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Veröffentlicht am 11.05.2020

Drei Generationen und eine schicksalshafte Geschichte

Der Engelsbaum
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Der 2.Weltkrieg ist vorbei. Greta ist 18 Jahre alt und verliebt. Ihr Freund ein amerikanischer Soldat verspricht ihr die Ehe und lässt sie dann aber sitzen.Völlig verzweifelt schüttet sie David, einem ...

Der 2.Weltkrieg ist vorbei. Greta ist 18 Jahre alt und verliebt. Ihr Freund ein amerikanischer Soldat verspricht ihr die Ehe und lässt sie dann aber sitzen.Völlig verzweifelt schüttet sie David, einem Freund, ihr Herz aus. David ist in Greta verliebt, doch diese erkennt das nicht. Er schickt sie in sein Elternhaus zu seiner Mutter, wo sie Zwillinge bekommt und seinen Onkel heiratet. Aber auch damit wird sie nicht glücklich und sie entflieht diesem Leben. Ob sie jemals glücklich werden wird und ob sie mit David eines Tages zusammen kommt?

Das Cover des Hörbuches zeigt gleich an Hand der Kleidung und der Frisur auf, in welcher Zeit die Geschichte spielt. Eine junge Frau schaut unter einem Baum stehend in die Ferne. Ob es sich dabei um den Engelsbaum handelt? Und woher hat dieser wohl seinen Namen erhalten?
Fragen die sich mir auftaten als ich das ansprechende Cover sah.

Da ich schon einige Romane der Autorin kannte wollte ich dieses Hörbuch gerne hören, denn ihr Erzählstil gefällt mir sehr gut.
Wie schon in Lucinda Rileys anderen Romanen gibt es auch hier wieder verschiedene Handlungsstränge.
Da sie die Familiengeschichte Greta´s erzählt, mit all ihren Irrungen und Wirrungen gelingt es ihr die drei Generationen der Familie in flüssiger Art zu schildern. Man erfährt immer schon ein bisschen aus der Zukunft und schaut dann gebannt in der Vergangenheit wie es schließlich dazu kam.
Das machte es mir wieder durchaus spannend und ich habe das Hörbuch in nur zwei Tagen zu Ende gehört.
Gerade die letzten beiden Stunden des Hörbuchs waren so spannend, das es kein Ende zu nehmen schien. Gebannt lauschte ich der Stimme von Simone Kabst.
Greta und ihre Familie sind mir sehr ans Herz gewachsen, aber auch die angeheiratete Seite mit David und L.R. sind sehr sympatische Menschen, die man einfach lieben muss.
Francesca hat es nicht leicht als Kind und gerade mit ihrer familiären Vorgeschichte ist es kein Wunder das ihr Leben so aus den Fugen geraten konnte. Das es aber zum Ende hin so dramatisch mit ihr wird hätte ich zu Beginnn nicht gedacht.
Ein alles in allem eine sehr spannende und wendungsreiche Geschichte über starke Frauen, die Schattenseiten prominent zu sein und die Liebe die über Jahre wachsen und gedeihen kann.

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Veröffentlicht am 28.04.2020

Man kann nicht alles mit den Traumata der Kindheit rechtfertigen

Flucht in die Schären
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Mina lebt in ständiger Angst vor ihrem Mann. Auch der dreimonatige Sohn konnte ihr Dilemma nicht beenden. Die Eltern mögen den Schwiegersohn nicht und bitten sie öfter ihn zu verlassen, aber erst als die ...

Mina lebt in ständiger Angst vor ihrem Mann. Auch der dreimonatige Sohn konnte ihr Dilemma nicht beenden. Die Eltern mögen den Schwiegersohn nicht und bitten sie öfter ihn zu verlassen, aber erst als die Anwältin Nora Linde ihr eine Adresse eines Frauenhauses in den Schären gibt, traut sie sich den brutalen Mann zu verlassen. Doch damit nimmt eine grausame Hetzjagd erst ihren Lauf.

Das Cover wirkt idyllisch und könnte auch auf einen angenehmen Zufluchtsort für Großstadtmüde deuten, doch weit gefehlt, dahinter steckt ein Krimi bis fast schon Thriller über gemeine und brutale Verbrechen.

Ich habe mir während der Coronakrise dieses Hörbuch als Audiodatei runtergeladen.
Der Sprecher war mir sehr angenehm und ich konnte mich sehr gut in die einzelnen Charaktere hinein hören. Es gab viele Personen, aber nach und nach stieg ich durch.
Was es mit einem Fall für Thomas zu tun hatte verstand ich erst im zweiten Drittel, bis dahin schien mir Nora nicht wirklich als Anwältin sondern als Ermittlerin. Ihre korrekte Rolle habe ich erst dann verstanden. Sie ist aber auch nicht die typische Anwältin, sondern lässt den Fall sehr nah an sich ran.

Die geschundene Ehefrau erscheint mir stark traumatisiert. Sie hat sehr viel Angst vor ihrem brutalen Mann und gibt sich die Schuld daran wenn er ausrastet. Daher ist auch viel Überzeugungsarbeit zu leisten bis sie ihn endlich verlässt. Allerdings hat sie nie ganz mit ihm abgeschlossen und wirkt mitunter konfus oder naiv. Genau benennen kann ich es nicht, aber ihre Gedankengänge erschreckten mich oft und ich dachte: Oh nein Mädel, warum musste das nun wieder sein.

Andreis Kostelic, ihr bosnischer Mann ist ein brutales Monster das vor nichts und niemandem zurück schreckt. Er liebt es das die Menschen Angst vor ihm haben, sogar seine angeblichen Freunde.

Hin und wieder wird seine Flucht als Junge aus Bosnien geschildert. Wohl um aufzuzeigen wie er traumatisiert wurde. Allerdings ist das in meinen Augen keine Rechtfertigung für sein Verhalten.

Der Spannungsbogen war die ganze Zeit über straff gespannt und ich war so in einem Sog, das ich schnell weiter hören musste, sobald ich wegen der Arbeit oder anderer Termine nicht weiterhören konnte.
Auf jeden Fall sehr, sehr spannend und gut geschrieben. Ich kann es für Krimifans auf jeden Fall empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Ein wunderbar trauriges Buch über Grausamkeiten, Qual, Loyalität, Freude und Liebe

Libellenschwestern
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Die Libellenschwestern lebten als Flusszigeuner mit ihren Eltern auf deren Boot Arcadia. Eines schönen Morgens, als neues Leben auf Arcadia einziehen sollte veränderte sich aber alles für die kleine Familie. ...

Die Libellenschwestern lebten als Flusszigeuner mit ihren Eltern auf deren Boot Arcadia. Eines schönen Morgens, als neues Leben auf Arcadia einziehen sollte veränderte sich aber alles für die kleine Familie. Während die Eltern auf dem Weg waren Zwillinge ins Leben zu holen kamen Fremde und brachten die zurückgebliebenen Kinder in ein Kinderheim,wo sie zur Adoption frei gegeben wurden.

Das Cover zeigt eine Libelle über einem Handgelenk, das auf wunderschöne Art im Buch wieder kehrt. Ein Symbol für den Zusammenhalt der Schwestern auch über die Krise hinaus. Aber so dünn, zerbrechlich und fast unsichtbar wie Libellenflügel.
Mir gefiel dieses Cover besser als das später neu aufgenommene mit den beiden jungen Frauen drauf.

Ich habe mir das Buch aufgrund der guten Bewertungen hier in der Lesejury in meiner Bücherei ausgeliehen.
Lange habe ich daran gelesen, aber nicht weil ich es nicht spannend oder unterhaltsam fand. Es hat mich so mitgenommen und streckenweise regelrecht erschüttert. Da brauchte ich immer erst wieder ein bisschen Abstand bis ich erneut in die Geschehnisse vor fast 100 Jahren eintauchen konnte.

Das Buch besteht aus zwei Handlungssträngen.

Zum einen gibt es da Rill Foss, die älteste der Kinder auf der Arcadia. Sie wird unter Vorspiegelung falscher Tatsachen mit ihren drei Schwestern und ihrem Bruder in Mrs. Murphys Kinderheim gebracht. Dort sollen die Kinder bis zu einer Adoption bleiben.

Da ist zum anderen Avery, eine junge Senatorentochter und Anwältin, die bei dem Besuch eines Pflegeheims die Bekanntschaft von May Crandall macht. Sie bewohnt mit ihren 90 Jahren das Altenheim und nimmt ein Libellenarmband Averys an sich.

Immer wieder taucht die Autorin mit dem Leser in die Vergangenheit ein und bringt katastophale Zustände und unfassbare Ereignisse ans Licht.

Was es nun mit dem Libellenarmband auf sich hat das May eines Tages am Arm von Avery entdeckt und an sich nimmt, kommt erst ganz am Schluss heraus.

Mich hat die Geschichte sehr bewegt und ich musste wie schon vorher geschrieben, meine Leseabschnitte immer wieder unterbrechen und mich anderen Dingen widmen um Kraft zu schöpfen weiter zu lesen. So sehr hat mich die Geschichte der Kinder mitgenommen und erschreckt.
Fassungslos las ich von den Geschehnissen und konnte nicht begreifen wie Menschen zu so etwas in der Lage sind.

Am Ende hat mich das Buch wieder ausgesöhnt. Die Kinder haben zwar nicht ihr geplantes Leben führen können, aber was sie später führten war trotzdem ein gutes Leben.
Und sehr erfreut hat mich auch der Zusammenhalt und die Liebe, die alles schaffen kann und hilft auch schlimme Sachen gemeinsam zu überwinden.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Eine herrliche Einschlafgeschichte von der kleinen Hexe

Die kleine Hexe geht auf Reisen
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Trixi Hexenkind ist bei der kleinen Hexe Lisbeth zu Besuch. Als es ihr Langweilig wird hext Lisbeth einen Hexenteppich und die beiden fliegen los. Auf ihrer Reise treffen sie die Wohnwagenhexe mit ihren ...

Trixi Hexenkind ist bei der kleinen Hexe Lisbeth zu Besuch. Als es ihr Langweilig wird hext Lisbeth einen Hexenteppich und die beiden fliegen los. Auf ihrer Reise treffen sie die Wohnwagenhexe mit ihren Meerkatzen, die Bootshexe, die Trixi aus einer Not helfen kann und am Ende noch die Hexe in ihrem Heißluftballon, die den beiden hilft den Weg nach Hause zu finden.

Ein süßes Cover mit dem fliegenden Teppich und Trixi, Lisbeth und Mietz. Es zeigt gleich auf um was es in dieser Geschichte geht.

Die drei fliegen auf einem verhexten Teppich. Lisbeth ist eine gute Hexe. Sie kennt die Hexsprüche und ist immer sehr hilfsbereit.
Beim Besuch der kleinen Trixi verkürzt sie ihr die Zeit bis zum Schlafen gehen mit einem echten Abenteuer. Nicht zu aufregend, aber für kleine Zuhörer interessant genug um gebannt zu lauschen.
Für alle ist Trixi die Hexenprinzessin, was der kleinen natürlich supergut gefällt. Auch die Zuhörerinnen wären in dem Alter immer gerne eine Prinzessin und können sich so gut in Trixi hinein versetzen.
Am Ende der Reise ist das kleine Trixikind schon sehr müde und alle sind froh als sie endlich wieder zu Hause sind.
Diese Geschichte kann man schön vor dem Schlafen gehen vorlesen. Sie bringt noch einmal Ideen für schöne Träume und lässt die kleinen Zuhörer schön runter fahren.

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Veröffentlicht am 23.04.2020

Das Geheimnis der alten Dame

Der verbotene Liebesbrief
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Joanna Haslam, eine junge Zeitungsrepoterin, ist verzweifelt. Ihr Freund hat nach 6 Jahren mit ihr Schluss gemacht und sie will sich am liebsten in ihrem Bett verkriechen. Sehr zu ihrem Leidwesen schickt ...

Joanna Haslam, eine junge Zeitungsrepoterin, ist verzweifelt. Ihr Freund hat nach 6 Jahren mit ihr Schluss gemacht und sie will sich am liebsten in ihrem Bett verkriechen. Sehr zu ihrem Leidwesen schickt ihr Redakteur sie aber ausgerechnet an diesem Tag auf die Beerdigung von Sir James Harrison. Dort trifft sie auf eine alte Dame, die beim Anblick eines alten Mannes im Rollstuhl einen Schwächeanfall erleidet.Joanna begleitet sie daraufhin nach Hause. Kurze Zeit später erhält sie eine mysteriöse Nachricht von der alten Dame. Als sie sie zu Hause besuchen will erfährt sie das sie unter sonderbaren Umständen verstorben ist. Ihr Journalisteninteresse ist geweckt und sie stellt Nachforschungen an. Irgendjemandem scheint dies so gar nicht zu gefallen und sie gerät ins Visier einer geheimen Organisation, bei der es um Leben und Tod geht.

Das Cover hat mich gleich angesprochen. Ein einsames Cottage oberhalb der Klippen. Dunkle Gewitterwolken ziehen darüber. Es drückte für mich schon gleich Spannung aus und das hat dieser Roman von Lucinda Riley nicht zu knapp.

Joanna Haslam ist mit ihren Nachforschungen bezüglich der Nachricht der alten Dame ganz schön in Schwierigkeiten verstrickt.
Wie gut das sie Simon ihren alten Freund aus Kindertagen so nahe bei sich wohnen hat. Mit ihm kann sie alle Probleme besprechen. Aber eines Tages erscheint er ihr auch sehr sonderbar und seine Tipps sind nicht wirklich so wie sie es sich gerne gewünscht hätte. Bei ihr kommt die Frage auf was er eigentlich als Beamter im Staatsdienst wirklich für eine Aufgabe zu erfüllen hat. Und sie merkt, das sie eigentlich sehr wenig bis fast nichts über seinen berufliche Tätigkeit weis.

Zu dieser Zeit lernt sie wegen ihrer Recherchen auch die Enkelkinder des Verstorbenen kennen.

Da ist zum einen Zoe, die schon mit 19 Mutter wurde und nun einen 10 jährigen Sohn hat. Sie ist eine bekannte Schauspielerin und hat ihren Großvater bis zum Ende versorgt. Jamie, ihr Sohn liebte den großen James oder Sire wie sie ihn nannten über alles. Und auch der Großvater war ganz versessen nach seinem Urenkel. Den Vater des Kindes hat Zoe immer verschwiegen und niemand weiß näheres darüber.

Ihr jüngerer Bruder Marcus ist eher ein Hallodri und Frauenschwarm. Sehr zum Leidwesen seines Vaters nimmt er das Leben nicht so ernst. Er ist Regisseur und hat schon so manchen Film in den Sand gesetzt. Immer wieder hofft er auf neue Finanzspritzen des Vaters, die dann aber doch irgendwann ausbleiben.
Joanna findet Gefallen an Marcus, aber jeder der ihn kennt rät ihr ab.

Eine sehr spannend geschriebener Roman über die Liebe und den Verrat. Über Vertrauen, Verzweiflung, Mord und Intrigen.
Man kann es schon mit der Angst bekommen, wenn man hört wie so manches Geschehen für die Öffentlichkeit dargestellt wird.
Zum Ende hin wurde es für mich tatsächlich sehr dramatisch und ich litt mit der Protagonistin heftig mit. Da ist schon so manches Tränchen der Verzweiflung gekullert.
Ein Roman der mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen hatte.

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