeschwörer oder Anhänger von Chronos? Selbst als Leser ist man am ständigen Hin und Herspringen was denn nun sein könnte, wer macht sich verdächtig, wer ist ein Freund und Helfer?

Absolut toll fand ich die Galionsfiguren! Sie sind vielfältig, toll und detailliert dargestellt und jede Figur hat ihre Geschichte, ihre Aufgabe, sie lockern die Geschichte hier und da auf und sind die „guten Geister“ in diesem Buch.

Zum Schluss kann man jetzt noch anmerken – ja, wenn man möchte wird es Ähnlichkeiten zu Harry Potter geben. Ich glaube aber alles was im Fantasiebereich spielt und London als Hauptmerk hat wird diesen „Stempel“ bekommen. Meridian Princesss ist trotzdem und auf jeden Fall eine ganz neue, tolle und magische Geschichte um die Zeit und den Nullmeridian und gehört, für mich, nicht verglichen, sondern man sollte sich auf jeden Fall auf diese Geschichte einlassen.

Von meiner Seite aus gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!


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Veröffentlicht am 25.04.2020

Ein Schatz unter den Märchenbüchern

Die schönsten Märchen für Kinder
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Jeder ist mit Märchen aufgewachsen und jeder gibt das ein oder andere Märchen an seine Kinder weiter. Märchen lohnen sich immer zum Vorlesen, bei schlechtem Wetter, bei Langeweile, als Gute Nacht Geschichte.
Richard ...

Jeder ist mit Märchen aufgewachsen und jeder gibt das ein oder andere Märchen an seine Kinder weiter. Märchen lohnen sich immer zum Vorlesen, bei schlechtem Wetter, bei Langeweile, als Gute Nacht Geschichte.
Richard Scarry hat viele Bücher mit seinem Talent in Zeichentrickbücher umgewandelt. Und sein Stil ist absolut zauberhaft da es sich alleinig um Tiere handelt. Man kennt noch Märchenbücher ohne jeglichen Bilder, oder eines das sehr zaghaft dargestellt wurde. Hier ist das Märchenbuch bunt und tierisch gut umgesetzt.
Die Grösse des Buches ist ebenso perfekt umgesetzt da man es so gut halten kann, im Notfall mit einem Kind zusammen, alle können einen Blick in das Märchenbuch werfen und die aktuelle Geschichte verfolgen. Auch sind die Abstände in Ordnung, die Schriftgrösse und die dazu gehörenden Bilder gut positioniert.
11 Märchen, darunter Klassiker wie „Rotkäppchen“ oder „Die Bremer Stadtmusikanten“ , aber auch Märchen die ich nicht kenne wie „Die drei Wünsche“ oder „Die klitzekleine Frau“ warten darauf entdeckt zu werden. Manche Märchen füllen mehrere Seiten, ein anderes braucht nur eine Seite, also es ist auf jeden Fall ein sehr vielfältiges Märchenbuch.
Ich würde empfehlend dass man als Erwachsener dieses Buch vorab alleine liest und entscheidet welches Geschichte für die eigenen Kinder sich empfiehlt. Die einen Kinder haben mit Rotkäppchen zum Beispiel kein Problem, während andere Kinder eher ängstlich auf das Ende reagieren. Zum Glück besticht dieses Buch aber durch die Tiere und vor allem auch durch eine Mehrzahl an Märchen die gut ausgehen, die lustig sind, die einen erstaunen oder zum schmunzeln bringen. Und ja, natürlich bekommt jedes Kind bei dem einen oder anderen Märchen eine Lektion mit auf den Weg.
Für Erwachsene, Heranwachsende aber auch kleine Kinder ist auf jeden Fall immer ein Märchen dabei und ich persönlich finde dass man immer ein Märchenbuch daheim haben sollte. Mit diesem hier macht man nichts falsch. Ich empfehle es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Düster aber sehr fesselnd

The Doll Factory
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London 1850. Die Zwillingsschwestern Rose und Iris arbeiten bei der strengen Mrs. Salters im Haus der Puppen. Jeden Tag stellen sie verschiedene Puppen her und sind ihrer Arbeit müde. Doch Iris hat andere ...

London 1850. Die Zwillingsschwestern Rose und Iris arbeiten bei der strengen Mrs. Salters im Haus der Puppen. Jeden Tag stellen sie verschiedene Puppen her und sind ihrer Arbeit müde. Doch Iris hat andere Pläne – sie möchte unbedingt malen, was erleben, was erreichen. Ihre Schwester Rose hingegen möchte lieber bei Mrs. Salters bleiben. Doch Iris erhält durch den jungen Künstler Louis ihre Chance die sie nutzt, sehr zum Missverständnis ihrer Eltern und Rose… und ihrem heimlichen Verehrer der sie unbedingt besitzen möchte…
Was mich in diesem Buch erwartet war mir nicht ganz klar, aber jetzt muss ich sagen dass mich diese Geschichte absolut gepackt hat, ein gekonntes Highlight im Lesejahr 2020.
Natürlich fällt das Cover sofort ins Auge, es ist nobel, sehr schön anzusehen und zu berühren, spielt hier auch, für mich, gekonnt auf die Geschichte an.
Der Schreibstil ist zu Beginn etwas ruhig, man findet sich in London 1850 ein und ist erstmal an der Seite von den Zwillingsschwestern Rose und Iris. Nach gut 100 Seiten zieht die Geschichte aber an und ab da war es fast unmöglich das Buch auf die Seite zu legen!
Eine sehr bildhafte Beschreibung lässt uns durch das London von 1850 streifen. Wir riechen Schmutz, Dreck, die versifften Gossen, die ungewaschenen Leute. Wir sehen den Reichtum hier und da hervor blitzen, wir sind mit armen Kindern auf der Straße um wenigstens etwas Geld zu verdienen, man hat beim Lesen immer das Gefühl man hat selbst den ganzen Schmutz am Körper. Hier ein großes Lob.
Rose und Iris, Zwillinge und doch in ihrem Wesen so unterschiedlich. Rose, die früher begehrt und die Schönere von beiden war, ist nach einer Krankheit eher „entstellt“ und hat sich komplett zurückgezogen. Iris hingegen möchte leben und malen, ist immer im Zwist mit ihren Gefühlen zu ihrer Schwester Rose. Diese Zerrissenheit bringt die Autorin sehr gekonnt an den Leser heran.
Aber auch der Junge Albie erhält seinen Platz, der kämpft mit allen Mitteln gegen die Armut, dass er mit seiner Schwester ein besseres Leben aufbauen kann und beim Lesen merkt man doch sehr schnell wie tief unten beide angekommen sind. Dies ging mir beim Lesen oft sehr ans Herz und ich bewunderte Albie für seinen Mut und seinen Optimismus. Beide Kinder stellen hier die Armut und das harte Leben in London vor.
Mit dem Silas, der nach Kundenwunsch, Präparate anfertigt, kommt ein düsterer und oft sehr verabscheuender Protagonist ins Spiel. Bei ihm hatte ich des öfteren Gänsehaut und auch sein Beruf macht ihn nicht unbedingt sympathischer. Er ist verbissen, in seinen Launen sehr schwierig und man weiss nicht was man von ihm halten soll.
Louis als Künstler möchte mit seiner neuen Gilde „Die Fabrik. PRB“ im Kunstbereich neue Wege gehen, die nicht immer leicht sind. Er ist eher der Lebemann in diesem Buch, unbekümmert, aber beherzt und von seinem Tun überzeugt, hat aber ebenso das ein oder andere Geheimnis welches auch mit Iris in Berührung kommen wird.
Das Buch war nicht immer leicht zu lesen denn die Autorin packt, wie schon gesagt, die Umstände von 1850 mit den Protagonisten in eine sehr spannende, aufregend neue Zeit, die aber auch düster, verkümmert und dreckig ist. Mit Silas werden viele ihre Probleme haben, für mich passt er trotzdem oder gerade deswegen sehr gut ins Bild.
Ein Buch welches aufzeigt wie schwer es damals Frauen fiel einen eigenen Weg gehen zu dürfen, schon gar nicht unverheiratet und kinderlos. Dass es Mut braucht um für seine Träume einzustehen und man hier und da auch gewissen Leuten und Dingen entsagen muss.
Mich konnte The Doll Factory absolut in seinen Bann ziehen und ich spreche daher eine Leseempfehlung auf jeden Fall aus!

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Rote Kreuze in Russland

Rote Kreuze
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Alexander ist neu eingezogen in den Wohnkomplex und sofort läuft ihm seine 90ig jährige Nachbarin Tatjana Alexejewna über den Weg…natürlich möchte sie Alexander besser kennenlernen, fängt auch gleich an ...

Alexander ist neu eingezogen in den Wohnkomplex und sofort läuft ihm seine 90ig jährige Nachbarin Tatjana Alexejewna über den Weg…natürlich möchte sie Alexander besser kennenlernen, fängt auch gleich an ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Während Alexander zu Beginn noch genervt ist lässt sich Tatjana von ihrer Geschichte nicht abbringen…solange der Alzheimer sie noch nicht ganz vergesslich macht…und die beiden unterschiedlichen Menschen kommen sich näher und beginnen sich zu vertrauen…
„Ich glaube, Pascha hat seine Festnahme vorausgeahnt. Geburtsort? Genua. Alles klar. Ein rotes Kreuz, das sein Schicksal besiegelt.“(Seite 49)
Ich mag die Covergestaltung des Diogenes Verlag einfach, sie zeigen alles und doch wenig und hier trifft es das Cover, in meinen Augen, auch direkt auf den Punkt.
Vom Autor Sasha Filipenko ist dieses Buch das Erste welches im deutschsprachigen Raum erschienen ist, seine weiteren Werke sollen folgen und ich freue mich jetzt schon darauf. Denn der Autor bringt einem ein Russland näher dass so unterschiedlich ist wie das Volk, die Sprache, das Wetter und seine Traditionen. Der Schreibstil konnte mich sehr schnell packen, ich war neugierig auf die Geschichte von Tatjana, ich war neugierig was mit Alexander passiert ist. Der Autor nimmt den Leser mit durch die Geschichte von Russland, von damals mit der jungen Tatjana, zum Aktuellen mit Alexander.
Der kleine aber feine Humor kommt nicht zu kurz, ich mochte die Konstellation von beiden zu Beginn, das Genervte von Alexander, die forsche aber lustige Art von Tatjana, dass sie sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, dass sie ihre Alzheimer Erkrankung für vieles als Vorwand nimmt.
Und doch ist das Buch keine leichte Lektüre, keine dauerhaft lustige, denn sie erzählt nun mal die Geschichte von einem Russland welches man hier und da aus den Geschichtsbüchern kennt, aus Erzählungen oder Berichten. Gerade der Teil den Tatjana von sich erzählt schmerzt, schockiert, bewundert die Frau für ihren Mut, für ihre Offenheit, für das Nicht aufgeben und weitermachen. Auch hier denke ich dass es die Stärke des russischen Volkes zeigt denn aufgeben und nicht mehr aufstehen, das passt so gar nicht zu diesen Menschen.
Alexander selbst hat ebenso sein „Päckchen“ zu tragen, muss mit Verlusten, neuen Situationen zu Recht kommen, wie Tatjana damals, während und nach dem Krieg. Es geht um die Familie, welche Liebe und Hoffnung in dieser Institution liegt, wie man daraus Kraft und Zuversicht ziehen und zerren kann.
Beide Protagonisten kommen zu Wort, beide berichten ihre Geschichten, ihren Schmerz, ihre Zuversicht, aber auch ihre Ängste und Sorgen. Beide stehen für ein Russland aus verschiedenen Zeiten, dass nicht überall einen neuen Weg gegangen ist. Hier und da wäre wohl eine Triggerwarnung angebracht denn das Buch behandelt auch sehr schwer annehmbare Themen, es geht ans Herz, an den Verstand und über das zu ertragende Maß hinaus.
„Nie werde ich diese mit Kuverts vollgestopften Postkästen vergessen. An wen waren diese Briefe adressiert? Würde sie je jemand lesen?“. (Seite 45)
Der Autor versteht wahrlich ein Russland zu präsentieren welches viele begeistern wird. Ich kann für dieses Buch nur eine Leseempfehlung aussprechen!

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